5 Jahre Ryzen und Zen: AMD bringt sich gegen Alder Lake in Stellung


Marcis Aussage zum Scheduling bezog sich ausdrücklich darauf, dass AMD Ende 2020 keine hinreichende Skalierbarkeit für einen Kern mit allen modernen Befehlssätzen sah. Ein Weg zu attraktiven Little-Kernen gibt es laut damaliger Aussage nur, wenn man den Funktionsumfang deutlich beschneidet und mit heterogenen Befehlssätzen arbeitet, so wie das ARM-Systeme schon heute machen. Genau damit kommt der Windows-Scheduler aber bis auf weiteres nicht klar, weswegen auch Intel Golden Cove in Alder Lake künstlich beschneiden muss.

Der Verweis auf "marketing only" knüpfte an eine Liste von drei möglichen Anlässen für big.Little an: "Performance", "Efficiency" und "Marketing" (= Corecount) waren laut Marci denkbare Gründe für hybrid-Designs. Einen angemessenen Performance- oder Effizienz-Zuwachs hat er wegen den bereits genannten technischen Aspekten bis auf weiteres ausgeschlossen und damit geendet, dass AMD keine hybrid-Design "nur wegen dem Marketing bringen wird". Der ganze Vortrag war nichts weiter als eine verklausulierte Anschuldigung, dass Litte-Kerne weitestgehend nutzlos sind und die Konkurrenz nur darauf aus wäre, mit mehr Kernen zu werben.
 
Zuersteinmal respektiere ich deine Meinung, die aber wahrscheinlich auf falschen Fakten beruht.
Durch die Gigabyteleaks [... ... ...]
Fürs erste, Danke!, Fürs zweite als Abkürzung: Entsprechend bleibt es zwangsweise vorerst weiterhin ein Gerücht, Leak, eine Vermutung, da nichts bestätigt ist. Und btw., Hallock hat es keinesfalls derart vage formuliert, sondern schon sinngemäß erklärt, dass man die modernsten Standards mit der neuen Plattform untersützen wird. Es gibt nur keine explizite Aus/Zusage mit konkreter Timeline. (Bei dieser weiterhin existierenden "Unsicherheit" könnte es sich gar um marketingstrategisches, absichtliches Kalkül handeln, um die Plattform längerfristig im Gespräch zu halten.) Beispielsweise andere Publikation legen ihn auch dementsprechen durchaus andersherum aus:
"AMD's AM5 platform will support DDR5 and PCIe 5 at launch in 2022" (PCGamer)

Einfach mal abwarten, aber wie schon erklärt, ein Verzicht auf PCIe5 würde zu einem schweren Stand für die AM5-1st-Gen führen, Gründe dafür führte ich schon oben zuvor aus, inkl. "echtem PCIe5-ready" und langfristigen Überlegungen.

"Günstigere Boards", ja, wäre eine legitime Überlegung, aber während AMD der Community das einzureiben versuchen würde und sicherlich keine Spottpreise verlangen würde, da man sich einen Teil der "Einsparungen" als zusätzliche Marge einverleiben wollen wird, werden Intel und möglicherweise auch nVidia ihren Kunden gleichzeitig zu erklären versuchen, warum es Ende 2022/Anfang 2023 nun unbedingt PCIe5 sein muss und das könnte für das anspruchsvollere Consumer-Marktsegment bei AMD zum Problem werden. Entsprechend würde ich vorerst erst mal weiterhin von einem Gerücht bzgl. kein PCIe5 auf AM5-1st-Gen ausgehen (was aber nicht heißt, dass das nicht dennoch kommen könnte). Ich würde dennoch schätzen, dass es wahrscheinlicher ist, dass PCIe5 kommt, als dass es nicht kommt in 2022. ;-)

Optimitisch betrachtet werden wir davon ausgehen müßen, das erst 1Q2024 mit Zen5 zu rechnen ist.
Intel released momentan jedes Jahr eine neue CPU Generation. Das bedeutet Intel hat 3 Generationen mehr Zeit ihr Big/Little Design zu verbessern, bevor überhaupt das erste Design von AMD zu dem Thema kommt. Hier lasse ich mich aber gerne von AMD überraschen.
Ja natürlich hat Intel mehr Zeit und vor allem mehr Ressourcen und man weiß ja schon, dass bereits Meteor Lake auch mit neuen E-Cores kommen wird, aber am Ende zählt nur die resultierende Leistung und in anderen Szenarien das Perf/Watt-Verhältnis und wenn AMD hier vorerst weiterhin konkurrenzfähig ist, haben sie dementsprechend auch nichts verschalfen.
Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass die auch schon seit Jahren an dem Thema werkeln nur eine deutlich umgebaute uArch die auf Effizienz getrimmt ist, fällt auch nicht mal ebenso vom Himmel, erst recht nicht bei AMD.

