Lesertest MAXNOMIC® DOMINATOR BLACK (Konfiguration: Medium)
Gamingstuhl: Ergonomie Fluch und Segen zugleich.
PCGamesHardware hat mich zum Lesertester des Dominator Black in der Mediumkonfiguration von der Marke MAXNOMIC® erwählt. Hierfür vorab ein herzliches Dankeschön.
Am 05.06.2018 wurde ich für den Test auserwählt und seitdem habe ich sehnsuchtsvoll auf den Stuhl gewartet. Zwei Wochen später kam er dann angerollt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Paket, ca. 29 Kg schwer, war dem DPD-Fahrer wirklich zu schwer und hat das Paket mehrmals gerollt anstatt es zu tragen. Sein Kollege im Fahrzeug hat Ihm dabei mit ernster Miene zugesehen. So die Aussage meines Nachbarn der das Paket für mich entgegengenommen hat.
Trotz allem, oder gerade deswegen, konnte man wenigstens gleich die Verpackungsqualitäten von Maxnomic mit betrachten.
Die Verpackungsqualität ist als gut zu betrachten, die Ecken wurden in der Schachtel nochmals mit Presspappenwinkel verstärkt weswegen keine offensichtlichen Schäden daraus entstanden sind… fürs Erste. Denn im späteren Verlauf werden wir noch sehen, dass Folgeschäden aufgrund der Handhabung nicht ganz auszuschließen sind.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01477.jpg
Für den Aufbau ist es ratsam durchaus etwas mehr Platz zu haben, weswegen ich diesen in einem leeren Fluor gemacht habe.
Als erstes nach dem Öffnen liegt sinnvoll gleich die Bedienungs- und Aufbauanleitung da, welche ich als Mann natürlich gleich auf die Seite gelegt habe.
Anschließend gleich die Einzelteile raus und offen hingelegt. Auch hier war die Verpackung sinnig und ließ keinen Grund zum Meckern. Alle Teile waren sauber verpackt und gut zu entnehmen.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01481.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01482.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01484.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01483.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01485.jpg
Kleinteile wie die Rollen und Schrauben waren extra in einer Schachtel verpackt mit der Aufschrift „PRO“. Hier waren pro Schraubentype eine Ersatzschraube beigelegt. Sehr vorbildlich.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01488.jpg
Weniger Sinnvoll ist der „Universalschlüssel“. Der ist eine Mischung aus Inbusschlüssel und einem Kreuzschlitz, wobei der Kreuzschlitz am langen Ende des Inbusschlüssels ist. Dadurch wird die Möglichkeit genommen Inbusschrauben schnell Handfest zu ziehen und man muss den Inbus bei manchen Schrauben häufig umstecken.
Der Kreuzschlitz ist aber dadurch schlecht als Kreuzschlitzschraubendreher zu gebrauchen weil durch die Inbusschlüsselform man schlecht Druck auf die Schraube bringen kann.
Der Aufbau wurde dann mit dem beiliegenden Werkzeug, um den Lieferumfang besser bewerten zu können, durchgeführt. Beim Aufbau, bzw. beim Ausbacken der Einzelteile, habe ich festgestellt, dass beim Vormontieren der Armstützen im Werk die Kunststoffverpackung mit angeschraubt wurde. Ärgerlich, denn dadurch musste erst die Armstütze wieder demontiert werden damit die Verpackungsreste entfernt werden konnten.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01490.jpg
Der Aufbau war logisch aufgebaut. Der Stuhl konnte innerhalb von 30min alleine aufgebaut werden und mit ein bisschen technischem Verstand war hierfür auch keine Bedienungsanleitung von Nöten.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01525.jpg
Als der Stuhl dann fertig aufgebaut war, hab ich doch noch die Aufbauanleitung heraus gesucht und mit Erstaunen festgestellt das ich exakt (bis auf klein Ausnahmen aber dazu später), inklusive der Reihenfolge welche Schraube wann angezogen werden soll, genau so aufgebaut habe wie es in der Bedienungsanleitung steht. Dadurch sehe die Bedienungsanleitung als sehr verständlich an, da diese auch gut bebildert ist.
