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Hornissentreiber
Guest
Hallo Gemeinde,
ich habe bei meiner Gigabyte Aorus GTX 1080 Ti das Problem, dass ich offensichtlich einen schlechten Chip erwischt hatte. Das Overclocking wurde durch das Spannungslimit auf 1987 MHz begrenzt. 2 GHz führen reproduzierbar zum sofortigen Absturz. Das liegt weit über den von Gigabyte versprochenen maximal 1708 MHz (im OC-Modus), aber angesichts meiner Erwartung, mit diesem sehr gut gekühlten Custom-Design wenigstens ein bischen über 2 GHz zu kommen, war ich dennoch enttäuscht. In den knapp 20 Jahren, in denen ich meine Hardware nun schon übertakte, hatte ich immer Glück mit meinem Silizium und daher waren meine Erwartungen vielleicht auch ein bischen hoch. Die Temperaturen blieben bei all meinen Versuchen dank des enorm starken Aorus-Kühlers übrigens weit unter 70°C, weshalb ich nicht einsehen wollte, dass da nicht mehr gehen sollte.
Das Spannungslimit war definitiv das Problem, das habe ich reichlich getestet. Die Spannung ließ sich einfach nicht über 1,093 Volt hochregeln, auch eine manuelle Änderung der Spannungskurve brachte keine höhere Spannung. Mit etwas Recherche fand ich heraus, dass das offenbar von Nvidia so gewollt ist. Jetzt aber bitte keine Diskussion über die verringerte Lebensdauer von Grafikchips durch Overvolting. Dieser Möglichkeit bin ich mir bewusst und nehme sie, wie jeder andere Übertakter, der reflektiert damit umgeht, in Kauf.
Nun habe ich endlich eine Lösung gefunden, die bei allen GTX 1080 Ti, gleich von welchem Hersteller, funktionieren müsste und vielleicht manche von euch interessieren dürfte. Nämlich alle diejenigen unter euch, die wie ich gerne ihre Spannung über diese 1,093 V hochregeln und damit ihr Overclockingpotenzial steigern wollen. Allerdings hat diese Lösung zwei harmlose Nebenwirkungen, dazu weiter unten mehr. Aber bitte dran denken, dass ihr auch eine sehr gute Kühlung braucht und die Spannung nicht einfach beliebig hoch jagen dürft, wenn euch eure teure Grafikkarte lieb ist.
So, genug der Vorrede, hier kommt die Methode, zunächst einmal die Quelle: How To Flash A Different BIOS On Your 1080 Ti.
Die kurze Zusammenfassung geht so: Mittlerweile kann man mit nvflash auch das BIOS einer GTX 1080 Ti ändern. Dafür wird zuerst das BIOS der eigenen Karte entsperrt und anschließend das BIOS der Asus ROG Strix GTX 1080 Ti draufgeflasht. Laut des verlinkten Postings sollen bei diesem BIOS das Voltage- und das Power-Limit entsperrt sein. Letzteres scheint bei mir nicht der Fall zu sein, dazu weiter unten mehr. Im Artikel wird das Asus-BIOS als XOC-BIOS bezeichnet, herunterladen kann man es hier (man muss ein ganzes Stück nach unten scrollen) ULTIMATE ASUS 1080TI ROG STRIX AC/LN2 TIPS - HWBOT forum
Nach dem erfolgreichen Flashen sollte man einen Neustart machen, in den abgesicherten Modus booten und den Nvidia-Treiber deinstallieren, am besten mit einem Cleaning-Tool wie dem Display Driver Uninstaller. Dann ein Neustart und erneute Treiberinstallation und die Sache ist geritzt. Seitdem erreicht meine Graka 1,131 V anstatt zuvor 1,093 V und bietet mehr Spielraum zum Übertakten. Pascal ist ja für seine Temperaturlimitierung bekannt, daher gehe ich davon aus, dass Leute mit besserem Silizium und/oder Wasserkühlung höhere Spannungen erreichen müssten, aber wie gesagt: VORSICHT, nicht übertreiben!
Nun zu den besagten Nebenwirkungen. Einer der Displayport-Anschlüsse der Karte funktioniert nicht mehr. Das ist keine Überraschung, denn die Asus Strix hat nur zwei DP-Ports, die Aorus drei. Alle übrigen DP- und HDMI-Anschlüsse funktionieren aber, ebenso der DVI-Anschluss. Die zweite Nebenwirkung ist, dass der Regler für das Powerlimit nicht mehr nutzbar ist. Weder mit Afterburner, noch mit der AORUS Graphic Engine, noch mit Asus GPU Tweak II oder mit EVGA Precision kann das Powerlimit hochgeregelt werden. Weil bei mir aber das Spannungslimit (siehe nächster Absatz) gleichzeitig mit dem Powerlimit die Übertaktung begrenzt, spielt das eigentlich keine Rolle. Merkwürdig ist es dennoch, denn das XOC-Bios soll angeblich sowohl das Voltage- als auch das Powerlimit entfernen. Wenn jemand weiß, woran das liegen könnte, immer her damit.
