Festplatte plötzlich als RAW Super Wichtige Daten in gefahr

Ahrtos

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo zusammen,

ich habe mir einen neuen Computer zusammen gebaut, da mein vorheriger nach 6 Jahren gut in die Jahre gekommen ist und er auch schon sehr viele Probleme gemacht hat.
Ich habe mir ein Arbeits PC zusammen gestellt, kein Gaming Gerät. Nachdem ich meine alte 2,5" SSD rüber gebaut habe ins neue System weil ich erst mal wieder was arbeiten musste, weil ich schon 2 Wochen ohne Computer war, ist mein System nicht mehr gestartet.
Nach kurzer Überprüfung habe ich dann gesehen, das der Bootmanager nicht mehr auf der SSD war. Warum auch immer. OK... also habe ich dann doch schon mal die neu Installation auf der m.2 SSD gemacht, weil ich erst mal nicht weiter wusste. Später dann habe ich die SSD dann im neu installierten Windows wieder angeschlossen und konnte dann nicht drauf zugreifen. in der Datenträgerverwaltung habe ich dann gesehen das die SSD als "fehlerfrei" & RAW Patition angezeigt wurde. Ich bin bei dem Thema Festplatten Probleme jetzt nicht so super bewandert. Bisher habe ich nur gelesen das die Formatierung die SSD wieder ans laufen bringt. Das wäre aber sehr ungünstig.
Auf der Platte befinden sich meine ganzen Firmen Daten, FTP Zugänge und sämtliche Kundendaten.
Kann mir irgendwer weiterhelfen bei der Sache ? Ich brauche Dringend die daten... Verlust dieser wäre mein Untergang.

Mit freundlichem Gruß
 
Ich brauche Dringend die daten... Verlust dieser wäre mein Untergang.
Dann nimm doch einfach das Backup der Daten das, wenn die Daten so immens wichtig sind, ja garantiert vorhanden ist, alles andere wäre ja grob fahrlässig.

Wenn es sowas nicht gibt haste zwei Möglichkeiten.
1.) Selber mit irgendwelchen Tools und Tipps und so weiter versuchen, irgendwas wiederherzustellen - was als Laie das nächste Risiko wäre
2.) Die SSD einem professionellen Datenretter übergeben und für ne Stange Geld ihn mit der Rettung der Daten beauftragen

Die Erfolgschancen sind da wir von einer SSD reden zwar im zweiten Fall höher als im ersten aber generell gering - umso geringer, je länger die betroffene SSD noch weiter benutzt wurde, denn SSDs löschen ihre als "gelöscht" markierten Daten anders als HDDs selbstständig im Hintergrund nach und nach komplett wenn sie sonst nichts zu tun haben um ihre Performance hochzuhalten (da man in leere Zellen schneller schreiben kann als in volle), diese "on-the-fly-Formatierung" nennt sich TRIM und/oder Garbagecollection.

Wenn du tatsächlich kein Backup hast wäre die erfolgversprechendste Verhaltensweise, sofort nach erkennen des Fehlers den PC vom Strom zu trennen (um die SSD daran zu hindern sich weiter zu "säubern"), die SSD auszubauen und an einen Profi einzusenden. Solltest du die betroffene SSD in dem Zustand noch stundenlang am Strom gehabt haben kannste dich schonmal drauf einstellen dass du die Höchststrafe der Lektion "Kein Backup - kein Mitleid" zahlen musst. :-|
 
umso geringer, je länger die betroffene SSD noch weiter benutzt wurde, denn SSDs löschen ihre als "gelöscht" markierten Daten anders als HDDs selbstständig im Hintergrund nach und nach komplett wenn sie sonst nichts zu tun haben um ihre Performance hochzuhalten (da man in leere Zellen schneller schreiben kann als in volle), diese "on-the-fly-Formatierung" nennt sich TRIM und/oder Garbagecollection.
Wenn es die SSD nur als Raw erkennt, weil es das Filesystem nicht erkennt, fängt es auch an, die zu überschreiben?
 