Das zeigt nur, wie schön AMD die Lage verkannt hat. Intel bringt das Big/Little Design sicherlich nicht, wegen des Marketingeffektes. Intel will "wieder" überall vertreten sein. Dafür braucht es Stromspar CPUs.
Wie gesagt, denke ich nicht, die müssen nur anders mit ihren Ressourcen haushalten.
Intel hat AMD übrigens ebensowenig die letztenJahre hinweg verkannt oder unterschätzt, auch wenn manche das gerne so darstellen (wollen), aber was sich auf geschäftlicher Ebene abspielt ist nun einmal was völlig anderes, als das, was ich mir als Daddel-Enthusiast für meine nächste Plattform wünsche. Das kann stellenweise mal "deckungsgleich aussehen", aber selbst diese Wahrnehmung kann falsch sein und mein aktueller Vorteil als Konsument ist vielleicht nur das Nebenprodukt einer gänzlich anderen Zielsetzung der Firma.

Die gemittelten +15% durch den größeren Cahce, wird man sich durch einen höheren Stromverbrauch und mehr Wärme erkaufen. Und schon ist es vorbei mit dem "Stromsparwunder" Zen3.
Da Core12 ganze 27% schneller ist als Core11 und Core11 so schnell wie Zen3. Werden die +15% durch den 3D Cache nicht reichen. Das sind alles Fakten, die überall (außer hier) anerkennt sind.
Muss man mal abwarten. Ist ja nicht mehr lange hin. Im Gaming wird ADL Zen3 vermutlich übertreffen (und tendenziell eher nicht nur um +1 %), der V-Cache wird den Anfang 2022 kommenden zwei Modellen aber sicherlich zu vergleichbarer und stellenweise gar leicht höherer Performance verhelfen. Wie konkret das Verhältnis aber ausfällt, wer weiß.
Das AMD die Modelle nicht so ganz freiwillig im Consumer-Markt bringt, ist natürlich klar, denn das wird für AMD teuer, aber hier bewertet man den Beibehalt der Consumer-Krone wahrscheinlich höher ein als die Umsätze, auf die man hier vermutlich verzichten wird, da man das Mehr an Fertigungskosten wohl eher nicht vollständig an die Consumer durchreichen können wird. Konsumenten können davon natürlich profitieren. Und bspw. AM4-400er-Besitzer mit einem "ollen" 6/8-Kerner könn(t)en auf die verbleibenden Tage der Plattform noch einmal ein richtig "dickes Dingen" draufpacken. Also Konsumer grundlegend vorteilhaft ... zumindest wenn die Material/Fertigungsknappheit mal so langsam abebben wird/würde/... :motz:

AMD positioniert ihre CPUs bei den Gamern die viel Geld haben. Intel verkauft ihre CPUs bei allen! Den Fehler hat AMD auch schon erkannt, und wahscheinlich werden alle Zen4 CPUs auch eine Grafikkarte eingebaut haben. Genau so wie bei Intel.
Das Chiplet-Design ist für AMD im Consumer-Segment relativ teuer. Es ist nur eine Frage der Zeit bis AMD davon in Midrage/LowEnd-Bereich wieder Abstand nehmen wird. Ob das schon vollends Ende 2022 der Fall sein wird, ist noch ungewiss, aber möglicherweise wird man schon erste Anzeichen zu sehen bekommen und eine iGPU auf breiter Front würde sie natürlich auch besser bei den OEMs positionieren. Mittelfristig würde ich vermuten, dass bei AMD alles <= 8 Kerne nur noch als APU, ggf. mit deaktivierter iGPU (Resteverwertung) zu haben sein wird. Interessant dürfte es werden, wenn sich das Gerücht um einen monolithischen 16-Kerner bestätigen sollte, denn dann würde ich vermuten, dass es ab da zwei APU-Designs geben wird, 1x 8 Kerne, 1x 16 Kerne und es wird zusätzlich nur noch on top 2-CCD-CPUs in Chiplet-Bauweise (und ggf. eine 2-CCD-CPU) geben. Den Chiplet-Modellen könnte man dann noch eine höhere TDP zugestehen und optional könnte man von denen zur weiteren Differenzierung auch V-Cache-Modelle anbieten, im unteren Segment dürfte dann alles auf APUs basieren. Mal abwarten, ob das tatsächlich so in den nächsten 12 - 24 Monaten kommen wird. ;-)