Die einzige Ausnahme sind die Seitenteile für die Schrauben und Halterung der Rückenlehne. Denn diese habe ich gar nicht Montiert. Grund ist zum einen, die Abdeckungen passen nicht sauber an den dafür vorgesehenen Platz (sie sind unten zu schmal und biegen sich dann da auf), zum andern müssen gerade diese Abdeckungen mit den Kreuzschlitzschrauben angebracht werden (dies war mit dem Universalschlüssel mangels Druck aber ein Krampf) und dadurch würde man mit den Schrauben auch das darunterliegende Kunstleder verletzen. Zumal die Abdeckungen billigstes Plastik sind, optisch bei Ankunft schon dreckig wirkten und nicht einmal richtig Formschlüssig waren. Also flogen die beiden Abdeckungen hochkant zurück in den Karton.
Beim Aufbau konnte ich wenige potenzielle Verletzungsgefahren ausmachen. Die größte Gefahr geht von der rechten Halterung für die Rückenlehne aus. Diese ist aber vorbildlich in Rot mit Warnzeichen gekennzeichnet. Auch der Hebel für diese Halterung ist mit einem Gefahrensymbol gekennzeichnet. Grund für die potenzielle Verletzungsgefahr ist die Federkraft die auf dieser Halterung liegt und für die Rückenlehne vorgesehen ist und mit dem genannten Hebel freigesetzt wird. Dadurch können sich hier Quetschungen bei unsachgemäßer Handhabung zugezogen werden.
Den Stuhl habe ich dann fünf Tage jeweils ca. 4h in gebrauch gehabt. Am Samstag habe ich dann ein 12 Stunden Lanzeittest gemacht und das Sitzfleisch sowie den Stuhl ordentlich auf die Probe gestellt.
Mein Ersteindruck beim Sitzen war, dass man ganz anders sitzt als auf meinen bisherigen Stühlen. Eine Mischung aus Sportsitzen wie man sie aus den sportlicheren Autos kennt, und einem Bürostuhl mit Armlehnen. Dabei hat das Lordosenkissen war der gewöhnungsbedürftigste Teil. Denn mit den das Lordosenkissen wurde ich auch über die gesamte Testzeit nicht richtig warm. Fast schon störend drückt es für meinen Geschmack in den unteren Rücken. Hier wäre für mich ein weniger hohes, oder gleich eine variable Lösung besser gewesen. Ohne Lordosenkissen fehlt die stütze und nach 20 min bildet sich ein leichtes Ziehen im unteren Rückenbereich aus. Hierzu muss ich aber auch sagen, dass ich im Bereich Lendenwirbel 5 und Steißbein 1 nach einem Zwischenfall versteift werden musste. Seit dem reagiere ich sehr empfindlich auf Sitzgelegenheiten. Mit dem Lordosenkissen kann ich mehrere Stunden sitzen ohne das eine Verschlechterung in dem Bereich spürbar wäre. Und das ist sehr gut, da habe ich zum Beispiel mit dem Orthopädischen-Bürostuhl am Arbeitsplatz mehr Probleme. Dennoch empfinde ich das Lordosenkissen als störender Gegenstand beim Sitzgefühl, es will sich einfach nicht in das gesamte Sitzgefühl und man bemerkt es auch nach Stunden immer noch.
Die Polsterung des Stuhles empfinde ich als sehr gut. Eine gute Härte welche selbst nach Stunden nicht unangenehm auffällt und den Po nicht einschlafen lässt. Bisher konnte ich in den wenigen Stunden noch keine Mulden feststellen. Nach ca. 48 Stunden gesamte Sitzzeit ist dies aber auch zu erwarten. Hier müsste man wirklich nach einem halben Jahr nochmal schauen wie es sich verhält. Meiner Einschätzung nach sollten hier aber keine großen Probleme zu erwarten sein.
