ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
Heisst, du hast mit deinen 2,10m kaum Platz in "normalen" Autos und deswegen sind die schlecht.
Nein. Das heißt ich hätte in einem Auto von der Größe eines A2 eigentlich genug Platz. Aber nicht wenn man die verfügbare Länge in 1/4 Motor, 1/4 Fahrer, 1/4 Rückbank und 1/4 Kofferraum einteilt. Ich bräuchte für meine Zwecke 1/4 Motor, 1,5/4 Fahrer, 1,5/4 Kofferraum. Hatte der A2 nicht, also war/ist er kein Auto für mich und nur das war meine Aussage. Ich habe nie gesagt, dass er ein schlechtes Auto wäre und ich spreche mich nicht dagegen aus, solche Autos zu bauen. Für Leute bis Durchschnittsgröße sind die optimal und es sollte mehr davon geben.
(Aber es sollten bitte nicht alle Hersteller nur noch Autos für Menschen dieser Größe bauen. Bei der aktuellen Auswahl könnte ich mich schon als diskriminierte Minderheit sehen bzw. ich müsste mich heute auf dem Gebrauchtmarkt nach nicht mehr gebauten Modellen umgucken. Was natürlich auch bedeutet, dass mein Verbrauch nicht unter das technische Niveau der 2010er fallen kann. Dabei hat ein Dreitürer auch für kleinere Leute ein paar kleine Vorteile: Billiger und bei gleicher Verwindungssteifigkeit leichter. Nur für Haushalte >2 Personen, die häufig die Rückbank nutzen, ist ein 5-Türer natürlich klar besser. Aber das sind <50% der Haushalte, an denen sollten sich nicht 100% der Autodesigns orientieren, 90% dürften doch reichen? Alternativ das beste aus zwei Welten in asymmetrischen Designs vereinen, Kindern sollten eh nicht hinten links aussteigen. Aber der Veloster wurde leider eingestellt und die letzte Clubman-Generation hat einen konventionellen Nachfolger bekommen.)
Argumente nennst Du das?
Ja. Ausführungen wie "Die Mehrheit der gefahrenen Kilometer findet auf Straßen statt, die bereits limitiert sind ... [Erläuterung der Verteilung von Verkehr und Tempolimits]" "Die überwältigende Mehrheit des Verkehrs auf unbegrenzten Strecken fährt langsamer als Tempo 130 bewirken würde ... [Quelle]" und "Ein Tempolimit einzuführen, dass höher als das ohnehin gefahrene Tempo ist, kann kein CO2 einsparen ... [Logik]" nennen ich und sowie alle anderen, die die deutsche Sprache beherrschen und denken können, "sachliche Argumente".
"Ich krieg Stress wenn andere schnell fahren" und "das seh ich an meinem Verbrauch" nennt man dagegen "subjektive Eindrücke eines Individuums" und pauschale Wiederholungen von bereits in Frage gestellter Aussagen als uneingeschränkte Faktenbehauptung nennt man "regelwidrige Frechheit".
E n d e
Ich polarisiere jetzt mal ein wenig:
Dann aber bitte sinnvoll, indem man den Leuten Lebensqualität bietet.
Wir leben seit 80-200 Jahren über unseren Verhältnissen. Die resultierenden Schäden haben sich angesammelt und sorgen dafür, dass die Grenzen des Realisierbaren enger werden. Gleichzeitig hat man immer mehr Menschen in die Welt gesetzt, die etwas davon abhaben wollen. Ergebniss: Das, was die Leute an !steigender! Lebensqualität verlangen, lässt sich nur durch massive Schädigung anderer und insbesondere von kommenden Generationen und der Natur realisieren. Du kannst also bitten, soviel du willst. Aber du wärst der erste, auf dessen Bitte hin sich Naturgesetze ändern .
Und das ist unter allen materiellen Gütern die größte Quelle für Lebensqualität überhaupt. Vor allem für Leute mit Kindern oder die planen, welche zu bekommen. Sehe ich hier im Dorf. Wann immer ein Haus gekauft wird, sind die Kleinen im Anmarsch oder schon da. Gründe? Eigener Garten, wo die Kinder spielen können, Platz, um mit mehreren Leuten draußen zu sitzen, Abstand zu größeren Städten, wo das Risiko, mit unangenehmen Zeitgenossen in Berührung zu kommen sinkt. Auf gut Deutsch, es gibt für Familien außer dem Geld nicht einen Grund, der gegen das EFH und für die Mietwohnung spricht.
