Low-Latency Treiber für CM6206 oder auch: Latenzprobleme trotz ASIO

LeGreen_Me

Schraubenverwechsler(in)
Aloha, für einen Vortrag zur Software Jamulus, versuche ich gerade das möglichst günstigste, stabile (neudeutsch: "minimally viable") Audiosetup zusammenzustellen. Das beinhaltet, meiner Ansicht nach, auch eine externe USB-Soundkarte, da on-board Soundchips sehr variabel sind, was ASIO und Niedrig-Latenzen angeht.

Ursprünglich hatte ich mir dafür USB-Soundboxen mit dem Chip CM6206 / CM106 von CMedia rausgesucht, weil die Boxen günstig, und weit verbreitet verfügbar sind unter allen möglichen Namen.

Unter Linux funktioniert das ganze auch bereits wunderbar mit minimalster Latenz in Zusammenarbeit mit Jack. Unter Windows steh ich leider noch vor dem Problem, dass die gemessene Latenz durch Jamulus zwar <20 ms ist, aber die hörbare Latenz, eher im Bereich von 80-100 ms liegt, also massiv.

Da alle Hardware und Software, von Windows vs Linux abgesehen gleich ist, befürchte ich, dass es ein Treiberproblem der CM6206-Chips ist. Andere Soundgeräte (On-Board Chip, andere teurere externe Soundkarte) produzieren verlässlich geringere hörbare Latenzen, nur sobald die Soundbox ins Spiel kommt, wird eine Verzögerung eingebracht.
Dadurch dass ich sie unter Linux ja schon so toll zum laufen gebracht habe, weiß ich ja, dass die Hardware es kann. Jetzt wäre ich allerdings inzwischen langsam angewiesen auf Tipps, wie ich sie unter Windows genauso schön zum laufen bekomme. Kennt jemand noch generische Soundkartentreiber, die man ausprobieren könnte? Kennt jemand vlt noch andere Geräte wie USB-Headsets oder ähnliche, die auch mit dem Chipsatz laufen und vlt eigene Treiber haben, und weniger Verzögerung einbringen?
Ich hab natürlich schon unterschiedliche Treiberversionen probiert, die für USB-Soundkarten mit dem Chip gedacht waren, aber die meisten Hersteller verschicken eh die exakt gleiche generische Software.

Alternativ nehm ich auch gerne Empfehlungen für andere externe USB-Soundkarten entgegen, die mit einem Ein- und Ausgang, günstig und gut verfügbar punkten können, und natürlich auch Latenzarm arbeiten können, wobei das eigentlich alle können sollten, sind ja nich mehr die 90er oder so...
 
Der Einsatzzweck von jamulus ist mit anderen zusammen online Musik machen zu können. Dafür ist Latenz wichtig. Das ganze funktioniert so, dass man sein Signal an den Server sendet, der Server aus allen Clients einen Mix erstellt und zurücksendet. Man spielt dann so, dass im Mix alles zusammen ist.
Die Latenz setzt sich zusammen einmal aus der reinen Latenz vom Client zum Server und zurück, und der eigenen Signalkette lokal vom Mikrofon zur digitalen Verarbeitung, und wieder aus den Lautsprechern raus.

Jamulus leistet zum troubleshooting dazu Unterstützung indem es einmal den ping, also die reine Serverlatenz angibt, und einmal die Gesamtlatenz. Für ein gutes Zusammenspiel sollte diese nicht mehr als 40 ms betragen, auch wenn es Leute gibt, die mit mehr auch noch Spielen können.
 
Dann klinke ich mich auch mal ein und frage, warum muss es eine günstige Lösung sein und was ist in deinen Augen überhaupt günstig?
Wieso darf es kein ordentliches Interface sein?
 
Es muss deshalb eine günstige Lösung sein, weil sie so viele wie möglich erreichen soll, und für jeden erschwinglich.
Das aus dem Vortrag folgende Projekt wird am Ende über die staatlichen Musikschulen laufen, und soll so auch Leute aus finanzschwachen Haushalten erreichen, um bpsw. auch abseits von ÖPNV-Infrastruktur auf dem Land Teilhabe am kulturellen Leben, wie Musikunterricht oder gemeinsames Musizieren zu ermöglichen.
Es soll also Menschen ansprechen, wo bereits neben den sowieso laufenden Kosten für Musikunterricht, Instrument etc. nicht unbedingt noch 100-200€ für n Focusrite verfügbar sind. Klar steht es am Ende jedem selber überlassen, was für und welche Hardware genutzt wird, aber ich möchte auch einen Leitfaden für das möglichst günstigste, und trotzdem funktionierende anbieten.
 
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