Love Parade 2010 - Viele Tote bei Massenpanik


Lassen wir das so stehen, auch wenn´s mir schwer fällt. Aber so kommen wir nicht weiter, da hste Recht.

Alleine was wir vor 2 jahren zur Hochzeit meiner Schwester planen mussten bei rund 80 geladenen Gästen, wie groß der Raum sein muss, wieviele Notausgänge (mindestens 2)
vorhandene Feuerlöscher etc. pp. gefährliche Ecken im Gelände absichern (Leitern die Scheune rauf entfernen, Türen gegen unbefugten Zutritt sichern usw ...)

Ich habe mal ein wenig die Suchmaschiene meiner Wahl begnügt, konnte aber bei 80 Personen keine Sicherheitsaufklagen finden :-) Banane.

ja sorry aber ich wußte nicht das es gegen meinungen gab , soll man das jetzt als aussenstehnder begutachten und vorher immer gucken ob das sicherheitskonzept passt oder nicht:schief: ? sorry aber der maulheld ist hier jemand anders , wofür gibt es denn leute die sicherheitskonzepte planen und ausführen ? du tust ja gerade so als wenn das die aufgabe der normalos wäre, sicher hätten diejenigen die es wussten viel mehr machen müssen aber jetzt hier jeden das so zu unterstellen zeugt auch nicht gerade von bewusster aussage

ICH tue nicht so als wenn es die Aufgabe der Menschen wäre, die mit der Loveparade nichts zu tun hatten. Schließlich habe ich mich ja nicht drum gekümmert. Widerum habe ich all Jene als Maulheld hingestellt, die hier mit erhobenen Zeigefinger meinen, das es schon im Vorfeld klar war, das da was passieren muß. Ein kleiner aber feiner Unterschied.

Let´s go ...
 
ABER es hat ja KEINER geschrieben(...)

Irrtum!

Es haben genug Leute schon vorher geschrieben oder gesagt, dass das so schief gehen wird.

Neulich - Freitag oder so; nagel' mich da bitte keiner fest - wurde ein Ausschnitt aus einem Interview gezeigt, dass der Chef der Polizeigewerkschaft, Herr Rainer Wendt, vor etwa einem Jahr gegeben hat.
Und da hat er ganz klar gesagt, dass das so schief gehen wird.
Ein Zitat aus dem Interview ist bei mir 'hängen geblieben': "Duisburg ist zu klein und zu eng für derartige Veranstaltungen".
Das ist eine ganz klare Aussage - ein Jahr vorher.

Auch haben viele andere schon vorher gewarnt.

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde die Chefin vom Ordnungsamt Duisburg vor etwa 2 Monaten abgelöst und versetzt - sie hatte die Veranstaltung so nicht genehmigen wollen......
Auch der Duisburger Polizeipräsident hat gewarnt - daraufhin haben dann die Politiker seine Ablösung gefordert.

Viele haben vorher gewarnt - ich nicht, das ist richtig: ich habe mich da vorher nicht für interessiert, kenne aber die LP aus Berlin und auch den betreffenden Tunnel von meinem früheren Arbeitsweg.
Hätte ich mich dafür interessiert - was nicht der Fall war - so hätte auch ich schon vorher gesagt, dass das Tote und Verletzte gibt.
Es gibt aber etliche Belege, dass vorher gewarnt wurde: auch Polizei und Feuerwehr haben im Vorfeld Bedenken angemeldet - die aber von den Verantwortlichen (Veranstalter und Behörde) ignoriert wurden.


Ab davon: Das Gelände wurde für 250.000 Menschen genehmigt.
Der Veranstalter hat aber 500.000 angemeldet und - laut eigener Aussage vor der Loveparade! - mit einer Million Besuchern gerechnet.
Also wurde schon vorher von Seiten des Veranstalters die genehmigte Besucherzahl um bis zum Vierfachen - je nach Zahl - überschritten!

So was muss einfach schief gehen - aber das haben die Verantwortlichen entweder nicht gesehen, nicht sehen wollen oder willentlich ignoriert.

Das werden zwar Staatsanwaltschaft und später die Gerichte klären - das ist aber nur ein schwacher Trost für die Opfer.

Selbst dieser sogenannte 'Panikforscher', Herr Schreckenberg hat von einer Kapazität des Zuganges von 20.000 Menschen in der Stunde gesprochen.
Daraus folgt: bei 250.000 Besuchern hätte der Einlass rein rechnerisch zwölfeinhalb Stunden gedauert, bei 500.000 wären es bereits 25 Stunden!

