Psychologen-Verband: Killerspiele leisten Beitrag zu extremen Gewalttaten

Einem psychisch gesunden Menschen beeinflussen diese Medien nicht dahingehend, das wurde längst bewiesen. Und den Gesunden etwas vorenthalten weil ein paar psychisch Kranke damit nicht umgehen können? Sehe ich nicht ein, dann müssten wir auch Küchenmesser dem Waffengesetz unterstellen. Das psychisch vorbelasteten Menschen gewisse Dinge vorenthalten werden sollte ist glaub ich jedem klar, aber das ist nicht die Aufgabe von einzelnen Branchen sondern der betreuenden Fachpersonal.
 
Leider ist es an der Schule meiner Kinder anders gelagert.

Im Vorabijahrgang gibt es z.B. bis zu 25% Unterrichtsausfall, der Große hatte im letzten Schuljahr nur 1! Woche normalen Unterricht.
Den Rest des Schuljahres sind in jeder Woche bis zu 10 Std. entfallen, sei´s durch Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Klassenfahrten,
Krankheit oder sonstigen Gründen.

Wenn ich dann noch die Ferienzeit (~13 Wochen) dazu rechne, kommen viele Lehrer auf eine gute Arbeitszeit, die eigentlich nicht zu stressig sein sollte.

Natürlich gibt es auch hier wieder einige Ausnahmen, die noch motiviert sind und ordentlich arbeiten, leider gehen diese Lehrer jetzt nach und nach in Rente.

Alle jüngeren Lehrer (Jahrgänge >80er) sind da schon "wesentlich flexibler" in Ihrer Arbeitsauffasung. ;)
Gerade in der Grundschule hier geht es laut anderer Eltern im Freundeskreis völlig bergab, ich bin froh, dass unsere Kinder diese schon lange hinter sich haben.

Dann liegt das Wohl an der Schule, oder ihre Kinder sind sehr oft krank.
Natürlich sind Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Lehrer wollen ja auch Freizeit.
Wenn ich mir überlege, wie verdammt viele Klausuren unsere Lehrer erstellen und vor allem korrigieren müssen, dazu am besten immer innerhalb einer Woche, sonst motzen die Schüler, habe ich schon etwas "Mitleid" (mir fällt gerade kein anderes Wort ein, aber das kommt am besten hin).
Klassenfahrten sind idR auch maximal einmal im Jahr, das ist so wenig Unterricht, was da ausfällt.
Was die Motivation angeht, sehe ich das an meiner Schule sehr gespalten. Es gibt vor allem ältere Lehrer, die jedes Jahr in der Kursstufe die selben Klausuren wie letztes Jahr nehmen. Bei jüngeren Lehrer hab ich das noch nie gesehen. Meistens erstellen sogar diese noch aufwändige Arbeitsblätter, Klausuren und Skripte. Natürlich haben wir aber auch sehr gute ältere Lehrer. Ich glaube, da gebe sich die Generationen nicht viel. Der einzige Unterschied, den ich über die Bank weg erkennen kann, ist folgender: Jüngere Lehrer versuchen eher ein "freundschaftliches" Verhältnis zu den Schülern aufzubauen, während ältere eher streng sind. Hat beides Vorteile (Motivation am Fach vs. Menge des Unterrichtsstoffs)

Schubladen für Lehrer sind ja an sich kein Problem, man braucht nur für jeden Lehrer eine eigene ;)


PS: etwas weniger Weltuntergangsstimmung würde dir mehr Glaubhaftigkeit verschaffen. Schon Sokrates sagte, dass die Jugend der Untergang sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na immerhin diesen Schlagsatz aus dem ersten Semester hast du dir gemerkt! Natürlich gab es einen statistisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen Störchen und Geburtenrate. Nur es gab eben noch Mediator-Variablen. Nenn doch mal bitte Beispiele für den Bullshit aus deinen Vorlesungen. Dein Post klingt an der Stelle eher "verschwurbelt". An welcher Uni warst du denn, dass du als Statistik-Ass nun schlussfolgerst, dass "GENERELL DIE Geisteswissenschaftler zu viel Seriösität für ihren VVVVVorschungszweig herausnehmen"?

TU Braunschweig, Wintersemester vor etwa 3 Jahren. Es ging ebenfalls um die Zusammenhänge zwischen "Killerspielen" und realer Gewalt. Und da wurde der Zusammenhang halt als eindeutig und belegt dargestellt. Das fand ich doch etwas schwierig (aka Bullshit), vor allem, weil es eben unbegründet bzw nicht erklärt wurde. Auf meine Nachfrage, wie die Damen und Herren darauf kommen, dass die Richtung so klar sei (ihre Aussage war in etwa, dass gewaltätige Spiele zu mehr Gewalt im realen Leben führen), wurde erst gar nicht geantwortet. Als ich nicht locker ließ und fragte, ob es nicht auch sein könnte, dass gewalttätige Menschen nicht vielleicht auch einfach gerne "Killerspiele" spielen würden, wurde das mit einem "da gibt es Methoden für, um das rauszufinden" (aka verschwurbelt) abgewiegelt. Interesse an einer Diskussion war da nicht zu erkennen.

Und ich bin kein Statistik-Ass. Ich finde Statistik, ganz im Gegenteil, ziemlich ätzend und langweilig.

Und meine generalisierende Aussage zu "den Geisteswissenschaftlern" beruht auf jahrelanger Erfahrung eben mit dieser Zunft. Das ist natürlich nur mein Erlebtes und Empfundes und muss/kann nicht allgemeingültig sein. Aber in dem Bezug waren sich dann ein Großteil der Dozenten doch sehr ähnlich. Nicht alle, aber die gefühlte Mehrheit derjeninge, mit denen ich zusammen arbeiten musste. Was ich da mitgenommen habe war in etwa "Nix genaues weiß man nicht, jeder Mensch ist anders aber so, wie ich es sage, ist es!".
Alleine schon, weil die wissenschaftlichen Prinzipien am Verhalten der Menschen nur sehr schwer angewendet werden können (Stichwort "Mediatorvariablen", wenn ich die richtig verstanden habe) und die Wiederholbarkeit, wie in einem "richtigen" Experiment, eben nicht gegeben ist, lassen sich eben nur schwer allgemeingültige Aussagen treffen. Das kann ich akzeptieren, aber dann sollte man das eben auch so darstellen.

Und gerade bei solchen Themen, die auf der einen Seite ein spaßiges Hobby für Millionen sind, halte ich es für schwierig, die Straftaten einiger weniger mit diesem Thema in Verbindung zu bringen. Der statistische Anteil derer, die tatsächlich durch die Spiele so dermaßen beeinflusst werden, dürfte minimal sein. Es gibt halt immer Spinner, die mit irgendwas nicht klar kommen, aber das gilt halt für alle Lebensbereiche. Warum muss man dann den Fokus so sehr auf die Spiele setzen? Vielleicht sind ja auch bestimmte Berufsgruppen oder Ernährungsweisen oder so besonders stark vertreten und denjenigen, die gewallttägig sind?! Es ist bestimmt gut, wenn das auch erforscht wird. Nur frage ich mich, ob der Ansatz nicht viel weiter oben, nämlich bei der generellen Medienkompetenz, der Erziehung, der Bildung, der privaten Situation in der Familie, der Anpassung an die Gesellschaft und deren Akzeptanz des Individuums, Mobbing, psychische Erkrankungen etc. angesetzt werden sollte. Das sind alles Themen, denen ich aus meinem Bauchgefühlt heraus, einen wesentlich größeren und wichtigeren Einfluss zugestehen würde als Videospielen.
 
Leider ist es an der Schule meiner Kinder anders gelagert.

Im Vorabijahrgang gibt es z.B. bis zu 25% Unterrichtsausfall, der Große hatte im letzten Schuljahr nur 1! Woche normalen Unterricht.
Den Rest des Schuljahres sind in jeder Woche bis zu 10 Std. entfallen, sei´s durch Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Klassenfahrten,
Krankheit oder sonstigen Gründen.

Wenn ich dann noch die Ferienzeit (~13 Wochen) dazu rechne, kommen viele Lehrer auf eine gute Arbeitszeit, die eigentlich nicht zu stressig sein sollte.

Natürlich gibt es auch hier wieder einige Ausnahmen, die noch motiviert sind und ordentlich arbeiten, leider gehen diese Lehrer jetzt nach und nach in Rente.