Wenn es die SSD nur als Raw erkennt, weil es das Filesystem nicht erkennt, fängt es auch an, die zu überschreiben?
Kommt drauf an - wenn es RAW im Sinne von "unformatierter Bereich" ist - ja. Das ist für die SSD einfach nicht genutzter Speicher der mit Nullen gefüllt wird. Wenn noch eine echte Partition existiert nur nicht klar ist obs NTFS oder (ex)FAT oder sonstwas ist dürfte die SSD von sich aus nichts tun und die Daten bleiben erhalten. In dem Fall wären die Daten auch sehr leicht wiederherzustellen wenn man das passende Tool dafür hat.

Wie gesagt, wenns jetzt um ein paar unwichtigere Daten ginge die man vielleicht zurückholen kann würde man auch sagen "hey, lass mal Recuva oder vergleichbares ne Runde drüberlaufen, vielleicht ist ja noch was da". Aber wenns wirklich gefühlt lebenswichtige Daten sind würde ich das alles halt nicht riskieren und direkt bei Kroll anklopfen (sofern es "leicht" wiederherstellbar ist ist der Preis dafür auch geringer, auch wenn das immer noch mehrere Hundert Euro kosten dürfte - nur eben nicht 1000+).

EDIT: Wenns wirklich nur ein kaputtes Dateisystem ist - für solche "einfachen" Dinge kann man eine Kroll-Software kaufen und es selbst regeln (https://www.cleverbridge.com/1263/purl-cart?cart=204764). Es gibt natürlich auch andere ggf. sogar kostenlose Tools (wie das genannte "Recuva") auf dem Markt die sowas wahrscheinlich können. Das muss man dann selbst entscheiden ob man selber nen versuch startet und wenn ja mit was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ich einer professionellen Firma die auf Datenrettung spezialisiert ist übergeben, da wie Du selber sagst, diese Daten sehr wichtig für Dich sind!

Wenn kein Backup vorhanden ist, solltest da lieber erst garnicht weiter daran herum fummeln und lieber in den sauren Apfel beißen und für die Datenrettung bezahlen.
 
Hallo,
Danke erstmal für die ganzen Antworten.
Also ein Backup der Daten ist nicht vorhanden. Ich habe ehrlich gesagt nie eins angelegt, weil ich mir eigentlich jedes Jahr neue Festplatten hole um so ein Ausfall vorzubeugen. Für die Zukunft bin ich schlauer.
Bezüglich einer Professionellen Datenretteung, muss ich leider absagen. Das kann ich mir nicht leisten.
Ich muss also auf eigene Faust versuchen das zu lösen.
 
Ich habe ehrlich gesagt nie eins angelegt, weil ich mir eigentlich jedes Jahr neue Festplatten hole um so ein Ausfall vorzubeugen
Festplatten? im Thread geht es ja um eine SSD, wie alt ist die den, warst du da mal mit einem Partition Tool oder generell an der Windows Installation dran, hast du eventuell auf den alten Platten noch ein Teil der Daten?
 
Also ein Backup der Daten ist nicht vorhanden. Ich habe ehrlich gesagt nie eins angelegt, weil ich mir eigentlich jedes Jahr neue Festplatten hole um so ein Ausfall vorzubeugen.
Auch das halte ich für keine besonders sichere Methode. Hardware fällt generell kurz nach in Betriebnahme oder nach deutlich längerer Zeit aus. Das ist die berühmte "Badewannenkurve".
Sichere wichtige Daten auf einer oder zwei (verschlüsselten) externen Datenträgern und lagere einen in einem anderen Brandschutzbereich, wenn die Daten wirklich kritisch sind.

In deinem Fall würde ich mit Testdisk versuchen an die Daten zu kommen. https://www.heise.de/download/product/testdisk-13133
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenns wirklich gefühlt lebenswichtige Daten sind würde ich das alles halt nicht riskieren und direkt bei Kroll anklopfen (sofern es "leicht" wiederherstellbar ist ist der Preis dafür auch geringer, auch wenn das immer noch mehrere Hundert Euro kosten dürfte - nur eben nicht 1000+).
Ich hab vor zwei Jahren bei Kroll nachgefragt.
Die billigste Variante - 1 Woche Bearbeitungszeit - kostet 1.000 EUR.
Bei drei Tagen bist Du bei 2.000 EUR und bis übermorgen bei 3.000 EUR.