Es behauptet niemand, dass ein EFH nichts schönes wäre. Aber Fakt ist einfach, dass die Ressourcenintensivität pro Kopf selbst bei sonst gleichem Lebenswandel schnell auf das Doppelte bis Dreifache steigt, weil so ein Ding in Bau, Unterhalt, Energiebilanz, Flächenverbrauch, etc. masssiv schlechter abschneidet als ein MFH. Und Fakten sind auch, dass der Energieverbrauch noch weiter explodiert, wenn dadurch zusätzlicher Bedarf an motorisiertem Individualverkehr entsteht (was praktisch immer der Fall ist) und dass wir in Deutschland einfach nicht die nötige Fläche haben, um EFHs für 40 Millionen Haushalte nebst Infrastruktur UND die landwirschaftliche Anbaufläche für 80 Millionen Menschen UND Freiräume für Natur unterzubringen. Für jedes EFH mehr muss irgend einer der anderen beiden Punkte reduziert werden. Rat mal, welcher.
Klar, mit einem Arbeitergehalt das Haus bauen und die Familie ernähren geht nicht mehr, aber ein Großteil der Nachbarschaft besteht aus recht einfachen Leuten. Handwerker, Angestellte, Soldaten. Dann fällt zwar der Urlaub in der Ferne flach und das Auto ist keine S-Klasse, aber was soll's man hat eine eigene Hütte.
"recht einfach" für das Verhältniss deiner Nachbarschaft. Wenn diese Leute sogar mehr als "ein Arbeitergehalt" haben, verdienen sie aber vermutlich schon deutlich überdurchschnittlich und gehören zur oberen Hälfte der Gesellschaft, vielleicht sogar zum oberen Drittel. Das, was es noch in nenneswerter Zahl als "Arbeiter" gibt ist nämlich vergleichsweise oft gewerkschaftlich organisiert und hat Tarifgehälter, die deutlich über dem Medianeinkommen liegen. Soldaten haben das sowieso.
Ich weiß, es ist für Mitglieder eines Forums, in dem eine RTX3090 die akzeptable Alternative zur RTX 4090 ist, immer schwer zu verdauen, aber: Man ist nicht arm und auch nicht "Mittelschicht", nur weil man sich bescheiden gibt. Das mittlere Einkommen in Deutschland beträgt gerade einmal 2109 € netto. "Reich" ist man (wenn das Vermögen zum Einkommen passt) ab 3788 €/Monat. Ab 2847 € zählt schon zum oberen Viertel. Wenn gefordert wird, die Lasten gerechter zu verteilen, dann sind das die Schichten, die endlich mal mehr Lasten tragen müssten. Wenn es dagegen um "Leute geht, die sich XY nicht leisten können", dann reden wir vom unteren Viertel der Gesellschaft. Also weniger als 1509 € Netto pro Monat. Und wenn es um "arme Leute" geht, dann sind wir bei unter 1038 Euro im Monat.
So, und nachdem das jetzt ein Bisschen wachgerüttelt hat: Alle diese Zahlen sind als Gesamteinkommen für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen zu verstehen. Für Alleinstehende, also wenn wir von einem einzelnen Einkommen reden, das reichen muss, liegen die Grenzen bei 3391 € (alle darüber sind "reich"), 2553 € (oberes Quartil, allen darüber sollte man höhere Abgaben zumuten), 1803 € (Median - soviel hat ein durchschnittlicher/normaler Single-Haushalt zur Verfügung), 1170 € (unteres Quartil, alle darunter müssen entlastet werden) respektive 817 € (alle darunter sind "arm").
Jetzt gleiche diese Zahlen mal mit dem Anschaffungspreis für einen ID2 ab...
Und mit den Leuten in deiner Nachbarschaft. In die scheinbar Leute ziehen, damit ihre Kinder nicht mit dem "Gesindel" äh "unangenehmen Zeitgenossen, die sich nur eine Wohnung leisten können" in Kontakt kommen.
Wenn diese Leute nun auf CO2 zahlen müssten, gehören sie eindeutig zu den Verlierern der Entwicklung und müssen die Häuser verkaufen, um ihre Kinder dann in Mehrfamilienhäusern in der Stadt großzuziehen.
Iiiihhhhh. Da müsste man ja wie ordinäre, normale Menschen leben! Emilia-Marie-Antoinette-Leni will ihren Kuchen!! Jetzt!!!
Und wer will in diesen Bienenstöcken aus Beton ein Kind in die Welt setzen?
"Wollen"? Wer "will" überhaupt in einem Haus in Deutschland leben, wenn es Yachten in der Karibik gibt? Ich jedenfalls nicht.