Alle jüngeren Lehrer (Jahrgänge >80er) sind da schon "wesentlich flexibler" in Ihrer Arbeitsauffasung. ;)
Gerade in der Grundschule hier geht es laut anderer Eltern im Freundeskreis völlig bergab, ich bin froh, dass unsere Kinder diese schon lange hinter sich haben.

Der Dominoeffekt wird uns in 20-30 Jahren voll erwischen, es geht ja jetzt schon los, dass viele Firmen Probleme haben Azubis zu finden,
einigermaßen fit in Deutsch und Mathe sind und auch mir fällt es auf, dass die jüngeren (22+) in unserem Clan einige Defizite aufweisen.

Dieses Thema können wir endlos diskutieren, aber solange seitens unserer Politik nicht die Reißleine gezogen wird, werden wir in 30 Jahren ein Volk
von Greisen sein, die an der Armutsgrenze dahinvegetieren, während die heutige Jugend im Niedriglohnsektor oder mit Hartz IV versucht über die
Runden zu kommen. Die "paar" motivierten Zukünftigen werden dann im Ausland, der Politik oder in den Geschäftsetagen der Konzerne ihr Vermögen
weiter anhäufen. Die normale (gebildete) Mittelschicht, die normalerweise für ein gesundes Land steht ist dann ausgestorben.

Aber das werde ich wohl in 30 Jahren nicht mehr miterleben müssen, ich kann nur hoffen, dass meine Kinder nach dem Abitur noch einen vernünftigen Beruf
bekommen können, damit ihre Frau sich dann wie meine Frau damals um die Kinder kümmern kann und ihnen eine vernünftige Erziehung mit auf den
weiteren Lebensweg geben kann.
Heutzutage müssen ja beide Eltern schon Vollzeit arbeiten um dem Kind seinen Platz in der Ganztagsbetreuung zu sichern und um über die Runden zu kommen.
Witzigerweise haben aber viele dieser Kinder sehr oft Designerklammoten an und laufen mit den neuesten Handys Marke Apple oder Samsung durch die Gegend. :stupid:

Man muss eben Prioritäten setzen...... :ugly:

Für Lehrgänge während der Unterrichtszeit kann der einzelne Lehrer aber nichts.
Ein Lehrer, der sich halbwegs für die Schüler interessiert, hat auch Stress. Kommt natürlich auf die Fächerkombination an. Da ist dieser Konjunktiv "sollte" völlig fehl am Platz, da du nämlich nicht weißt, wie viel die Lehrer zu Hause arbeiten. Viel Spaß bei Schularbeitenfächern wie Deutsch oder Englisch. Lies dir 25x denselben 500 Wörter Aufsatz durch, dann multipliziere das mit 4-5 Klassen, das kostet enorm viel Zeit.
Und gerade die Lehrer, die jetzt und in den nächsten Jahren in Pension gehen haben meist "bequemere Fächerkombinationen", und reißen sich oft keinen "Haxen" (Bein) mehr aus. Außerdem sind viele dieser alten Lehrer immer noch in demselben Lehrmuster drinnen, welches sie vor 30-40 Jahren gelernt haben. Aber hier gibts völlig neue Ansätze und auch ganz neue Technologie. Also pauschal zu sagen "schade dass die alten Lehrer in Pension gehen" ist falsch. Gerade in Fächern wie Deutsch, Geschichte oder Englisch gibt es viele Neuerungen und neue Mittel ubd Wege.

Hast du Beweise für diese "flexiblere Arbeitsauffassung"?
Auch in der Grundschule sind die Anforderungen gestiegen, die Lehrer sind aber die gleichen geblieben und ich bin der Meinung dass die Grundschullehrer unterbezahlt sind. Gerade in der Grundschule ist Förderung wichtig, aber wenn da kein Geld da ist, haben Lehrer mehr Schüler, größere Klassen und individuelle Betreuung eird weniger.

Diesen Dominoeffekt musst du aber der Regierung vorwerfen, die Lehrer sollen bei gleichem Gehalt mehr leisten, mehr Verantwortung übernehmen. Das geht eine Zeit lang gut, aber Einsparungen bei der Bildung haben halt später ihre Konsequenzen.
Defizite können die Schuld von Lehrern sein, oder auch nicht. Mit weniger Geld unterrichten weniger Lehrer mehr Schüler. Dann bleibt halt ein Mindestmaß an persönlicher Förderung weg, die Leidtragenden sind die Schüler. Du kannst nicht 120 Schüler perfekt individuell betreuen, sodass der Lernerfolg optimal ist. Das ist unmöglich, die Folge ist ein Burn-Out. Es wäre zwar toll, in der Realität leider unmöglich. Das erfahren gerade viele Junglehrer, die dann am harten Boden des Schulalltags aufschlagen.
 
Leider ist es an der Schule meiner Kinder anders gelagert.

Im Vorabijahrgang gibt es z.B. bis zu 25% Unterrichtsausfall, der Große hatte im letzten Schuljahr nur 1! Woche normalen Unterricht.
Den Rest des Schuljahres sind in jeder Woche bis zu 10 Std. entfallen, sei´s durch Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Klassenfahrten,
Krankheit oder sonstigen Gründen.

Wenn ich dann noch die Ferienzeit (~13 Wochen) dazu rechne, kommen viele Lehrer auf eine gute Arbeitszeit, die eigentlich nicht zu stressig sein sollte.
Also zumindest im AHS Bereich kenn ichs, und da kommst du auch mit 13 Wochen Ferien nicht im Durchschnitt auf eine 40h Woche.
"Normale" Wochen gibts in dem Fall wirklich oft auch nicht.
Ja Ausflüge MIT den Schülern oder Fortbildungen. Manche machen ja auch wirklich viele.
Aber sie sind auch bitter nötig, der Großteil der Lehrer ist doch schon über 35, haben vieles noch nicht im Studium gelernt was heute aktuell ist: Gewalt in den Medien, Umgang mit dem Computer, die Schüler in den richtigen Umgang mit den Computer einweisen (dazu zählt nicht: Programme öffnen, sondern sich im Internet schützen (Privatsphäre, Cybermobbing).
All das hab' ich halt als Psychologe&Informatiker gelernt, aber alle anderen hören das zum ersten mal. Dabei ist es unglaublich wichtig.
Und klar sind Lehrer viel krank: grade im Winter ist oft die halbe Krank oder kränklich.
Außerdem ist es in Österreich und Deutschland der Beruf mit den höchsten Burnoutraten.
Das weiß auch meine Versicherung: ich wollte eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung machen (im Falle eines Unfalls oder ähnlichem, wegen der Kinder) - aber die versichern nicht gegen Burn-Out :D

Ich gebe allerdings auch zu, dass es -wie in jedem Beruf- schwarze Schafe gibt (also faule Lehrer) und Fächer wo man weniger tun muss (Zeichnen, Turnen).
Auch ich selbst fühle mich manchmal "schwach" im Kampf gegen die Windmühlen. Und das sind nicht die Schüler, das ist die Politik und sind inzwischen die Eltern. Weil- wenn ständig öffentlich auf dich eingeprügelt wird, weil deine Berufsgruppe nix arbeitet und du nix leistest, jedoch zuviel verdienst und gefälligst auch in den Ferien und in der Freizeit mit den Kindern arbeiten sollst, damit die Eltern weiter ordentlich Geld verdienen können... na dann fehlt mir einfach manchmal das Verständnis für die Welt.
Natürlich gibt es auch hier wieder einige Ausnahmen, die noch motiviert sind und ordentlich arbeiten, leider gehen diese Lehrer jetzt nach und nach in Rente.