Als ich nach einem günstigeren Angebot gefragt habe, haben sie nur freundlich abgewiegelt und das Gespräch beendet.

Viel Glück.
 
Ich gieße damit zwar eigentlich nur Öl ins Feuer, aber ich sags trotzdem, vielleicht bewahrt es dich in der Zukunft vor weiterem Schaden:

Nach der DSGVO bist du verpflichtet, Kundendaten gegen Ausfall zu schützen, regelmäßige Backups sind also absolute Pflicht. Es kann im schlimmsten Fall also auch noch ein Bußgeld folgen.

Sorry nochmal, ich will dir das nicht auf die Nase binden, aber sowas ist einfach verdammt wichtig.

Vielleicht kannst du die Daten ja wiederherstellen, ich drücke dir die Daumen.
 
Nach der DSGVO bist du verpflichtet, Kundendaten gegen Ausfall zu schützen, regelmäßige Backups sind also absolute Pflicht. Es kann im schlimmsten Fall also auch noch ein Bußgeld folgen.
Er ist nur dazu verpflichtet, Kundendaten so zu schützen, dass Dritte kein Zugriff darauf haben. Wie und ob er diese Daten sichert, oblag ihm selbst und ist der DSGVO vollkommen egal. Die DSGVO hat mit der Datenschutz-Grundverordnung was zu tun und nicht wie jeder seine Daten sichert! Die Absicherung von Daten hat daher nichts mit dem Datenschutz was zu tun, sondern seine Daten für sich selbst gegen Ausfall zu sichern.

Es gibt natürlich noch weitere Rechte und Pflichten, aber diese haben alle was mit dem Datenschutz von personenbezogener Daten zu tun.
 
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Hallo,
Danke erstmal für die ganzen Antworten.
Also ein Backup der Daten ist nicht vorhanden. Ich habe ehrlich gesagt nie eins angelegt, weil ich mir eigentlich jedes Jahr neue Festplatten hole um so ein Ausfall vorzubeugen. Für die Zukunft bin ich schlauer.

Das ist echt mehr als fährlässig. Gerade bei SSDs kommt es gerne mal vor, dass diese kurz nach Inbetreibnahme verrecken. Mal abgesehen davon hast Du so ja auch absolut 0 Schutz vor Viren usw. Auch dadurch kannst Du theoretisch Deine Daten verlieren.

Zu aller Mindest solltest Du zukünftig mindestens 1 mal pro Woche (besser Täglich) Deine wichtigen Daten auf eine externe Festplatte ziehen und diese dann vom PC trennen. Ansonsten wäre ein NAS natürlich die bessere Lösung.
 
Er ist nur dazu verpflichtet, Kundendaten so zu schützen, dass Dritte kein Zugriff darauf haben. Wie und ob er diese Daten sichert, oblag ihm selbst und ist der DSGVO vollkommen egal. Die DSGVO hat mit der Datenschutz-Grundverordnung was zu tun und nicht wie jeder seine Daten sichert! Die Absicherung von Daten hat daher nichts mit dem Datenschutz was zu tun, sondern seine Daten für sich selbst gegen Ausfall zu sichern.

Natürlich gibt es dazu noch weitere Rechte und Pflichten, aber diese haben alle was mit dem Datenschutz von personenbezogener Daten zu tun.
In Artikel 5 steht:

"Personenbezogene Daten müssen ... in einer Weise verarbeitet werden, die eine angemessene Sicherheit der personenbezogenen Daten gewährleistet, einschließlich Schutz vor unbefugter oder unrechtmäßiger Verarbeitung und vor unbeabsichtigtem Verlust, unbeabsichtigter Zerstörung oder unbeabsichtigter Schädigung durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen („Integrität und Vertraulichkeit“)"

Das Wie ist nicht vorgeschrieben, das Ob aber schon.
 
Nur kann dir keiner ans Bein pinkeln, da keinem außerhalb bekannt ist, was für Daten du genau gespeichert hattest. :D
Nur der Kunde selbst kann Einsicht in seine Daten verlangen, aber keine Dritten.

Außerdem geht es in diesem Thema nicht um eine Rechtsberatung, wofür wir hier sicherlich nicht die richtigen Ansprechpartner sind, sondern um ein Problem mit einem Laufwerk und wenn er keine Backups angelegt hat, ist es sein Problem. ;)
 
Habe früher immer eine separate HDD Festplatte für Backups verbaut. Seit Dezember 2021 habe ich aber eine Synology NAS. Hintergrund war, dass ich zum einen kein Platz mehr für eine Festplatte in meinem System habe. Meine Wasserkühlung hat hier zu viel Platz eingenommen und zudem ist es immer besser Backupsysteme extern zu haben. Es könnte ja was mit dem Rechner passieren und dann wäre solch ein Laufwerk ggf. auch futsch.

Auf die NAS kann nun jeder, egal, ob mit Rechner oder mit dem Handy Daten aus dem Netzwerk aus sichern. Meine NAS wird aber jede Nacht zusätzlich noch auf eine externe Festplatte gesichert und an meinem Rechner habe ich zusätzlich noch eine externe Festplatte mit dran. Zudem werden die Daten auf der NAS auf zwei Festplatten gespiegelt (Raid1).

Natürlich kann man noch besser absichern, in dem man noch auf eine externe Cloud zugreift oder eine Festplatte noch in einem Schließfach kommt, aber in meinem Fall brauche ich dieses nicht, weil es sich nur um private Daten handelt. Würde meine Bude abbrennen hätte ich andere Sorgen als meine privaten Daten die futsch sind. :D

Letztens lief eine SSD aus dem Rechner meines Sohnes nicht mehr und ich hatte ihn zuvor mehrmals darauf hingewiesen seine Daten mit auf die NAS zu sichern. Aber er war auch der Meinung, dass dieses nicht notwendig wäre, weil seine SSD noch kein Jahr alt war. Aber als das Laufwerk nicht lief und er überlegte, was er alles drauf hatte, konnte ich sehen, wie er langsam blau anlief. :D

Er hat aber nochmals Glück, wir haben die SSD dann doch noch ans Laufen bekommen und das erste, was er machte, war eine Sicherung seiner Daten. :fresse:

in der Datenträgerverwaltung habe ich dann gesehen das die SSD als "fehlerfrei" & RAW Patition angezeigt wurde.
Versuche mal einen anderen SATA Steckplatz auf dem Mainboard.
Hatte ich auch mal und nach dem Umstecken wurde das Laufwerk dann doch noch richtig erkannt.

In Fall meines Sohnes half ein Bios Reset und das Laufwerk war dann auch wieder mit dabei.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab vor zwei Jahren bei Kroll nachgefragt.
Die billigste Variante - 1 Woche Bearbeitungszeit - kostet 1.000 EUR.
Bei drei Tagen bist Du bei 2.000 EUR und bis übermorgen bei 3.000 EUR.
WTF... das letzte Mal als ich da was von Preisen hörte warens noch iirc 299€ für "Standardrettung" (Dateisystem flicken, geleerte Papierkörbe wiederfinden und sowas) und um die 1000€ wenn man nen Controller neu reinlöten musste bzw. ein echter Defekt vorlag.
Wenns in der billigsten schon 1000 kostet heutzutage... uff...
 
WTF... das letzte Mal als ich da was von Preisen hörte warens noch iirc 299€ für "Standardrettung" (Dateisystem flicken, geleerte Papierkörbe wiederfinden und sowas) und um die 1000€ wenn man nen Controller neu reinlöten musste bzw. ein echter Defekt vorlag.
Wenns in der billigsten schon 1000 kostet heutzutage... uff...
Sieht aus als ob das Lehrgeld erhöht wurde.
 
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