Ich bin verwirrt. Sollte die Blockchain so etwas nicht verhindern? Oder haben sie genug Rechenleistung im Netzwerk um die Blockchain manipulieren zu können?
Das hat nix mit der Blockchain ansich zutun, die Blockchain sorgt dafür dass nur Transaktionen durchgeführt werden die überhaupt möglich sind. Wenn ich z.B. ein Bitcoin habe, dann sorgt die Blockchain dafür das ich auch nur einen Bitcoin überweisen kann und nicht 10. Wenn ich also eine Transaktion fälschen möchte, dann brauch ich (im Falle von Bitcoin) enorm viel Rechenleistung um die Blockchain davon zu überzeugen das meine Transaktion richtig ist.
In diesem Fall wurden keine Transaktionen gefälscht, der Börse wurden einfach die private key(s) der Wallet(s) gestohlen.
Für die Sicherheit ihres private keys (quasi ihre EC-Karte+Pin) sind sie selbst verantwortlich. Wenn ihnen jemand diesen private key stiehlt kann er in ihrem Namen von ihrer Wallet Transaktionen durchführen und dagegen schützt die Blockchain nicht, denn die Transaktionen sind ja technisch in Ordnung. Für die Verwaltung des private keys ist jeder selbst verantwortlich, als Börsenbetreiber sollte man diesem Thema natürlich wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken...
Eine ganze Menge. Die Coins waren einfach mal "weg". Wieso und warum weiß keiner. Macht aber ja auch nichts. Schließlich kündigt man sofort an, die Kunden größtenteils zu entschädigen. Sache gegessen.
Und wenn 500 Millionen nichts besonderes sind, kannst Du mir ja sicher erklären, warum sie nicht die läppischen paar Millionen auch noch aufbringen, um die Kunden zu 100% zu entschädigen. Davon abgesehen, partizipieren die Handelsplätze ja nicht zu 100% an Kurssteigerungen (und Kursverlusten), sondern finanzieren sich i. d. R. über Transaktionsgebühren. Woher kommt also das Geld?
Die Coins sind ja nicht einfach "weg", die Coins sind einfach auf einem anderen Konto. Lässt sich über die Blockchain auch nachvollziehen:
NEM - BlockChain Explorer
500M€ sind da nix besonderes, Coincheck hat aktuell ein tägliches Tradingvolumen von ca. 150 Millionen Euro (war vor dem Hack sicher mehr). Selbst wenn die lediglich 0,1% Gebühr nehmen, die meisten Börsen nehmen 0,25% oder mehr, wären das 150k€ pro Tag. Außerdem muss in der Regel jeder Coinentwickler Coins im Wert von biszu 500k€ an die Börse abdrücken eh der Coin dort gelistet wird, dies ist gängige Praxis. Die haben also definitiv genug Geld um solche Hacks zu kompensieren.
Warum die da nur 90% ersetzen ist mir auch schleierhaft, aber wenigstens wird überhaupt was ersetzt.
Und was ist mit den mittlerweile Milliarden an "falsch-Kryptowährung" ?
Verfälschen die nicht den Kurs ?
Oder werden die gar nicht ersetzt, sondern nur durch Echtgeld und der Dieb, darf die Währung weiter nutzen/ausgeben !
Wäre ja doppelt "toll".
Is ja nur ne Frage der Zeit, bevor wieder Milliarden gestohlen werden.
Is das dann überhaupt noch was wert ?
Was sind denn bitte falsch-Kryptowährungen? Wenn ihnen ihr Auto geklaut wird und die Versicherung ihnen den Wert bezahlt existiert das Auto trotzdem noch und wird nicht auf einmal "falsch", ähnlich verhält es sich mit Kryptowährungen.
Wenn ich ihnen Bitcoin stehle, weil Sie ihren PC schlecht gesichert haben dann sind dass ab diesem Zeitpunkt einfach meine Bitcoins und nicht mehr ihre, dem Coin ist es egal wem er gehört.
Es wurden etliche Coins der Währung NEM von der Börse gestohlen und die ehemaligen Besitzer werden mit japanischen Yen dafür entschädigt (hoffentlich zu einem guten Kurs), hat also nicht wirklich Einfluss auf den Preis von NEM.
Und natürlich darf der Dieb die Währung behalten, bzw. darf ist das falsche Wort.
In einem dezentralen System gibt es keinen Admin o.ä. Es gibt also niemanden der dem Dieb das Konto wieder leerräumen und die NEM den ursprünglichen Besitzern zurückgeben kann. Wenn jemand seine Wallet schlecht sichert und ausgeraubt wird kann ihm niemand helfen, das Geld bekommt er nicht wieder (es sei denn der Dieb ist sehr nett).
Das ist ein entscheidenender Nach- bzw. Vorteil von Kryptowährungen, je nach ihrer Sichtweise.
Ich beschäftige mich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema, sollten sie weitere Fragen haben können sie mich gern kontaktieren.