Die Ergonomie des Stuhles, und ich denke dies ein grundsätzliches Problem dieser Gamingstühle im Rennsitzdesign, ist ein Fluch und Segen zugleich.
Rennsitze sind von Ihrer Form her so konstruiert das die Form den Körper unterstützt seitlichen G-Kräften entgegen zu wirken und den Körper möglichst an der gleichen Stelle zu fixieren, der immer wieder gern gelesene „Seitenhalt“. Nur, vor dem PC brauch ich keinen Seitenhalt. Hier wirken im Idealfall keine seitlichen G-Kräfte. Dabei macht der Stuhl das mit Bravour. Man sitzt in den Stuhl und man sitzt immer gleich. Was auch positiv sein kann, denn einmal eingestellt kann man sich darauf verlassen das man so sitzt wie man es erwartet. Dafür ist man aber durchaus in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkter. Hibbeliges wackeln mit den Beinen, wovon mein Körper ein sehr großer Fan ist, ist hier nicht mehr möglich. Auch das nach hinten greifen fällt schwer. Man muss den ganzen Stuhl mitdrehen. Am Anfang ist das etwas Gewöhnungsbedürftig, und die festgesetzten Beine führen bei längeren Sitzungen bei mir zum einschlafen des linken Fußes.
Dafür ist dieser Hallt bei der Rückenlehne, bis auf besagtes nach hinten greifen, meistens von Vorteil. Der Stuhl vermittelt ein leichtes Gefühl von Halt und ich kann mich dadurch besser entspannen. Gerade wenn man die Lehne nach hinten, die Wipp-Funktion aktiviert und sich zur Entspannung mit Musik berieseln lässt oder auf dem Bildschirm ein Film anschaut.
Die Materialqualität der einzelnen Komponenten ist sehr durchwachsen und an manchen Stellen scheint gespart worden zu sein.
Das Leder macht einen sehr ordentlichen und angenehmen Eindruck. Alle Nähte, auch die unter dem Stuhl und an nicht sichtbaren Stellen, sind absolut Mangelfrei. Hier gibt es gar nichts zu meckern.
Die beiden Kissen, das Kopfkissen sowie auch das Lordosenkissen sind sehr gut verarbeitet. Hier ist die das Kopfkissen hervorzuheben da am Gummiband und am Kissen selbst, innenliegend eine Gummierung angebracht ist und das Kissen nicht verrutscht. Das hat sehr gut funktioniert. Das Lordosenkissen lässt dies leider vermissen und hätte hier auch sehr gut getan, denn dies verrutscht öfters und zwingt mich zum nachjustieren.
Das Fußkreuz aus Aluminiumdruckguss macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich habe mir dies genaue angesehen, aber ich konnte keine Überbleibsel vom Giesen feststellen. Auch andere oberflächliche Fehler wie Lunker oder Mulden waren keine vorhanden. Lediglich Klebereste von irgendwelchen Klebestreifen waren auf dem Lack.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01511.jpg
Ich denke das waren Klebestreifen von der Verpackung direkt nach dem Lackieren und wurden dann in China nochmal umgepackt, denn ein Klebestreifen der das verursacht haben könnte war nirgends zu finden.
Die Wippmechanik ist leider nicht perfekt. Diese hat ein deutliches Spiel im festgestellten Zustand. Auch im gelöst, als wenn man wippen kann, merkt man diesen Übergang, wo es vom Spiel in den Federzustand übergeht. Dies stört ansich beim gemütlichen wippen vor der Lieblingsserie weniger, aber wenn die Mechanik festgestellt ist war es störend. Gerade wenn man sich beim zocken ein wenig bewegt, dann wippt der Stuhl leicht und gibt bei jedem anschlagen Geräusch von sich.