Alle jüngeren Lehrer (Jahrgänge >80er) sind da schon "wesentlich flexibler" in Ihrer Arbeitsauffasung. ;)
Erfahrungsgemäß sinds eher die Junglehrer, die mehr geben. Das wirkt eher von außen so.
Allerdings bekommen wir immer öfter den Auftrag uns am Anfang nicht kaputt zu arbeiten. In meinen ersten Jahren hatte ich eine 80 Stunden-Woche.
Nicht wegen der Schüler, sondern Vorbereitungs, Nachbereitungsaufgaben, SchülerInnenbetreuung in der Unterrichtsfreien Zeit, Elterngespräche in der Unterrichtsfreienzeit... und die dumme Bürokratie.
Wieviele Zettel man allein ausfüllen und einreichen muss, bis man dann VIELLEICHT eine Exkursion mit den Kids machen darf....
Übrigens hab' ich diese 80h Woche die ersten Jahre mit einem Gehalt von 1060€ über mich ergehen lassen.
Man wird zwar nicht Lehrer wegen dem Geld, aber wenn man körperlich am Ende ist nach so einer Woche, überlegt man sich schon, ob man jetzt am Wochenende noch Heftchen kontrolliert, Noten zusammenschreibt... oder auch einmal die Füße hochlegen darf. Von privatleben ist sowieso nix über in der Zeit. Unterstützt wird das ganze halt dann wieder durch einen Bericht wie wenig wir Lehrer doch arbeiten. Dann wird man sich mal ein Bierchen gönnen dürfen.
Gerade in der Grundschule hier geht es laut anderer Eltern im Freundeskreis völlig bergab, ich bin froh, dass unsere Kinder diese schon lange hinter sich haben.
Von der Grundschule in Dtl hab' ich leider keinen direkten Einblick, ich kenne nur die AHS (Gymnasien 6 Co.).
In Volksschulen sieht die Arbeitsbelastung wesentlich anders aus. Diese fällt nicht nach dem Unterricht hoch aus, hier ist der Unterricht mit 20-30 noch sehr aktiven Kindern höchst anstrengend.
Meine Exfreundin hat in einer Volksschule gearbeitet - und die ist fast jeden 2. Tag heulend nach Hause gekommen. Der Druck wird einfach immer größer. Als ich noch Kind war, haben viele Eltern halbtags gearbeitet um nach der Schule mit den Kindern Zeit zu haben (sei es, um sich mit dem Kind zu beschäftigen (Spielen, reden, soziale Dinge lernen), sei es um mit dem Kind die Hausübung zu machen, dem ist heutzutage nicht mehr häufig so. Das Defizit, was die Kinder dadurch haben, wird aber den Lehrern, nicht den verantwortlichen (Eltern) zugeschoben.
Man kann sich das nicht vorstellen 6h in einem Raum mit 30 Kindern zu sein. Oder man kann doch: die meisten Eltern sind doch schon überfordert mit 1 oder 2 Kindern, hier hat man dann eben mehr als das 20-30-Fache.
Der Stress ist enorm hoch, egal wie dick die eigene Haut ist, egal wie gut die pädagogischen Methoden.
Dann kommen noch schlecht integrierte Menschen hinzu oder du hast in einigne Klassen einfach so einen Autistischen Schüler sitzen (kommt inzwischen häufig vor), aber ohne, dass du eine Ausbildung hast wie du damit umgehen solltest...

Der Dominoeffekt wird uns in 20-30 Jahren voll erwischen, es geht ja jetzt schon los, dass viele Firmen Probleme haben Azubis zu finden,
einigermaßen fit in Deutsch und Mathe sind und auch mir fällt es auf, dass die jüngeren (22+) in unserem Clan einige Defizite aufweisen.
Das wird zumindest in Österreich jetzt noch schlimmer, schließlich kam jetzt die Zentralmatura/Zentral-Abitur. Die hat vieles nach unten nivelliert, schließlich sind die Fragen so gestellt, dass über 90% durchkommen müssen.
Außerdem gibts einheitlich vorgeschriebene Lehrmethoden - wie soll das gehen, wenn jedes Kind anders lernt?
Für die Industrie gibts also jetzt eine größere Auswahl gleich (schlecht) ausgebildeter SchülerInnen. Der einzige Ausweg sind Privatschulen, die hier grade wie Pilze ausm Boden schießen.
Dieses Thema können wir endlos diskutieren, aber solange seitens unserer Politik nicht die Reißleine gezogen wird, werden wir in 30 Jahren ein Volk
von Greisen sein, die an der Armutsgrenze dahinvegetieren, während die heutige Jugend im Niedriglohnsektor oder mit Hartz IV versucht über die
Runden zu kommen. Die "paar" motivierten Zukünftigen werden dann im Ausland, der Politik oder in den Geschäftsetagen der Konzerne ihr Vermögen
weiter anhäufen. Die normale (gebildete) Mittelschicht, die normalerweise für ein gesundes Land steht ist dann ausgestorben.
Na, so schlimm wirds nicht werden. Die Leute wissen Bildung immer noch zu schätzen. Aber es ist Ziel der Politik den großteil des Volkes ein bisschen dumm zu halten.
Wer aus dem Teufelskreis rauswill geht studieren oder schickt seine Kinder studieren. Die Berufschancen sind damit unglaublich höher, aber nicht nur die Berufschancen, sondern auch welche Art von Berufe es sind und wie angenehm die Arbeitsverhältnisse sind.
Aber das werde ich wohl in 30 Jahren nicht mehr miterleben müssen, ich kann nur hoffen, dass meine Kinder nach dem Abitur noch einen vernünftigen Beruf
bekommen können, damit ihre Frau sich dann wie meine Frau damals um die Kinder kümmern kann und ihnen eine vernünftige Erziehung mit auf den
weiteren Lebensweg geben kann.
Das ist doch wohl der beste Ansatz.
Ich werde in 30 Jahren wohl noch im Beruf sein. Oder im Narrehaus ^^. Da schon jetzt drüber diskutiert wird, das Pensionsalter auf fast 70 zu setzen, seh' ich mich schon noch dort.
Damit hab' ich aber eh nicht unbedingt ein Problem, ich liebe meine Arbeit (noch, und hoffe auch noch lange) und die Arbeit mit den Kindern und meinen Beitrag dazu zu leisten, dass aus ihnen etwas wird, ist mir wichtig.
Also leiste ich mit all meinen mir gegebenen Mittlen einen kleinen Teil dazu, dass die Gesellschaft von morgen auch noch gut ausgebildete- aber vorallem reflektiert denkende Kinder hat
Heutzutage müssen ja beide Eltern schon Vollzeit arbeiten um dem Kind seinen Platz in der Ganztagsbetreuung zu sichern und um über die Runden zu kommen.
Das ist ja das kranke und traurige daran, dafür sieht das Kind die Eltern kaum und man wundert sich heutzutage, warum so viele Jugendlichen zum Psychologen müssen oder sich von den Eltern so distanzieren - ist ja kein Vertrauensverhältnis da.
Witzigerweise haben aber viele dieser Kinder sehr oft Designerklammoten an und laufen mit den neuesten Handys Marke Apple oder Samsung durch die Gegend. :stupid:

Man muss eben Prioritäten setzen...... :ugly:
Da kommt jetzt der Popularpsychologe in mir durch und sagt:
Damit kaufen sich die Eltern ja die Liebe und nicht gegebene Aufmerksamkeit wieder zurück ;)

Oft liegt es aber wirklich daran, dass man "gierig" ist in seinen Entscheidungen: da arbeiten beide Eltern obwohl es eben NICHT nötig ist, gibt das Kind stattdessen lieber in Betreuungsstätten anstatt sich die ersten Lebensjahre und später ein bisschen damit zu beschäftigen.

Aber hier ist auch der Staat schuld: angenommen, die Mutter bleibt ein paar Jahre zu Hause beim Kind oder arbeitet nur halbtags, ist das später mit der Pension ein enormes Problem.
Dann liegt das Wohl an der Schule, oder ihre Kinder sind sehr oft krank.
Natürlich sind Lehrgänge während der Unterrichtszeit, Lehrer wollen ja auch Freizeit.
Wenn ich mir überlege, wie verdammt viele Klausuren unsere Lehrer erstellen und vor allem korrigieren müssen, dazu am besten immer innerhalb einer Woche, sonst motzen die Schüler, habe ich schon etwas "Mitleid" (mir fällt gerade kein anderes Wort ein, aber das kommt am besten hin).
Klassenfahrten sind idR auch maximal einmal im Jahr, das ist so wenig Unterricht, was da ausfällt.
Was die Motivation angeht, sehe ich das an meiner Schule sehr gespalten. Es gibt vor allem ältere Lehrer, die jedes Jahr in der Kursstufe die selben Klausuren wie letztes Jahr nehmen. Bei jüngeren Lehrer hab ich das noch nie gesehen. Meistens erstellen sogar diese noch aufwändige Arbeitsblätter, Klausuren und Skripte. Natürlich haben wir aber auch sehr gute ältere Lehrer. Ich glaube, da gebe sich die Generationen nicht viel. Der einzige Unterschied, den ich über die Bank weg erkennen kann, ist folgender: Jüngere Lehrer versuchen eher ein "freundschaftliches" Verhältnis zu den Schülern aufzubauen, während ältere eher streng sind. Hat beides Vorteile (Motivation am Fach vs. Menge des Unterrichtsstoffs)

Schubladen für Lehrer sind ja an sich kein Problem, man braucht nur für jeden Lehrer eine eigene
zwinker4.gif



PS: etwas weniger Weltuntergangsstimmung würde dir mehr Glaubhaftigkeit verschaffen. Schon Sokrates sagte, dass die Jugend der Untergang sein wird.


