Frankreich führt Recht auf Offline-Freizeit ein

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Ich weiß nicht, was besonders daran ist. Wenn ich am Ende des Arbeitstages das Büro verlasse bin ich grundsätzlich nicht mehr erreichbar. Jegliche Kontaktversuch bleib unbeantwortet, und das ist auch mein gutes Recht.
 
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Ja, wenn es doch immer so "einfach" wäre. Machst Du das so, der Rest der Kollegen aber nicht, dann wirst Du das auf kurz oder lang spüren. Natürlich ist das Dein gutes Recht. Wie ein Vorposter aber schon schrieb, sitzt der AG oftmals am längeren Hebel und wenn Du dann deswegen bei der nächsten Gehaltserhöhung leer ausgehst, hast Du war Dein gutes Recht durchgesetzt aber gerätst gegenüber Kollegen evtl. dennoch ins Hintertreffen. Deswegen ist eine Lösung wie von Noctua beschrieben in meinen Augen recht sinnvoll.
 
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Man sollte es einfach von der Gehaltsklasse abhängig machen. Ich bin einfacher Konstrukteur der Anlagenindustrie, laufe ich aus der Firma heraus, bin ich nicht mehr erreichbar. Anders ein Projektleiter oder jemand vom Kundendienst. Sagt einem aber schon der gesunde Menschenverstand. Und ich meine solange die Leute es mit sich machen lassen. Wie in Japan wo die Leute am Arbeitsplatz sterben. Selber Schuld sage ich da. Den meisten Stress machen sich die Leute selber oder eben weil sie nicht nein sagen können.
 
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Ja, wenn es doch immer so "einfach" wäre. Machst Du das so, der Rest der Kollegen aber nicht, dann wirst Du das auf kurz oder lang spüren. Natürlich ist das Dein gutes Recht. Wie ein Vorposter aber schon schrieb, sitzt der AG oftmals am längeren Hebel und wenn Du dann deswegen bei der nächsten Gehaltserhöhung leer ausgehst, hast Du war Dein gutes Recht durchgesetzt aber gerätst gegenüber Kollegen evtl. dennoch ins Hintertreffen.
Das kannst du ggf. über den Gleichbehandlungsgrundsatz lösen. Wenn dein AG erst gegen das Arbeitszeitengesetz verstößt und dich dann deswegen bei betriebsweiten Begünstigungen (Lohnerhöhungen) leer ausgehen lässt, ist er ziemlich dumm.

Im Übrigen ist eine solche Regelung wie in Frankreich bei uns nicht notwendig, denn da sie keinerlei Sanktionen vorsieht, stellt sie lediglich klar, dass die Nichterreichbarkeit in der Freizeit kein Kündigungsgrund ist. Das "Recht auf Nichterreichbarkeit" ergibt sich bei uns sowieso schon aus den vorhandenen gesetzlichen Regelungen (Höchstarbeitszeiten, unterbrechungsfreie Ruhezeiten etc.).
 
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Man sollte es einfach von der Gehaltsklasse abhängig machen. Ich bin einfacher Konstrukteur der Anlagenindustrie, laufe ich aus der Firma heraus, bin ich nicht mehr erreichbar. Anders ein Projektleiter oder jemand vom Kundendienst. Sagt einem aber schon der gesunde Menschenverstand. Und ich meine solange die Leute es mit sich machen lassen. Wie in Japan wo die Leute am Arbeitsplatz sterben. Selber Schuld sage ich da. Den meisten Stress machen sich die Leute selber oder eben weil sie nicht nein sagen können.

Die Mitarbeiter des Kundendienstes haben aber zu festgelegten Zeiten so etwas wie "Bereitschaft" und somit dann nicht unbedingt "Freizeit". Das sollte (durch Bezahlung oder Freizeitausgleich) an anderer Stelle ausgeglichen werden. Hier geht es aber darum, dass Angestellte in Ihrer Freizeit erreichbar sind / sein sollen und dass es vermieden wird, dass sie Nachteile - in welcher Form auch immer - haben, wenn sie nicht erreichbar sind und ihr Recht auf Freizeit wahrnehmen.

