Fallout 76: Atomwaffen-Experten kritisieren Atombomben als Gameplay-Feature

Um ehrlich zu sein. Ich hab erst gestern noch darüber nachgedacht und mich aufgeregt, wie WENIG bzw GAR NICHT Atomwaffen in genau DEM ATOM-GAME schlecht hin dargestellt werden... weil die popel Engine es nämlich nicht kann. Es gibt nahezu kein einziges Spiel wo eine realistische Atombomen-Explosion gezeigt wird. Einfach lächerlich. Es braucht mehr realistische Atombomben in Spielen.

Realistische Atombomben hinterlassen wenig, mit dem man weiterspielen könnte. Das spart dann zwar Entwicklerzeit ein, wenn nach 10 Minuten das Ende des Spiels erreicht ist, stößt aber oft auf wenig Gegenliebe bei den Spielern.
 
Ich kenne Fallout 1&2 nicht. Aber schon in Teil 3 konnte man ja Megaton mit der dort herumliegenden Atombombe sprengen. Das gab zwar sehr ordentlich negatives Karma und die Stadt war dann wirklich weg, aber man konnte dies tun. Ob man das jetzt gut finden muss, sei einmal dahingestellt, ich jedenfalls hielt das - auch wegen der doch durchaus drastischen Auswirkungen dieser Entscheidung - noch für akzeptabel. Dass sich in Fallout 76 jetzt die Spieler online zum Spaß mit Nukes bewerfen können, ist auch aus meiner Sicht wohl etwas zu viel des Guten. Ansonsten ist es m.E. aber vor allem eine Frage wie "geistig tot" die Spieler sind: Wenn ich in Fallout 4 durch eine Landschaft mit lauter toten Bäumen etc. laufe, dann muss mir doch klar sein dass dieser Atomkrieg das aller aller Schlimmste war, was passieren konnte. Selbst wenn ich danach vielleicht wieder über die Kuh oder den Hirsch mit den zwei Köpfen schmunzeln kann. Aber von daher ist das vielleicht das größere Problem mit Fallout 76, dass dort die Landschaft eben auch nicht mehr so tot und düster und entsprechend abschreckend ist wie in den früheren Teilen der Fallout Reihe.
 
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Um das berühmte Zitat der Serie zu wiederholen:
"Krieg ist (niemals) gleich!"

Also falls die deutsche Sprachversion nicht völlig von der englischen Abweicht, dann ist dieses Zitat von Dir leider völlig falsch wiedergegeben und sinnentstellt worden: Zumindest in Fallout 4 heißt es (ich meine aber in Fallout 3 auch, erinnere mich aber nicht mehr 100% sicher): "War NEVER changes" - Krieg ändert sich nie, also genau das Gegenteil! Ist im übrigen vom Tonfall ganz klar, dass dies ein großes Bedauern ausdrückt, quasi eine Warnung vor den Schrecken des Krieges. Dieses Zitat im Intro sollte m.E. auch dem größten Idioten klar machen, dass dieses Spiel trotz aller Satire eben nicht den (Atom-)Krieg verharmlosen will. Im Gegenteil, es wird auch die Atomeuphorie der US-amerikanischen Kultur der 1950er Jahre in ein sehr kritisches Licht gerückt. Auf lustige Weise zwar, aber eben auch mit einem bitterbösen historischen Hintergrund. (Wer es nicht glaubt einfach mal nach "duck and cover" googeln, oder den damaligen Träumereien über atomgetriebene Züge, Autos und Flugzeuge - eben alles was man in der Fallout-Welt so vorfindet).
 
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Also falls die deutsche Sprachversion nicht völlig von der englischen Abweicht, dann ist dieses Zitat von Dir leider völlig falsch wiedergegeben und sinnentstellt worden: Zumindest in Fallout 4 heißt es (ich meine aber in Fallout 3 auch, erinnere mich aber nicht mehr 100% sicher): "War NEVER changes" - Krieg ändert sich nie, also genau das Gegenteil! Ist im übrigen vom Tonfall ganz klar, dass dies ein großes Bedauern ausdrückt, quasi eine Warnung vor den Schrecken des Krieges. Dieses Zitat im Intro sollte m.E. auch dem größten Idioten klar machen, dass dieses Spiel trotz aller Satire eben nicht den (Atom-)Krieg verharmlosen will. Im Gegenteil, es wird auch die Atomeuphorie der US-amerikanischen Kultur der 1950er Jahre in ein sehr kritisches Licht gerückt. Auf lustige Weise zwar, aber eben auch mit einem bitterbösen historischen Hintergrund. (Wer es nicht glaubt einfach mal nach "duck and cover" googeln, oder den damaligen Träumereien über atomgetriebene Züge, Autos und Flugzeuge - eben alles was man in der Fallout-Welt so vorfindet).