So viel Verständnis, Einsicht und Einfühlvermögen hatte ich als Schüler noch nicht. Meine Verneigung
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rollora,

wenn mehr Leute in deinem Berufsstand so denken würden, hätte ich weniger Bedenken für die Zukunft.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft für die Zukunft und hoffentlich genug Eltern, die es verstehen, wenn bei den Kids mal etwas lauter "durchgegriffen" wird. ;)

Seitens der Politik mache ich mir momentan leider keine großen Hoffnungen, was zukünftige Änderungen im Berufs - und Bildungswesen angeht.

Merke: "Früher war nicht alles besser, aber vieles ......" :nicken: ;)
 
Viel Spaß bei Schularbeitenfächern wie Deutsch oder Englisch. Lies dir 25x denselben 500 Wörter Aufsatz durch, dann multipliziere das mit 4-5 Klassen, das kostet enorm viel Zeit.
Absolut. In der Oberstufe noch schlimmer, da werden nicht selten auch 1000 Wörter geschrieben. Plus jede Woche Hausübungen in ähnlichem Umfang.
Wenn man sich alleine das überlegt, kommt man auf 20-30h.

Und gerade die Lehrer, die jetzt und in den nächsten Jahren in Pension gehen haben meist "bequemere Fächerkombinationen", und reißen sich oft keinen "Haxen" (Bein) mehr aus. Außerdem sind viele dieser alten Lehrer immer noch in demselben Lehrmuster drinnen, welches sie vor 30-40 Jahren gelernt haben.
Das ist auch meine Beobachtung. Nicht, dass es schlecht wäre, ihre Erfahrung auszuspielen, aber oft sind diese Lehrer nicht mehr besonders flexibel.

Aber hier gibts völlig neue Ansätze und auch ganz neue Technologie. Also pauschal zu sagen "schade dass die alten Lehrer in Pension gehen" ist falsch. Gerade in Fächern wie Deutsch, Geschichte oder Englisch gibt es viele Neuerungen und neue Mittel ubd Wege.
Eben. Diese jungen Lehrer haben zum Teil schon gelernt, die neuen technologien sinnvoll einzusetzen.
Diesen Dominoeffekt musst du aber der Regierung vorwerfen, die Lehrer sollen bei gleichem Gehalt mehr leisten, mehr Verantwortung übernehmen. Das geht eine Zeit lang gut, aber Einsparungen bei der Bildung haben halt später ihre Konsequenzen.
Gleichzeitig werden auch mehr und mehr mögliche Bestrafungsmethoden limitiert. Ich spreche nicht vom Schlagen. Aber es ist eigentlich schon illegal einem handyspielenden Kind im Unterricht das Handy zu nehmen. Es vor die Klasse zu schicken geht auch nicht (man hat Aufsichtspflicht). Spezielles Aufsichtspersonal gibt es schon - aber nur in Privatschulen.
Defizite können die Schuld von Lehrern sein, oder auch nicht. Mit weniger Geld unterrichten weniger Lehrer mehr Schüler. Dann bleibt halt ein Mindestmaß an persönlicher Förderung weg, die Leidtragenden sind die Schüler. Du kannst nicht 120 Schüler perfekt individuell betreuen, sodass der Lernerfolg optimal ist. Das ist unmöglich, die Folge ist ein Burn-Out. Es wäre zwar toll, in der Realität leider unmöglich. Das erfahren gerade viele Junglehrer, die dann am harten Boden des Schulalltags aufschlagen.
Absolut. Perfekt zusammengefasst
@Rollora,

wenn mehr Leute in deinem Berufsstand so denken würden, hätte ich weniger Bedenken für die Zukunft.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft für die Zukunft und hoffentlich genug Eltern, die es verstehen, wenn bei den Kids mal etwas lauter "durchgegriffen" wird.
zwinker4.gif


Seitens der Politik mache ich mir momentan leider keine großen Hoffnungen, was zukünftige Änderungen im Berufs - und Bildungswesen angeht.

Merke: "Früher war nicht alles besser, aber vieles ......"
nicken.gif
zwinker4.gif


Meine Schule hat knapp über 100 Lehrer, ich arbeite noch in anderen Schulen. Ich kann dir versichern, dass der absolute Grundtenor -egal wie sehr die Politik einen ärgert und an guter Arbeit hindern möchte (ebenso manche Eltern)- der ist, dass man sich täglich darum kümmert den Schülern das möglichst beste Betreuungsverhältnis und die möglichst beste Bildung zu geben.
Hier bleibt jeder Lehrer länger und weit über die bezahlte Zeit hinaus, damit die Schüler das bekommen, was sie verdienen.
Es geht jedesmal ein Raunen durch die Lehrerschaft, wenn wiedermal "gratis Mehrarbeit" beschlossen wurde (das passiert echt jedes Jahr), aber letztendlich machts ein jeder Lehrer. Manchmal natürlich nur unter Protest, versuchen müssen wirs ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich wollte eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung machen (im Falle eines Unfalls oder ähnlichem, wegen der Kinder) - aber die versichern nicht gegen Burn-Out

Weil "Burn-Out" keine Krankheit ist, sondern ein aufeinander Treffen verschiedenster Ursachen und Probleme, die bei jedem Menschen anders hervortreten.
Da hat man es sich in Deutschland wieder einfach gemacht. Ursachenforschung? Analyse des Patienten? Die Zeit/ das Interesse haben viele Ärzte nicht.
 
So viel Verständnis, Einsicht und Einfühlvermögen hatte ich als Schüler noch nicht. Meine Verneigung
Als ich in der 7. Klasse war, ging es mir nicht anders. Ich hielt Lehrer für gemein, die ihren Job nur machen, weil sie so viel Ferien haben. Ich war laut und nervig, und so hatte ich schließlich eine 4 im Verhalten (zurecht).
Um wieder etwas mehr zurück zum Thema zu kommen:
Meine Eltern schleppten mich zur Psychotherapeutin. Denn ich hatte nicht nur schlechte Noten, ich war auch Videospielsüchtig. Und natürlich helfen Videospiele, sich abzukapseln. Wollte ich damals nicht einsehen, aber im nachhinein merke ich das noch heute: viele haben Freunde in ihrer Umgebung, weil sie damals in Vereinen waren oder Freundschaften aus der Grundschule aufrecht gehalten haben.
Dann habe ich mich zum Glück zusammengerissen, mein Gehirn eingeschaltet und gemerkt, dass es idR keine einfachen Lösungen gibt, auch dank guten GK und Physiklehrern. Noch dazu ist mein Vater Abteilungsleiter an einer Schule gewesen und hatte ein Jahr ein Burnout. Da hab ich natürlich einen "Vorteil", da meine Eltern mir gut erklären konnten, dass Lehrer auch nur Menschen sind und der Beruf alles andere als "stressfrei".
Mein Vater sitzt in den Ferien oft am Rechner und macht Stundenpläne, bereitet Prüfungen vor und korrigiert sie.

Als Schüler, der diesen Hintergrund nicht hat oder einfach nicht darüber nachdenkt (es gibt idR ja auch kein expliziten Anlass dazu), kann ich schon verstehen, dass sie das nicht sofort sehen.

Was mich halt echt nervt, sind manche Eltern. Ich war in einer echt seltsamen Klasse, wo die Eltern ihre Kinder zum lernen zwingen und diese Ärger bekommen, wenn sie mal eine 3 in Mathe nach Hause bringen. Noch dazu werden sie ausgefragt, was sie in der Schule gemacht haben. An den Elternabenden wurden die Lehrer "vor die Rede gestellt".
Anstatt mal den Grund bei den eigenen Kindern zu suchen, die im Unterricht nicht aufpassen oder mitmachen. Da hätte ich als Lehrer dann auch kein Bock mehr irgendwas für die Klasse zu machen.
Einfach mal in die Lage von anderen Menschen versetzen. Das hilft immer. Auch bei psychisch kranken Menschen, die "Killerspiele" spielen. Ist schwer, aber vorstellbar (also, dass sie vereinsamen, sich von der Gesellschaft abkapseln und als gewaltbereite Menschen "Killerspiele" als Gewaltquelle nehmen können).
 
Einem psychisch gesunden Menschen beeinflussen diese Medien nicht dahingehend, das wurde längst bewiesen.

