majinvegeta20
Lötkolbengott/-göttin
Einleitung:
Knapp 10 Jahre lang hat mich nun meine treue X58 Nehalem Plattform, im Form des Sockels 1366 begleitet. Begonnen hatte ich Ende 2008 mit der aller ersten, frisch auf dem Markt erschienenen, Core i7 CPU. Dem Core i7 940.
Gepaart mit insgesamt 12 GB DDR 3 Speicher, im Triple Channel Verbund und der Geforce GTX 280, war ich bestens für die damalige Zeit gerüstet.
Gekoppelt mit dem ASUS P6T Deluxe stand auch gleich ein Board bereit, das mir keine Wünsche offen ließ und mich über die ganze Zeit bis heute begleitet hat.
2014 entdeckte ich den X58 Plattform Thread "Hat der uralt Sockel 1366 eine Chance gegen Skylake? Westmere als CPU Geheimtipp.." (danke noch einmal an den User Knogle) und damit auch eine günstige Alternative, sein betagtes System noch einmal die Sporen zu geben.
Der Xeon X5660 war/ist der Preisleistungsrenner für beständige X58 Plattform User und man bekam für weniger als 100 Euro, quasi einen 6 Kern Gulftown, mit insgesamt 12 Threads, der sich mit Leichtigkeit stabil auf über 4 Ghz takten ließ. Dazu kamen noch einmal weitere 12 GB RAM hinzu.
Doch spätestens beim Wechsel 2016 auf Pascal (GTX 1070), bemerkte ich doch, das meine GPU Leistung in Games, trotz hoher Ghz Zahl und vielen Threads, nicht die Leistung erreichte, wozu sie eigentlich im Stande gewesen wäre.
Sicherlich konnte ich nach wie vor alles auf max. Details genießen, doch wusste ich auch, das ein nicht gerade kleiner Teil der Leistung brach lag.
Wie hoch der Leistungsverlust letztendlich gewesen ist, war schwer einzuschätzen, da ich meist meine Games in WQHD genoss und eine IPC Diskussion, sei es Privat oder im Forum, immer erst bei geringer Auflösung bzw unter min. Details zur Sprache kam und ansonsten nicht wirklich ernst genommen wurde.
Jetzt hatte ich mir zum Start von Nvidia´s Turing noch fix eine nagelneue GTX 1080 Ti schnappen können und erst dann fiel mir mit Erschrecken auf, das ich letztendlich nur in 4K einen bedeutenden Leistungsschub einheimsen konnte.
Heißt selbst in WQHD, in max Details waren die fps kaum noch höher, als noch mit der GTX 1070.
Ein neues System musste her. Ich hatte lange überlegt welches System, auch aus Preis-Leistungssicht am Besten zu meinen Bedürfnissen passen würde und die Wahl fiel auf die AMD AM4 Plattform, gepaart mit dem Ryzen 2700X.
Dieser ließ dank seinen insgesamt 16 Threads, auch im Bezug Content Creation, keinen Wünsche offen und das war auch schon der Grund, weshalb der Core i7 8700K, trotz höherer Leistung in Games, für mich nicht in Frage kam. Der wesentlich teuere Core i9 9900K ohnehin nicht.
Jetzt dachte ich mir, ich nutze diese einmalige Chance, teste was das Zeug hält und stelle euch nun das Ergebnis vor. Achtung: Hierum geht es mir letztendlich "nur" um einen Vergleich der Spieleleistung im Verhältnis zur alten Plattform!!
Selbstverständlich müsste man die zusätzliche Leistung u.a. im Bezug DDR4 zu DDR3 oder auch PCI-E 3.0 zu PCI-E 2.0 noch im Hinterkopf haben, wenn man sich meine Ergebnisse anschaut.
Doch dürfte der größte Teil, des zusätzlichen Leistungsgewinns, der stärkeren CPU geschuldet sein.
Testsysteme und Durchführung:
Da eine "faire" Gegenüberstellung schon allein durch den Generationskonflikt der unterschiedlichen Plattformen nicht möglich ist, habe ich zumindest versucht die Prozessoren unter den gleichen Taktbedingungen zu testen.
Da ich zunächst nicht einschätzen konnte, wie viel Ghz meine neue CPU stabil schafft, beschränkte ich mich auf 4 Ghz. Die Grafikkarte selbst lief mit 1900 Mhz GPU und 5500 Mhz VRAM Takt.
Als OS selbst nutzte ich Windows 10 Pro mit 64 Bit, in der Version 1809. (Anmerkung: Ich hatte zum Glück mit der Version keine Probleme gehabt ^^)
Alte Plattform:
CPU: Intel Xeon X 5660 @4 Ghz
Board: ASUS P6T Deluxe V2
RAM: 24 GB DDR 3 Speicher, @1528 Mhz, CL10, 1T
GPU: MSI GTX 1080 Ti Gaming X @1900 Mhz, Speichertakt 5500 Mhz
SSD: Samsung 850 Evo 500 GB
Neue Plattform:
CPU: AMD Ryzen 7 2700X @4 Ghz
Board: ASUS ROG Crosshair VII Hero
RAM: 32 GB DDR 4 Speicher, 3200 Mhz, CL16, 1T
GPU: MSI GTX 1080 Ti Gaming X @1900 Mhz, Speichertakt 5500 Mhz
SSD: Samsung 850 Evo 500 GB
Dazu achtete ich kleinlichst darauf, das die Taktraten seitens der CPU, aber auch der GPU während den Tests konstant gehalten wurde.
Getestet wurden vor allem eher aktuellere Titel, aber auch ein zusätzlicher synthetischer Benchmark im Form des Cinebenchs R15, um die theoretische Single Thread Leistung im Verhältnis, zumindest grob vergleichen zu können, ließ ich nicht aus.
Getestet wurde einmal mit max Details, in 720p, 1080p, 1440p und 2160p.
Selbstverständlich ließ ich mich nicht lumpen und testete auch noch einmal mit min. Details. Jeweils in 720p und 1080p. (Anmerkung: Bis auf Doom, da dort selbst meine alte CPU das fps Limit von 200 Fps spielend zu jederzeit erreicht hatte)
Die Tests führte ich immer 2x durch und nahm das jeweils bessere Ergebnis. Bei starken Unterschieden wiederholte ich den Test erneut, um Ausreißer nach oben oder auch nach unten in den Ergebnissen zu vermeiden.
Dazu nutze ich den MSI Afterburner in der zuletzt veröffentlichen Version 4.5, da ich auf mögliche Beta Fehler verzichten wollte.
Gelogt habe ich die Daten im Form eines Protokolls, in dem die Average Fps, Minimum und Maximum Fps, sowie kleine prozentuale frametime Hänger nach unten, per Editor während des Benchmarks protokolliert wurden.
Als Grafikkartentreiber wurde der noch bis dahin aktuelle Nvidia 417.22 genutzt.
Als Benchmarksszene nutzte ich teils eigens erstellte Szenarien, die ich hier noch einmal jeweils als Video zum quasi Nachmachen verlinke: Benchmarkszenen
Aber auch integrierte Benchmarksequenzen nutzte ich zum Vergleich. Daneben durfte natürlich nicht der 3D Mark fehlen.
Dort beschränkte ich mich aber auf den Fire Strike Benchmark. Jeweils in der Normalen, Extreme und Ultra Variante.
Ich wiederhole, mir ging es einzig bloß darum, welchen Leistungssprung ich in Spielen in Form von Fps erhalten werde. Heißt zusätzliche Tests bzw. Verweise wie Verbrauch, Wärme, Auslastung, Lautstärke etc. klammere ich hier gekonnt aus!
Ergebnisse:
Ich konnte teilweise kaum meinen Augen trauen und staunte nicht schlecht, wie viel Leistung die ganze Zeit brach lag und ich selbst teils auch noch in 4K höhere Fps erreichen konnte.
Doch seht selbst:
AC Origins:
Battlefield 1 (DX 11):
Crysis 3:
Doom (Vulkan):
Ghost Recon Wildlands:
Rise of the Tomb Raider (DX 12):
The Witcher 3:
Cinebench R15:
3D Mark Fire Strike:
Links zu den Ergebnissen:
Intel Xeon X5660:
- Fire Strike
- Fire Strike Extreme
- Fire Strike Ultra
AMD Ryzen 2700X
- Fire Strike
- Fire Strike Extreme
- Fire Strike Ultra
Fazit:
Mission geglückt!
Dank des reinen Plattformwechsels konnte ich Fps Sprünge von teils bis zu 50-60 fps!!!!! mit maximalen, wie auch mit minimalen Details verbuchen.
Ich hoffe ich konnte ein paar Leuten hier einmal einen anderen Blick auf Systemlimitierungen geben und aufzeigen, das je nach Fall auch erhebliche CPU Limits in höheren Auflösungen, trotz maximalen Details, auftauchen können.
Sicherlich ist für ein CPU Test, ein Testaufbau im nicht GPU Limit, sprich 720p, mit minimalen Details zunächst vorzuziehen. Doch würde ich mich persönlich künftig auch über einen zusätzlichen, praxisrelevanten Test, zumindest in 1080p mit max Details freuen.
Wie man ja sieht, kann das bei so manchem System, schon einiges an Performance ausmachen, wenn auch wahrscheinlich nicht gleich so extrem wie hier. Doch wäre solch ein Indiz für den Einen oder Anderen eventuell auch beim Kauf einer neuen Grafikkarte interessant.
Zum Schluss...habt bitte etwas Mitleid mit mir, falls mein Beitrag die eine oder andere gewohnte Qualität vermissen lässt. Hab da persönlich nicht so die große Übung mit.
Für Fragen oder Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung. Doch neue Vergleichstests kann ich leider nicht mehr durchführen.
Denn der Alte hat sich nun nach 10 Jahren intensiver Nutzung seinen Platz in der Vitrine verdient und darf sich jetzt seelisch ausruhen und stolz darauf sein, das er so lange tapfer durchgehalten hat.
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