Das sind einfache Rechenaufgaben, die jedoch ganz klar aufzeigen, dass hier total versagt wurde.

Und - wie bereits erwähnt - es gibt ganz klare Vorschriften, was die Zugänge, Notausgänge usw. bei solchen Veranstaltungen angeht.
Diese Vorschriften - meist in der Bauordnung festgelegt - wurden auf Grund früherer Unfälle und Erfahrungen festgelegt.

Diese Vorschriften und Erfahrungen wurden hier total ignoriert - wie es aussieht, mit Genehmigung der zuständigen Behörde.
Und damit auch mit Wissen und unter Verantwortung dieser Behörde!

Warum - Geltungssucht, Geldgier, Dummheit? - wird sich wohl nie feststellen lassen.

Ich war gestern in der MSV-Arena - wo wart Ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
hab das irgendwie verpasst gehabt. es ist einfach schrecklich wie die Organisation hier versagt hat.
@Schienenbruch: guter Beitrag.. Danke
 
Planungsfehler?

Hier mal ein paar Zitate dazu:
(Quelle: WDR.de, aus dem Internetstream zur Sendung 'Monitor')
Veranstalter Schaller (Interview zum 'Handelsblatt' am 18.07.2009): "Wir wollten mit einem relativ kleinen Budget einen relativ hohen Bekanntheitsgrad erzielen. Wir haben uns lange überlegt, was wir denn Verrücktes machen können. Wir haben uns für die Loveparade entschieden - das war ein Himmelfahrtskommando"
Ein Himmelfahrtskommando - für die Besucher!
Bürgermeister Sauerland am 17.06.2010: "mit der Loveparade werden dann mehrere Millionen Jugendliche diese Stadt bevölkern, viel Spaß haben(....)".
'Mehrere Millionen' und dann ein Gelände für 250.000!
Wie dumm muss man sein?

Der damalige Polizeipräsident Rolf Cebin hat vor einem Jahr gewarnt.
Insbesondere in Hinblick auf die Besucherzahl und das von der Stadt zur Verfügung gestellte Gelände.
Ergebnis: er wurde auf Druck der Partei von OB Sauerland dann im Mai in den Ruhestand verabschiedet.....

Dann gab es da Planungssitzungen....
Dem Veranstalter reichte es, wenn für ein Drittel der Besucher Notausgänge vorhanden sind.
Sehe ich das richtig? Es werden zwei Drittel schlichtweg 'vergessen' oder soll ich sagen: geopfert?

Die (annähernden) Zahlen dazu habe ich bereits weiter oben gepostet: es hätten - für 220.000 Menschen - 440m an Notausgängen eingerichtet werden müssen.
Der Veranstalter hielt 155m für ausreichend!

Und - wie bereits oben ausgeführt - der Veranstalter rechnete mit 500.000 Besuchern!
Die Verkehrsfachleute rechneten mit 750.000 oder mehr Besuchern!

Der Stadtbaudirektor wollte das nicht genehmigen.
Der Leiter des Krisenstabens von Duisburg, Herr Rabe, stellte dann fest:
"dass der OB die Veranstaltung wünsche und daher hierfür eine Lösung gefunden werden müsse"
Schon im Einsatzbefehl der Polizei - fünf Tage vor der Loveparade ausgestellt - wurde mit 450.000 Menschen gerechnet.
Das Gelände wurde für 250.000 genehmigt.....

Das war ganz klar - Zitat 'Monitor': eine 'Katastrophe mit Ansage'.

Dem ist nichts hinzuzufügen.


Leider befürchte ich, dass die Verantwortlichen wegen 'nicht vorhersehbaren Ereignisabläufen' mit einer recht geringen Strafe davon kommen werden.
 
leider es ist echt der hammer was da geleistet wurde wenn man sich das ganze so auf dem papier anschaut, traurig das da wichtige leute über board geschickt wurden hauptsache die veranstaltung klappt
 
Das Problem für Außenstehende ist, dass so viele Infos erst ganz langsam nach und nach reintröpfeln, man gar nicht mehr weiß, was man glauben soll.

