PCGH hat im heft 12/2016 den Ram mit 3600mhz bei 16-16-16-48 getestet und der typ hier im video hat 16-16-16-32 genommen
SB#8: Overclocking AMD Ryzen 7 1800X with ROG Crosshair VI Hero and G.SKILL Trident Z - YouTube
der Standard ist ja 14-14-14-34 bei 3200MHz
wie gesagt gleich ist das alle die im OC gehen, beim Problemen halt die Latzen etwas höher setzten, aber warum geht jetzt der letzte Wert sogar runter ist das jetzt Glück oder würfeln da jemand die Werte aus ? (ich hoffe es ist verständlich worauf ich hinaus will)
Allgemein ist es so, dass für den stabilen Betrieb eine RAS-Latenz benötigt wird, die den Latenzen CAS und RCD plus Sicherheitspuffer entspricht. Das hängt mit den internen Abläufen in einem Speicherchip bei einem Zugriff zusammen. Eine Speicheradresse wird durch eine Zeile und eine Spalte definiert, im Prinzip wie ein Schachbrett (das ich nun als vereinfachtes Beispiel verwende). Angenommen, wir möchten nun auslesen, was sich auf Feld A3 befindet, dann muss zuerst die Zeile A geöffnet werden, bevor wir uns Spalte 3 anschauen können. RCD beschreibt die Anzahl der Taktzyklen zwischen der Aktivierung der Zeile und dem Befehl für den Zugriff auf die Spalte, dessen Dauer durch den CAS-Wert festgelegt ist. Sind wir mit den Auslesen fertig und möchten wir auf eine andere Reihe (B beim Schachbrett) zugreifen, müssen wir uns ein wenig gedulden, bis die Spalte 3 geschlossen und für einen späteren Zugriff vorgeladen wird. Der Zeitraum zwischen dem Vorladen und dem Aktivieren der nächsten Zeile entspricht der Latenz RP.
Was macht jetzt RAS? RAS beschreibt die minimale Zeitspanne in Taktzyklen zwischen einer Aktivierung einer Zeile und dem nächsten Vorladebefehl. In diesen Zeitraum muss also sowohl die Wartezeit von der Aktivierung der Zeile bis zur Aktivierung der Spalte (RCD) als auch der Zeitraum, in dem wir auf die Spalte zugreifen (CAS) passen.
Theoretisches Minimum: RCD + CAS
In der Praxis meistens bei DDR4 anzutreffen: RCD + CAS + 2 bis 9 Zyklen Puffer
Von mir gerne mal verwendet: (RCD + CAS) × 1,5
Wenn ich bestimmte Timings in Artikeln verwende, dann handelt es sich oft um garantiert stabile Werte, die ich mir leicht merken kann. Es wäre nicht machbar, für jedes Szenario die bestmöglichen Timings auszutesten, sofern sich der Artikel nicht explizit darum dreht.
Wenn du dich fragst, was ein sinnvoller Puffer ist, dann würde ich empfehlen, sich vorerst an den Herstellervorgaben zu orentieren und entsprechend auf andere Taktfrequenzen umzurechnen. Beispiel:
Der Hersteller spezifiziert das Kit für DDR4-2666 15-15-15-35. In dem Fall entspricht der Puffer für RAS 1/6 der Summe aus CAS und RCD, weil:
CAS = 15
RCD = 15
CAS + RCD = 30
RAS = 35
35/30 = 7/6
Wenn du nun höhere Taktfrequenen bei höheren Timings anpeilst, dann kannst du als Ausgangsbasis diesen Puffer von 1/6 verwenden. Angenommen, du peilst DDR4-3200 18-18-x-x an, dann ergibt sich daraus ein RAS-Wert von 42, weil:
CAS = 18
RCD = 18
CAS + RCD = 36
36 × 7/6 = 42
Vielleicht sollten wir mal im Heft einen Artikel oder ein Video dazu liefern.
Edit: Wovon ich übrigens abrate, sind Berechnungen in Nanosekunden, etwa anhand von Taktfrequenz und CAS-Wert. Das sieht immer schön aus auf dem Papier, in der Praxis spielen aber zuviele Faktoren rein (z. B. Burst-Zugriff) um die Ergebnisse 1:1 auf konkrete Konfigurationen übertragen zu können. Ich empfehle stattdessen vernünftige Benchmarks (welche meistens einen Vorteil für höhere Taktraten zeigen). Das ist aber ein anderes Thema (das ich ursprünglich hinter dem Thread-Titel vermutet habe).