Chipfertigung: Besser größere Dies statt kleinere Strukturen? Leserbrief der Woche

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Alu wäre wieder denkbar schlecht dafür geeignet, da es selbst oxidiert.

Stimmt :lol: Ich bin momentan eh durch den Wind. Ryzen bei meinem System. Freundin bekommt neu/alt sachen. Vater sein Pc hat ein nen macken :D

Hauptsache Alessio gehts gut! :daumen::daumen:
 
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Es kommt darauf an ob man von Marketingnamen spricht "7nm-Prozess", oder von tatsächlichen Strukturgrößen ("14 nm").
Denn echte 14 nm sind nach wie vor im Bereich von unmachbar. Die aktuellen 14nm-Chips haben reale Strukturgrößen im Bereich von 50 echten nanometern. Der "7nm-Prozess" wird dann in der Größenordnung von echten 25-40nm liegen. Unter 20 echten Nanometern ist tatsächlich aktuell nicht denkbar, selbst mit EUV nicht. Und selbst wenns herstellbar wäre sind die Tunneleffekte wohl zu groß - bei unter 20nm können wohl zu viele Elektronen einfach umherspringen wie sie wollen.

Bedenke: Die Namen der Prozesse haben mit echten Strukturgrößen nichts mehr zu tun.
Siehe auch: https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/Fertigungsnodes-im-Vergleich.png

Vorsicht:
Auch wenn die Namen der Prozesse wenig über die Strukturen sagen – die Pitch-Angaben sind noch ungeeigneter, um physikalische Limits einzuschätzen. Beim Transistor-Gate-Pitch (70 nm in Intels 14-nm-Prozess) wird zum Beispiel der seitliche Abstand zwischen dem Zentrum zweier Transistoren angegeben. Auf dieser Strecke liegen, von einem Endpunkt zum anderen:
- Hälfte des mittleren Gate-Abschnitts von Transistor 1
- Isolationsschicht zwischen Gate und Finne
- Eine der beiden Finnen von Transistor 1
- Isolationsschicht zwischen Gate und Finne
- Äußerer Abschnitt des Gates von Transistor 1
- Isolierender Bereich zwischen Transistor 1 und 2
- Äußerer Abschnitt des Gates von Transistor 2
- Eine der beiden Finnen von Transistor 2
- Isolationsschicht zwischen Gate und Finne
- Hälfte des mittleren Gate-Abschnitts von Transistor 2

Also insgesamt neun Grenzen zwischen Strukturen, von denen die dünnste somit selbst bei gleichmäßiger Verteilung nur 70 nm/9 nm breit wäre. Nimmt beispielsweise die 42 nm Fin-Pitch Abstand als Maßstab, ergibt sich für die aktiven Enden der Finnen eine Breite von nur 7 nm im "14 nm Prozess".
Intel Broadwell: Core M noch dieses Jahr, Desktop-Modelle H1/2015, 14 vs. 22 nm, Ausblick auf EUV - Bildergalerie, Bild 22
 
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Mit ein entscheidender Faktor, warum man zu kleineren Struckturen geht ist das sogenannte Dennard-scaling. Ganz vereinfacht gesagt, bleibt die Leistungsaufnahme pro Fläche gleich, man bekommt aber mehr Logik auf der gleichen Fläche unter wenn man kleinere Nodes verwendet. Und mit mehr Logik kann man auch mehr rechnen ;)

Dennard scaling hat uns nach neuerer Meinung auch eine Zeit beschert, in der wir schneller als nach Moore die Leistung von unseren Chips steigern konnten. Das ist halt wie ne geile Feier mit viel Alk und leichten Mädchen/Jungs. Man hat ne geile Nacht, aber der nächste Tag ist schmerzhaft ;)

Ein Punkt gegen einfach mehr Chips ist die Pin und damit I/O-Limitierung von Chips. Man kann auf einem Chip einfach viel einfach viel höhere Datenraten erreichen als zwischen Chips. Mal ganz davon abgesehen, das es im Vergleich zu OnChip sehr sehr viel Energie kostet OffChip zu gehen.
 
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Stimmt :lol: Ich bin momentan eh durch den Wind. Ryzen bei meinem System. Freundin bekommt neu/alt sachen. Vater sein Pc hat ein nen macken :D

Hauptsache Alessio gehts gut! :daumen::daumen:

Wenn ich derzeit etwas durch den Wind bin, dann wegen den Preisen für Arbeitsspeicher. Wenn ich mir die Preise anschaue, was 32 GB DDR4 CL16 3200 MHz heute kosten und was sie vor neun Monaten gekostet haben... fast 100% Steigerung. Unfassbar wie billig Arbeitsspeicher war.
 