Um erstmal Fakten festzuhalten:
Das Gelände war eindeutig zu klein, und auch, dass es nur dieses einen Zugang gab, ist einfach unmöglich.
Und ein weiterer Fakt: Es gab enorme Sicherheitsdefizite. Um diese Massenpanik zu verhindern, hätte es ja schon gereicht, an diesen Tunnel genug Sicherheitskräfte zu stellen, damit nicht iwelche Verrückten auf die Idee kommen, hinter die Absperrungen zu gehen und den Tunnel zu umgehen und noch dazu anschließend runterfallen und tot sind, was letzten Endes ja die Massenpanik ausgelöst hat. So wie ich das sehe, wäre die Katastrophe durch ein paar Sicherheitskräfte verhindert werden können. Dass die Panik aber durch Besucher, die sich nicht an Vorschriften gehalten haben, ausgelöst worden ist, soll keine Entschuldigung für den Veranstalter sein, denn mit solchen Aktionen muss man bei Großevents halt immer rechnen.

Zu der Lage vom OB: Ist natürlich extrem ******* für ihn die Situation: Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte die Lp das Image des Ruhrpotts etwas aufpolieren, wenn dann der OB das kurz vor knapp absagt, wäre das Unverständniss vermutlich genauso groß gewesen, wie jetzt. Letztes Jahr wurde es wegen Sicherheitsmängeln abgesagt, Kritik ohne Ende. Trotzdem sollte er Verantwortung übernehmen und zurücktreten, so sehe ich das.

Abschließend: Ich befürchte, für uns ist das alles nicht nachvollziehbar, was da alles schief gelaufen ist, und was stimmt, und was nicht.
Als Beispiel die Besucherzahlen: Da gab es Gerüchte, dass die weeeeeeitaus niedriger waren, als Medien berichteten (1,5Mio - nach neueren Schätzungen waren es weeeeit unter 1Mio). Dann die Erlaubnis für die Lp: Da gab es auch Gerüchte, dass die erst am Morgen der Veranstaltung genehmigt wurde, und objektiv betrachtet nie hätte erteilt werden dürfen...Wer weiß, was da noch alles etwas anders als sonst lief...
 
Hi!

Das Problem für Außenstehende ist, dass so viele Infos erst ganz langsam nach und nach reintröpfeln, man gar nicht mehr weiß, was man glauben soll.
Dem stimme ich zu.
Und ob alles 'rauskommt, ist auch unklar - aber eher nicht anzunehmen.

Um erstmal Fakten festzuhalten:
Das Gelände war eindeutig zu klein, und auch, dass es nur dieses einen Zugang gab, ist einfach unmöglich.
Richtig.
runterfallen und tot sind, was letzten Endes ja die Massenpanik ausgelöst hat.
Dem widerspreche ich: es ist keiner der Toten durch einen Sturz ums Leben gekommen: die Obduktionen haben eindeutig bei allen eine Brustkorbquetschung als Todesursache ergeben: sie wurden in der Menschenmenge - oder durch 'Niedertrampeln' - erdrückt!
denn mit solchen Aktionen muss man bei Großevents halt immer rechnen.
Auch dem stimme ich zu: eben deswegen gibt es ja Vorschriften für Notausgänge etc. (s.o.)
Zu der Lage vom OB: Ist natürlich extrem ******* für ihn die Situation: Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte die Lp das Image des Ruhrpotts etwas aufpolieren, wenn dann der OB das kurz vor knapp absagt, wäre das Unverständniss vermutlich genauso groß gewesen, wie jetzt. Letztes Jahr wurde es wegen Sicherheitsmängeln abgesagt, Kritik ohne Ende. Trotzdem sollte er Verantwortung übernehmen und zurücktreten, so sehe ich das.
Auch das stimmt soweit - aber: die OB'in von Bochum hat abgesagt; leider zu recht.
Abschließend: Ich befürchte, für uns ist das alles nicht nachvollziehbar, was da alles schief gelaufen ist, und was stimmt, und was nicht.
Als Beispiel die Besucherzahlen: Da gab es Gerüchte, dass die weeeeeeitaus niedriger waren, als Medien berichteten (1,5Mio - nach neueren Schätzungen waren es weeeeit unter 1Mio).
Auch das stimmt evtl - genaue Zahlen gibt es ja bisher nicht.
Aber wie auch immer: das Gelände war für 250.000 genehmigt, der Veranstalter rechnete mit dem Doppelten - und selbst das wäre nach der Einschätzung/Genehmigung in der Zeit mit dem Zugang nicht zu machen gewesen (s.o.)
Dann die Erlaubnis für die Lp: Da gab es auch Gerüchte, dass die erst am Morgen der Veranstaltung genehmigt wurde, und objektiv betrachtet nie hätte erteilt werden dürfen...
Auch dem stimme ich zu (s.o.).