Aber die Frage ist: Wer KANN sich was besseres leisten? Und die Antwort lautet: Die Mehrheit, die nicht zu den Besserverdiener zählt, die kann das nicht. Die muss in die "Beton Bienenstöcke". (Anm.: Ich wär froh über Beton, im Gegensatz zu Ziegeln wirds da drinnen nicht 2 Grad kälter, wenn die Wand draußen Regennass ist) Und das wohlgemerkt obwohl Deutschland im Schnitt schon zu Lasten der dritten Welt lebt. Es also anderen Menschen noch weit, weit schlechter geht als in einer deutschen Stadt, weil wir dreimal so viel Ressourcen verbauchen, wie in einer gerechten Welt akzeptabel wäre.
Womit wir dann bei der Demografie angekommen wären. Dabei bekommen sie noch nicht mal groß was fürs Haus, weil es ihren Nachbarn genauso geht, während die Mieten in den Städten noch weiter steigen...
Nicht "groß was" für ein Haus bekommen? Falls du in Sachsen-Anhalt oder Meck-Pomm auf dem Dorf lebst, könnte das stimmen.
Aber in weiten Teilen Deutschlands sind die Preise für Häuser einfach extrem. Die Sparquote in Deutschland liegt, wenn man die Corona-Jahre ausklammert, bei gut 10%. Das heißt ein Haushalt, der gerade eben noch zum zweiten Quartil der Gesellschaft gehört, also nicht arm ist aber eben auch ein Stück davon entfernt, zur besseren Hälfte der Gesellschaft zu gehören, der kann über 40 Jahre knapp 73000 € ansparen. Das ist, abzüglich Kreidtzinsen, die Summe, die ein nicht privilegiertes Paar für ein Haus ausgeben könnte. Für einen Alleinlebenden stehen am Ende 57000 € da. Wenn ich mit dem Medianeinkommen rechne, sind es 86000 €. Jeweils als Gesamtergebnis eines vollen Arbeitslebens. Jeder € mehr muss entweder vom Munde abgespart werden oder ist darauf zurückzuführen, dass man ein Einkommen hatte, mit dem man zur oberen Hälfte der Gesellschaft zählt, also das man gegenüber der Mehrheit der Menschen privilegiert ist.
So, und jetzt sag mir auf diesem Maßstab noch einmal, das Hausverkäufer in diesem Land "nicht groß was" bekommen.
... werden sich bestimmt freuen, wenn der Vermieter die 100k€ für die Sanierung des Altbaus und den Einbau der Wärmepumpe auf die Miete umlegt.
Mit billiger Energie wäre es wirtschaftlich ein wesentlich besserer Anreiz. Teurer machen kann man die Elektronen aus der Steckdose ja immer noch.
Wie man in diversen Threads hier nachlesen kann, bin ich kein Fan von Wärmepumpen unter den aktuellen Umständen und schon gar nicht von Habecksschwachssinnsplänen, die nur die Lebensumstände der oberen 25% berücksichtigen.
Aber um den materiellen Teil zu betrachten: Was ist an der Sanierung so teuer? Handwerkerlöhne, also die Bezahlung für mehrheitlich einfache Aufgaben. Zu einem geringeren Teil auch Monteurslöhne beim Hersteller, die mittlerweile aber auch viel immer mehr Ausgaben in 6 Monaten angelerntes Personal nehmen, weil es kein umfassend ausgebildetes gibt. Was ist dagegen billig? Energie zu verschwenden.
Wir wollen, dass die Leute von sich aus bestrebt sind, CO2 zu vermeiden. Ich schlage Maßnahmen vor, die dafür sorgen, dass sich Energieverschwendung nicht mehr lohnt und die dafür sorgen, dass man auch von relativ überschaubarer Bezahlung für einfache Tätigkeiten akzeptabel leben kann.
Du schlägst im ersten Teil gegensätzliches vor, zur Finanzierung machst du gar keine Angaben. Welche Maßnahme wird welche Lenkungswirkung haben?
(Anm.: Das soll keine Entwertung der intellektuellen Fähigkeiten eines Heizungsbauers sein. Aber 95% der Arbeiten bei einer Sanierung sind "Dinge an den Ort schleppen, wo sie gebraucht werden und da fest machen". Bauarbeiten eben. Aus Sicht des Kapitalismus gibt es nur wenig Tätigkeiten, die noch einfacher sind und entsprechend schlecht war das ganze bis zum aktuellen Boom ja auch entlohnt.)