Schlimmer ist aber die rechte Armlehne. Diese hat sehr viel Spiel und ist im Gegensatz zu der linken Armlehne, welche nur ein leichtes Spiel aufweist und den Eindruck macht das dieser Zustand korrekt ist, auch leicht schräg. Nachdem ich dies bemerkt habe bin ich auch die Suche nach der Ursache gegangen. Der Winkel der rechten Armlehne liegt bei 94°, die der Linken aber perfekte 90°. Klingt erst einmal wenig, bei der Symmetrieüberprüfung sieht man aber was diese 4° dann ausmachen.
Für das Spiel konnte ich, ohne die Armlehne zu beschädigen, nicht nachsehen woran dies liegt. Mögliche Erklärung könnte der Transport gewesen sein. Da die Armlehnen schon vorab montiert sind könnte bei fahrlässigem Transport durch unsachgemäße Handhabung auf die Armlehne ein Druck ausgeübt worden sein welcher den recht billig wirkenden Kunststoff der Armlehnen (nicht die Polsterung auf den Armlehnen, die ist sehr gut) Schaden genommen haben. Diese Eventualität könnte man vorbeugen wenn die Lehnen nicht vorab im Werk montiert werden.
Der Winkel von 94° kann nicht durch den Transport gekommen sein, denn sonst hätte sich der Winkel verkleinert und nicht vergrößert (Die Lehne würde weiter nach innen ragen).
Es gibt an vielen Ecken und Enden billige Kunststoffteile, welche man höherwertig auslegen hätte können oder an manchen Stellen sogar müssen. Denn nach nur drei Tagen ist die Kunststoffkappe an der Rückenlehnen-Verstellung gebrochen.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01507.jpg
Bei näherer Betrachtung habe ich auf gesehen das der Hebel verbogen ist.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01510.jpg
Auch sieht man Abplatzungen am Lack.
Da an manchen Stellen des abgeplatzten Lackes Oxidationsspuren zu sehen sind, ist davon auszugehen das die Lackschäden (möglicherwiese durch die Eigenspannungen bei verbiegen abgeplatzt) schon vor einer längere Zeit entstanden sind.
Von der Symmetrie des Stuhles, also ob die linke Seite gleich der Rechten ist, gibt es (bis auf die rechte Armlehne) wenig und bewegt sich im Bereich der normalen Toleranzen, wenn ich dies mit anderen Sitzmöbeln vergleiche. Hierfür habe ich ein absolut frontales Bild gemacht und mittels Photoshop dann eine Hälfte gespiegelt.
Man kann sehr gut die Different der beiden Armlehnen erkennen und wie groß der Unterschied ist.
Fazit:
Der Stuhl weißt Mängel auf welche aus meiner Sicht bei der Preislage nicht sein dürfen. (Asymmetrie der Winkel von den Armlehnen und der billige Kunststoff welcher nach drei Tagen schon gebrochen ist), glänzt aber auf der anderen Seite mit Qualitäten welche ich als sehr gut einstufe (Leder, Nähte, Symmetrie des gesamten Stuhles oder aber auch die Gasdruckfeder welche sich über die gesamte Sitzdauer nie einem auch nur kleinsten Ablassen gemeldet hätte) und ärgert mich mit diesem Lordosenkissen.
Würde ich den Stuhl so kaufen wie er ist? Nein, nicht für 299€. Aktuell sehe ich den Stuhl bei 200 bis 250€.
Den billigen Kunststoff weg an den Stellen wo man Ihn auch berühren und mit im Arbeiten muss, das Lorosenkissen durch ein zweites, kleineres ergänzen so dass man sich selbst das beste raussuchen kann (inkl. Der Gummierung wie das Kopfkissen). Und der Stuhl ist sein knappen 300€ wert (Im Idealfall werden die beiden Lordosenkissen gleich bleiben gelassen und macht eine verstellbare Lordosenstütze hin wie bei den „Office-Comfort“-Modellen und dann ist der Stuhl auch seine 330€ wert).
Falls noch Fragen oder Anregungen zu dem Test oder Stuhl sind, dann ab damit in die Kommentare, ich werde dann versuchen diese zu Beantworten oder zu testen.
Gamingstuhl: Ergonomie Fluch und Segen zugleich.
PCGamesHardware hat mich zum Lesertester des Dominator Black in der Mediumkonfiguration von der Marke MAXNOMIC® erwählt. Hierfür vorab ein herzliches Dankeschön.
Am 05.06.2018 wurde ich für den Test auserwählt und seitdem habe ich sehnsuchtsvoll auf den Stuhl gewartet. Zwei Wochen später kam er dann angerollt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Paket, ca. 29 Kg schwer, war dem DPD-Fahrer wirklich zu schwer und hat das Paket mehrmals gerollt anstatt es zu tragen. Sein Kollege im Fahrzeug hat Ihm dabei mit ernster Miene zugesehen. So die Aussage meines Nachbarn der das Paket für mich entgegengenommen hat.
Trotz allem, oder gerade deswegen, konnte man wenigstens gleich die Verpackungsqualitäten von Maxnomic mit betrachten.
Die Verpackungsqualität ist als gut zu betrachten, die Ecken wurden in der Schachtel nochmals mit Presspappenwinkel verstärkt weswegen keine offensichtlichen Schäden daraus entstanden sind… fürs Erste. Denn im späteren Verlauf werden wir noch sehen, dass Folgeschäden aufgrund der Handhabung nicht ganz auszuschließen sind.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01477.jpg
Für den Aufbau ist es ratsam durchaus etwas mehr Platz zu haben, weswegen ich diesen in einem leeren Fluor gemacht habe.
Als erstes nach dem Öffnen liegt sinnvoll gleich die Bedienungs- und Aufbauanleitung da, welche ich als Mann natürlich gleich auf die Seite gelegt habe.
Anschließend gleich die Einzelteile raus und offen hingelegt. Auch hier war die Verpackung sinnig und ließ keinen Grund zum Meckern. Alle Teile waren sauber verpackt und gut zu entnehmen.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01481.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01482.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01484.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01483.jpgAnhang anzeigen 20180618-A7_01485.jpg
Kleinteile wie die Rollen und Schrauben waren extra in einer Schachtel verpackt mit der Aufschrift „PRO“. Hier waren pro Schraubentype eine Ersatzschraube beigelegt. Sehr vorbildlich.
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Weniger Sinnvoll ist der „Universalschlüssel“. Der ist eine Mischung aus Inbusschlüssel und einem Kreuzschlitz, wobei der Kreuzschlitz am langen Ende des Inbusschlüssels ist. Dadurch wird die Möglichkeit genommen Inbusschrauben schnell Handfest zu ziehen und man muss den Inbus bei manchen Schrauben häufig umstecken.
Der Kreuzschlitz ist aber dadurch schlecht als Kreuzschlitzschraubendreher zu gebrauchen weil durch die Inbusschlüsselform man schlecht Druck auf die Schraube bringen kann.
Der Aufbau wurde dann mit dem beiliegenden Werkzeug, um den Lieferumfang besser bewerten zu können, durchgeführt. Beim Aufbau, bzw. beim Ausbacken der Einzelteile, habe ich festgestellt, dass beim Vormontieren der Armstützen im Werk die Kunststoffverpackung mit angeschraubt wurde. Ärgerlich, denn dadurch musste erst die Armstütze wieder demontiert werden damit die Verpackungsreste entfernt werden konnten.
Anhang anzeigen 20180618-A7_01490.jpg
Der Aufbau war logisch aufgebaut. Der Stuhl konnte innerhalb von 30min alleine aufgebaut werden und mit ein bisschen technischem Verstand war hierfür auch keine Bedienungsanleitung von Nöten.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01525.jpg
Als der Stuhl dann fertig aufgebaut war, hab ich doch noch die Aufbauanleitung heraus gesucht und mit Erstaunen festgestellt das ich exakt (bis auf klein Ausnahmen aber dazu später), inklusive der Reihenfolge welche Schraube wann angezogen werden soll, genau so aufgebaut habe wie es in der Bedienungsanleitung steht. Dadurch sehe die Bedienungsanleitung als sehr verständlich an, da diese auch gut bebildert ist.
Die einzige Ausnahme sind die Seitenteile für die Schrauben und Halterung der Rückenlehne. Denn diese habe ich gar nicht Montiert. Grund ist zum einen, die Abdeckungen passen nicht sauber an den dafür vorgesehenen Platz (sie sind unten zu schmal und biegen sich dann da auf), zum andern müssen gerade diese Abdeckungen mit den Kreuzschlitzschrauben angebracht werden (dies war mit dem Universalschlüssel mangels Druck aber ein Krampf) und dadurch würde man mit den Schrauben auch das darunterliegende Kunstleder verletzen. Zumal die Abdeckungen billigstes Plastik sind, optisch bei Ankunft schon dreckig wirkten und nicht einmal richtig Formschlüssig waren. Also flogen die beiden Abdeckungen hochkant zurück in den Karton.
Beim Aufbau konnte ich wenige potenzielle Verletzungsgefahren ausmachen. Die größte Gefahr geht von der rechten Halterung für die Rückenlehne aus. Diese ist aber vorbildlich in Rot mit Warnzeichen gekennzeichnet. Auch der Hebel für diese Halterung ist mit einem Gefahrensymbol gekennzeichnet. Grund für die potenzielle Verletzungsgefahr ist die Federkraft die auf dieser Halterung liegt und für die Rückenlehne vorgesehen ist und mit dem genannten Hebel freigesetzt wird. Dadurch können sich hier Quetschungen bei unsachgemäßer Handhabung zugezogen werden.
Den Stuhl habe ich dann fünf Tage jeweils ca. 4h in gebrauch gehabt. Am Samstag habe ich dann ein 12 Stunden Lanzeittest gemacht und das Sitzfleisch sowie den Stuhl ordentlich auf die Probe gestellt.
Mein Ersteindruck beim Sitzen war, dass man ganz anders sitzt als auf meinen bisherigen Stühlen. Eine Mischung aus Sportsitzen wie man sie aus den sportlicheren Autos kennt, und einem Bürostuhl mit Armlehnen. Dabei hat das Lordosenkissen war der gewöhnungsbedürftigste Teil. Denn mit den das Lordosenkissen wurde ich auch über die gesamte Testzeit nicht richtig warm. Fast schon störend drückt es für meinen Geschmack in den unteren Rücken. Hier wäre für mich ein weniger hohes, oder gleich eine variable Lösung besser gewesen. Ohne Lordosenkissen fehlt die stütze und nach 20 min bildet sich ein leichtes Ziehen im unteren Rückenbereich aus. Hierzu muss ich aber auch sagen, dass ich im Bereich Lendenwirbel 5 und Steißbein 1 nach einem Zwischenfall versteift werden musste. Seit dem reagiere ich sehr empfindlich auf Sitzgelegenheiten. Mit dem Lordosenkissen kann ich mehrere Stunden sitzen ohne das eine Verschlechterung in dem Bereich spürbar wäre. Und das ist sehr gut, da habe ich zum Beispiel mit dem Orthopädischen-Bürostuhl am Arbeitsplatz mehr Probleme. Dennoch empfinde ich das Lordosenkissen als störender Gegenstand beim Sitzgefühl, es will sich einfach nicht in das gesamte Sitzgefühl und man bemerkt es auch nach Stunden immer noch.
Die Polsterung des Stuhles empfinde ich als sehr gut. Eine gute Härte welche selbst nach Stunden nicht unangenehm auffällt und den Po nicht einschlafen lässt. Bisher konnte ich in den wenigen Stunden noch keine Mulden feststellen. Nach ca. 48 Stunden gesamte Sitzzeit ist dies aber auch zu erwarten. Hier müsste man wirklich nach einem halben Jahr nochmal schauen wie es sich verhält. Meiner Einschätzung nach sollten hier aber keine großen Probleme zu erwarten sein.