Für mich nicht erklärbar. Intel hat nun auch schon länger FPGA Erfahrung... Ein tolles Produkt kann ich dadurch nicht bei Intel sehen.
Was hat das damit zu tun, dass AMD mit Xilinx wahrscheinlich keinen Fehlgriff begangen haben wird?
Dass du keine "tollen Produkte" bei Intel sehen kannst liegt schlicht daran, dass du nicht zur Zielgruppe gehörst. Intel hat nicht umsonsten den Rest des FPGA-Marktes (Aufteilung Xilinx : Intel etwa 60 : 40) als Kunden, d. h. für den Markt hat Intel offensichtlich schon "tolle FPGA-Produkte". Anwendungen im Consumer-Segment auf Basis von FPGAs sind dagegen eher weniger interessant und zudem teuer. Das ist ein Massengeschäft und da plant vorerst keiner flexibel konfigurierbare Hardware zu implementieren. AMD wird mit Xilinx vorerst auch primär den industriellen/Datacenter/HPC-Bereich im Auge haben und keinesfalls Consumer.

Die Anwenungsfelder für FPGAs sind doch sehr begrenzt. Eine mini CPU die man vernünftig in einer Hochsprache programmieren kann, wird immer ihre Vorzüge haben. Und FPGAs sind teuer und zwar richtig teuer. Das schränkt das Wachstum von FPGAs sehr ein.
Der vermeintlich begrenzte Markt ist für AMD durchaus ein großes Stück vom Kuchen. AMD hatte zuletzt nicht einmal 10 Mrd. Revenue und hat sich jetzt nach dem Abschluss des Deals, voraussichtlich zum Jahresende, grob weitere rund 3,5 Mrd. US$ hinzugekauft, also mal eben +1/3, für AMD eine durchaus relevante Menge.
Und bei Intel erwirtschaftete die Programmable Solutions Group in 2020 rd. 1,9 Mrd. Umsatz und dennoch scheint Intel keine Ambitionen zu haben den Markt aufzugeben, weil man das als ein wichtiges Segment erachtet, mit Blick auf industrielle Kunden sicherlich auch nicht verkehrt, die für diverse Produkte auf programmierbare Hardware setzen.
Und Xilinx ist ja auch schon kein reiner FPGA-Hersteller mehr, sondern hat in den letzten Jahren einen Teil seiner Kompetenzen hinzu AI/ML hin weiterentwickelt, weil der FPGA-Markt insgesamt natürlich beschränkt ist und dort hat AMD ebenso einen Blind Spot, den Xilinx voraussichtlich zu schließen helfen kann, was absehbarmittelfristig zu neuen Datacenterbeschleuniger führen wird.
Wie gesagt, am Ende für AMD und Xilinx höchstwahrscheinlich ein Win-Win.