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jup, und die wenigsten die jetzt aufrüsten haben in ihren alten systemen schon ddr4 verbaut, gutes timing :D
 
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Was ich schon immer wissen wollte:
Warum sind die Waver (schreibt man das so?) eigentlich rund? Warum macht man die nicht einfach so breit und hoch, dass eben kein DIE abgeschnitten wird und diese vollständig den Waver bedecken?
 
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Ich warte einfach mal 2-3 Monate und hoffe dann das DDR4 günstiger wird :D

RAM wird höchstwahrscheinlich in den nächsten 6 Monaten eher teurer werden (bis +40% sind im Gespräch). Wirklich günstigen RAM wirste wohl erst wieder 2018 sehen.
Ist im letzten halben Jahr ja schon massiv gestiegen und das wird wohl noch ne Weile anhalten (beispiel)

Warum sind die Waver (schreibt man das so?) eigentlich rund?
Wafer sind rund weil das der physikalisch energieärmste Zustand ist (am meisten Volumen pro Oberfläche) und die benötigten Einkristalle entsprechend in genau dieser Form wachsen.
Das wäre ähnlich wie zu fragen "Warum sind Seifenblasen Kugeln, wenn es Quadrate wären könnte man sie doch besser stapeln". Stimmt - aber die Natur funktioniert halt so. ;-)

Die "halben" Chips am Waferrand sind aber nicht verloren, diese werden zu Analysezwecken verwendet um den Prozess zu verbessern.
 
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Irgendwann wird man natürlich mit Verkleinerung und der zum Teil damit verbundenen Erhöhung der Taktraten nicht weiterkommen aber heute geht das noch recht gut, jedenfalls bei Prozessoren.

Anzumerken ist auch das bei normalen Prozessoren die maximal zur Verfügung stehende Chipfläche in einem Chipgehäuse kaum einen limitierenden Faktor für die Chipfläche selbst darstellt. Man denke nur an das Größenverhältnis Heatspreader <> Die bei gängigen CPUs. Man könnte bei Bedarf auch Die-Träger und Heatspreader noch deutlich vergrößern, man denke nur etwa an die riesigen Multi-Chip Module die beim IBM System Z zum Einsatz kommen bzw. gekommen sind.

Im Zweifel ist eine Vergrößerung der Chipfläche aber jedenfalls immer der weniger elegante Weg im Vergleich zu einer Vergrößerung des Chips. Abgesehen davon das Chipfläche Geld kostet, fallweise mehr als eine Weiterentwicklung der Fertigung... Vor allem innerhalb einzelner Kerne bekommt man bei einer Vergrößerung des Chips auch zunehmend Probleme mit der Länge der Signalwege... insbesondere bei 2D Bauweise...

..womit wir aber zu einer speziellen neuen Lösung kommen: Der 3D-Bauweise. Heutzutage ist es ja durchaus möglich mehrere (im Extremfall bis zu über 100) dünne Chips übereinander zu legen und zu einer dreidimensionalen Schaltung zu verbinden. damit kann man die Problematik längerer Signalwege entschärfen und die Flächendichte an Funktionseinheiten ohne Verkleinerung der Strukturgröße steigern. Dafür bekommt man fallwiese Probleme mit der Kühlung weil die Wärmeabfuhr aus den weiter unten liegenden Schichten durch die darüberliegenden behindert wird.

Bereits heute sind gestapelte Chips bei Speicherbausteinen weit verbreitet, insbesondere bei Flash-Speicher wo man sich tatsächlich den Grenzen des physikalisch möglichen schon sehr angenähert hat. Bei Speicherbausteinen hat man auch kaum Probleme mit der Wärmeabfuhr. Auch bei DRAM wird zunehmend auf gestapelte Chips gesetzt vor allem aber nicht ausschließlich im mobilen Bereich wo der Platz eine große Rolle spielt sowie bei integriertem DRAM wie etwa dem hybrid memory cube.

Bei CPUs und GPUs müsste man vor einem umfangreichen Einsatz von 3D Chips das Kühlungsproblem lösen. Ansätze dafür gibt es aber bereits so hat etwa IBM Verfahren Entwickelt mit denen in 3D Chips Mikrokanäle integriert werden können durch die diese mit Wasser oder Flüssigmetall gekühlt werden können; in letzterem Fall kann das Kühlmittel auch als elektrische Masse dienen, die Kühlkanäle als flüssige Leiterbahnen. Allerdings muss man einschränkend sagen das diese Technologie die sich heute vermutlich in den Händen von Globalfoundries befindet bisher nicht erfolgreich in einem Serienprodukt umgesetzt wurde. Es gibt dabei offensichtlich etliche Fertigungstechnische Hürden zu überwinden, weitere Probleme sind mögliche Verstopfungen der Kanäle durch Verunreinigungen des Kühlmittels und Korrosion von Chipbestandteilen durch das Kühlmittel. Eine Korrosionsrate von wenigen Atomlagen pro Jahr könnte schon inakzeptabel sein. Trotz dieser Probleme könnten 3D Chips auch im Bereich von VLSI Rechenchips wie CPUs und GPUs ein Weg sein um die Leistung weiter steigern zu können wenn man nicht mehr mit einer Verkleinerung der Strukturgröße weitermachen kann.

