Sagen wir mal so, liefern wir nicht die Waffen nach Saudi Arabien tun es die Amerikaner und da habe ich es lieber, dass die deutsche Wirtschaft unterstützt wird statt der Amerikanischen.
Befürwortest du nach dieser Logik auch die Lieferung von Waffen in den Iran, ehe es die Russen, Inder oder Nordkoreaner machen? Und in Lybien soll es auch reichlich Bedarf geben. Taiwan hat auch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis, von der Ukraine und den Donbassgruppierungen ganz zu schweigen. Den Krimtataren wurden vermutlich schon die Konnten gesperrt, aber was ist mit den Tibetern und den Palästinensern? Sollen die ihr hart Erspartes wirklich ägyptischen respektive indischen Schmugglern in die Hand drücken?
Also wenn man auf Menschenleben und Frieden scheißt, dann aber bitte richtig. Verlogene Doppelzüngigkeit ist einfach nur zum kotzen. :$
Was dann? Die alte Regierung erhält ihre Macht zurück und unterdrückt jegliche aufständlerische Aktionen.
Was ist denn mit dem Irak? Soweit mir bekannt hält die Regierung bis auf kleine Teile des Landes alles unter Kontrolle.
Soweit mir bekannt ist, brauchte diese Regierung kürzlich eine internationale Koalition unter Beteiligung mehrer globaler Mächte um Gebietsverluste von beinahe 30% wieder wett zu machen und dabei hat sie trotzdem noch beinahe die komplette Kontrolle über den jetzt weitestgehend als eigenständiger kurdischer Staat verwalteten Norden verloren.
Und das war übrigens die Regierung, die nach dem zweiten konsequenten Einmarsch einer ausländischen Macht eingesetzt wurde. Der erste Einmarsch war so erfolgreich, dass man keine zwei Jahrzehnte später noch einmal Summen wortwörtlich in den Wüstensand geschossen hat, mit denen man ganz Europa schuldenfrei bekommen würde.
Und was ist mit dem zweiten Beispiel Afghanistan, dass du hier ganz geflissentlich ignorierst? Einmarschiert sind die Briten, die Sowjets und die Amerikaner. Deiner These nach müsste das jetzt das sicherste, stabilste und lebensfreundlichste Land der Welt sein, wenn Einmärsche Sicherheit, Stabilität und gute Lebensbedingungen bringen.
Die Irak Invasion war deutlich besser als das was in Lybien geschehen ist und in Syrien aktuell geschieht, entweder man macht es richtig und gar nicht und zu richtig gehören eben Bodentruppen.
In Syrien sind Bodentruppen aus einem halben dutzend Nationen. Braucht es ein ganzes Dutzend für "richtig"? Oder funktionieren Einmärsche erst, wenn man auch die Nuklearartillerie mitbringt?
Sicher ist das in erster Linie ein interner Glaubenskonflikt zwischen Sunniten und Schiiten,
und das schon seit Jahrhunderten.
Schon komisch, dass Sunniten und Schiiten in der Mehrheit der islamischen Staaten und die meiste Zeit der Geschichte zwar nicht unbedingt friedlich, aber zumindest nicht-kriegerisch nebeneinander leb(t)en und es nur in einer (na gut: zwei) Hand voll Beispielen, in denen rein zufällig handfeste politische und wirtschaftliche Interessen von einem militärischen Konflikt profitieren konnten, zu einem "Religionskrieg" kam. Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass da die gleichen Mechanismen am Werke wären, wie in den vielen Fällen, in denen handfeste politische und wirtschaftliche Interessen zu einem nicht-religiösen Krieg geführt haben...
Die Blockbildungen kamen erst danach,
Die Blockbildung kam gleichzeitig. Das Schiisma war wortwörtlich von der ersten Sekunde ein Nachfolgekonflikt zwischen zwei Seiten, die die absolute politische Macht haben wollten und sich nicht scheuten, militärische Mittel für deren Erlangung einzusetzen. Der daraus resultierende Mangel an freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Blöcken hat dazu geführt, dass bis heute diverse nicht-religiöse Interessen entlang der gleichen Grenzlinien aufeinanderprallen - man hat mit nicht-Freunden halt meist mehr Differenzen als Gemeinsamkeiten. Insbesondere innerhalb der (nunmal zahlreicheren) Sunniten (und auch ganz allgemein außerhalb des Islam) gibt es aber mehr als genug weitere, auf den gleichen materiellen Interessen beruhende Konfliktzonen, wie entlang der sunnitisch-schiitischen Grenze.