Marcis Aussage zum Scheduling bezog sich ausdrücklich darauf, dass AMD Ende 2020 keine hinreichende Skalierbarkeit für einen Kern mit allen modernen Befehlssätzen sah. Ein Weg zu attraktiven Little-Kernen gibt es laut damaliger Aussage nur, wenn man den Funktionsumfang deutlich beschneidet und mit heterogenen Befehlssätzen arbeitet, so wie das ARM-Systeme schon heute machen. Genau damit kommt der Windows-Scheduler aber bis auf weiteres nicht klar, weswegen auch Intel Golden Cove in Alder Lake künstlich beschneiden muss.
Konkret ist Intel das Problem gar von beiden Seiten angegangen: P-Cores müssen auf AVX-512 verzichten, durchaus verschmerzlich und gleichzeitig hat man die E-Cores (vormals Atoms) deutlich aufgewertet und von unten her angeglichen. Damit hat man das Problem nun (in einem ersten Schritt) gelöst und hat eine einheitliche und dennoch moderne ISA und kann performante und effiziente Cores nutzen. Dass man so etwas (ähnliches) als Halbleiterentwickler aber auch schon im 2HJ20 hätte absehen können, ist für mich eigentlich klar und ich gehe hier ganz klar davon aus, dass man hier bei AMD nur nicht über ungelegte Eier sprechen wollte und selbstredend dem Hauptkonkurrenten keinen Auftrieb verschaffen wollte, indem man seine Roadmap "bestäigt". Wie gesagt, ob AMD tatsächlich in 2023+ mit einem hybrigen Design kommt, wird man abwarten müssen, aktuell scheint mir aber noch alles offen zu sein und hier dürfte eher das Marketing diktieren, was man derzeit nach außen hin kommuniziert, als das man rein technisch, offen und schonungslos die Wahrheit kundtut. ;-)
Der Verweis auf "marketing only" knüpfte an eine Liste von drei möglichen Anlässen für big.Little an: "Performance", "Efficiency" und "Marketing" (= Corecount) waren laut Marci denkbare Gründe für hybrid-Designs. Einen angemessenen Performance- oder Effizienz-Zuwachs hat er wegen den bereits genannten technischen Aspekten bis auf weiteres ausgeschlossen und damit geendet, dass AMD keine hybrid-Design "nur wegen dem Marketing bringen wird". Der ganze Vortrag war nichts weiter als eine verklausulierte Anschuldigung, dass Litte-Kerne weitestgehend nutzlos sind und die Konkurrenz nur darauf aus wäre, mit mehr Kernen zu werben.
"... nur der Vorwurf des Marketing-BlaBla's." Ja, vielleicht war das wirklich sein Ziel, nur geschickt(?) verpackt. Die Frage ist halt, ob AMD noch über mehrere Jahre hinweg mit nur einem einzigen Kerndesign den Entwicklungen bei Intel standhalten können wird, denn bspw. ADL mit Golden Cove und Gracemont ist ja gerade mal deren erster Wurf und es ist ja bereits gesichert, das Intel ihre Hybrid Technology über mehrere Jahre fortsetzen und sukzessive weiterentwickeln und ausbauen wird.
Wie schon oben skizziert, denke ich, dass zurzeit klar das Marketing bzgl. derartiger Aussagen hier AMDs Kommunikation diktiert, insofern würde ich da letzten Endes nicht allzu viel drauf geben und in zwei, drei Jahren könnte es bei denen auch ganz anders aussehen.
Darüber hinaus, der vermeintliche Marketing/Mehr-Kerne-Ansatz als Begründung für Intels Strategie erscheint mir schon geradezu plump, da AMD mit dem 16-Kerner schon jetzt im Consumer-Markt Absatzprobleme hat und das wird mit bspw. einem 24-Kern-Raptor Lake in 2022, wenn er denn so kommt, nicht besser, schlicht weil die Workloads in diesem Marktsegment nicht in der Art mitwachsen, sodass man das noch sinnvoll anpreisen kann. MLiD nach hat AMD bspw. angeblich einn 3-CCD-Zen4 im Labor, den man möglicherweise jedoch erst in 2023 gegen Meteor Lake "auspacken" wird, aber das sind schon CPUs, mit denen der Großteil des Consumer-Marktes schon nichts mehr anfangen können wird. Insofern würde ich vermuten, dass für intel primär Performance und Effizienz bzw. eine Mischung aus diesem für ihre Strategie entscheidend sind. Die Möglichkeit zur Bewerbung von mehr Kernen dürfte quasi nur nebenbei abfallen und da Intel hier allem Anschein nach leistung bepreist, werden sie damit auch kein "Totschlagargument" haben, denn wenn ihr 8+8er mit bspw. dem 5950X(+) konkurriert und entsprechend bepreist wird, wird der ebenso nur etwas für eine kleine Zielgruppe sein. Der Großteil des Marktes würde eher auf etwas wie den 6+8er schielen, würde das Setup softwaretechnisch gar gut funktionieren, könnte selbst ein 4+8er bspw. noch im Gaming einen deutlich Mehrwert darstellen, wer weiß. Ich bin auf erste Tests auf jeden Fall gespannt, wobei das vermutlich eine längerfristige Angelegenheit wird. **)

*) Letzten Endes weiß man ja nocht nicht einmal, wie sich Intel ihre Hybrid Technology in einigen Jahren vorstellt. Vielleicht wird es dann auch bei x86 unterschiedliche ISAs auf den Cores geben? Letzten Endes muss Intel ja auch den Migrationsprozess der Softwareindustrie berücksichtigen, die sich und ihre Software erst mal schrittweise an die neue Bauweise heranführen müssen. Hier gleich alles auf einen Schlag radikal umstellen zu wollen wäre so, als wenn man die zwingt auf eine komplett andere Plattform wechseln zu müssen und damit würde man einen der wesentlichen Vorteil von x86 verspielen und es würden sich auch gleich weitere Überlegungen aufzwängen in der Art, warum man nicht auch noch gleich ARM, etc. mit in die Evaluierung miteinbeziehen sollte? So etwas wird Intel naütürlich zu vermeiden suchen und auch derartige Design sollten natürlich weiterhin die x86-Vorteile in die Waagschale werfen können.

