[Lesertest] Lepa 120mm Lüfter: BOL und Chopper

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[Lesertest] Lepa 120mm Lüfter: BOL und Chopper

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Details zu den Lüftern
2.1 Chopper​
2.2 BOL Quiet TriSpeed​
2.3 BOL Quiet PWM​
2.4 Lieferumfang​
2.5 Technische Daten im Vergleich​
3. Testsystem und Aufbau
4. Geräuschentwicklung und Kühlleistung
4.1 Silent im 2D Betrieb​
4.2 Kühl im 3D Betrieb​
5. Fazit

1. Einleitung

Hallo und herzlich willkommen zu meinem ersten Lesertest. Zusammen mit der PC Games Hardware wurden mir von Lepa drei Lüfter zur Verfügung gestellt:
  • Chopper 120mm blau (LPCP12N-BL), non-PWM
  • BOL Quiet TriSpeed 120mm (LPBOL12R), non-PWM
  • BOL Quiet PWM 120mm rot (LPBOL12P-R), PWM

Deswegen möchte ich mir gleich an dieser Stelle bei PCGH und Lepa bedanken.
Das 120mm Formate dürfte sich so ziemlich in jedem Gehäuse finden, egal ob großem Midi oder Big Tower, oder kleinem ITX Gehäuse. Nur in seltenen Fällen werden noch 92mm Lüfter verbaut. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Hersteller bevorzugt auf dieses Format, auch wenn die größeren 140mm ab der µATX-Klasse auch sehr häufig vertreten sind.

2. Details zu den Lüftern
2.1 Chopper
Der Chopper Lüfter gehört bereits seit Längerem zum Produktprogramm von Lepa. Der Lüfterrahmen folgt der klassischen Bauweise, wie sie schon seit diversen Jahren von diversen Herstellern gebaut wird, hier gibt es keine Überraschungen. Zwischen den Lüfterblättern ist ein kleiner Stab eingebaut, welcher zwei LEDs trägt, die eine am äußeren Ende, die andere am inneren Ende der Lüfterblätter. Diese werden jeweils abwechselnd angesteuert, und sorgen so für den "Kaleidoskop-Effekt".
Die Verpackung ist sehr schlicht gehalten, der Lüfter ist liegt "solo" ohne weitere Umhüllung unter einem Sichtfenster. Lediglich auf der Rückseite sind einige Technische Daten sowie eine kurze Beschreibung abgedruckt.

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2.2 BOL Quiet TriSpeed
BOL steht für "Barometric Oilless Lagertechnologie", und stellt die neue Generation der Lüfter von Lepa dar. Die charakteristischen Merkmale sind:
  • die BOL Lagertechnologie für über 160.000 Stunden MTBF
  • Aerodynamische Lüfterblätter, die S-förmig und mit Winglets ausgeführt sind
  • Modularer Rahmen für einfachere Reinigung durch Zerlegen
  • HALO Ring mit ausgetanztem Logo, wodurch noch mehr Luft bewegt werden soll
Die Verpackung ist aufwändig gestaltet, auf der Front sind neben einer Abbildung des Lüfters auch zwei der definierenden Eigenschaften abgebildet: der HALO-Ring im ausgebauten Zustand sowie das ausgestanze Logo seitlich am Lüfter. Die Vorderseite lässt sich aufklappen, darunter ist ein Sichtfenster auf den Lüfter, sowie links davon eine genauere Beschreibung von BOL sowie dem modularen Aufbau. Die gleiche Art der Verpackung wird auch bei den BeQuiet SilentWings2 verwendet, welche ebenfalls für diesen Test herangezogen wurden. Auf der Rückseite befinden sich wieder die Technischen Daten sowie eine Beschreibung. Ganz klein abgebildet ist auch noch der Lieferumfang.

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Lepa wirbt auch damit, dass sich die Lüfter der BOL Serie einfach zerlegen lassen für eine Reinigung. Auf dem letzten Foto sieht man auch schon zwei der Klammern, mit denen sich die obere Hälfte des Lüfterrahmens abnehmen lässt. Dieser ist aber nicht nur mit vier Klammern mit dem unteren Rahmen verbunden, sondern jeweils auch noch mit zusätzlichen Nasen am HALO-Ring festgeklemmt. Ein feiner Flachschlitzschraubenzieher sowie eine gesunde Portion Kraft ist erforderlich. Nachdem wir die obere Hälfte des Lüfterrahmens entfernt haben, sieht der Lüfter so aus:

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Und ohne den HALO-Ring dann so:

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Leider ist von Lepa keine Demontage-Anleitung verfügbar. Dem Lüfter ist keine Dokumentation beigelegt, und auch auf der Webseite konnte ich nichts finden. Deswegen konnte in an dieser Stelle leider nicht fortfahren. Es hat sich mir nicht erschlossen, wie ich den Rotor vom restlichen Lüfter trennen kann. Und übermäßig Gewalt auf die Lüfternabe wollte ich auch nicht anwenden.

