Ähm... AMD hat AMD Secure Memory Encryption (SME) bereits 2017 mit der ersten EPYC-Generation eingeführt!
Intel hat SGX 2015 eingeführt, also nur 2 Jahre früher.
AMD Secure Encrypted Virtualization (SEV) wird ebenfalls seit den ersten EPYC CPUs unterstützt. Intels TDX wird jetzt erst langsam von den ersten CPUs unterstützt, also mehr als 5 Jahre später. Das von Dir hervorgebrachte Argument spricht eigentlich komplett für AMD, weil seit 2017 auf den EPYCs schon sichere, isolierte virtuelle Maschinen möglich sind.
SME ist einfach nur banale Speicherverschlüsselung. Das hilft gegen physische Angriffe auf den RAM, aber nicht gegen einen Admin mit Zugang zu den CPUs. Die konkrete Implemenation von Enklaven, die bis in die Recheneinheiten geschützt sind, liegt etwas außerhalb meiner eigenen Expertise, aber so wie es mir gegenüber dargestellt wurde, hat erst Zen 3 mit SVE-SNP ein zu SGX vergleichbares Niveau erreicht.
TDX ist neu respektive der Nachfolger, klar, und war somit logischerweise in der Vergangenheit kein Grund Intel gegenüber einem SVE-SNP-System zu bevorzugen. Da zählte SGX. Aber wenn sich TDX auf Software-Seiten genauso verbreiten sollte, wie zuvor SGX, dann könnte es die gleiche Bedeutung für Hardware-Betreiber haben. Nicht weil es per se besser ist als AMD-Technik, um dazu etwas zu sagen bräuchte ich erst einmal neue Einblicke von Leuten, die näher ander Materie dran sind, aber schlicht wegen Software-Support: Wenn dein Kunde ein für TDX programmiertes Sytem einsetzt, dann kannst du ihm keinen Epyc-Server vermieten. End of Story. Es hat nach der Einführung von SVE-SNP auf Seiten der Hardware auch niemand die SGX-Xeons raus und auf den Müll geschmissen und reihenweise durch den rein als CPU definitiv besseren Milan ersetzt, weil die Software gar nicht von heute auf morgen umgestellt war. Sowas dauert, auch weil im Sicherheitsbereich gerne alles dreimal überprüft wird oder man schlicht abwartet, bis andere es ausprobiert haben, und es wäre nicht das erste Mal, dass überlegene AMD-Hardware keine Beachtung findet, weil AMDs Software-Team meist deutlich kleiner ist als bei der Konkurrenz und die Entwickler nicht in gleichem Maße an die Hand nehmen kann.
Am Ende interessiert im Business nämlich niemand, welche Hardware auf dem Papier besser ist, sondern es zählt in erster Linie, was in der Praxis genutzt und nachgefragt wird. Aus Gamer-Sicht kann das zu kuriosen Entscheidungen führen, weil wir nur mit Software arbeiten, die von beiden Herstellern implementierte, oft seit Jahren verfügbare Standards nutzt.
Sehe ich anders, in den meisten Szenarien ist die Kernzahl egal, es kommt auf die Performance an und nicht wie diese erreicht wird. Lediglich in sehr seltenen Rechenzentrenszenarien in denen Single Core Leistung gefragt ist, kann Intel überhaupt noch eine Führungsrolle einnehmen. Sind aber eben sehr selten.
Nicht nur die Kernanzahl ist egal, auch die Zahl der CPUs und die Zahl der Systeme ist es oft. Und genau deswegen sollte man sich der möglichen Relationen bewusst sein, wenn jemand einen "2P vs 2P"-Vergleich ausruft: AMD hat derzeit mehr Kerne pro Sockel und gewinnt deswegen einen Vergleich mit festgelegter Sockel-Anzahl automatisch. Das in den Benchmarks fast durchgängig Epycs vorne liegen, ist durch den Testansatz vorgegeben und sagt rein gar nichts über die Qualität der Prozessoren aus. Hätte man z.B. "maxP vs maxP" gesetzt, läge Intel uneinholbar vorne, denn die Xeons haben zwar weniger Kerne (und weniger RAM-Controller) pro Sockel, aber sie unterstützen halt viel mehr Sockel pro System.
Genau das in den meisten Szenarien aber vollkommen egal. Was zählt ist allein Leistung pro Watt und teilweise noch Leistung pro Anschaffungspreis sowie Leistung pro Liter Platzbedarf (inkl. Kühlung). Da liegen die Epycs natürlich auch uneinholbar vorne, aber das ist kein Erfolg
zusätzlich zu den Siegen in den Einzelbenchmarks und
zusätzlich zu mehr Kernen pro CPU. Sondern es ist der eine und entscheidende Erfolg. Alles andere ist nur Teil des Weges dahin und verdient keine gesonderte Erwähnung. So wie man bei einem Sportwagen nur die Geschwindigkeit und die Beschleunigung lobt und nicht zusätzlich auch noch "mehr Hubraum", "höhere Drehzhahl", etc. – es zählt was erreicht wird, nicht wie/in welcher wilkürlich gewählten Stückelung. Direkt relevant wären die Benchmarkergebnisse nur, wenn man statt "2P AMD, 2P Intel,..." "600 W AMD, 600 W Intel, ..." als Grundlage gewählt hätte.