grüße

Jochen
 
Um erstmal Fakten festzuhalten:
Das Gelände war eindeutig zu klein,
Für die geplante Menge an Besuchern ja, aber speziell zum Zeitpunkt und im Vorfeld des Unglücks war mehr als genug Platz auf dem Gelände, der fatale "Stau" wurde ganz simpel dadurch verursacht, dass es nur einen einzigen Zugang gab, und/oder durch schlechtes Ordnungsmanagement (zu wenig und/oder zu schlecht geschulte Ordner und/oder unzureichende Anweisungen derer Vorgesetzten, um die Leute im Eingangsbereich des Geländes in die freien Bereiche zu verteilen)


und auch, dass es nur dieses einen Zugang gab, ist einfach unmöglich.
Vor allem die Art des Zugangs. Klar: mit mehr Eingängen wäre dort auch nicht erst dieser Stau entstanden, aber EIN Zugang, wenn es ne weitläufige Straße ist ohne einpferchende Mauern u.ä. gewesen wäre - das wäre vermutlich maximal "ärgerlich" gewesen, vlt. WENN es auch eine "Panik" gegeben hätte mit ein paar Prellungen u.ä. Aber wenn wie hier die Leute über Gestürzte klettern, damit sie die scheinbar einzige Möglichkeit zur Flucht (die Treppe) haben, weil sonst nur hohe Mauern drumherum sind, und die Opfer liegen dann da eingequetscht zwischen der Treppenmauer und der Menschenmenge... also, das hat es vor allem mit den baulichen Begebenheiten zu tun und nicht nur mit der Tatsache, dass es nur ein einziger Eingang war. zB diese Bauzäune zur Absperrung wie sie auf der oberen Ebene waren, die das Gelände einzäunten, hätte man im Notfall im Nu umgestoßen.

Auch, dass der Eingang gleichzeitig Ausgang war, ist unverständlich. Es gab ja mehrere "Notausgänge", warum hat man da nicht 1-2 als reguläre Ausgänge genommen? Vermutlich aus Sorge, dass sich das rumspricht, so das da auch Leute rein wollen, und dann braucht man da wiederum rel. viele Ordner... is aber jetzt nur reine Spekulation.


Das mit den Stürzen von der Mauer: daran gestorben ist keiner, aber es kann natürlich sein, dass Leute gestürzt und DANN verletzt am Boden liegend erdrückt wurden und/oder durch Stürze wurde die "Panik" erhöht oder sogar ausgelöst. Das müssen die Ermittlungen halt zeigen.
 
Ohne das ich jetzt die vorherigen Posts gelesen haben, kann ich nur sagen. Ich war dort. Aber zum glück kamen wir erst am Bahnhof an als das Passiert ist und wir waren nicht da mit drinne. Aber viel hat man davon auch nicht wirklich mit bekommen wo wir waren. Wir kamen über eine andere Brücke die nördlicher ist auf das Gelände durch die Büsche.

Man hat mal am rande erfahren so das einige gestorben seien, aber zu dem Zeitpunkt haben wir uns nichts weiter gedacht. Wir dachten erst es währe welche gewesen die sich in Koma gesoffen haben oder so. Aber als wir danach wieder zu hause waren und die Bilder sahen, haben wir nur gedacht, zum glück waren wir nicht beim Haupteingang. Und warum sowas überhaupt passieren musste. Hätten die alle Zäune auf gemacht wäre das nicht Passiert. Ich verstehe aber auch nicht die Organisatoren, warum die sowas da überhaupt zu gelassen haben. Die Sicherheitsleute trifft meiner Meinung nach keine Schuld, die haben nur ihren Job gemacht und das was ihnen Befohlen wurde.
 
. Die Sicherheitsleute trifft meiner Meinung nach keine Schuld, die haben nur ihren Job gemacht und das was ihnen Befohlen wurde.
Ja, das ist hoffentlich auch allen klar. Die waren halt (scheinbar) einfach zu schlecht ausgebildet, das kann man denen ja nicht vorweden, und waren auch zu wenige. FALLS die denn überhaupt ansatzweise von der drohenden Gefahr etwas mitbekommen haben.
 
Vor allem die Art des Zugangs. Klar:

Genauso ists ja: Tunnel (Leute fühlen sich eingeengt) + jede Menge Menschen + Zugang von beiden Seiten der Straße auf die "Rampe" - die Masse muss nen 90° Knick gehen, wo einem evtl schon Leute entgegen komem die raus wollen.

Das es sich da stauen MUSS da muss man kein studierter Dr. Dr. Panikforscher irgendwas sein um zu erkennen das sowas nicht funktioniert.