2.3 BOL Quiet PWM
Dieser Lüfter gehört zur gleichen neuen BOL-Serie, unterscheidet sich aber in zwei wichtigen Merkmalen: ausgetstattet mit vier LEDs im Rahmen sorgt dieser Lüfter für entsprechende Beleuchtungseffekte im Gehäuse, sowie die mainboardabhängige Steuerung durch Pulsbreitenmodulation (PWM). Erst durch diese kann die gleichbleibende Beleuchtung realisiert werden, da hier immer 12V anliegen. Davon abgesehen gleichen sich die beiden BOL Lüfter in sehr vielen Punkten, wenn man mal vom unterschiedlichen Aufkleber auf der Nabe absieht.

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2.4 Lieferumfang
Jedem der Lüfter liegt ein Zwischenstecker von Molex auf 4-Pin-Lüfter bei. Es ist naheliegend, dass alle drei die exakt gleiche Ausführung bekommen haben. Es wurde jeweils die 12V Leitung und Masse verbunden. Dies ist durchaus konsequent, da sowohl PWM als auch Non-PWM Lüfter mit nur diesen beiden Leitungen bereits arbeiten können, allerdings "selbstverständlich" nur mit voller Geschwindigkeit auf 12V.
Außerdem liegen immer vier Gummi-Entkoppler bei, mit denen die Lüfter schwingungsfrei im Gehäuse verbaut werden können.

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Dem Modell BOL Quiet TriSpeed liegen der Erreichung des "TriSpeeds" noch zwei Spannungsadapter bei. Es handelt sich um kurze (gesleevte!) Kabel von etwa 15cm Länge mit 3-Pin-Steckern. Relativ unsichtbar untergebracht wurde der Widerstand: im 7V Adapter steckt ein 100 Ohm Widerstand, für 5V wurden 150Ohm verbaut. Praktischerweise wurde jedes Kabel mit einem kleinen Afkleber versehen, auf welche Spannung er reduziert. Diese Adapter sind vermutlich zur Verwendung zusammen mit dem Molex-Adapter gedacht. Mit einer Lüftersteuerung kann man natürlich den gleichen Effekt erreichen.

Was fehlt? Ich persönlich hätte mir vielleicht noch eine kleine Anleitung oder Lüfterschrauben gewünscht. "Natürlich" hatten wir alle wohl schonmal einen Lüfter in der Hand und wissen auch, wie man einen Lüfter mit Gummi-Entkopplern verbaut. Und auch die Schrauben dürften der gewünschen Silent-Montage eher zuwider laufen. Im Zweifelsfall dürfte jeder Bastler noch irgendwo einen Satz Schrauben auftreiben können.

2.5 Technische Daten im Vergleich
|Chopper|BOL PWM|BOL Tri @ 12V| BOL Tir @ 7V|BOL Tri @ 5V
Speed|900rpm|1600rpm|1600rpm|1100rpm|800rpm
Airflow|68m3/h|138m3/h|138m3/h|95m3/h|69m3/h
Noise|16dBA|18dBA|18dBA|12dBa|8dBA

3. Testsystem und Aufbau
Meinen Computer habe ich mir erst im November 2014 zusammengebaut, und dabei konsequent auf Stille getrimmt: passiver CPU-Kühler, SSD, BeQuiet SilentWings2 Non-PWM-Lüfter 140mm, sowie einer Grafikkarte die bis 65 Grad ebenfalls passiv kühlt. Da Windows die verbaute Festplatte im Leerlauf auch noch abschaltet, ist das System nicht mehr hörbar, auch nicht mit dem Ohr direkt am Gehäuse.

Die Technischen Daten:
Intel Core i5 2320 4x 3,0GHz, SandyBridge, 95W
Zalman FX-100 Cube passiver CPU-Kühler
Asus P8B75-V Mainboard
2x 4GB Geil BlackDragon DDR3-1600 RAM
Asus Radeon R9 280 Strix OC 3GB
BeQuiet Straight Power E10 500W
Fractal Design Arc Midi R2 Window

Da Lepa mit der neuen BOL Quiet Serie ebenfalls einen gewissen Silten-Anspruch erhebt, wird nun getestet, wie sich diese gegen den Platzhirsch SilentWings behaupten können.