Bewiesen? Wie genau haben die das denn angestellt? So im Sinne eines Schwerkraft-Experiments? Oder mittels einer mathematischen Gleichung? Mach dir bitte kurz die Mühe und suche deine Quelle ein mal raus - mir zuliebe.
Kannst du garantieren, dass einen gesunden Menschen (was auch immer das sein soll) Medien nicht beeinflussen? Und wenn einer von einer Million doch dadurch verändert reagiert? Übernimmst du dann die Verantwortung?

Und den Gesunden etwas vorenthalten weil ein paar psychisch Kranke damit nicht umgehen können? Sehe ich nicht ein, dann müssten wir auch Küchenmesser dem Waffengesetz unterstellen. Das psychisch vorbelasteten Menschen gewisse Dinge vorenthalten werden sollte ist glaub ich jedem klar, aber das ist nicht die Aufgabe von einzelnen Branchen sondern der betreuenden Fachpersonal.

Wer sagt denn außer dir etwas von vorenthalten? Kann ich nirgends lesen.
Wie ist denn deiner Meinung nach die Grenze zwischen psychisch krank und psychisch gesund? Ist das rein dichotom, also nur zwei Kategorien, in die du jeden Menschen sehr einfach einsortieren kannst?
Wie hier schon mehrfach gelesen machst auch du den logischen Fehler: Nur weil A (Medien) UND B (Küchenmesser) potenziell schlecht sind, darf A also ignoriert werden?
Ist das tatsächlich jedem klar, dass psychisch vorbelasteten Menschen (wie genau identifizierst du die noch mal?) gewisse Dinge vorenthalten werden sollten? Ein Argument wie "ist glaube ich jedem klar" ist keins. Was genau meinst du denn? Autofahren, Alkohol in der Kneipe trinken, in den Park gehen sollte vorenthalten werden? Ich sehe in meiner Arbeit immer wieder Menschen, die nach außen hin völlig normal sind, wie du und ich. Wahrscheinlich haben wir alle einen Zacken in unserem Persönlichkeitsprofil, oder wie Rollora es nennt ein individuelles Trauma (ich würde ggf. eher minitraumatische Erfahrungen sagen). Wenn dann noch deine Freundin mit dir Schluss macht, du gekränkt bist und dich als Opfer siehst und deswegen deinen Schmerz zurückgeben darfst (ist so ne verquerte Menschen-Logik, kommt aber immer wieder vor, selbst bei "Gesunden") und du dann noch 10 Jahre bei CS gemessert hast, ja, kann das deine Hemmschwelle nicht um 20% senken, deiner Ex doch die Machete in den Schädel zu jagen? Durch solche Kränkungen wird jegliche Moral ausser Kraft gesetzt - das Selbst soll geschützt werden und manchmal eben auch durch Gewalttaten. Und wie willst du dann sagen, dass eventuell gewalthaltige Medien deine Hemmschwelle nicht ein wenig haben absenken lassen?
Und wie gedenkst du umzusetzen, dass "das Fachpersonal" (?) für diese Einschränkungen bei psychisch Vorbelasteten sorgt? Der ambulante Psychiater, der jeden Tag 80 Patienten sieht soll das umsetzen? Bei allen? Oder meinst du den Arzt in der Forensik? Das ist ja schon eine grobe Einschränkung der persönlichen Freiheit, die mit unserem Grundgesetz so noch nicht zu vereinbaren ist. Also definiere doch bitte noch ein mal, wer das Fachpersonal ist und wer genau die psychischen Kranken/Vorbelasteten in deinem elaborierten Text sind. Das ist einer der Momente, in denen ich sehr froh bin, dass wir keine direkte Demokratie haben. Nicht, dass ich dieses System nicht gut fände! Nur die Menschen bzw. unaufgeklärten Wähler nicht.

Weil "Burn-Out" keine Krankheit ist, sondern ein aufeinander Treffen verschiedenster Ursachen und Probleme, die bei jedem Menschen anders hervortreten.
Da hat man es sich in Deutschland wieder einfach gemacht. Ursachenforschung? Analyse des Patienten? Die Zeit/ das Interesse haben viele Ärzte nicht.

Komisch, in meinem ICD-10 ist Burn-Out aber eine Diagnose. Woher hast du deine Informationen gleich noch mal?
DIMDI - ICD-10-GM Version 2013
Siehe: Z73

Zugegeben, eine schreckliche Diagnose in einer Zusatzkategorie, die ich hasse. Aber mir geht es um's Prinzip: Durch solche Laienaussagen in solchen Foren werden Vorurteile und Fehlinformationen weiter gestärkt. Bitte - wieso werden über solche Dinge immer wieder geredet, als ob sie eben jeder unmittelbar verstünde? Ich stelle mich doch auch nicht auf den Marktplatz und sage: "BWL muss man nicht studieren, diese Idioten, einfach wie bei ebay auf das bieten, was grade in der Kurve hochgeht."
Ich persönlich glaube übrigens nicht an "Burn-Out". Für mich fällt das symptomatisch unter die Klassifikation einer Depression. Die inneren Verarbeitungsmechanismen und die äußeren Arbeitsgegebenheiten mögen bei Burn-Out noch ein mal spezifisch sein - symptomatisch ist es m.M.n. eine Depression.
Und natürlich hast du Recht: Ursachenforschung ist in der Politik nicht gern gesehen - denn dann müssten wir längerfristig planen. Die Legislaturperioden gehen aber leider nur 4 Jahre. Dann wird kurzfristig gewählt. Natürlich brauchen wir Pläne, die bspw. auf 40 Jahre angelegt sind. Energiekrise, Umweltschutz, Bildung, ja usw, und auch Investition in Arbeitsschutz der Arbeitnehmer und Investition in Psychotherapien. Bei mir dürfen die Klienten viele Stunden Zeit bekommen - die bekommst du bei keinem Arzt.



TU Braunschweig, Wintersemester vor etwa 3 Jahren. Es ging ebenfalls um die Zusammenhänge zwischen "Killerspielen" und realer Gewalt. Und da wurde der Zusammenhang halt als eindeutig und belegt dargestellt. Das fand ich doch etwas schwierig (aka Bullshit), vor allem, weil es eben unbegründet bzw nicht erklärt wurde. Auf meine Nachfrage, wie die Damen und Herren darauf kommen, dass die Richtung so klar sei (ihre Aussage war in etwa, dass gewaltätige Spiele zu mehr Gewalt im realen Leben führen), wurde erst gar nicht geantwortet. Als ich nicht locker ließ und fragte, ob es nicht auch sein könnte, dass gewalttätige Menschen nicht vielleicht auch einfach gerne "Killerspiele" spielen würden, wurde das mit einem "da gibt es Methoden für, um das rauszufinden" (aka verschwurbelt) abgewiegelt. Interesse an einer Diskussion war da nicht zu erkennen.



Und meine generalisierende Aussage zu "den Geisteswissenschaftlern" beruht auf jahrelanger Erfahrung eben mit dieser Zunft. Das ist natürlich nur mein Erlebtes und Empfundes und muss/kann nicht allgemeingültig sein. Aber in dem Bezug waren sich dann ein Großteil der Dozenten doch sehr ähnlich. Nicht alle, aber die gefühlte Mehrheit derjeninge, mit denen ich zusammen arbeiten musste. Was ich da mitgenommen habe war in etwa "Nix genaues weiß man nicht, jeder Mensch ist anders aber so, wie ich es sage, ist es!".
Alleine schon, weil die wissenschaftlichen Prinzipien am Verhalten der Menschen nur sehr schwer angewendet werden können (Stichwort "Mediatorvariablen", wenn ich die richtig verstanden habe) und die Wiederholbarkeit, wie in einem "richtigen" Experiment, eben nicht gegeben ist, lassen sich eben nur schwer allgemeingültige Aussagen treffen. Das kann ich akzeptieren, aber dann sollte man das eben auch so darstellen.


Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, noch mal auf meine zugegeben etwas patzige Stellungnahme zu antworten.
Ich kann nur sagen, dass ich keine Aussagen in einer Vorlesung treffen würde, die ich nicht genauer belegen könnte. Vielleicht war es tatsächlich ein blöder Prof, soll es geben. Oder die Vorlesungszeit war zu knapp, um darüber konkreter zu diskutieren. Oder die Methoden, um solch eine gerichtete Aussage treffen zu können, eher etwas für das 6. statt das 2. Semester. Schade, dass es so lief. Und schade, dass du daraus pauschale Aussagen gezogen hast.