Vorallem hätten die vorher das als Simulation auf dem Jugene laufen lassen können, die haben da so ein "Menschenmassen Simulator" - Programm.
 
Na, das wird immer 'besser'!

Nicht nur, dass die CDU sich jetzt hinstellt und die Abwahl von Sauerland verhindern will (Die Stimmen der CDU sind aber - wenigstens teilweise - fü die benötigte 2/3-Mehrheit notwendig).

Jetzt gibt es einen Zwischenbericht der Stadt Duisburg, der dem Innenausschuß von NRW vorgelegt wurde.

Da steht dann zu lesen: "Zur Katastrophe sei es gekommmen, weil Dritte die Auflagen der Stadt nicht korrekt ausgeführt hätten."

Na toll, wieder 'schwarzer Peter'.

Ob die Auflagen der Stadt Duisburg überhaupt ausreichend waren, steht dort nicht - sie waren es (bsp. die Ein- und Ausgänge oder Notausgänge betreffend) meiner Meinung nach nicht!
Und das bestätigen viel Experten!

Das Spiel - letztlich zu Lasten der Opfer - geht also weiter: Verantwortung übernimmt keiner!
Dazu kommt: diese 'Dritten' sind am Ende vsl. der Veranstalter: die Firma Lovapent.
Da wird es wohl dazu kommen, dass diese Firma kurzerhand Pleite macht.
Ergebnis: der Herr Schaller behält seine Fitnessstudios - die sind ja rechtlich eine eigene Firma und damit weder verantwortlich, noch belangbar (gleiches dürfte in zivilrechtlicher - also finanzieller - Hinsicht auch für Herrn Schaller gelten) - und damit auch ein mehr als ausreichendes Einkommen.
Konsequenz für ihn: keine - außer, er wird strafrechtlich belangt.
Damit dabei aber was Ernsthaftes - im Klartext: eine Haftstrafe - heraus kommt, müsste ihm und den anderen Verantwortlichen (sofern je welche ermittelt werden können) schon grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen werden.
Und an den Nachweis glaube ich erst, wenn ein entsprechendes Urteil rechtskräftig ist - was ich wohl nicht erleben werde!

Es gibt je viele offene Fragen - und selbst dort schon Antworten!

Der WDR hat anhand von Luftbildern maximal 130.000 Menschen auf dem Veranstaltungsgelände festgestellt.
Das kann ja gut sein - ändert aber nix daran, dass bei einer Kapazität von 20.000 Menschen in der Stunde der Einlass über diesen Tunnel auch 6 Stunden gedauert hätte - das zweifele ich mal an, dass das so lange gedauert hat.

Ein internes Papier des Veranstalters rechnete mit 485.000 Besuchern.
Mag ja sein - aber das Gelände wurde für 250.000 genehmigt!
Da wurde doch von vornherein die Missachtung der Genehmigung geplant!

Bedenken gab es (wohl) - und diese waren auch Herrn Sauerland bekannt!
Das Bauordnungsamt Duisburg hat schon vier Wochen vorher massive Einwände gegen das Sicherheitkonzept erhoben. Dieses Sitzungsprotokoll hat Herr Sauerland gekannt: er steht auf dem Verteiler dafür drauf - erklärt jedoch hinterher, er hat nix davon gewusst.

Und wenn ich dann lese:
"Theoretisch könnte sich aber auch herausstellen, dass niemand verantwortlich ist oder das Unglück durch Besucher ausgelöst wurde, die nicht ermittelt werden können. "Dann werden Schäden, die die Betroffenen nicht selber versichert haben, nicht reguliert", so GDV-Sprecherin Rüter." (Anmerkung: GDV = Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft)
Dann weiß ich doch jetzt schon, worauf das hinaus läuft: die Versicherung - der man hier keinen Vorwurf machen kann - wird die lächerlichen 7,5 Millionen Euro zahlen, der Veranstalter (Lovapent) macht pleite - und das war es dann.

Wobei: diese Versicherungssumme von 7,5 Millionen ist lächerlich - lag aber in der Verantwortung des Veranstalters.
Allein ich - als Lokführer - bin bis zu 5 Millionen versichert (Diensthaftpflichtversicherung).
Wie kann man solch eine Verunstaltung mit lächerlichen 7,5 Millionen versichern?

Grüße

Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Spiel - letztlich zu Lasten der Opfer - geht also weiter: Verantwortung übernimmt keiner!

Grüße

Jochen

Das ist doch die Kernaussage.

