Also in einem Bericht von NTV hieß es die Tage, dass die Fahrt nicht ohne menschlichen (Bei-) Fahrer stattgefunden, und dieser (warum auch immer) nicht eingegriffen hat.
In deinen Träumen vielleicht. Und in meinen Träumen bekommen ca. 15-20% erst gar keinen Führerschein.
Die Realität sieht allerdings anders aus. Man brauch sich nur anzuschauen wie (und in manchen Teilen der Erde leider völlig normal) "gestört" sich ein Teil der Autofahrer im Verkehr verhält. Selbst bei uns in D passieren nicht nur viel zu viele Unfälle durch Fehlverhalten (und ich meine nicht nur das vom Verursacher), die Konsequenzen anschließend sind quasi nicht existent. Und am schlimmsten sind die Fahrer, die zb. an einer unmöglichen Stelle bzw. in einem unmöglichen Moment jemanden überholen, dadurch einen (häufig sogar tödlichen) Unfall verursachen, im Rückspiegel ein regelrechtes Chaos hinterlassen, selbst aber nicht direkt Teil dessen sind, und deswegen ganz normal nach Hause fahren (bzw. abhauen).
"Für gewöhnlich wird denen nach so einem Unfall die Fahrerlaubnis langfristig entzogen" - Ganz sicher nicht. Und langfristig schon gar nicht. In dem einen oder anderen Land (= Ausnahme) vielleicht, aber in den meisten Ländern definitiv nicht. Weltweit sitzen Millionen Menschen am Steuer eines Fahrzeuges (egal ob Auto, Bus, LKW usw), die normalerweise/mMn nicht mal als Fußgänger am Straßenverkehr teilnehmen sollten.
Die weltweit ca. 1.500.000 Verkehrstote jedes Jahr kommen ja nicht von ungefähr...
"Weltweit" kann ich nicht beurteilen, ich sprach von Deutschland. Und vor allem von Leuten, die einen tödlichen Unfall verursacht haben. Das denen der Führerschein gelassen wird, wäre mir nicht einmal anekdotenhaft bekannt und selbst die Fälle erfolgreicher Fahrerflucht sind meines Wissens nach ziemlich wenige. Wer so blöd fährt, wie dieses Auto (das nicht entkommen ist), der gibt in Deutschland den Lappen ab und kriegt ihn frühestens nach einigen Monaten und MPU wieder. Ich bin gespannt, ob die Uber-KI einen Idiotentest bestehen kann, aber bis dahin dürfte sie formell kein Auto mehr fahren - und das gilt für alle ihre Kopien.
Tod mit autonomem Auto: Uber-Fahrerin schaute vor Unfall nach unten |
heise online
Hier mal das Video bis Millisekunden vor dem Aufprall.
Ich denke optisch ist die Sache klar, da wäre jeder Mensch auch reingerast. Aber hat ein Auto nicht noch andere Technik an Bord die nicht auf optische Sicht angewiesen ist?
Vorsicht! Optisch ist an der Sache nur eins klar: Die Aufnahmequalität ist hundsmiserabel.
Wie schon erwähnt zeigen sämtliche Pressefotos eine gute Laternenausleuchtung an der Stelle (bei meiner Einschätzung der Tageszeit lag ich falsch),
so soll es da bei Nacht aussehen, wenn man eine an die Lichtbedingungen angepasste Kamera nimmt. Das hochgeladene Unfallvideo dagegen ist viel zu dunkel, wie man schon allein an der scheibaren Reichweite des Scheinwerferkegels (keine 30 m, ich schätze kaum mehr als 20) und der zwar gut sichtbaren Straßenlaternen selbst, aber deren kaum sichtbarer Lichtkegel erkennen kann.
Sollte die Kamera, von der das Video stammt, teil des autonomene Steuerungssystems sein, wäre Uber imho wegen Totschlags dran. Die ist für Nachtfahrten schlichtweg komplett ungeeignet. (Und ein Steuerungssystem, dass die mangelnde Reichweite dieses Sensors unter den herrschenden Bedingungen nicht registriert ist für den öffentlichen Straßenverkehr ungeeignet.)
Dennoch kann man selbst auf den Aufnahmen ein helles Aufblitzen am linken Fahrbahnrand ungefähr an dem Ort und zu dem Zeitpunkt erkennen, als die Frau mit ihren weißen Turnschuhen auf die Fahrbahn getreten sein muss. Ein menschlicher Fahrer hätte unter gleichen Bedingungen den Menschen samt Fahrrad problemlos gesehen. Leider gab es aber keinen Fahrer, sondern nur eine Überwacherin und im Überwachen sind Menschen einfach nur eins: Richtig, richtig schlecht. Deswegen ist die Frau jetzt tot und deswegen würde ich an die Bediener von Level 3 und 4 Fahrzeugen auch ähnliche Anforderungen stellen, wie an die Stellwarte von Atomkraftwerken.
Was ein menschlicher Fahrer übrigens auch hinbekommen hätte, selbst wenn er wegen seiner Konzentration z.B. auf das "intuitive" Tesla-Bedienkonzept die Frau erst dann im Augenwinkel bemerkt hätte, als sie 40 m vor ihm im Scheinwerferkegel auftaucht: Eine Vollbremsung die tödliche Verletzungen verhindert hätte oder ein Ausweichmanöver auf Fußweg respektive Gegenfahrbahn.
Randbemerkung: Hat eigentlich jemand etwas zum Zustand des Opfers vor dem Unfall gehört? Das sie das Auto nicht gehört hat, ist ja bei vielen Straßenverkehrzombies heute keine Überraschung. Aber wie kann man in den Scheinwerferkegel eines nahenden Autos laufen?