**) Möglicherweise muss Win11 noch etwas reifen, wie lauft dann Bestandssoftware, aktuelle, wie etwas ältere und was wird mit später dann neuerer Software möglich sein, die diese Hybrid Technology gar explizit berücksichtigt? Fragen über Fragen :-D
 
*) Letzten Endes muss Intel ja auch den Migrationsprozess der Softwareindustrie berücksichtigen, die sich und ihre Software erst mal schrittweise an die neue Bauweise heranführen müssen. Hier gleich alles auf einen Schlag radikal umstellen zu wollen wäre so, als wenn man die zwingt auf eine komplett andere Plattform wechseln zu müssen und damit würde man einen der wesentlichen Vorteil von x86 verspielen und es würden sich auch gleich weitere Überlegungen aufzwängen in der Art, warum man nicht auch noch gleich ARM, etc. mit in die Evaluierung miteinbeziehen sollte? So etwas wird Intel naütürlich zu vermeiden suchen und auch derartige Design sollten natürlich weiterhin die x86-Vorteile in die Waagschale werfen können.

Der Punkt Software ist hier doch genau der Punkt wo es am Längsten dauert auf eine neue Hardware zu Reagieren. Wenn ich bei uns sehe wie langsam die Software sich entwickelt und immer noch mit Win 7 Super läuft. Derzeit ist der Einzige mehr wert mehr RAM und nicht etwa mehr Kerne, obwohl es wenn man richtig nachdenkt schlüssiger ist auch die SO auf die mehr Kerne was man nun hat anzugleichen und somit schneller Arbeiten zu lassen.
 
Was ich nicht verstehen möchte, als AMD auf PCIe 4.0 setzte war sich die geneigte Leserschaft einig:

"Braucht man nicht, gibt nix auf dem Markt was PCIe 3.0 limitiert!"

Nun soll PCIe 5.0 kommen und exakt die gleiche Leserschaft ist sich einig:

"Todesurteil für AMD, die verschlafen die neue Technik."

Ich meine natürlich, die Technik entwickelt sich weiter aber es sind noch so viele Systeme mit 3.0 unterwegs die nicht nennenswert ausgebremst werden gegenüber 4.0.

Glaube nicht das 5.0 jetzt der große Wurf wird und den PC-Markt Anfang 2022 revolutionieren wird. Das wird wie bei 4.0 seine Zeit dauert bis es sich etabliert.
 
Hier sprechen die Techniker von AMD über den BIG/Little Ansatz und hatten das Thema ausführlich beraten und sind zu dem Schluß gekommen, dass es NICHT für AMD interessant ist. Meiner Meinung nach eine Fehleinschätzung.
Aber Du liest Dir Deine zitierten Stellen schon durch, oder? Da steht nur drin, dass sie für die nahe Zukunft keinen Plan haben, solch ein Konzept an den Markt zu bringen, das Konzept aber durchaus prüfen werden. Ferner dass sie ein solches Konzept nicht allein aus Marketingerwägungen entwickeln werden. Insofern ist Deine Behauptung, für AMD sei dieses Konzept nicht interessant nur die halbe Wahrheit. Derzeit ist es nicht interessant. Ob das noch in ein oder 2 Jahren so sein wird, weiß allein AMD.

Ausserdem erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass der Bericht schon ein gutes Jahr alt ist. In dieser Zeit kann sich so einiges geändert haben. Damals ging AMD zu Recht noch davon aus, dass es gar keine softwareseitige Unterstützung für den Big/Little-Ansatz gibt, was sich bekanntlich aktuell mit WIN 11 geändert hat. Wie gut das funktioniert bei Alder Lake, wird sich AMD erst einmaligen genau ansehen, und vor Allem, ob es überhaupt Vorteile bringt gegenüber dem jetzigen Prozessordesign.