Wir reden nicht von Schuld, sondern von Verantwortung.

Es gibt viele Gründe und Sichtweisen, wieso weshalb es passiren konnte,
aber die Köpfe müssen jetzt die Eier in der Hose haben und sagen

Ich übernehme dafür die Verantwortung!!

Nur hilft das den Angehörigen der Opfer?
 
Nur hilft das den Angehörigen der Opfer?
Ich denke: Ja!
Das würde den Opfern und deren Angehörigen seelisch sehr helfen - ich spreche da (leider) aus Erfahrung.
Der finanzielle Aspekt tritt da sehr zurück - man (vor allem die Verantwortlichen: Stadt Duisburg und Veranstalter) darf aber diesen Aspekt nicht ganz vergessen: da bleiben (meist junge) Menschen zurück, die seelisch schwer geschädigt sind, die im Rollstuhl sitzen werden usw.

Denen muss vor allem geholfen werden - unabhängig von allen Verantwortlichkeiten.
Aber auch da werden die Verantwortlichen ihrer Verantwortung nicht gerecht.....
Welche Überraschung!

Grüße

Jochen
 
Der Veranstalter haftet in diesem Fall mit seinem PRIVATVERMÖGEN, d.h. selbst wenn die Firma Pleite macht und die Versicherungssumme nicht ausreicht, muss er selber dafür geradestehen. Wobei man sich ggf. natürlich sein Privatvermögen kleinrechnen kann...


Wegen des aktuellen Gutachtens der Stadt: klar, wenn man nun mit vielen "wenn" und "aber" hingeht, kann man sicher sagen, dass wahrscheinlich nix passiert wäre, wenn der Veranstalter sein Konzept so durchgeführt hätte, wie es geplant und genehmigt wurde. Es wäre wohl zu Gedränge gekommen, weil der Durchgang bremst, aber nicht zu so einer Katastrophe - das KÖNNTE man sich also in der Tat so schönreden. Aber es wurden einfach mit der Genehmigung zu viele Risiken eingegangen, und ob gesetzlich alles eingehalten wurde, muss man auch noch sehen.

So ein Event muss derart geplant und genehmigt werden, dass selbst bei einem unwahrscheinlichen Ereignis wie zB einer Explosion, einer anderen Art von Unfall, einer Schlägerei, einem Herzinfarkt von nur EINER Person in der wartenden Menge usw. die größtmögliche Sicherheit, Zu+Abgangswege und Fluchtchancen für die anderen Leute geboten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will mir nicht vorstellen ,wenn ein Musik LKW Feuer gefangen hätte . Das währe ein unvorstellbares Szenario geworden.
 
Hi!

Der Veranstalter haftet in diesem Fall mit seinem PRIVATVERMÖGEN, d.h. selbst wenn die Firma Pleite macht und die Versicherungssumme nicht ausreicht, muss er selber dafür geradestehen.

Sorry, dem ist nicht so!
Je nach Gesellschaftsform - bsp. GmbH oder AG - haftet nur die Firma, da diese als Veranstalter eingetragen ist.
Wenn diese Firma Pleite ist, war's das dann - leider.


Ich frage aber nochmal nach: eine Bekannte von mir arbeitet im Finanzamt und kennt sich da bestens aus.

€dit: Google ist mein Freund.
Nach einer Minute Googlen - auch Wikepedia geht - habe ich es schon gefunden: die Gesellschafter einer GmbH haften grundsätzlich nicht mit ihrem Privatvermögen.
Ausnahme: der Geschäftsführer der Gesellschaft: er unterliegt weitergehenden Haftungsregeln.
Allerdings: der Geschäftsführer der Gesellschaft haftet mit seinem Privatvermögen nur der Gesellschaft gegenüber - nicht jedoch den Betroffenen gegenüber.

Wie gesagt: ich frage morgen Vormittag nochmal nach.



grüße

Jochen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!



Sorry, dem ist nicht so!
Je nach Gesellschaftsform - bsp. GmbH oder AG - haftet nur die Firma, da diese als Veranstalter eingetragen ist.
Wenn diese Firma Pleite ist, war's das dann - leider.
Das ist klar, es wurde in der Presse aber mehrfach betont, dass er privat haften werden muss, d.h. die Firma ist ganz offenbar in einer Rechtsform, in der ER dann haftet. Oder aber die ganzen Journalisten haben sich nicht grad mit Ruhm bekleckert und einfach mal was nachgeplappert, was EINER in die Welt gesetzt hatte
 
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