Naja, wenn du Wissenschaft über menschliche Variablen durchführst, kannst du nur vereinfachen (kommt durch die Operationalisierung in Messvariablen) und dann grobe Aussagen treffen. Zu sagen, dass ich damit recht hätte, würde ich nicht sagen. Ich könnte nur sagen, dass es Studien gibt, die den Zusammenhang x-y nahelegen. Möglicherweise haben die Profs das zu dogmatisch vertreten oder du hast es so aufgefasst, nachdem deine ersten Erfahrungen ja nicht so gut waren. Da ist es eher unwahrscheinlich, weiter neutral an Profs ranzutreten. Nur menschlich, siehe Schemabildung oben.


Hallo im Forum!;)


Sind Gewaltphantasien nicht normal und bei jeden Mensch in einen gewissen Grad vorhanden? Auch bei Menschen die keine Gewaltspiele spielen oder solche Filme gucken? Die entscheidene Frage ist doch letztendlich: was senkt genau die Hemmschwelle um Gewalt anzuwenden?

Ich denke, dass Gewaltphantasien durchaus normal sind. Durch Visualisierung dieser bekommen wir aber eine Modellvorstellung davon - nehmen es möglicherweise unbewusst als Handlungsmöglichkeit auf. Unsere Phantasie wird ggf. dezidierter, detaillreicher. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine gekränkte Person ihren Selbstwert durch Rachevorstellungen stabilisiert, sich durch konkrete Tötungsvorstellungen, die durch Medien detaillierter im Gehirn angelegt sind, eher eine Gewalttat durchführt als jemand, der keine gewalthaltigen Medien konsumiert hat. Daraus folgt nicht, dass man zwingen Quake spielen muss, um als islamistischer Fanatiker andere umzubringen. Aber das Kränkungsprinzip ist das Gleiche: Hier wurde der identifizierte Glaube mit z.B. Mohammed und damit eine Beleidigung der eigenen Person (zB durch Karrikaturen) durch Vergeltung ausgeglichen - also eine Stabilisierung des Selbst durch eine vermeintliche gerechte Tat. Und PC-Spiele könnten dies doch weiter verstärken, da sie eben visualisieren und dadurch die Hemmschwelle senken. Wie gesagt: Lernen am Modell nach Bandura funktioniert zB bei Kinder super. Ich kann mir vorstellen, bei Erwachsenen auch (3. Reich, Börsenbetriebe... Wenn es jemand vormacht und nicht sanktioniert wird, sinkt meine eigene Hemmschwelle es zu tun. Ja, ich weiss, die Verantwortungsübernahme durch den Ranghöheren habe ich bewusst außen vor gelassen).




Kein einziger psychisch gesunder Mensch wird alleine wegen Computerspielen auf den Gedanken kommen, einen Amoklauf zu veranstalten.... Entweder, weil "kaputten" Menschen kein Halt geboten wurde oder weil das Umfeld sie kaputtgemacht hat.

Wenn man dann irgendwann mal Dampf ablässt und man rein deswegen (sei es auch nur gefühlt) der Einzige ist, der den Anschiss bekommt (weil vielleicht entschuldigende/erklärende Begründungen einem nicht geglaubt werden, weil entsprechend Verantwortliche entweder einem einfach aus irgendeiner Überzeugung nicht glauben oder die Gruppe sagt "nein, wir haben natürlich so rein gaaaarnix gemacht..."), egal ob man nun selber der Auslöser war oder nicht, und einem nicht, im Idealfall natürlich schon vorher, geholfen wird, geht man an diesen Sticheleien irgendwann kaputt und entwickelt einen gewissen Hass und vorallem Wut.

Und wenn diese beiden Faktoren groß genug sind, dann ist der Mensch bekanntlich zu allem fähig. Und dann lassen die Betroffen irgendwann mal "so richtig Dampf ab".

Du vereinst zwei Dinge, die mir sehr wichtig sind: 1.) Was genau sind psychisch kranke Menschen? Werden die das ein mal und bleiben es für immer? Das glaube ich nur in manchen Fällen. Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit, dass jeder von uns in seinem gesamten Leben (Lebenszeitprävalenz) an einer psychischen Störung erkrankt ist höher als 50% (oben sagte ich, je nach Studie bis zu 80%)! Also sind wir potenziell alle Betroffene. Und haben PC-Spiele dann nicht auch möglicherweise einen kleinen Anteil? Wenn auch nur indirekt?
2.) Umso besser finde ich, dass du anklingen lässt, dass es eben tatsächlich fast jeden treffen kann. Es müssen nur gewisse Faktoren zusammen kommen. Das finde ich eine schöne entstigmatisierende Vorstellung, die dem Post von zB JTRch deutlich entgegensteht. Denn sonst müssten wir TATSÄCHLICH PC-Spiele für ALLE verbieten. Wofür ich übrigens gar nicht bin!

Ich spiele jetzt mal Uncharted 4 weiter, muss das in meinem Urlaub noch durchbekommen, nachdem ich gestern Rise of the TombRaider beendet habe ;-)


Edit:
Als ich in der 7. Klasse war, ging es mir nicht anders. Ich hielt Lehrer für gemein, die ihren Job nur machen, weil sie so viel Ferien haben. Ich war laut und nervig, und so hatte ich schließlich eine 4 im Verhalten (zurecht).
Um wieder etwas mehr zurück zum Thema zu kommen:
Meine Eltern schleppten mich zur Psychotherapeutin. Denn ich hatte nicht nur schlechte Noten, ich war auch Videospielsüchtig. Und natürlich helfen Videospiele, sich abzukapseln. Wollte ich damals nicht einsehen

Finde ich gut, dass es gut ausgegangen ist und du es hier berichtest!
Leider kommen Kinder und insbesondere Jugendliche nicht eigenmotiviert in die Therapie. Deswegen müssen Eltern diese Patientengruppen leider immer "hinschleppen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich gut, dass es gut ausgegangen ist und du es hier berichtest!
Leider kommen Kinder und insbesondere Jugendliche nicht eigenmotiviert in die Therapie. Deswegen müssen Eltern diese Patientengruppen leider immer "hinschleppen".
Als Kind hat man glaube ich einfach zu wenig Erfahrung. Damals hatte ich keine Ahnung, wie wichtig soziale Umfeld und so weiter sind. Man will es auch nicht einsehen. Man denkt auch nicht über seine Noten und seine Zukunft nach.

Da müssen Eltern einfach darauf achten. Kinder zum lernen zu zwingen bringt es nicht. Bei schlechten Noten, gerade unterhalb der Oberstufe, ist meistens nicht das fehlende Lernen der Grund (meine Erfahrung). Und wenn Eltern es eben nicht alleine hinbekommen oder dafür keine Zeit haben, sollen sie eben professionelle Hilfe beanspruchen. Aber ich denke, viele Eltern schämen sich, ihre Kinder zu Psychotherapeuten zu bringen. Mir war es ja selbst peinlich, übrigens auch ein Grund, weshalb ich mich verdammt zusammengerissen habe (mein Schulschnitt hat sich um über 1 Note verbessert). Aber im Nachhinein bin ich froh und würde mir wünschen, dass mehr Eltern diese Option in Betracht ziehen. Man kann seine Kinder nicht auf Dauer zum Lernen zwingen, spätestens wenn man studiert hört das dann auf. Außerdem soll man ja auch etwas Eigenverantwortung aufbauen.
 
Bewiesen? Wie genau haben die das denn angestellt? So im Sinne eines Schwerkraft-Experiments? Oder mittels einer mathematischen Gleichung? Mach dir bitte kurz die Mühe und suche deine Quelle ein mal raus - mir zuliebe.
Kannst du garantieren, dass einen gesunden Menschen (was auch immer das sein soll) Medien nicht beeinflussen? Und wenn einer von einer Million doch dadurch verändert reagiert? Übernimmst du dann die Verantwortung?

Killerspiele: Studie: Mehrheit der Jugendlichen wird von Gewaltspielen nicht beeinflusst

"Individuen sind keine "unbeschriebenen Blätter". Jemandes allgemeine Disposition mäßigt den Effekt von gewalttätigen Medien," sagte Dr. Patrick Markey. "Allgemeine Nutzungsempfehlungen, die auf der Meinung basieren, dass brutale Videospiele schlicht "schlecht" sind und dass Individuen die brutale Videospiele spielen unausweichlich aggressiv werden, erscheinen unberechtigt. Statt dessen ist es entscheidend, die charakterliche Disposition der spielenden Person zu berücksichtigen, wenn eine Voraussage auf die Art des Effekts, die ein brutales Videospiel auf seine oder ihre Feindseligkeit haben könnte, gemacht werden soll."

