AM3+ System plötzlich tot, was ist die Ursache?

blauberge

Schraubenverwechsler(in)
Liebe Gemeinde,

vor einem halben Jahr habe ich aufgerüstet (es gab dazu auch einen Thread hier) und aus den alten Komponenten (gekauft im Herbst 2013) meinem Daddy einen PC zum Surfen aufgebaut:
AMD FX 6300
Gigabyte 970A-UD3 (Rev. 3)
4*4GB RAM (2*Corsair CML8GX3M2P1600C9B und 2*Corsair CMZ8GX3M2P1600C9)
bQuiet PurePower8 550Watt
AMD Radeon HD5450 passiv

Prompt hat das Sytem dann an Weihnachten seinen Geist aufgegeben. Ich war nicht anwesend, als es zu ersten Mal nicht mehr startete, aber jetzt tut sich nichts mehr: kein Bild, kein Beep. Ich habe nach der Null-Methode den Fehler gesucht und dabei einen Mainboard Beeper und ein Netzteiltester eingesetzt.

Fazit: Netzteil ist ok (Spannungen passen soweit), an der Grafikkarte liegt es nicht, da eine baugleiche, geteste Karte keine Änderung brachte. Ausbau von RAM und Einsatz einzelner Module brachte auch keinen Erfolg. Die CPU wird im *kurzen* Betrieb ohne Lüfter leicht warm. Ob es nun am Mainboard (vermutlich) oder an der CPU liegt, kann ich nicht sicher sagen. Rein optisch ist an den Komponenten nichts zu erkennen, was auf eine Fehlfunktion schließen lässt.

Nun könnte man nach 7 Jahren Nutzung der Teile einen Strich machen und das Zeug wegwerfen. Aber irgendwie will mir die Frage nicht aus dem Kopf, was die Ursache gewesen sein könnte. Und dann ist das Board ein "Ultra durable" - da würde ich bei der eher gemäßigten Nutzungszeit (geschätzt +- 10.000 h) eigentlich mehr erwarten. Wenn ich außerdem wüßte, ob es an der CPU oder am MB liegt, könnte ich das System für wenig € wieder zum Laufen bringen.

Wenn Ihr also einen Tipp habt, wie ich dem Fehler weiter auf die Spur kommen könnte (ein Multimeter wäre vorhanden), aber auch für Eure Erfahrungen bei der Lebensdauer von MBs, dann würde mich das freuen.

Cheers, blauberge
 
Auf aufgeblähte Kondensatoren oder geplatze mal nach geschaut?Könntest mal den 8Pin CPU Stecker mal prüfen ob die kontakte vom Strecker(PSU) selbst bzw. Anschlussbuchse vom Board in Ordnung sind.Es gabs mal einen Fall wo das Board beschädigt wurden ist bzw. PSU Stecker(8PIN CPU)siehe hier,


Aber auch andere Kabel/Stecker mal prüfen 24Pin ATX usw.Gabs da ein elektrisches problem oder riecht das verschmort nach Plastik oder ähnlichem?

grüße Brex
 
Ich tippe mal auf das Mainboard. CPUs gehen eigentlich nie kaputt, wenn man sie nicht gerade durch Übertaktung grillt.
Da kann beim Board durch die vielen Bauteile die verbaut sind mehr kaputtgehen, meistens die Kondensatoren.
Letztens hatte ich ein B75 Board in der Mache. Das hat an sich funktioniert und ist tagelang gelaufen. Dann auf einmal nicht gestartet und reset, Neustart.
Über die iGPU der CPU lief das Board einwandfrei. Der PCIe Slot hatte eine Macke.
 
Board oder Netzteil altern halt auch. Sind Komponenten wie Kondensatoren drauf die halt ne bestimmte Lebenszeit haben. Das alte Ding kannste entsorgen, selbst ein Pentium Gold für 60€ ist wahrscheinlich flotter und mit der integrierten GPU auch noch energieeffizienter.
 
Und dann ist das Board ein "Ultra durable" - da würde ich bei der eher gemäßigten Nutzungszeit (geschätzt +- 10.000 h) eigentlich mehr erwarten.
Glaube NIEMALS dem Marketing Gebrabbel eines Herstellers. Den mehr als das sind Bezeichnungen wie "Ultra Durable, Military Standards etc.pp." bei Consumer Hardware nun mal nicht.
Da kann beim Board durch die vielen Bauteile die verbaut sind mehr kaputtgehen, meistens die Kondensatoren.

Darauf tippe ich ebenfalls. Die Caps sind idR 5k rated. Solange deren Temps unterhalb der max Temp liegt halten die aber deutlich länger. Nur eben auch nicht ewig.


@TE: Du kannst halt mit dem Multimeter mal die Spannungen der High/Low Side MosFETs sowie der Caps messen. Ggf. gibts da irgendwo nen Kurzen und man kommt so dem Täter auf die Schliche.
 
Vielen Dank für Eure Tipps und Antworten. Ich konnte rein optisch nichts erkennen - alle Kondesatoren sehen aus wie neu und auch die MosFETs sind unauffällig. Auch die Rückseite der Platine zeigt keine Besonderheiten. Es riecht auch nix verschmort. Ich für mal ein paar Bilder bei. @Shinna: zum Messen mit dem Multimeter: Meinst Du wirklich, dass ich die Spannungen im eingeschalteten Zustand messen soll? Bisher hatte ich nur gelesen, dass man mit der Diodenschaltung des Multimeters die Bauteile auf Kurzschlüsse testen kann (allerdings bin ich mir als Elektroniklaie bei den Mosfets nicht sicher, auf welchen Kontakte ich da messen soll....)
 