Sagen wir einfach Mal, du hast meine Intention missverstanden, das sollte Sarkasmus/Zynismus sein. Mir ging es um die Verharmlosung von Atomwaffen in FO76, in Bezug auf einen vorangegangenen Beitrag, der meinte "es macht doch keinen Unterschied, womit du Menschen tötest, Atombombe oder Pistole"
Im Gegensatz zu dir kenne ich FO 1 und 2, habe sie jeweils etwa 1 Woche nach Release das erste Mal gespielt. Ich bin auch ein großer Fan von Ron Perlman und hatte seine Worte absichtlich falsch zitiert.
In der deutschen Version lauten sie eben: "Krieg ist immer gleich".
 
Womit in der deutschen Synchro übrigens schon der erste Satire-Ansatz verloren geht. Denn das Original kann man (zumindest in 1&2) auch ganz zynisch als "Krieg ändert nie etwas" verstehen – und das sowohl nach pazifistischer Lesart ("Krieg bringt niemanden weiter") als auch im Fallout-Kontext verharmlosende Einstellung der verantwortlichen der Vorkriegsgeneration. ("So ein paar Atombomben sind doch kein Problem.")


Ich kenne Fallout 1&2 nicht. Aber schon in Teil 3 konnte man ja Megaton mit der dort herumliegenden Atombombe sprengen. Das gab zwar sehr ordentlich negatives Karma und die Stadt war dann wirklich weg, aber man konnte dies tun. Ob man das jetzt gut finden muss, sei einmal dahingestellt, ich jedenfalls hielt das - auch wegen der doch durchaus drastischen Auswirkungen dieser Entscheidung - noch für akzeptabel. Dass sich in Fallout 76 jetzt die Spieler online zum Spaß mit Nukes bewerfen können, ist auch aus meiner Sicht wohl etwas zu viel des Guten. Ansonsten ist es m.E. aber vor allem eine Frage wie "geistig tot" die Spieler sind: Wenn ich in Fallout 4 durch eine Landschaft mit lauter toten Bäumen etc. laufe, dann muss mir doch klar sein dass dieser Atomkrieg das aller aller Schlimmste war, was passieren konnte. Selbst wenn ich danach vielleicht wieder über die Kuh oder den Hirsch mit den zwei Köpfen schmunzeln kann. Aber von daher ist das vielleicht das größere Problem mit Fallout 76, dass dort die Landschaft eben auch nicht mehr so tot und düster und entsprechend abschreckend ist wie in den früheren Teilen der Fallout Reihe.

Fallout 2 und insbesonder 1 waren, natürlich auch wegen dem Westküsten-Setting, sehr viel karger. Bis auf sehr wenige Oasen, die meist reichlich mutierende Strahleneinflüsse zeigten, bestanden sie aus Wüste und "Mangel" an fast allem war Teil des Spielprinzips. Schon Fallout 3 hatte im Vergleich dazu kein "Ödland" mehr.
 
Womit in der deutschen Synchro übrigens schon der erste Satire-Ansatz verloren geht. Denn das Original kann man (zumindest in 1&2) auch ganz zynisch als "Krieg ändert nie etwas" verstehen – und das sowohl nach pazifistischer Lesart ("Krieg bringt niemanden weiter") als auch im Fallout-Kontext verharmlosende Einstellung der verantwortlichen der Vorkriegsgeneration. ("So ein paar Atombomben sind doch kein Problem.")




Fallout 2 und insbesonder 1 waren, natürlich auch wegen dem Westküsten-Setting, sehr viel karger. Bis auf sehr wenige Oasen, die meist reichlich mutierende Strahleneinflüsse zeigten, bestanden sie aus Wüste und "Mangel" an fast allem war Teil des Spielprinzips. Schon Fallout 3 hatte im Vergleich dazu kein "Ödland" mehr.
Fallout 3 war schon Ödland, und zwar weil das Land zwischen Locations mit 3-5 NPCs öde war.
Hier ein kleiner Raiderposten, da ein Lager mit ein paar Supermutanten.
Dazwischen? Vl ein Skorpion, aber nicht mehr^^

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Womit in der deutschen Synchro übrigens schon der erste Satire-Ansatz verloren geht. Denn das Original kann man (zumindest in 1&2) auch ganz zynisch als "Krieg ändert nie etwas" verstehen – und das sowohl nach pazifistischer Lesart ("Krieg bringt niemanden weiter") als auch im Fallout-Kontext verharmlosende Einstellung der verantwortlichen der Vorkriegsgeneration. ("So ein paar Atombomben sind doch kein Problem.")

