Aber dennoch, ich habe bei den meisten Opfern von solchen Trickbetrügereien einen "selber Schuld" Gedanken, denn wer als gesunder, mündiger Erwachsener auf "hier spricht die Polizei, bitte überweisen Sie xy € auf folgendes Konto" hereinfällt muss schon mächtig... bildungsfern sein.
...oder?
Keine Sorge, diese Leute bekommen das sehr schon überzeugend hin. Da ist dann die Rede von irgendeiner Bande, die das Konto oder die Konten abräumen möchten und dass man das Geld dringend in Sicherheit bringen muß. Natürlich weiß die "Polizei" auch schon wie.
Diese Leute sind Trainiert und wissen, wie sie ihre Opfer so in Panik versetzen können, dass die nichtmehr nachdenken können. Wenn man den Käse nicht voll erlebt hat, dann kann man da nicht wirklich mitreden.
Wenns ja eine technische Sache wäre völlig ok - aber selbst meine beiden Omas die sehr nahe an den 90 Jahren sind wissen, dass die Polizei nicht einfach so anruft nach Geld fragt.
Ist immer so. Bei einem großen Teil funktioniert es nicht, aber es reichen ja einige Prozent.
Aber ok, wenn Dinge wie der "Enkeltrick" funktionieren wo Rentner nicht mehr wissen wie ihr Enkel heißt oder ob sie überhaupt welche haben muss man sich wohl nicht wundern.
Die Leute sind sehr klug sowie verschlagen und wissen, wie man das anstellt. Das beginnt dann oft mit einem Schluchzen und wenn man auf das "Oma" oder "Opa" antwortet, dann haben sie einem am Haken. Dann wird die üble Geschichte vom schlimmen Unfall abgespielt und dass man jetzt dringend Geld braucht, das ein freund oder eine Freundin einem Bring.
Mir ist in Paris vor einem Monat soetwas passiert. Überall Warnungen vor Taschendieben, in der U-Bahn, bei den Touristenattraktionen usw., wirklich sehr oft. Und dann passierte es mir. Ich bin gerade von der S-Bahn in die Metro umgestiegen, als ein Typ diese Eingangssperre direkt hinter mir passierte. In Paris gibt es automatische Zugangstüren, die man mit einer Fahrkarte öffnen muß. Um Schwarz zu fahren muß man sich also direkt hinter jemandem mit Fahrschein durch dieses Tor schummeln. Das war auch nichts ungewöhnliches, mir ist das davor schon über 5 mal passiert. Die Leute bedanken sich und man kann ihnen irgendwie nicht wirklich böse sein. So auch der Typ, ein kurzes freundliches "merci" und der Typ trotte hinter mir her. Nach 50m stand da sein Kumpel, sie wechselten einige Worte und so ging es dann auf die Rolltreppe. Sein Kumpel vor mir, er hinter mir, ich war in der Mitte quasi eingeklemmt (aber nicht so, dass es eng gewesen wäre), bei einem umsichtigen Menschen hätten jetzt die Alarmglocken geschrillt, ich war allerdings zu beschäftigt die Metro 12 zu suchen. Oben angekommen tat der Typ vor mir so als hätte er etwas verloren und begann rückwärts zu gehen, sein Kumpel rückte mir von hinten auf die Pelle. Ich hatte noch immer nicht bemerkt, was Sache war. Plötzlich fühlte ich, wie eine Hand versuchte mein Smartphone auf der Hosentasche zu ziehen. Zum Glück ist mein Xiaomi Redimi Note 8 Pro ein großer Klotz, da habe ich es schnell bemerkt, ein iPhone 8 oder mein altes X-Touch Bluboo wäre ich wohl los gewesen. Ich habe die Hand weggeschlagen und die kleine Bahnhofshalle zusammengeschrien, da sind die Diebe getürmt. Festhalten war nicht, dafür sind sie zu schnell gewesen und beide Typen waren auch jeweils einen Kopf größer als ich. Zum Glück haben sie nicht geklaut, sonst hätte ich die Urlaubsphotos oder Geld verloren.
Das war jetzt mein persönliches Erlebnis. Als Außenstehender kann man da leicht sagen "das hätte der doch wissen müssen". Ja, hätte er, nur manchmal ist man nicht vorbereitet und das nutzen diese üblen Schweine gnadenlos aus.