Quelle dafür die "American Psychiatric Association": http://www.apa.org/pubs/journals/releases/gpr-14-2-82.pdf
 
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast und die Quelle noch ein mal rausgesucht hast. Und nur eine meiner vielen Fragen beantwortet hast ;-)

Das Fazit, was dort in diesem REVIEW gezogen wird, steht meinen Aussagen doch in nichts nach:

(für alle, die nicht das ganze paper lesen wollen: VVG = violent video games; FFM = five factor model = ein Versuch, die Persönlichkeit mittels fünf Variablen messbarer zu machen)

However, more recent research suggests that the notion that all, or even most, individuals who play VVGs
will inevitably become aggressive may be unwarranted. Instead, it
appears that it is crucial to consider various personality traits of the
person playing the VVG when predicting whether or not the VVG
will have adverse effects.

....

This model of personality also recognizes that what truly makes an
individual different and unique is not a high or low rating on a
single trait, but their unique combination of traits. When each of
the FFM traits were examined separately, none significantly mod-
erated the effects of VVGs. However, when these traits were
combined together, significant moderating effects emerged. These
results suggest that it is the simultaneous combination of FFM
traits which yield a more powerful moderator of VVGs than any
single FFM trait.


....


Although the incidences of violence, particularly school vio-
lence, linked to video games are alarming, what should perhaps
surprise us more is that there are not more VVG-driven violent
episodes. Given the number of youths who regularly engage in
VVG play and the general concern regarding this media, it would
seem likely that resulting violent episodes would be a regular
occurrence. And yet, daily reports of mass violence are not re-
ported. It appears that the vast majority of individuals exposed to
VVGs do not become violent in the “real world.” Thus, the
questions for researchers, policymakers, and laypersons become
“Why do some individuals appear to be affected by VVGs while
others are not?” and “Who is most likely to be affected by VVGs?”

....



In the case of VVGs, current research suggests that personality moderates
individual proclivity to respond adversely to VVGs. It appears that
VVGs only adversely affect some individual and those who are
affected have a preexisting disposition (i.e., high neuroticism, low
agreeableness, and low conscientiousness) which make them sus-
ceptible to such violent media.


Ich fasse also zusammen: Menschen mit einer gewissen Konstellation an Persönlichkeitsfaktoren sind anfällig für gewalthaltige Videospiele, woraus bei ihnen mehr Aggressivität resultieren kann. Die Persönlichkeit ist also eine Moderatorvariable (man beachte: NUR Moderator, nicht Mediator! Und nicht die violent video games sind Moderator!).

Das klingt ziemlich genau hier nach:
"Amoktaten und ähnliche Formen extremer Gewalt sind sehr selten und nur durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren erklärbar. „Die Erfahrung von Gewalt in der virtuellen Realität, sei es durch Killerspiele oder durch Horrorvideos, können dazu ebenfalls einen Erklärungsbeitrag leisten, wie wissenschaftlich belegt ist“, erläutert Prof. Dr. Barbara Krahé, die für ihre Forschung in diesem Bereich 2015 mit dem Deutschen Psychologiepreis ausgezeichnet wurde."

Das ist das Zitat, um das es hier aus dem BPD geht. Ja, das ist ziemlich genau das, was in dem von dir zitierten Review herauskommt. Es gibt viele Faktoren (z.B. auch die Persönlichkeitsanordnung) und gewalthaltige Videospiele sind auch ein Faktor (nämlich eine Moderatorvariable). Was genau bringt dich jetzt zu diesem Statement?

Einem psychisch gesunden Menschen beeinflussen diese Medien nicht dahingehend, das wurde längst bewiesen. Und den Gesunden etwas vorenthalten weil ein paar psychisch Kranke damit nicht umgehen können? Sehe ich nicht ein, dann müssten wir auch Küchenmesser dem Waffengesetz unterstellen. Das psychisch vorbelasteten Menschen gewisse Dinge vorenthalten werden sollte ist glaub ich jedem klar, aber das ist nicht die Aufgabe von einzelnen Branchen sondern der betreuenden Fachpersonal.

1.) Bewiesen ist dadurch leider weiterhin nichts.

2.) Die Menschen in dem Review, die solch eine Anordnung von Persönlichkeitsfaktoren haben, werden nirgendwo als psychisch krank tituliert sondern können sogar ggf. völlig gesund (? was ist das noch mal) sein.

3.) Niemand redet von Vorenthaltung außer dir

4.) Wie genau macht das Fachpersonal (wer ist das?) das?

5.) Wie genau willst du die Kranken noch mal identifizieren und gewalthaltige Medien von ihnen fernhalten?

Bezieh dazu doch bitte auch noch Stellung, damit man dein gut durchdachtes Statement von gestern auch ernst nehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube dieses Forum ist der falsche Ort für eine wissenschaftliche Abhandlung. Das andere ist meine persönliche Einschätzung und Meinung und muss sich nicht der mir zur Grunde liegenden Quelle übereinstimmen. Ich meine einfach: wegen den Taten weniger eine ganze Gesellschaft einschränken ist unverhältnismässig. Die meisten die solche Spiele konsumieren werden nie auffällig deswegen und ticken auch nicht aus. Nach deiner Schlussfolgerung müsste man auch schnelle Autos verbieten.
 
Ich glaube dieses Forum ist der falsche Ort für eine wissenschaftliche Abhandlung. Das andere ist meine persönliche Einschätzung und Meinung und muss sich nicht der mir zur Grunde liegenden Quelle übereinstimmen. Ich meine einfach: wegen den Taten weniger eine ganze Gesellschaft einschränken ist unverhältnismässig. Die meisten die solche Spiele konsumieren werden nie auffällig deswegen und ticken auch nicht aus. Nach deiner Schlussfolgerung müsste man auch schnelle Autos verbieten.

1.) Es redet nach wie vor niemand von verbieten außer dir! Ich werbe ausschließlich für eine sachliche und der komplexen Lage angemessenen, ruhigen Diskussion, die multikausale Faktoren einbeziehen darf. Von mir aus können wir schnelle Autos auch noch dazu nehmen. Ich bin übrigens ein großer Freund davon, den Umgang damit zu verändern, so dass wir, wie alle anderen Länder auch, weniger Unfalltote durch ein Tempolimit bekommen. Und erneut dein Logikfehler: "Du kannst A doch nicht verbieten, sonst müsstest du B auch verbieten. Also lassen wir alles so." Ich möchte wie gesagt nichts verbieten, aber wenn, ja verdammte Axt, du auf Teufel komm raus etwas verbieten möchtest und das die einzige Lösung ist, die du anzubieten hast, JA: dann lass uns gerne A UND B verbieten.

2.) Wir müssen nicht wissenschaftlich reden - nur du hast damit angefangen, in dem du eine Studie zitiert hast und damit etwas nahelegen wolltest. Du hast die Studie doch benutzt, um deinen Standpunkt daraus abzuleiten und zu festigen - oder etwa nicht? Sonst hättest du ja auch Links zu einem Pizza-Service einfügen können.

3.) Du darfst eine Meinung haben - aber erkläre sie doch bitte vernünftig. Ansonsten ist es manchmal besser, noch keine Meinung zu haben, bis man ein Fundament hat, auf dem man sie sich bilden kann. Denn sonst kommt es zu Schnellschüssen und Vorurteilen. Deswegen bin ich ganz Ohr für deine Meinung, wie genau du planst, dass das Fachpersonal den psychisch Kranken gewisse Dinge verbieten möchte. Erklär es mir gerne, auch ganz unwissenschaftlich.