Die Ergonomie des Stuhles, und ich denke dies ein grundsätzliches Problem dieser Gamingstühle im Rennsitzdesign, ist ein Fluch und Segen zugleich.
Rennsitze sind von Ihrer Form her so konstruiert das die Form den Körper unterstützt seitlichen G-Kräften entgegen zu wirken und den Körper möglichst an der gleichen Stelle zu fixieren, der immer wieder gern gelesene „Seitenhalt“. Nur, vor dem PC brauch ich keinen Seitenhalt. Hier wirken im Idealfall keine seitlichen G-Kräfte. Dabei macht der Stuhl das mit Bravour. Man sitzt in den Stuhl und man sitzt immer gleich. Was auch positiv sein kann, denn einmal eingestellt kann man sich darauf verlassen das man so sitzt wie man es erwartet. Dafür ist man aber durchaus in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkter. Hibbeliges wackeln mit den Beinen, wovon mein Körper ein sehr großer Fan ist, ist hier nicht mehr möglich. Auch das nach hinten greifen fällt schwer. Man muss den ganzen Stuhl mitdrehen. Am Anfang ist das etwas Gewöhnungsbedürftig, und die festgesetzten Beine führen bei längeren Sitzungen bei mir zum einschlafen des linken Fußes.
Dafür ist dieser Hallt bei der Rückenlehne, bis auf besagtes nach hinten greifen, meistens von Vorteil. Der Stuhl vermittelt ein leichtes Gefühl von Halt und ich kann mich dadurch besser entspannen. Gerade wenn man die Lehne nach hinten, die Wipp-Funktion aktiviert und sich zur Entspannung mit Musik berieseln lässt oder auf dem Bildschirm ein Film anschaut.
Die Materialqualität der einzelnen Komponenten ist sehr durchwachsen und an manchen Stellen scheint gespart worden zu sein.
Das Leder macht einen sehr ordentlichen und angenehmen Eindruck. Alle Nähte, auch die unter dem Stuhl und an nicht sichtbaren Stellen, sind absolut Mangelfrei. Hier gibt es gar nichts zu meckern.
Die beiden Kissen, das Kopfkissen sowie auch das Lordosenkissen sind sehr gut verarbeitet. Hier ist die das Kopfkissen hervorzuheben da am Gummiband und am Kissen selbst, innenliegend eine Gummierung angebracht ist und das Kissen nicht verrutscht. Das hat sehr gut funktioniert. Das Lordosenkissen lässt dies leider vermissen und hätte hier auch sehr gut getan, denn dies verrutscht öfters und zwingt mich zum nachjustieren.
Das Fußkreuz aus Aluminiumdruckguss macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich habe mir dies genaue angesehen, aber ich konnte keine Überbleibsel vom Giesen feststellen. Auch andere oberflächliche Fehler wie Lunker oder Mulden waren keine vorhanden. Lediglich Klebereste von irgendwelchen Klebestreifen waren auf dem Lack.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01511.jpg
Ich denke das waren Klebestreifen von der Verpackung direkt nach dem Lackieren und wurden dann in China nochmal umgepackt, denn ein Klebestreifen der das verursacht haben könnte war nirgends zu finden.
Die Wippmechanik ist leider nicht perfekt. Diese hat ein deutliches Spiel im festgestellten Zustand. Auch im gelöst, als wenn man wippen kann, merkt man diesen Übergang, wo es vom Spiel in den Federzustand übergeht. Dies stört ansich beim gemütlichen wippen vor der Lieblingsserie weniger, aber wenn die Mechanik festgestellt ist war es störend. Gerade wenn man sich beim zocken ein wenig bewegt, dann wippt der Stuhl leicht und gibt bei jedem anschlagen Geräusch von sich.
