AMD Ryzen 3000: X570-Chipsatz angeblich im Juni mit PCI-Express 4.0

Neben den Controllern an beiden Enden muss auch die Verbindung dazwischen PCI-Express-4.0-tauglich sein. Da man schon ziemlich zu kämpfen hatte, die Datenrate von 3.0 zu ermöglichen, könnte das Routing auch hier zum Problem werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht PCI-E-4.0-fähig werden die verbauten PCI-E-Splittter auf Platinen mit Lane-Sharing sein. Das war schon beim Sockel 1155 damals zu beobachten: Während einige günstige Mainboards aus der 60er Generation mit Ivy Bridge PCI-E 3.0 erreichten, war es bei den Oberklasse-Modellen wegen der ×8/×8-Option unmöglich. Bei (nahezu?) allen AM4-Platinen betrifft dies auch den M.2-Slot, weil in der Regel mindestens eine Leitung für SATA-Unterstützung umschaltbar ausgeführt wird.




Beides ist möglich. Da M.2-SSDs schon jetzt am Limit kratzen, würde ich weiterhin mit ×4-Modellen rechnen. Im mittleren Preissegment haben wir aber schon heute ×2-Produkte.

Danke für die detailierte Antwort. Das mit den PCIe-Splittern hab ich ganz vergessen. Aber wäre es von PCIe3.0 auf PCIe4.0 nicht doch ohne Probleme möglich? Gaußmath hat oben ja einen interessanten Artikel zu PCIe4.0 gepostet, bei denen geschrieben wurde, dass Version 4 nur marginale Unterschiede zu Version 3 hat. Bei Version 2 zu Version 3 ist der Unterschied meines Wissens größer. Aber ich weiß in dieser Thematik einfach zu wenig.
 
Die Frage ist, ob das unter normalen Bedingungen einen wirklichen Vorteil bietet. Schon jetzt ist ja der Effekt einer M.2 SSD gegenüber einem SATA Modell eher theoretischer Natur. Spezialfälle mal außen vor dürfte das aktuell in erster Linie ein Nerdthema sein.

Ein Szenario mit spürbarem Alltagsnutzen muss man erstmal finden, das stimmt. Aber verschenken möchte man das Potenzial ja trotzdem nicht und gerade der Sockel AM4 leidet derzeit darunter, dass nur eine 32-GBit/s-SSD möglich ist, ohne die Grafikkarte einzubremsen. Zwei Stück 4.0×2 wären schon ein Fortschritt, wenn die SSD-Hersteller das Format anbieten.


Danke für die detailierte Antwort. Das mit den PCIe-Splittern hab ich ganz vergessen. Aber wäre es von PCIe3.0 auf PCIe4.0 nicht doch ohne Probleme möglich? Gaußmath hat oben ja einen interessanten Artikel zu PCIe4.0 gepostet, bei denen geschrieben wurde, dass Version 4 nur marginale Unterschiede zu Version 3 hat. Bei Version 2 zu Version 3 ist der Unterschied meines Wissens größer. Aber ich weiß in dieser Thematik einfach zu wenig.

Das Übertragungsformat unterscheidet sich scheinbar nur geringfügig, was den Aufbau von Controllern vereinfacht. Aber die Anforderungen an das Routing und etwaige enthaltene Splitter hängt allein von der Brutto-Datenrate ab – und die verdoppelt sich, wenn man doppelt so viele Daten übertragen möchte. Bei PCI-E 3.0 hat man das Problem durch die Änderung der Codierung abgemildert, für 4.0 ist wieder eine glatte Verdoppelung nötig. Das die Struktur der Daten sich nicht weiter verkompliziert, ist den Splittern dagegen egal. Die verarbeiten das Signal nicht, sondern geben es nur weiter.
 
AM4 Forever! Mit einen passenden Bios Update für das Mainboard kann man sich sicherlich ein Ryzen 3000 beschaffen -wenn man die Leistung braucht. PCI Express 4.0 hört sich ja auch schon mal nicht schlecht an. Auch wenn selbst der Perfomanceunterschied zwischen PCIE 3.0 und PCIE 2.0 nur minimal waren.
 