30 Jahre für die ersten 18%, 30 für weitere 81%. Sollten irgendwelche Regeln des Marktes gelten, dann müsste der Ausbau wesentlich schneller vorangehen, umso weiter er fortgeschritten ist.
Tjo, da trifft BWL auf Realität aka abnehmender Grenzertrag: Die billigen Methoden und guten Standorten wurden bereits genutzt. Noch wird dieser Faktor von Skalierungsvorteilen in der Produktion kompensiert, sodass das Tempo konstant bleibt. Aber wenn wir in ein ein paar Jahren mit dem zweiten Viertel anfangen wird man feststellen, dass das doppelt so teuer wird, wie das erste.
Da muss der Energieversorger oder der Staat eben Geld in die Hand nehmen und es nicht irgendwo verpulvern, sondern dafür sorgen, dass mehr Solarfläche und Speicher gebaut werden, wie auch immer man das umsetzt. Konzepte gibt es, man muss nur machen.
Wessen Geld soll der Staat denn in die Hand nehmen? Wir reden hier von erheblichen Summen und meine Vorschläge magst du ja nicht.
So zur Orientierung:
Ist: 250 TWh/a
Soll: ~das 6-fache
Ausbauumfang Produktion: ~1250 TWh/a
Kosten Solar: ~1 €/Wp ~ 1 €/Wh.
(Preis ist für relativ kleine Anlagen. Allerdings sind es aktuell auch eher 0,9 Wh/a pro Wp und das beim Ausbau vorrangig gut geeigneter Standorte, wenn man die schlechten auch mitnutzt kann man froh sein, halb so viel rauszubekommen. Die Panel-Preise wiederum würden bei einem schnellen Ausbau explodiern und im Gegensatz zur Privatanlage auf dem eigenen Dach will bei einer großen auch der Aufstellort bezahlt werden. Der Überschlag ist imho also sehr konservativ, aber es kann gerne jemand eine andere Komplettrechnung aufstellen.)
Produktionsverteilung: Im Sommer ungefähr dreimal so viel wie im Winter. Also je 2/8 der Jahresproduktion in Frühjahr und Herbst, 3/8 im Sommer, 1/8 im Winter.
Zwischenspeicherbedarf: Mindestens 1/8 ~ 200 TWh (eigentlich mehr, denn Verbrauch ist im Winter höher)
Preis Na-Io: Derzeit rund 50 € / kWh nur für die Zellen. Anvisiert ist die Hälfte, rechnen wir noch mal so viel für den Zusammenbau zu einer Anlage.
=> Investitionssumme Speicher circa
20000000000000 €
(Li-Io läge dann aktuell bei 80000000000000 €, aber das wird man stationär wohl nicht mehr lange nutzen. Ich bin trotzdem gerade positiv überrascht, dass das in Relation so wenig ist. Hätte erwartet, dass der Speicher sogar teurer als die Produtkion wäre.)
Gesamtsumme somit:
1270000000000000 €
Zum Vergleich der gesamte deutsche Staat, also Bund und Länder zusammen, hatte 2022 folgende Steuereinnahmen:
814900000000 €
Sieht schon auf den ersten Blick etwas kürzer aus, aber für Leute, die ungerne Stellen zählen: 1,27 Billiarden € zu 0,82 Billionen €. Alias "mehr als das 1500-fache".
Wenn der Staat also "mal Geld in die Hand nehmen soll", um eine komplette Energiewende bis z.B. in den 15 Jahren bis 2039 hinzubekommen (was, wenn man es global machen würde, gerade einmal reichen dürfte um das 1,5-°C-Ziel mit 95%iger Sicherheit zu erreichen, also den Weltuntergang halbwegs zuverlässig zu verhindern, statt der in den Medien verbreiteten Zahlen für eine 50:50-Chance), dann müssten dafür die Steuereinnahmen vereinhundertfacht werden.
Was jeder, der aktuell mehr als 1% Abgabenlast hat, ziemlich leicht als "vollkommen unmöglich" erkennen dürfte. Man muss sämtlichen Optimismus zu technischem Fortschritt, Skaleneffekte, Bereichtschaft der Leute, etc. zusammen packen UND on top trotzdem noch massive Sparsamkeit, Verzicht und viel Glück annehmen, damit es überhaupt funktionieren könnte. Realistischer ist, dass wir Jahrzehnte für eine Kursänderung brauchen WENN endlich alle ihren Arsch hochbekommen.
Vielleicht wird dir jetzt klar, warum ich dystopische Zustände als ohnehin anstehnd betrachte: Die größte Aufgabe der Menschheit wurde 40 Jahre lang verschleppt. Das heißt nicht nur, dass 40 Jahre Fortschritt fehlen. Es heißt auch, dass 40 Jahre zusätzlicher Fehler zusätzlich ausgemerzt werden müssten. Es heißt, dass 40 Jahre der Grundlage fehlen, die eigentlich für die Bewältigung der Aufgabe benötigt würden. Es heißt, dass die Hälfte der verfügbaren Zeit fehlt und im Rest somit doppelt so schnell voran gekommen werden müsste, was bekanntermaßen meist mehr als den vierfachen Aufwand bedeutet.
Also das Vierfache vom Doppelten mit der Hälfte der Grundlagen leisten, wo es schon zu Anfang hieß "sorry, aber dafür sind einfach keine Mittel da".
Richtig, vor allem wirtschaftliche Effizienz. Die Kosten für eine Sanierung und den Einbau einer Wärmepumpe hat man bei aktuellen Strompreisen ewig nicht raus. Wenn die aber nahezu wegfallen und man praktisch nur die Umbauten bezahlen muss, dann wird die Sache sehr viel attraktiver.
Nein. Dann wird sie nur "leicht bezahlbarer". Aber der Ammortisationszeitraum wächst von "ewig" auf "unendlich", weil man gegenüber einer viel simpleren aber auch viel ineffizienteren Elektroheizung überhaupt nichts mehr spart. Damit die Sache kapitalistisch attraktiv wird, muss sie sich lohnen. Das heißt der Einbau muss billiger werden und die Energie muss teurer werden. Wenn ich für 100000 € meinen laufenden Kosten von 1000 € auf 500 € senken kann, liegt die Ammortisationsspanne bei 200 Jahren. Macht niemand. Wenn ich für 50000 € meine laufenden Kosten von 10000 € auf 5000 € senken kann bei 10 Jahren. Wird sich der gleiche Hausbesitzer nicht dreimal überlegen, zumindest wenn die Mieter ausbleiben.
Zustimmung, und zwar generell bei der Bezahlung der Berufe, nicht durch zig Umlagen, Förderungen und CO2-Budgets.
Deswegen bin ich auch dafür, mit dem Geld aus einer CO2-Steuer kein "Bürgergeld", eine "Kopfpauschale" oder ähnlich neues zu bezahlen, sondern erst einmal bestehende Abgaben abzubauen, die jeden treffen und die keine soziale Ausgleichsfunktion oder ökologische Lenkungswirkung haben. Dadurch kommt das Geld genauso bei denen an, die es brauchen, aber das staatliche System wird insgesamt schlanker statt noch fetter.
Aber der Teil unserer Politiker, der wenigstens überhaupt was plant, will halt lieber sein Gesicht auf das "Geschenk" (eigentlich ja ein Ausgleich) drucken. (Erinnert sich noch wer an Trumps Scheck-Aktion?)
Von 100m² Solaranlage und 50kwh Energiespeicher, was sie sich durch ihr Geld leisten konnten?
Nö. Direkt aus der Leitung. Aus Kohlekraftwerken, die wegen dem steigenden Verbrauch weiterlaufen müssen oder vielleicht zu einem winzigen Teil aus erneuerbaren Energien, die die Allgemeinheit über Steuern & Co schmerzhaft finanziert haben. Wieso sollte sich der Reiche sein hübsches Dach (Schiefer? Schilf aus China? Glasierte Edelziegel aus Italien?) mit Solarzellen verunstalten und dafür auch noch teuer zahlen, solange billiger Strom aus der Steckdose kommt? Sieht der doch gar nicht ein.
Etwas das billig ist und sich vielseitig einsetzen lässt (und Strom ist verdammt vielseitig), wird in einer freien Gesellschaft in sich schnell steigerndem, extremen Umfang konsumiert. Für Strom kannst du das z.B. an den französischen Elektoheizungen sehen, die jeden Winter dafür sorgen, dass diese ach so stolze "Atomnation" an unserem Netz saugt. Da hatte man auch mal den Strom billig gemacht...
("Frei" ist übrigens in diesem Kontext punktuell und somit sehr relativ zu betrachten: Selbst in der Sowjetunion waren die Bauern noch frei genug, um das subventionierte, billige Brot an ihre Schweine zu verfüttern, statt teureres Futter einzukaufen. So wurde der Hunger, den man mit den Subventionen vermeiden wollte, erstmal noch akuter. Ich glaube, in der DDR ist ähnliches mit Buttermilch passiert, nur ging es bei deren Verbilligung glücklicherweise nicht um Hunger.)