Hmmm Larrabee ist auf ganzer Linie gescheitert... was macht man also als kluger Verkäufer?
Wir geben dem Kind nen Neuen Namen ("MIC") und sagen "jahaaa das war ja sowieso für was ganz anderes gedacht!"
Larrabee wurde von Anfang an für Supercomputing lanciert, zeitweilig sogar als reiner Co-Prozessor mit CSI-Anbindung. Das ist nur über dem Larrabee-Grafik-Hype ein bißchen vergessen worden.
Im Bereich der riesigen Cluster mit vielen vielen Recheneinheiten und viel Gleitkommaleistung sind GPUs heute bei 1600 Kernen (Cypress) angekommen - und die sind nicht gerade langsam wenn ich an die Leistung von über 2,5 TFlops auf einer einzelnen HD5870 denke.
Es ist nur sehr schwer, diese Leistung auch universell für Berechnungen zu nutzen. Larrabee will das besser machen und zumindest in Sachen Kompatibilität hat man einen gigantischen Vorteil.
Hm 32 Pentium-I Kerne mit 1,2 GHZ sollen viel schneller sein als aktuelle 8 bis 12-Kerner?
32 Pentium 1 Kerne mit 1,2GHz, riesigen Caches, einem Speicherinterface, von dem die 8 Kerner nur träumen können und einer SIMD-Phalanx, gegen die die 12 Kerner alt aussehen
Die größten Fortschritte seit dem Pentium 1 (viel schnellere Speicher, extrem leistungsfähige Zusatzeinheiten) sind also in einer Weise vertreten, die weit über das Niveau aktueller CPUs hinaus geht oder sie sind für das Zielgebiet irrelevant (out-of-order)
Ganz doof ausgedrückt... 32x1,2 GHz =
ihr wisst schon.
Many-Core-Architekturen wie Larrabee oder gar Fermi sind sowieso nur für Aufgaben interessant, bei denen das gilt
Irgendwo schade, erstmal keine Konkurrenz, aber mal sehen was noch kommt.
Intel verkraftet den Rückschlag sicher relativ leicht, aber Erfolg wünsche ich ihnen trotzdem damit.
Bin auch mal gespannt. Mangels Informationen kann man ja nur Mutmaßen, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Larrabee als Grafiklösung an der Software gescheitert ist. Intel-Treiber sind legendär schlecht und Rasterizing in Virtualisierung wäre trotz überlegener Fertigung nur bei perfekter Umsetzung konkurrenzfähig gewesen. Der einzige Pluspunkt von Larrabee war Raytraycing und allgemeine Aufgaben - aber wenn Intel niemanden gefunden hat, der das für Heimanwender nutzen will, dann macht auch ein Endnutzerprodukt keinen Sinn.
Auf der anderen Seite steht Sandybridge: Ein bis zwei GPU-Kerne, angebunden an einen L3-Cache mit viel x86-Power in der Nachbarschaft...
Der gedankliche Weg zu einem IGP, die bestehende CPU-Kerne nutzt und nur durch die SIMDs und Treiberlösungen von Larrabee ergänzt wird, ist wahrlich nicht weit. Und auch wenn so eine Architektur weiterhin leistungsschwach wäre:
Sie könnte Larrabee-Technologie extrem weit verbreiten. Eine weit verbreitet, x86-kompatible Architektur mit hoher Leistung im Bereich parallel-Computing dürfte DER Traum aller Physik-, KI-,... Programmierer sein.