Schlimmer ist aber die rechte Armlehne. Diese hat sehr viel Spiel und ist im Gegensatz zu der linken Armlehne, welche nur ein leichtes Spiel aufweist und den Eindruck macht das dieser Zustand korrekt ist, auch leicht schräg. Nachdem ich dies bemerkt habe bin ich auch die Suche nach der Ursache gegangen. Der Winkel der rechten Armlehne liegt bei 94°, die der Linken aber perfekte 90°. Klingt erst einmal wenig, bei der Symmetrieüberprüfung sieht man aber was diese 4° dann ausmachen.
Für das Spiel konnte ich, ohne die Armlehne zu beschädigen, nicht nachsehen woran dies liegt. Mögliche Erklärung könnte der Transport gewesen sein. Da die Armlehnen schon vorab montiert sind könnte bei fahrlässigem Transport durch unsachgemäße Handhabung auf die Armlehne ein Druck ausgeübt worden sein welcher den recht billig wirkenden Kunststoff der Armlehnen (nicht die Polsterung auf den Armlehnen, die ist sehr gut) Schaden genommen haben. Diese Eventualität könnte man vorbeugen wenn die Lehnen nicht vorab im Werk montiert werden.
Der Winkel von 94° kann nicht durch den Transport gekommen sein, denn sonst hätte sich der Winkel verkleinert und nicht vergrößert (Die Lehne würde weiter nach innen ragen).
Es gibt an vielen Ecken und Enden billige Kunststoffteile, welche man höherwertig auslegen hätte können oder an manchen Stellen sogar müssen. Denn nach nur drei Tagen ist die Kunststoffkappe an der Rückenlehnen-Verstellung gebrochen.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01507.jpg
Bei näherer Betrachtung habe ich auf gesehen das der Hebel verbogen ist.
Anhang anzeigen 20180624-A7_01510.jpg
Auch sieht man Abplatzungen am Lack.
Da an manchen Stellen des abgeplatzten Lackes Oxidationsspuren zu sehen sind, ist davon auszugehen das die Lackschäden (möglicherwiese durch die Eigenspannungen bei verbiegen abgeplatzt) schon vor einer längere Zeit entstanden sind.
Von der Symmetrie des Stuhles, also ob die linke Seite gleich der Rechten ist, gibt es (bis auf die rechte Armlehne) wenig und bewegt sich im Bereich der normalen Toleranzen, wenn ich dies mit anderen Sitzmöbeln vergleiche. Hierfür habe ich ein absolut frontales Bild gemacht und mittels Photoshop dann eine Hälfte gespiegelt.
Man kann sehr gut die Different der beiden Armlehnen erkennen und wie groß der Unterschied ist.
Fazit:
Der Stuhl weißt Mängel auf welche aus meiner Sicht bei der Preislage nicht sein dürfen. (Asymmetrie der Winkel von den Armlehnen und der billige Kunststoff welcher nach drei Tagen schon gebrochen ist), glänzt aber auf der anderen Seite mit Qualitäten welche ich als sehr gut einstufe (Leder, Nähte, Symmetrie des gesamten Stuhles oder aber auch die Gasdruckfeder welche sich über die gesamte Sitzdauer nie einem auch nur kleinsten Ablassen gemeldet hätte) und ärgert mich mit diesem Lordosenkissen.
Würde ich den Stuhl so kaufen wie er ist? Nein, nicht für 299€. Aktuell sehe ich den Stuhl bei 200 bis 250€.
Den billigen Kunststoff weg an den Stellen wo man Ihn auch berühren und mit im Arbeiten muss, das Lorosenkissen durch ein zweites, kleineres ergänzen so dass man sich selbst das beste raussuchen kann (inkl. Der Gummierung wie das Kopfkissen). Und der Stuhl ist sein knappen 300€ wert (Im Idealfall werden die beiden Lordosenkissen gleich bleiben gelassen und macht eine verstellbare Lordosenstütze hin wie bei den „Office-Comfort“-Modellen und dann ist der Stuhl auch seine 330€ wert).
Falls noch Fragen oder Anregungen zu dem Test oder Stuhl sind, dann ab damit in die Kommentare, ich werde dann versuchen diese zu Beantworten oder zu testen.