Absolut richtig, die Ur-Fallouts, also 1 und 2 litten damals an so einigen ehr mäßig übersetzten Text-Passagen, allerdings waren sie damit in den 1990ern auch nicht alleine und war das ein Problem das recht viele Titel der damaligen Zeit mehr oder minder plagte (das in die Übersetzungen nicht übermäßig viel Sorgfalt floss)...

Fallout 2 und insbesonder 1 waren, natürlich auch wegen dem Westküsten-Setting, sehr viel karger. Bis auf sehr wenige Oasen, die meist reichlich mutierende Strahleneinflüsse zeigten, bestanden sie aus Wüste und "Mangel" an fast allem war Teil des Spielprinzips. Schon Fallout 3 hatte im Vergleich dazu kein "Ödland" mehr.

Naja, ein großer Teil der Ödnis war wohl auch der Limitierung durch die Engine geschuldet, weil grundsätzlich öde war ja gerade Teil 2 nicht, wenn ich da an Bunkerstadt, oder die NCR denke...
Grundsätzlich gehörte es auch nicht zum Prinzip der Ur-Fallouts das die Welt nur noch aus Vegetationsödnis bestand, wie du schon richtig angemerkt hast lag es auch an der Gegend (Westküste) und eben wie von mir angemerkt an der schon damals stark alternden Engine und ihren Limitierungen.

Generell aber sah die Lore des Ur-Fallout, also 1 und 2, durchaus vor das es eben auch jene Gebiete gibt die vegetativ zimlich normal ausgeprägt gewesen wären, in etwa das was Fallout 76 uns jetzt präsentiert. ;)

Das Bethesda uns mit Fallout 3 und 4 meinte weitestgehende Landschaftliche Einöde präsentieren zu müssen, weil dies ihrer Ansicht nach ein grundlegender Bestandteil von Fallout sei, zeigte schon bei Fallout 3 eigentlich wie wenig sie die ganze Message und Lore hinter der Marke Fallout eigentlich verstanden hatten und bis heute nicht versthen.

Für Bethesda ist das Ganze Fallout Frenchise meiner Meinung nach eigentlich auch nur ein weiteres open World Candyland, das sich, neben der Elderscrolls Marke, gut für ihre hauseigene Spielformel ausschlachten lässt, um ein in sich, auch inhaltlich, eigentlich zimlich ödes open World Spiel draus zu fabrizieren, zugepflastert mit permanenten Absurditäten aus dem postapokalyptischen Kuriositätenkabinett.
Meiner Meinung nach auch schön daran zu sehen wieviel Platz doch Ghoule, Todeskrallen und Deathclaws in Fallout 3 und 4 einnehmen, während selbige in Fallout 2 eigentlich nur Randnotizen waren und die meisten Konflikte und Gegner eigentlich Menschen waren, da die Konflikte und Entwicklungen einer postapokalyptischen Gesellschaft eigentlich immer ein Kernelement der Handlungen von Fallout waren...

Gerade Fallout: New Vegas hatte eigentlich schön vor Augen geführt wie wenig Fallout doch eigentlich noch in Bethesdas Fallout 3 / 4 steckt und wie wenig das vor allem eigentlich die Kunden verstehen die mit Fallout quasi automatisch direkt nur noch Bethesda assoziieren...
Schon alleine der Umstand das viele Betehsdakunden mit FNV nichts anfangen konnten / warm wurden, weil Message und Plot driven gameplay im Fokus standen und Candyland open World Erkundung ein sekundäer Bestandteil waren, zeigt das die Kunschaft sich leider auch dahingehend geändert hat das Message und Lore eigentlich in den heutigen Fallouts keine besonders große Relevanz mehr einnehmen und eigentlich nur die, für meinen Geschmack, eintönige Bethesda Formel des Gameplays bei der Marke gewünscht wird, leider...

Ich persöhnlich würde daher auch dafür töten würde statt Bethesda mal Obsidian ein Fallout im guten alten CRPG Stil rausbringen können.
 
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