Das kannst du ggf. über den Gleichbehandlungsgrundsatz lösen. Wenn dein AG erst gegen das Arbeitszeitengesetz verstößt und dich dann deswegen bei betriebsweiten Begünstigungen (Lohnerhöhungen) leer ausgehen lässt, ist er ziemlich dumm.

Von betriebsweiten Begünstigungen (die dann auch publik werden) habe ich nicht unbedingt gesprochen. Eher davon, dass man eben bei der nächsten Gehaltsverhandlung leer ausgeht, während das das bei anderen nicht der Fall ist. Das kannst Du in dem Fall gar nicht nachvollziehen und wie gesagt, die Möglichkeiten eines AG sind da vielfältig.
 
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Man sollte es einfach von der Gehaltsklasse abhängig machen. Ich bin einfacher Konstrukteur der Anlagenindustrie, (..)

Du hast einen eigenartigen Menschenverstand.

Warum sollen besser bezahlte Arbeitnehmer nun schlechter behandelt werden? Sie verdienen in der Regel besser, da sie höhere Qualifikationen besitzen, was sie wertvoller für ein Unternehmen macht. Ein PL der seinen Job richtig macht, ist auch nicht rund um die Uhr erreichbar - auch wenn es hiervon Ausnahmen für Notfälle gibt.

Alleine dass es in Frankreich per Gesetz angesprochen wird, lässt eigentlich schon tief blicken. In Deutschland ist dies von Gesetz wegen schlecht möglich, wenn dies bspw. permanent gemacht wird. Arbeitnehmer also neben der regulären Zeit ständig aus dem Bett geklingelt werden. Hier müssten sie eben darauf bestehen, dass dies Arbeitszeit ist und entsprechend abgegolten wird (Freizeit/ Geld). Das wiederum trauen sich vor allem junge AN selten.
 
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Du hast einen eigenartigen Menschenverstand.

Warum sollen besser bezahlte Arbeitnehmer nun schlechter behandelt werden? Sie verdienen in der Regel besser, da sie höhere Qualifikationen besitzen, was sie wertvoller für ein Unternehmen macht. Ein PL der seinen Job richtig macht, ist auch nicht rund um die Uhr erreichbar - auch wenn es hiervon Ausnahmen für Notfälle gibt.

Alleine dass es in Frankreich per Gesetz angesprochen wird, lässt eigentlich schon tief blicken. In Deutschland ist dies von Gesetz wegen schlecht möglich, wenn dies bspw. permanent gemacht wird. Arbeitnehmer also neben der regulären Zeit ständig aus dem Bett geklingelt werden. Hier müssten sie eben darauf bestehen, dass dies Arbeitszeit ist und entsprechend abgegolten wird (Freizeit/ Geld). Das wiederum trauen sich vor allem junge AN selten.

Ich emfpinde das überhaupt nicht als eigenartig, und entspricht sogar zienlich genau der Realität.

Eine höheres Ausbildungsniveau ermöglicht Personalverantwortung und damit dann auch irgendwann ein höheres Einkommen. Es führt aber natürlich auch dazu, dass absolut gesehen der Job auch nach dem Verlassen des Büros noch Teil des Alltags ist, und dazu KANN eben auch eine Erreichbarkeit außerhalb der reinen Arbeitszeit gehören. Viele Konzerne halten diese sogenannte 24/7 Verfügbarkeit explizit in den Arbeitsverträgen des höheren Managements fest; als Arbeitnehmer kann man sich schließlich auch einfach verwehren, was es zu respektieren gilt.

Das Ganze per noch weiter greifender Legislative regulieren zu wollen halte ich für nicht richtig. Bereits jetzt ist über Regelarbeitszeit, Maximalarbeitszeit, Ruhepausen etc ein hervorragender Arbeitnehmerschutz gewährleistet.
 
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Ich emfpinde das überhaupt nicht als eigenartig, und entspricht sogar zienlich genau der Realität.