Es handelt sich auf den AM4 Boards doch um Splitter oder nicht? Der x16 wird auf 2 mal x8 geteilt, während der M.2 zumindest bei mir sharingfrei ist. Eigentlich doch gute Vorraussetzungen für 4.0.
 
Ja, das sind die Bauteile die ich als Splitter bezeichne. International ist zum Teil auch der Begriff "Switch" üblich, da diese Bauteile einfach Leitungen zwischen zwei Ausgängen schalten. Das führt aber schnell zu (managed) PCI-E-Switches, die wie ein Netzwerkchip auf Datenebene Informationspakete zwischen mehreren Ports routen, um beispielsweise zwei ×16-Links an einem ×16-Uplink-Port zu realisieren. Auf AMD-Mainboards habe ich so etwas noch nicht gesehen (zu teuer), aber diese Switches müssten selbst PCI-E-4.0-taugliche-Controller enthalten und das tun sie unter Garantie nicht.

Normale Splitter für Lane-Sharing (×16/×0 => ×8/×8) leiten das Signal "nur" durch und dürfen es dabei nicht zu stark stören. Hier besteht eine geringe Chance, dass die Qualität auch für eine verdoppelte Datenrate ausreichen könnte. Ich habe aber dieses Jahr vereinzelt Mainboards gesehen, die für die 3.0- und die 2.0-Lanes verschiedene Splitter verbaut haben. Das heißt 3.0-Qualität statt 2.0-Qualität kostet immer noch soviel Aufpreis, dass doppelte Lagerhaltung und eine zweite Pick-&-Place-Anlage billiger sein kann. Das die "3.0"-Splitter so hochwertig sind, dass sie 4.0 ermöglichen könnten, halte ich für sehr unwahrscheinlich – ausschließen kann ich es aber nicht.
 
Das heißt also: Wer sich in einem oder zwei Jahren eine aktuelle AMD-CPU kauft, wird sich wahrscheinlich auch ein neues Board kaufen, weil die alten Boards kein PCIe 4.0 können. Die Sockelunterstützung bis 2020 ist in diesem Sinne also recht wenig wert.
 
Wenn einem PCIe 4.0 so wichtig ist, dann müsste dieser höchstwahrscheinlich das Board tauschen.
Wer mit 3.0 bzw. 2.0 auskommt, der kann beim alten Board bleiben.

Die langfristige Sockelunterstützung kann also auch mit dieser Einschränkung ein Positiver Effekt sein.
 
Exakt. Ähnlich wie beim Sockel A könnte sich folgende Situation einstellen: Wer neue Technik voll ausreizen möchte, muss zu jeder CPU ein neues Mainboard kaufen. Wer ersteres nicht möchte, kann aber zunächst auch auf letzteres verzichten. In Anbetracht der Qualitäten von Ryzen x600/x700/1800 verstehe ich aber ohnehin nicht, warum alle Welt nach neuen CPUs giert. Eigentlich sind es gerade die Mainboards, die Rückstand gegenüber der Konkurrenz haben – und hier ist es umgekehrt sehr willkommen, die nächste I/O-Hub-Generation (so sich da denn mal etwas tut) als Unterbau für die vorhandene CPU benutzen zu können. B450M Pro4 => Crosshair IX Hero statt 2700X => 3700X.
 
Und wann kommt DDR5?:)

Wahrscheinlich nicht für AM4, oder? AM5 dann.

Alle aktuellen Intel-CPUs unterstützen DDR3 und DDR4. Es gibt auch Boards mit DDR3 für Skylake und neuer. 2 Speichercontroller zu verbauen ist überhaupt kein Problem. Gleichzeitiger Betrieb ist aber nicht möglich.
Ähnlich könnte es bei AMD laufen. Rein für DDR5 ist vermutlich kein neuer Sockel nötig.
 
Das heißt also: Wer sich in einem oder zwei Jahren eine aktuelle AMD-CPU kauft, wird sich wahrscheinlich auch ein neues Board kaufen, weil die alten Boards kein PCIe 4.0 können. Die Sockelunterstützung bis 2020 ist in diesem Sinne also recht wenig wert.

Wenn PCI-E weitläufigere Verwendung findet, dürfte auch DDR5 so langsam bei den Verbraucher landen, und jene brauchen dafür eh neue Boards. In sofern sehe ich PCI-E 4.0 auf AM4 quasi als Preview auf AM5
 
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