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Spannungen im eingeschalteten Zustand zu messen ist die sinnvollste Methode, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Außerdem weißt du dann auch, was kaputt ist, falls du beim Messen einen kurzen verursachst ;)

Ist halt die Frage, ob sich der Aufwand für Fehlersuche und Reparatur auf dem Board lohnt.
 
Ich hatte das selbe Problem. Rechner ist im Betrieb einfach ausgegangen. Ursache muß CPU oder MB sein, alles andere konnte ich testen und war OK. MB war AM3, auch Gibabyte Ultra-Durable. Allerdings noch älter mit Phenon-2. Optisch sah alles noch wie neu aus, Kondensatoren zeigten nicht die geringsten Anzeichen von aufblähen. Ich habe dann nicht weiter überlegt und bin auf was aktuelles umgestiegen.
 
wie da ist kein kühlkörper auf den vrm?
dann ist kein wunder das diese nach so langer Zeit aufgeben die müssten ja im betrieb nah dem max temp von 105°c gelaufen sein
Das verkürzt die Lebensdauer dieser Elemente deutlich.
ich habe selber noch ein ga970a ud3p udn das hat auch nen billigen Kühl Körper
Allerdings läuft da ein deutlich weniger fordernder phenom2 x6 1090t mit 3,8ghz
ist mein retro pc mit xp drauf.
 
Den Kühlkörper habe ich für die Fehlersuche abgenommen. Aber ich bin auf meiner Suche nach einem Ersatz auf einige gebrauchte MBs gestoßen, bei denen dieser Kühlkörper fehlt.

Auf der Seite von Gigabyte finden sich die entsprechenden Bilder: alle Boards mit „UD“ in der Bezeichnung hatten diesen Kühlkörper, die mit „D“ nicht, wobei die Bohrungen für die Montage vorhanden sind.

Der Kühlkörper verhindert allerdings nicht, dass die Kondensatoren zwischen den Mosfets und dem CPU-Sockel sehr heiss werden, insbesondere wenn - wie bei mir - ein Kühler mit seitlichem Lüfter installiert ist. Möglicherweise ist hier der Grund des Ausfalls zu suchen.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich mit einem Multimeter, das keine Kapazitätsmessung sondern nur eine Diodenschaltung hat, die Caps im eingebauten Zustand prüfen kann?
Cheers, blauberge
 
MosFETs haben idR max Temps von 125° bzw 150°C bei deren DIE Temp. Die halten eigentlich ne Menge aus und gehen wenn nur bei einem "Kurzen" drauf. Meist sinds wirklich die Kondensatoren. Auch wenn die äusserlich keine Beschädigung aufweisen. Wenn ich mich nicht irre sind da Nichicon drauf verbaut. Die sind AFAIK bei max 105°C auf 5k Hours ausgelegt. Sprich bei geschätzten 10k Betriebsstunden dürfte der ein oder andere langsam hinüber sein. Viel rumdoktorn würde ich da auch nicht mehr. Da lohnt sich das Zeitinvestment nicht.
 
Tu dir einen Gefallen und investiere in die alte Plattform kein Geld mehr. Das ist ein totes Pferd.
Hol die ein B350/450 Board plus übergangsweise vielleicht einen R3 1200 o.ä. der stampft deinen FX in den Boden und 8gb Ram.
Da bist du mit ca. 100€ dabei und kannst später immer noch satt aufrüsten.
Alternativ natürlich auch die 1200er Plattform von Intel.
 
Guten morgen zusammen,
Ein ähnliches Problem hatte ich gestern/vorgestern mit einem Gigabyte ga990fxa-ud3.
Ich hatte den Rechner heruntergefahren, ca. 2/3 Tage mich mit dem Einbau einer 8port sas backplane beschäftigt, danach auch tot.
Geholfen hat mir letztendlich der gute alte Backofen bei ner halben Stunde auf 150 Grad.
Das board lebt wieder und läuft seitdem wieder.
Wichtig ist, das die Batterie vom board runterkommt und der Backofen nachher gereinigt wird.
Außerdem wickelte ich das in alufolie, zum einen zwecks gleichmäßiger Wärmeverteilung, zum anderen, falls sich irgentwas löst bleibts nicht im Ofen ?
 
CPU killt Mainboard?

Kleines Update: Ich wollte den Fehler auf Mainboard/CPU eingrenzen und den Speicher testen, um die guten Komponenten zu verkaufen. Also habe ich gebraucht ein MB und CPU (FX-4300) gekauft.

Ausgepackt, die neuen Teile mit Speicher und GK angeschlossen: läuft mit Beep und Bild.
Speicher getestet: läuft.

Danach habe ich die alte CPU (FX-6300) auf des neue, gebrauchte Board gesteckt, da ich den Fehler im alten MB vermutet hatte und die CPU m.E. ok sein sollte (wann geht schon mal eine CPU kaputt, wenn man sie nie übertaktet).

Überraschung 1: kein Peep, kein Bild. Also doch die CPU?

Ok, vielleicht ist noch das alte Board ok, dachte ich mir. Bevor ich aber das alte Board dann angeschlossen habe, habe ich testweise wieder die neue CPU auf das neue Board gesteckt (so wie ich es 10 min vorher erfolgreich getestet hatte).

Überraschung 2: kein Peep, kein Bild. Hat also der alte FX-6300 so einen krassen Defekt, dass er ein MB zum Schweigen bringt?

Wie auch immer, es wird auch Ebay jetzt bald ein paar mehr Angebote "defekt/als Ersatzteil" geben.

Cheers, blauberge
 
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