Eine höheres Ausbildungsniveau ermöglicht Personalverantwortung und damit dann auch irgendwann ein höheres Einkommen. Es führt aber natürlich auch dazu, dass absolut gesehen der Job auch nach dem Verlassen des Büros noch Teil des Alltags ist, und dazu KANN eben auch eine Erreichbarkeit außerhalb der reinen Arbeitszeit gehören. Viele Konzerne halten diese sogenannte 24/7 Verfügbarkeit explizit in den Arbeitsverträgen des höheren Managements fest; als Arbeitnehmer kann man sich schließlich auch einfach verwehren, was es zu respektieren gilt.

Das Ganze per noch weiter greifender Legislative regulieren zu wollen halte ich für nicht richtig. Bereits jetzt ist über Regelarbeitszeit, Maximalarbeitszeit, Ruhepausen etc ein hervorragender Arbeitnehmerschutz gewährleistet.

Ich finde es ist egal welche Qualifikation jemand hat, oder welchen Status man im Betrieb besitzt. Ständige Erreichbarkeit in der Freizeit macht einfach mit der Zeit krank, man muss nach der Arbeit abschalten können.
 
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Finde ich richtig denn ein Arbeitnehmer ist ein Angestellter und kein Leibeigener.
Ich habe zb mein Handy nur um auf dem Betriebsgelände erreichbar zu sein wenn etwas ist und Unklarheiten kläre ich zum Feierabend, ansonsten ist das Ding ein Dekostück und über das Festnetz höre ich ja per Klingelton wer mich in der Freizeit nerven will. Zum Glück habe ich auch keinen direkten Mailaccount da ich kein direktes Büro habe.

In Bockshorn habe ich mich bisher nie jagen lassen und für gewisse Zeiten habe ich Absprachen die allerdings nicht für den Urlaub gelten von meiner Seite.
 
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Ich emfpinde das überhaupt nicht als eigenartig, und entspricht sogar zienlich genau der Realität.

Eine höheres Ausbildungsniveau ermöglicht Personalverantwortung und damit dann auch irgendwann ein höheres Einkommen. Es führt aber natürlich auch dazu, dass absolut gesehen der Job auch nach dem Verlassen des Büros noch Teil des Alltags ist, und dazu KANN eben auch eine Erreichbarkeit außerhalb der reinen Arbeitszeit gehören. Viele Konzerne halten diese sogenannte 24/7 Verfügbarkeit explizit in den Arbeitsverträgen des höheren Managements fest; als Arbeitnehmer kann man sich schließlich auch einfach verwehren, was es zu respektieren gilt.

Das Ganze per noch weiter greifender Legislative regulieren zu wollen halte ich für nicht richtig. Bereits jetzt ist über Regelarbeitszeit, Maximalarbeitszeit, Ruhepausen etc ein hervorragender Arbeitnehmerschutz gewährleistet.
So lange man nicht Selbstständig(selbst & ständig ;) ) ist sollte man als Angestellter mit einer vertraglich vereinbarten Arbeitsleistung nicht darüber hinaus aus einem Grundverständnis heraus verfügbar sein. Egal ob Personalverantwortung oder nicht. Deine Einstellung kann ich so gar nicht nachvollziehen. Es spielt doch dabei nicht die Qualifikation eine Rolle und freie Zeit zur Selbstgestaltung kann man nicht durch finanzielle Gegenwerte ersetzen, die ist dann weg!

Aber davon mal ab verstehe ich die Aufregung nicht. Es kann auch jetzt dazu niemand gezwungen werden mehr zu leisten als es mit dem gegenseitigen Einverständnis also dem Arbeits"vertrag" festgelegt wurde. Und wenn man darauf behaart nichts in seiner Freizeit zu machen hat man jetzt und auch mit dem neuen Gesetz die A****karte, da es immer irgendwelche überambitionierten, kinderlosen Kollegen gibt die das machen und man dann dementsprechend schlechter vor seinem AG dar steht. Dagegen hilft dieses Gesetz nicht. ;)

MfG
 
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Ich finde es gut das Gesetze an die heutige Zeit angepasst werden. Ständige Erreichbarkeit ist erst in den letzten 10-15 Jahren zu einem Problem geworden. Mobiltelefone, Emails, Smartphones mit Whatsapp / Email ... das Ganze weltweit in jedem Bus / Zug / Flugzeug oder sogar in der UBahn. Wie man damit umgeht ist dem Arbeitgeber und -nehmer überlassen aber wenn es zu Problemen kommt können einseitige Gesetze helfen. Wenn man einen Vertrag mit 24/7 Erreichbarkeit unterschreibt hilft einem so ein Gesetz auch nicht (außer solche Klauseln sind dort verboten).
 