SAM_3816.jpg

Nach einigen Versuchen habe ich mich für folgenden Testaufbau entschieden:
Chopper blau in der Front, dauerhaft auf 12V
BOL Quiet TriSpeed in der Front, per Lüftersteuerung auf 5V gedrosselt
BOL Quiet PWM rot im Deckel, per PWM ans Mainboard angeschlossen.

Ironischerweise sorgt dies sogar für die entsprechend passende Visualisierung. Der Lüfter in der Front, der kühle Luft ins Gehäuse bringt, leuchtet blau. Der Lüfter oben, der die erwärmte Luft wieder aus dem Gehäuse schafft, leuchtet rot.

An dieser Stelle sei bereits gesagt, dass der Chopper Lüfter lediglich auf 12V sinnvoll zu betreiben ist. Die Anlaufspannung liegt über 7V, und die Lichteffekte gibt es nur bei 12V.

Für den BOL PWM habe ich die gleiche Lüfterkurve verwendet, wie ich sie auch schon für meine SilentWings2 PWM eingestellt hatte: bis 60 Grad Prozessortemperatur drehen sie sich nur mit 20%. Danach folgt bis 75 Grad ein schrittweiser Anstieg bis 100%. Glücklicherweise hat mein Prozessor selbt unter diesen Umständen die 60 Grad Marke noch nie überschritten.

xpert.png

Ganz nebenbei sieht man in diesem Bild auch die Drehzahlen bei der jeweiligen PWM-Frequenz.

4. Geräuschentwicklung und Kühlleistung
Wie bereits erwähnt erhebt Lepa mit der neuen BOL Quiet Serie einen gewissen Anspruch auf leise Lüfter. Was liegt da also näher, als diese mit dem Platzhirsch BeQuiet SilentWings2 zu vergleichen? Alternativ könnte man wohl auch die Noiseblocker Eloop für einen Test verwenden, welche ich allerdings noch nicht besitze (und welche laut Berichten nur für einen Push-Betrieb geeignet sind).

4.1 Silent im 2D Betrieb
Im 2D Betrieb entsteht wohl selten so viel Abwärme, dass diese mittels lautstarker Kühlung abgeführt werden muss. Deswegen werden die Lüfter so weit wie möglich gedrosselt, da man bei geringerer Geräuschentwicklung auch konzentrierter Arbeiten kann.

Wie bereits erwähnt lässt sich der Chopper Lüfter nur auf 12V betreiben. Immerhin hält er sich extrem zurück und wird kaum lauter als die BeQuiet SilentWings2 auf 7V, was mich doch sehr überrascht hat.

Der BOL Quiet PWM wird über das Mainboard geregelt. Da die Prozessortemperatur nie über 60 Grad gestiegen ist, wurde dieser immer mit 20% PWM angesteuert. Im direkten Vergleich mit den BeQuiet SilentWings2 PWM erzeugt der BOL Quiet PWM ein minimal lauteres Luftrauschen, aber, und dafür vergebe ich ein dickes Plus, klackert der BOL Quiet PWM bei 20% wesentlich leiser als der SilentWings2 PWM. Das war auch der Grund, warum ich Letztere durch die Non-PWM-Version ersetzt habe.

Zuletzt noch der BOL Quiet TriSpeed. Dieser war in meinen Tests überraschend laut. Selbst auf 7V gedrosselt war er noch genauso laut, wie meine SilentWings2 auf 12V. Auf 5V werden sie langsam leise, sind aber immernoch recht hörbar. Bitte nicht vergessen, dass ich relativ lärmempfindlich bin, ich persönlich würde sie noch weiter drosseln.

4.2 Kühlleistung im 3D Betrieb
Um die Kühlleistung zu testen, habe ich mein derzeitiges Lieblingsspiel Minecraft herangezogen. Kurz zum Setup: Version 1.8 mit ShadersMod 2.4.8 und SEUS Ultra 10.1 auf FullHD Auflösung. Nach 90 Minuten wurden die Temperaturen von Prozessor und Mainboard herangezogen. Da die Grafikkarte ihre eigene Kühlungsrichtlinie hat, und je nach Temperatur ihre Lüfter entsprechend regelt, muss ich sie an dieser Stelle ausklammern. Allerdings wirkt sich eine verringerte Kaltluftzufuhr auf die Grafikkarte auch indirekt auf eine höhere Temperatur des Prozessors aus.

Da der Chopper Lüfter bereits auf 12V läuft, kann dieser im 3D Betrieb logischerweise nicht mit noch höherer Spannung betrieben werden ;)
Der BOL Quiet PWM wird vom Mainboard gesteuert, unter 60 Grad Prozessortemperatur bleibt dieser aber immer auf 20% PWM.
Der BOL Quiet TriSpeed ist über meine Lüftersteuerung angesteuert und wurde mit 5V versorgt.

