AW: Amazon: Erneut Bericht über Kontosperrung wegen zu hoher Retouren-Quote
Ich kaufe extrem viel über Amazon, weil es (a) einfach bequem ist und der sogenannte Fachhandel (b) bei der Auswahl an passenden Produkten fast immer versagt.
Wir haben z.B. erst letzten Samstag eine Tortur hinter uns, um meiner Frau ein ganz bestimmtes Modell eines Laufschuhs zu kaufen. Weder in den sogenannten Sportfachgeschäften (Sport-Scheck, Intersport), noch in den Marken-Tempeln waren die Schuhe in der passenden Größe zu bekommen. Jedes Mal die gleiche Ausrede "Wir bekommen eine Kollektion mit verschiedenen Größenstaffelungen", man könne jedoch keine Einzelgrößen zusätzlich oder gar nachbestellen. Dann müsse wieder eine ganze Kollektion geordert werden, bei der sich Unter- und Übergrößen aber eben auch nie ganz absetzen lassen. Wer zahlt mir die Zeit? Bei den Kids ist es das Gleiche, wobei man bei Ernstings wenigstens in den Laden liefern kann, was ich gern mache, um die Arbeitskräfte zu unterstützen. Vor Ort ist es aber das gleiche Spielchen mit den Größen.
Amazon ist übrigens recht kulant bei Retouren. Allerdings ist es - das hat mir ein ehemaliger Mitarbeiter mal bestätigt - ein sehr großer Unterschied, was man als Rückgabegrund angibt, bzw. ob man bei einer falschen Größe danach wenigstens auch die richtige bestellt. Wer nur ordert und ohne Austausch bzw. Neubestellung zurückschickt, wird bei einer Häufung dann aufmerksamer beobachtet, was ich nur begrüße. Ich hatte vor zwei Wochen eine Dampfbügelstation für deutlich über 200 Euro bekommen, die sehr refurbished aussah. Ich habe mit Amazon telefoniert und auch Bilder geschickt. Da das Modell inzwischen vergriffen war, hat man mir 15% Preisnachlass angeboten, wenn ich das Gerät behalte. Was ich dann auch getan habe, denn es war, wenn auch nicht neu, zumindest neuwertig. Da muss man dann auch nicht den Krümelkacker raushängen lassen.
Zu einer Geschäftsbeziehung gehören immer zwei. Und ich bin mir sehr sicher, dass man beim aktuellen Fall erst einmal beide Seiten hören sollte. Und wer sich etwas auskennt, bestellt auch kaum falsche Größen. Als Vater zweier Kleinkinder (2, 4) und jahrelangem Prime-Kunden ist mir nur einmal etwas unpassend angekommen. Und das war kein Bestell- sondern ein reiner Packfehler, wo das falsche und zu kleine Produkt drin lag. Ansonsten - toi, toi, toi. Wenn eine Familie schon mit zwei Amazon-Konten jongliert, dann muss einfach etwas faul sein.
PS: Im familiären Umfeld habe ich einen Otto-Mitarbeiter, der da ein Lied von singen kann. Otto kompensiert aber vieles wieder über die ganzen völlig überzogenen Ratenkredite und den Umstand, dass der Großteil der Klientel eh nur dort kauft, weil sie nicht alles sofort zahlen können. Interessanterweise wird da auch weniger retourniert.
Das "Shoppen" von Disko-Outfits und anschließende Retournieren ist ja auch so eine Art Volkssport geworden. Wir hatten auf einem Konzert mal ein Grüppchen Akneplantagen neben uns stehen, wo eines der Mädels sich nach einer Zigarettenberühung im Gedränge bitter beschwerte, dass sie den albernen Fetzen jetzt behalten müsse (was ja wohl eindeutig ist). Da habe ich keinerlei Verständnis mehr dafür.