Ansonsten kann man natürlich auch größere 2D Chips bauen wobei sich größere Grundlächen prinzipiell auch mit einer 3D Bauweise kombinieren lassen. Das Problem der Signalwege tritt dan zwar auf aber es gibt Chipdesigns die dafür weniger anfällig sind als andere, insbesondere Prozessoren mit vielen unabhängigen Rächeneinheiten die stark parallelisierbare Aufgaben bearbeiten, etwa CPUs mit sehr vielen Kernen oder GPUs. Problematisch ist hier auch, wie schon angesprochen, das die Wahrscheinlichkeit eines Defekts bei der Herstellung im Wesentlichen proportioal zur Chipfläche ist, die Ausbeute bei der Herstellung sinkt also bei einer Vergrößerung der Fläche. Es gibt ein paar Möglichkeiten mit dieser Problematik umzugehen, man kann etwa die Fehlerwahrscheinlichkeit durch verbesserte Fertigungsverfahren reduzieren oder auf Multi-Chip Module setzen bei denen mehrere Chips auf einem Chipträger kombiniert werden sodass die einzelnen Chipflächen nicht so groß werden. Umgesetzt wurde das seinerzeit etwa beim Core 2 Quad oder Pentium D, ein neues Konzept ist das also nicht. Auch Multiprozessorsysteme sind nach diesem Ansatz eine Möglichkeit die sich beliebig ausbauen lässt (und bekanntlich in vielen Anwendungen auch genutzt wird). Es gibt aber viele Anwendungen deren Code nicht so gut parallelisierbar ist bzw. mit Code in dem viele gegenseitige Abhängigkeiten verschiedener Berechnungen auftreten. Für solche Anwendungen wäre die Signallaufzeitsproblematik größer und sind derartige Lösungen weniger praktikabel.

Es kommt darauf an ob man von Marketingnamen spricht "7nm-Prozess", oder von tatsächlichen Strukturgrößen ("14 nm").
Denn echte 14 nm sind nach wie vor im Bereich von unmachbar. Die aktuellen 14nm-Chips haben reale Strukturgrößen im Bereich von 50 echten nanometern. Der "7nm-Prozess" wird dann in der Größenordnung von echten 25-40nm liegen. Unter 20 echten Nanometern ist tatsächlich aktuell nicht denkbar, selbst mit EUV nicht. Und selbst wenns herstellbar wäre sind die Tunneleffekte wohl zu groß - bei unter 20nm können wohl zu viele Elektronen einfach umherspringen wie sie wollen.

Bedenke: Die Namen der Prozesse haben mit echten Strukturgrößen nichts mehr zu tun.
Siehe auch: https://www.3dcenter.org/dateien/abbildungen/Fertigungsnodes-im-Vergleich.png

Die klassische Maßeinheit für die Strukturgröße ist ja die Gatelänge allerdings steht diese bereits seit längerem nicht wirklich in einem Zusammenhang mit der tatsächlichen Fortschrittlichkeit eines Prozesses, bei FinFETs verliert sie auch etwas von ihrer klassischen Bedeutung.

Eine sinnvollere Maßeinheit ist wohl die Funktionseinheiten-Flächendichte die man mit einem Prozess erreichen kann also etwa 6T-SRAM-Zellen pro Quadratmillimeter o.Ä.

Hier zeigt sich das der Fortschritt bei der Verkleinerung durchaus weiter anhält auch wenn man bei der Verkleinerung heute verstärkt bei anderen Bereichen des Chips ansetzt als noch vor einigen Jahren.
 
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RAM wird höchstwahrscheinlich in den nächsten 6 Monaten eher teurer werden (bis +40% sind im Gespräch). Wirklich günstigen RAM wirste wohl erst wieder 2018 sehen.
Ist im letzten halben Jahr ja schon massiv gestiegen und das wird wohl noch ne Weile anhalten (beispiel)

MIST! Habe wohl Pech gehabt :D

Hoffe immerhin das die neuen CPUs von AMD aber in den nächsten 6 Monaten runter gehen, sind zwar als Realsepreis ganz ok, aber die Tests fehlen noch. :)

Und ich beende mal besser das OT hier bevor es Karten gibt :D
 
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