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Ich finde es gut das Gesetze an die heutige Zeit angepasst werden. Ständige Erreichbarkeit ist erst in den letzten 10-15 Jahren zu einem Problem geworden. Mobiltelefone, Emails, Smartphones mit Whatsapp / Email ... das Ganze weltweit in jedem Bus / Zug / Flugzeug oder sogar in der UBahn. Wie man damit umgeht ist dem Arbeitgeber und -nehmer überlassen aber wenn es zu Problemen kommt können einseitige Gesetze helfen. Wenn man einen Vertrag mit 24/7 Erreichbarkeit unterschreibt hilft einem so ein Gesetz auch nicht (außer solche Klauseln sind dort verboten).
Ständige Erreichbarkeit ist aber eine persönliche Entscheidung und nichts wozu man gezwungen wird, von daher ändert ein Gesetzt daran nichts.

MfG
 
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Im letzten Jahr bin ich in den Pausen gut 100 Mal zur Tür und 150 Mal zu einem der Telefone gehurtet. Ich würde wahrscheinlich ein Burnoutsyndrom entwickeln, wenn es nicht so gewesen wäre.
Schon klar, warum es Proteste gab und letztendich einfach durchgeschoben wurde. Es ist wieder so eine halb durchdachte Lösung Unbeteiligter Experten. Kennt man ja... :D
 
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Natürlich gibt es ab einer gewissen Stellung oder bei bestimmten Berufsgruppen mehr Verantwortung und damit ist man mit der Arbeit mehr verheiratet aber auch bei solchen Jobs gibt es Grenzen. Ich selber muss jedes Jahr auch dem Winterdienst frönen und die Bedingungen werden auch nicht besser ( am Anfang war es nur während der normalen 5 Tage und Samstage fielen nur an bei extremster Witterung. Mittlerweile auch an Sonn- und Feiertagen ) bei dezenten 60000 m² Betriebsfläche als Alleinkämpfer:ugly:
 
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Dazu fällt mir ein, dass mein Boss mal von irgend 'nem anderen hohen Tier (bzw. einer, der sich für eins hält) in der Firma, wegen Nichtigkeiten am Samstag Abend angerufen wurde. Da ist ihm zu recht der Kragen geplatzt. Gibt ja auch so Typen, die sich beschweren, dass die IT 20 Uhr nicht mehr zu erreichen sei, obwohl in der Firma 18 Uhr Schicht im Schacht ist.

30 Stunden Woche wäre besser, denn man merkt, dass nach 6 Arbeitsstunden einfach die Luft raus ist, wenn man nicht grad seine Traumberufung und Firma gefunden hat. Hab ja schon in der Firma vorgeschlagen, dass wir die Workstations mal ordentlich benchen sollten. Und ne P6000 könnten wir zu Testzwecken auch mal anschaffen, immerhin haben wir unzählige Architekten und Ingenieure. ^^
 
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Schöne Sache. Aber warum mal wieder nur für Unternehmen ab 50 Mitarbeiter?
 
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Kleine Betreibe können nicht alles so reißen und würden sich bei gleichen Bedingungen schnell ins Aus schießen.
 
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Kleine Betreibe können nicht alles so reißen und würden sich bei gleichen Bedingungen schnell ins Aus schießen.

Mir schon klar, aber ich erwarte von einer Regierung gerechte Gesetze, die für alle gelten. Auch kleine Betriebe werdens schon überleben, das Problem ist: die Arbeitnehmer solcher Betriebe haben keine Lobby und deswegen ist es der Regierung egal. In Deutschland übrigens genauso. Die Menschen in solchen kleinen Betrieben sind genauso schützenswert, und darum geht es doch letztendlich bei diesem Gesetz.
 
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