AW: Core i5-6500 im Test - der "vernünftige" Skylake
Magst du das (meine Hervorhebung) mal erläutern? Was genau sollen wir mit einem 5820K testen?
Gerne.
Ich finde es gut, dass Ihr einen Bulldozer noch mit in euren Benchmarks habt. Gerade unter Dx12 bin ich gespannt ob er nocheinmal etwas aufholen kann.
Der Gedanke mit dieser CPU zu zeigen wie gut moderne Spiele mit mehreren Cores skalieren ist aber nicht mehr möglich. Es wäre schön, wenn Games wie Renderprogramme perfekt skallieren würden, aber sie funktionieren nun einmal ganz anders.
Games haben einen Mainworker, welcher logischerweise alle parallel ablaufenden Berechnungen zusammen fügen muss. Ein beliebiges Parallelisieren von Threads ist daher schlicht nicht möglich. Mit jedem weiteren Core steigt der Aufwand dahinter.
Für moderne Dx11 Spiele ist der CPU Overhead für diese CPU schlicht so groß, dass man nicht mehr sinnvoll ablesesn kann wie gut die Spiele-Engine mehre Cores bedienen würde.
Da, wo es sinnvoll war, ja. Wenn schon Hyperthreading in einem Test einen großen Vorsprung bringt, liegt die Transferleistung nahe, dass auch echte Kerne dies tun (zumal der 5820K ja ebenfalls Hyperhtreaden darf).
Leider nicht. Ich erinnere an die Anfangszeit von HT unter Pentium4. Wenn die Software (und das OS) nicht damit umgehen kann, so hat man sogar Einbußen. Wie man schön an diesem Beispiel sehen kann bringt HT 3-4%. Der 2500k liegt sogar vor dem 2600k. Und wie sieht es mit den Cores aus? Der 5960x schlägt den 4790k trotz 1Ghz weniger Takt um 30%.
Core i7-5820K und 5960X im Test (Seite 5) - ComputerBase
Es ist also immer der richtige Mix aus Cores, Takt und IPC notwendig.
Warum ist der Treiberoverhead so wichtig für die Spieleentwickler:
Nach der Core2-Ära hatten wir noch große Sprünge in sachen IPC und auch Takt. Seit ein paar Generationen hängt man aber wiedereinmal stark an der 4GHz Marke. (OC mal hier bewusst ausgenommen) Schon zu P4 Zeiten war dies nicht anders und wird sich auch ohne gravierend andere Fertigungsmethoden nicht ändern.
http://www.extremetech.com/wp-content/uploads/2013/08/CPU-Scaling.jpg
Um die zusätzliche Flächengewinnung neuerer Fertigungen noch sinnvoll in Performance zu wandeln führt also kein Weg an mehreren Kernen vorbei. Ab 4 Ghz werden CPUs auch sehr ineffizient. Schön zu sehen am 6600k und 6700k. 40% mehr Verbrauch für 12% mehr Takt. Es sind auch nicht die 4790k's und 6700k's denen die Entwickler Kopfschmerzen bereiten, sondern Budget-CPUs und mobile CPUs. Moderene Spiele müssen überall laufen.
Und gerade im Notebook sind mehre Kerne mit moderatem Takt das Mittel der Wahl. Oder im Server mit einem 2699v3 mit 18 Cores 2,8Ghz und nur 145Watt TDP. Oder in Handys mit Quad und Octa Cores auf ARM Basis.
Skylake bietet 8% mehr IPC auf Haswell. Mit Kabylake und Cannonlake werden wir 2 Aufgüsse dieser Architektur sehen.
Mit all diesen Punkten ist der 5820k die deutlich bessere CPU. 8% weniger IPC für 50% mehr Cores. Gerade mit OC wird es lange dauern bis wir eine solche Gesamtperformance im Notebook haben. Und hier muss es ja auch laufen.
Also schickt den 6700k zurück und legt euch einen 5820k zu. Gebt ihm die Sporen auf 4Ghz wie alle Benchmarkseiten um das CPU Limit in Grafikkartentests auszuschließen. Und macht gleichzeitig eine vernünftige Coreanalyse zumindest dann bis immerhin 6 Cores.
QuadCore, dass ist sooo 2006...
Q6600 = 2x 143 mm² (230€ fast geschenkt)
6700k = 122 mm² inkl iGPU (350€ gut dran verdient)
~75mm² excl. iGPU
Ihr testet 1000€ Grakas mit einem Einsteiger Prozessor. Zumindest von der Chipfläche. Die C2Q Zeiten wird es nicht wieder geben. Auch Zen wird es nicht geschenkt geben. Der CPU-Markt hat sich dem Bedarf angepasst. Ihr auch?