Die Referenz sind zwei BeQuiet SilentWings2 Non-PWM 140mm, welche ebenfalls an der Lüftersteuerung betrieben werden. Hier die einzelnen Temperaturen:

Mit dem von mir gewählten Setup erwärmt sich die CPU auf 50 Grad, und ist danach regelrecht bei dieser Marke festgeklebt:
Lepa MC 5V.png

Zum Vergleich auch noch die Temperaturen mit den zwei BeQuiet SilentWings2 Lüftern auf 5V, 7V und 12V:
MC12VBQ.png MC7VBQ.png MC5VBQ.png

| Lepa Setup|SilentWings @ 5V|SilentWings @ 7V| SilentWings @ 12V
CPU|50 Grad|56Grad|52 Grad|46 Grad
Mainboard|35 Grad|36 Grad|34 Grad|31 Grad

Die von meinem Lepa Setup erreichten 50 Grad Prozessortemperatur werden von den SilentWings2 auch bei 7V noch nicht erreicht. Da werden wohl noch ein paar Volt mehr fällig, obwohl die BeQuietLüfter sogar noch etwas größer sind.

5. Fazit
Lepa ist bemüht, sich einen Namen unter den Lüfterherstellern zu verdienen. Dies soll wohl auch durch das Motto "Aim for excellence" unterstrichen werden. Gerade die neue BOL Quiet Serie soll hierbei Maßstäbe setzen.
Der Fairnesshalber muss ich erwähnen, der Vergleich mit den SilentWings2 in 140mm ist nicht ganz fair. Diese wurden konsquent auf geringe Geräuschentwicklung getrimmt, während Lepa wohl mehr Wert auf den Luftstrom und damit die Kühlung legt. Im 2D Betrieb sind die Lepa Lüfter deutlicher hörbar, bleiben aber immernoch sehr dezent. Wer allerdings einen Ultra Silent PC im 2D Betrieb gewohnt ist, wird diese trotzdem bemerken.

Im 3D Betrieb dürften die Gehäuselüfter in der allgemeinen Geräuschkulisse (Grafikkarte, Soundeffekte etc) untergehen. Hier sorgen die neuen BOL Lüfter für eine ansehnliche Kühlung.

Der große Pluspunkt, den ich an den BOL Quiet PWM vergebe, ist sein geringes Klackern bei 20% PWM.

Positiv:
++ kaum PWM Klackern beim BOL Quiet BWL
+ Modulares Design der BOL Serie
+ leise im 3D Betrieb

Negativ:
- nicht für 2D Ultra Silent geeignet
- Chopper nur für 12V geeignet

Wem kann ich die neuen Lepa BOL Quiet empfehlen?
Wer einen durchschnittlichen PC mit einer leichten Geräuschkulisse hat, oder nebenbei sowieso Musik hört, bekommt mit dem BOL Quiet einen soliden Lüfter. Eine ordentliche Kühlleistung bei moderater Geräuschentwicklung machen diesen Lüfter aus.
Auch Spieler können beherzt zugreifen, da in den allermeisten Fällen die Lüfter der Grafikkarte die Lepa Lüfter überdecken werden, und dank Kopfhörern und Spielgeschehen die Geräuschkulisse des Computers sowieso nicht mehr wahrgenommen wird. Auch die Kühlleistung kann sich sehen lassen.

Wem kann ich die Lepa BOL Quiet nicht empfehlen?
Wer einen Ultra-Silent-PC hat, die Lüfter die einzige Geräuschquelle sind, und auch sonst in der Umgebung keine Schallquellen wie Musik hat, wird die Lüfter unweigerlich hören können. Hier werden aber zumeist mit (Semi-)Passivem CPU-Kühler sowieso viel schärfere Geschütze aufgefahren. Man darf nicht vergessen, dass die zum Test verwendeten SilentWings Lüfter den doppelten bis dreifachen Preis der Lepa Lüfter aufrufen.
 
AW: [Lesertest] Lepa 120mm Lüfter: BOL und Chopper

Nett.

Mir fällt jedoch direkt auf, Zitat:

"Zusammen mit der PC Games Hardware wurden mir von Lepa drei Lüfter zur Verfügung gestellt:"

Ne PC Games Hardware habe ich nicht dazu bekommen. .))
 
AW: [Lesertest] Lepa 120mm Lüfter: BOL und Chopper

Ja doch, mir wurde die gesamte Redaktion mit allen Redakteuren zur Verfügung gestellt :D
 
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