4.) Um das von dir benannte "Austicken" geht es mir auch nicht ausschließlich. Wie mehrfach erklärt, wäre es doch schade, wenn brutale Medien uns veränderten: zB weniger Empathie, mehr Abhärtung... was weiss ich. Das wurde übrigens alles nicht in der Studie gemessen - sondern reine Persönlichkeitsfaktoren. Deswegen plädiere ich für weniger Pauschalaussagen und mehr offenen Blick. Ja, was wäre wenn PC-Spiele uns tatsächlich veränderten? Auge-Hand-Koordination stärken, Reaktionszeit verbessern, Denkfähigkeit fördern aber auch ggü. brutalen Inhalten abstumpfen ließen? Könnte man das nicht so sagen? Was dann daraus folgte, wäre doch eine ganz andere Sache. Du willst natürlich sofort wieder von verbieten reden, dabei willst du doch genau das eigentlich nicht.
Aber wie wäre es, wenn wir konstruktivere Schlüsse ziehen könnten: Dann könnten wir das in die Politik tragen; oder in Schulungen den Eltern noch mal deutlicher sagen: Hey, ihr müsst das USK/FSK-Siegel sehr ernst nehmen, denn es kann zu Abstumpfungen führen. Wir könnten eine Beratungsstelle etablieren, denn wir wüssten ja jetzt, dass neben all den positiven auch potenziell negative Folgen mit PC-Spielen verbunden wären. Und vielleicht hat ja noch jemand anderes weitere gute Ideen... vielleicht eine geringe Steuer auf brutale Spiele, wodurch all das dann finanziert wird? Was weiss ich. Ich bin übrigens auch für eine Steuer auf Sportwagen, die sehr hoch sein sollte. Wer die Umwelt verpestet, hunderte Mitmenschen lärmbelästigt, fahrlässig Sprit verbrät, gefährlich fährt und damit Unfälle provoziert sollte im Sinne einer Risikobeteiligung dafür durch Steuern beteiligt werden. Warum sollen zB all die Fahrradfahrer das ausbaden müssen, den Krankenwagen zahlen müssen usw?

Was ich aber ablehne und lächerlich finde ist zu sagen: "Es gibt eine Studie, deswegen ist längst bewiesen dass.... meine Meinung ist, dass deswegen Fachpersonal XYZ verbieten sollte. Und jetzt schauen wir weiter weg." Einfacher geht's nicht, oder wie? Ich bin ein großer Freund davon, dass man seine Meinung NICHT sagen sollte, wenn man keine elaborierte hat. Sonst ist es nämlich keine Meinung, sondern einfach mal kurz dahergeschissener Verbalmüll. Du darfst es aber natürlich weiterhin "deine persönliche Einschätzung und Meinung" nennen...
 
Ich muss schon sagen für jemanden mit psychologischer Ausbildung ist deine Argumentationsweise nicht besonders subtil. Nur eine etwas verklausulierte Version von "wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten".
dass man seine Meinung NICHT sagen sollte, wenn man keine elaborierte hat.
Da hier außer dir keiner keiner ist der Psychologie studiert hat läuft das doch darauf hinaus dass nur deine Einschätzung etwas zählt. Keine Sorge, ich verurteile das nicht. Bei technischen Themen empfinde ich meistens genauso ;)
 
Das hier ist doch keine Therapie? Und wer sagt, dass man dort subtil arbeiten muss? Und zwar immer? Noch so ein Vorurteil oder wie? Ich persönlich mag Argumente lieber, die auf dem Tisch liegen als "subtile" - wie auch immer subtile Argumente aussehen sollen... Tut mir leid, dass ich deine Erwartung da nicht erfülle. Ich möchte lieber überzeugen als überreden.

Und nein, ich möchte nicht, dass nur meine Einschätzung etwas zählt. Wo habe ich das denn expliziert? Ich möchte einen vernünftigen, durchdachten Umgang mit solch einem Thema. Aber wenn jeder dritte hier auf die reißerischere Überschrift reinfällt und 1 Minute später automatisierten Mist postet, kann ich das doch monieren?
Jeder darf übrigens auch erst nachdenken und dann posten. Auch wenn man etwas nicht studiert hat. Oder sich schlau machen. Das kann eben genau in so einer Diskussion auch geschehen. Man darf ja auch ohne vorherige Meinung diskutieren, UM eine zu bekommen. Nur möglicherweise sollte man dann den Konjunktiv öfter benutzen.


Viel lieber als "wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten" wäre mir "bis man eine Ahnung hat, versuch das Ganze etwas besser zu verstehen und triff bis dahin keine radikalen Aussagen".

Ich stell mich doch auch nicht hin und sage absolutistisch zu einem komplexen Zusammenhang, den ich nicht ausreichend begreifen kann (von mir aus Weltwirtschaft; oder wie du sagst ein technisches Thema, dass ich nicht ausreichend verstehe [wie funktioniert eine CPU eigentlich genau? Wieso gibt es da Hertz? Was schwingt denn da? Keine Ahnung, habe ich nicht studiert]) wie die Welt funktioniert. Und jeder dumme BWLer oder Elektrotechniker hat ja eh keine Ahnung, weil, die einzig wahre dogmatische Erklärung liegt ja auf der Hand. Deswegen haue ich mal etwas Mist raus oder wie?
Das wäre übrigens ein Vorteil einer Technokratie: Nur diejenigen, die Ahnung von etwas haben, sollten nur über diesen Bereich politische Entscheidungen fällen.

Ergänzung: Was ich traurig finde ist, dass einige hier sich über DIE Psychologen aufregen, die angeblich zu pauschal urteilen und dem damit doch in nichts nachstehen und dadurch selbst pauschalisieren. Dafür möchte ich, wie schon mehrfach erwähnt, Werbung machen: Wie wäre es, wenn wir Gamer potenziell pauschalisierenden Angriffen mit Differenziertheit und Ruhe gegenüberstünden? Dazu muss man die Argumente der Gegenseite eben erst mal zulassen, auch wenn es weh tun kann. Nur weil etwas gegen das eigene Hobby geht wird der Verstand ausgeschaltet und zurückgepöbelt?

Wie hiess es vor ein paar Monaten so schön im Postillon: Der Postillon: Mann findet Satire super, solange sie sich uber nichts lustig macht, was er gut findet
 
Zuletzt bearbeitet:
Was, abgesehen von der Geisteswissenschaft Mathematik, die keinerlei Bezug zur realen Materie hat, bleibt an "exakter" Wissenschaft dann noch über?

Was ist in deinen Augen denn eine "exakte Wissenschaft" und wie kann man Psychologie ernsthaft den wissenschaftlichen Anspruch absprechen?

ich will jetzt nicht auf der definition "exakte Wissenschaft" rumreiten, kann sich ja jeder interessierte mal einlesen.
in der psychologie stehen beliebige hyothesen und theorien nebeneinander, die sich auch beliebig wiedersprechen dürfen, ohne dass da aufgeräumt und weggeschmissen werden könnte, weil, nehmen wir mal mathematik oder physik als gegenbeispiel, noch keine beweisbarkeit und vor allem keine vorhersagbarkeit umsetzbar ist. solange das so bleibt, sind alle aussagen nur meinungen a la "wir sind mehrheitlich der ansicht", nicht mehr. aber nur weil mehrere eine meinung vertreten, wirds dadurch weder beweisbar noch wahr.

immerhin kann die psychologie zumindest theoretisch den sprung zur exakten wissenschaft schaffen, denn schliesslich sind die grundlegenden funktionsweisen bekannt, es handelt sich in erster linie um ein problem der komplexität.
 
Ja Gott sei dank gibt es solche kontroversen Themen mit konträren, noch nicht beweisbaren Hypothesen in der Physik nicht :P
 
immerhin kann die psychologie zumindest theoretisch den sprung zur exakten wissenschaft schaffen, denn schliesslich sind die grundlegenden funktionsweisen bekannt, es handelt sich in erster linie um ein problem der komplexität.

Wie genau meinst du das jetzt? Was für grundlegende Funktionsweisen? ;-)

Da muss halt nur ein Ausreißer in deiner Stichprobe sein (wobei man die begründet auch exkludieren darf), und schon hat er deine exakte Wissenschaft widerlegt. Du kannst natürlich grundsätzlich Hypothesen über Menschen aufstellen, aber Ausnahmen gibt es immer. Wenn du zB sagst: Alle Krähen sind schwarz. Und du findest nur eine weiße, ist deine exakte Wissenschaft dahin.

Ich stimme dir zu: 1.) Es ist ein Problem der Komplexität - wie können wir soviele verschiedene Eigenschaften von Menschen messen (Persönlichkeit, Einstellungen, Temperament, vorherige Erfahrungen, Gruppeneffekte, kultureller Einfluss usw)? Aber es ist eben auch noch mehr: 2.) Wie können wir menschliche Eigenschaften überhaupt messbar machen und in Variablen festhalten? Wie wird das, was wir künstlich versuchen zu messen, operationalisiert? Und wie gut haben wir die menschliche Eigenschaft damit abgebildet (Validität) und wie genau misst es (Reliabilität) das, was wir messen wollten? Und 3.): Das o.g. Krähenbeispiel. Du wirst in der Psychologie nie etwas in Reinform beweisen können - glaube ich zumindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück