AW: Entwickler von Deus Ex: Mankind Divided will sich künftig auf Online-Gaming konzentrieren
Sind vielleicht die heutigen Käuferschichten doch anders, als die vor 15-20 Jahren?
Ich denke nicht wirklich. Du wirst heute unter Garantie mindestens genauso viele Menschen finden die rundenbasierte 4X Spiele, ect. kaufen wie vor 15 bis 20 Jahren, vieleicht sogar mehr. Wäre dem nicht so würden sich Spiele wie Divinity: Original Sin, Star Citizen, Total War, Civilization, XCOM, PoE, Tyranny, usw. nicht per Schwarmfinanzierung finanzieren lassen und dann trotzdem noch gewinnbringend verkaufen lassen.
Der Unterschied zu vor 15 bis 20 Jahren ist denke ich nur das du heute eine größere Spielerbasis hast und somit auch eine größere Käuferschaft.
Hat vor 15 bis 20 Jahren noch vorwiegend der technikinteressierte Nerd Computerspiele gespielt spielt heute halt auch die 45 jährige Hausfrau, der 68 jährige Renter, die 52 jährige Beamtin, die 14 jährige Jugendliche, usw, die vor 15 bis 20 Jahren, wenn überhaupt, vieleicht maximal das auf Windows mitgelieferte Solitär oder Morhuhn gespielt haben / hätte.
Computerspiele zu spielen ist heute genauso durch alle Gesellschaftsschichten, Geschlechter und Altersgruppen hinweg normal wie ins Kino zu gehen, im Dorfverein Fußball zu spielen, oder auf ein Konzert zu gehen.
Das wirkt sich natürlich auch auf die Art aus wie Computerspiele konsmuiert werden.
Der Nerd der vor 15 bis 20 Jahren gezockt hat hat das oft als sein Haupthobby gemacht wie der Modeleisenbahner viel Zeit in seine Modeleisenbahn gesteckt hat, und entsprechend viel Zeit hat er auch in seinen PC investiert und in die Spiele.
Der größere Teil der Konsumenten von Computerspielen heute hingegen sieht es meiner Meinung nach hingegen ehr wie einen Kinobesuch, er will im Singleplayer seine 2-3x die Woche maximal 2h interaktive Popkornunterhaltung und in denn meisten Fällen nach maximal 20 bis 40h mit dem Spiel durch sein, dafür sprechen im Grunde Spiele wie Mass Effect 2 / 3, Assassins Creed, ect.
Alternativ darf ein Spiel wie Die Sims auch gerne mal mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber dann ehr dem Sandkasten entsprechen der unterhält aber nicht zusehr fordert.
Zu tiefschürfend dürfen die Spiele aber am Ende generell nicht sein, ein Baldurs Gate 2, oder Divinity Original Sin 2, Europa Univeralis, Hearts of Iron, Battlestar Galactica wären schlicht zu lang, man muss sich zu intensiv mit dem Spiel auseinander setzen / einarbeiten um ggf. Fortschritt zu erzielen und kann sich schlechter beriseln lassen, dadurch das man nicht Vollvertonung und cinematische Grafik hat, wodurch die Fantasy / Vorstellungskraft noch mehr gefragt ist.
Mit ehr kurzweilige Unterhaltung macht man heute in der Spieleindustrie das Geld, das zeigt schon das im Schnitt kaum mehr als 30-50% der Spieler meist das Ende der Hauptstory eines Titels wie Assassins Creed: Origins sehen.
Nischengruppen / Nerds die die zuletzt genannten Spiele spielen, Zeit investieren und spielerischen Umfang wollen bringen zwar auch Geld, aber eben lange nicht soviel.
Und da alle großen Tripple-A Publisher inzwischen Aktienunternehmen sind (Ubisoft, Take Two Interactive, EA, Activison, Square Enix, ect) richtet sich nunmal das Geschäft danach mit welcher Käufergruppe und welchen Spielen man am meisten Geld erwirtschaften kann und nicht mehr nach denn Nerds die möglichst lange und intensiv von einem Titel unterhalten werden möchten und viel Inhalt und spielerische Tiefe erwarten und auch ohne Grafikblender mit Kinomodus durchaus unterhalten werden können.
So ist das nunmal im Kapitalismus, wer sich der Börse aussetzt der wird von der Börse gelenkt und die Börse (Anleger, Spekulanten, usw.) lenkt immer in die Richtung möglichst das maximum an Erträgen zu erhalten, nicht umsonst haben Videospiele 2016 einen Gesamtumsatz von 91 Mrd. Dollar generiert.
Da ist halt was zu holen.