Ich würde erst einmal die ersten Tests zu Alder Lake abwarten und ein paar Monate ins Land ziehen lassen, bis die ersten Kinderkrankheiten behoben wurden. Dann kann man vielleicht abschätzen, ob der Ansatz von Intel gelungen ist und einen Mehrwert bietet. Alles andere ist meines Erachtens derzeit nur ein Blick in eine getrübte Glaskugel.

Ich finde die jetzige Zeit sehr interessant. Neue Chipdesigns kommen auf dem Markt, es kommen viele neue Innovationen. Ob die sich durchsetzen werden und einen Mehrwert bieten bleibt abzuwarten.
 
...
"... nur der Vorwurf des Marketing-BlaBla's." Ja, vielleicht war das wirklich sein Ziel, nur geschickt(?) verpackt. Die Frage ist halt, ob AMD noch über mehrere Jahre hinweg mit nur einem einzigen Kerndesign den Entwicklungen bei Intel standhalten können wird, denn bspw. ADL mit Golden Cove und Gracemont ist ja gerade mal deren erster Wurf und es ist ja bereits gesichert, das Intel ihre Hybrid Technology über mehrere Jahre fortsetzen und sukzessive weiterentwickeln und ausbauen wird.
Wie schon oben skizziert, denke ich, dass zurzeit klar das Marketing bzgl. derartiger Aussagen hier AMDs Kommunikation diktiert, insofern würde ich da letzten Endes nicht allzu viel drauf geben und in zwei, drei Jahren könnte es bei denen auch ganz anders aussehen.
Darüber hinaus, der vermeintliche Marketing/Mehr-Kerne-Ansatz als Begründung für Intels Strategie erscheint mir schon geradezu plump, da AMD mit dem 16-Kerner schon jetzt im Consumer-Markt Absatzprobleme hat und das wird mit bspw. einem 24-Kern-Raptor Lake in 2022, wenn er denn so kommt, nicht besser, schlicht weil die Workloads in diesem Marktsegment nicht in der Art mitwachsen, sodass man das noch sinnvoll anpreisen kann. MLiD nach hat AMD bspw. angeblich einn 3-CCD-Zen4 im Labor, den man möglicherweise jedoch erst in 2023 gegen Meteor Lake "auspacken" wird, aber das sind schon CPUs, mit denen der Großteil des Consumer-Marktes schon nichts mehr anfangen können wird. Insofern würde ich vermuten, dass für intel primär Performance und Effizienz bzw. eine Mischung aus diesem für ihre Strategie entscheidend sind. Die Möglichkeit zur Bewerbung von mehr Kernen dürfte quasi nur nebenbei abfallen und da Intel hier allem Anschein nach leistung bepreist, werden sie damit auch kein "Totschlagargument" haben, denn wenn ihr 8+8er mit bspw. dem 5950X(+) konkurriert und entsprechend bepreist wird, wird der ebenso nur etwas für eine kleine Zielgruppe sein. Der Großteil des Marktes würde eher auf etwas wie den 6+8er schielen, würde das Setup softwaretechnisch gar gut funktionieren, könnte selbst ein 4+8er bspw. noch im Gaming einen deutlich Mehrwert darstellen, wer weiß. Ich bin auf erste Tests auf jeden Fall gespannt, wobei das vermutlich eine längerfristige Angelegenheit wird. **)

Ich habe nur wiedergegeben, was AMD damals gesagt hat, weil hier auf AMD-Aussagen Bezug genommen wurde. Das heißt nicht, dass ich die für bare Münze nehme. ;-)
Meine eigenen Gedanken habe ich ja weiter oben schon geschrieben: AMDs aktuelle Entwicklungslinie zielt auf einen (gelungenen) Kompromiss zwischen ausreichender Leistung pro Kern und der Fähigkeit, viele Kerne bezahlbar zu fertigen. Das heißt AMD hat weder Small- noch Big-Cores, sondern nur medium. Für ein Hybrid-Design müssen sie nicht nur die komplexe Verwaltung und die Interconnects eines big.Little-Ansatzes neu entwicklen, sondern auch zwei komplette Architekturen. Mit nur einem Design-Team, dass nach Abzug der Refreshs seit 2017 im wesentlichen zwei Chiplets und zwei APUs serienreif entwickelt hat, ist das eine Mammut-Aufgabe und nicht nebenbei zu bewältigen.
 
Zurück