Mir selbst bringt das alles leider nur wenig, ich komme bei 1,131 V gerade mal auf 2050 MHz und das auch nicht dauerhaft. Die Spannung fällt während der Aufheizphase Temperaturlimitiert auf 1,125 V, die Taktrate parallel dazu auf 2025 MHz. Diese Taktrate hält die Karte dann nur, wenn ich gleichzeitig die Lüfterkurve so einstelle, dass die Temperatur unter 65°C bleibt, wofür 70 % Lüfterdrehzahl (nicht Drehkraft, Herr Vötter! ) erforderlich sind. Mir ist das zu laut solange ich nicht per Kopfhörer spiele und daher werde ich wohl mit 1,112 V und 2 GHz zufrieden sein oder mir eine Wasserkühlung zulegen müssen, was ich nicht will. 1987 MHz bisher und nun 2000 MHz - na toll. Da habe ich dieses Mal beim Chiproulette ins Klo gegriffen. Ich denke auch, dass die GTX 1080 Ti von Haus aus schon stark an der Grenze des Machbaren operiert und Übertaktungen um 20 - 30%, wie ich sie früher erreicht habe, ein feuchter Traum bleiben werden. Nicht umsonst liest man nur sehr selten von Leuten, die 2,1 GHz dauerhaft und stabil erreicht oder sogar überschritten haben.
Bei Youtube habe ich noch ein Video gefunden, in dem beschrieben wird, wie man angeblich mit einem Trick mit der Spannungskurve ebenfalls die Spannung über die 1,093 V nach oben treiben kann. Dazu ist aber angeblich ein Custom BIOS erforderlich. Welches BIOS oder ob dieses BIOS irgendwie verändert sein muss, verrät das Video nicht. Ich habe diesen Trick mit meinem Originalen Aorus-BIOS ausprobiert, ohne Erfolg. Weil nach dem erfolgreichen Flashen des XOC-BIOS meine Chiptemperatur unter 1,131 V deutlich angestiegen ist, habe ich darauf verzichtet, den Trick aus dem Video erneut auszuprobieren. YouTube
Wie gesagt: diesen Beitrag schreibe ich vor allem für die Leute, die besseres Silizium als ich erwischt haben. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar von euch damit helfen könnte, eure GTX 1080 Ti zu entkorken. Lasst uns wissen, ob und wie viel es euch gebracht hat!
Munter bleiben!
ich habe bei meiner Gigabyte Aorus GTX 1080 Ti das Problem, dass ich offensichtlich einen schlechten Chip erwischt hatte. Das Overclocking wurde durch das Spannungslimit auf 1987 MHz begrenzt. 2 GHz führen reproduzierbar zum sofortigen Absturz. Das liegt weit über den von Gigabyte versprochenen maximal 1708 MHz (im OC-Modus), aber angesichts meiner Erwartung, mit diesem sehr gut gekühlten Custom-Design wenigstens ein bischen über 2 GHz zu kommen, war ich dennoch enttäuscht. In den knapp 20 Jahren, in denen ich meine Hardware nun schon übertakte, hatte ich immer Glück mit meinem Silizium und daher waren meine Erwartungen vielleicht auch ein bischen hoch. Die Temperaturen blieben bei all meinen Versuchen dank des enorm starken Aorus-Kühlers übrigens weit unter 70°C, weshalb ich nicht einsehen wollte, dass da nicht mehr gehen sollte.
Das Spannungslimit war definitiv das Problem, das habe ich reichlich getestet. Die Spannung ließ sich einfach nicht über 1,093 Volt hochregeln, auch eine manuelle Änderung der Spannungskurve brachte keine höhere Spannung. Mit etwas Recherche fand ich heraus, dass das offenbar von Nvidia so gewollt ist. Jetzt aber bitte keine Diskussion über die verringerte Lebensdauer von Grafikchips durch Overvolting. Dieser Möglichkeit bin ich mir bewusst und nehme sie, wie jeder andere Übertakter, der reflektiert damit umgeht, in Kauf.
Nun habe ich endlich eine Lösung gefunden, die bei allen GTX 1080 Ti, gleich von welchem Hersteller, funktionieren müsste und vielleicht manche von euch interessieren dürfte. Nämlich alle diejenigen unter euch, die wie ich gerne ihre Spannung über diese 1,093 V hochregeln und damit ihr Overclockingpotenzial steigern wollen. Allerdings hat diese Lösung zwei harmlose Nebenwirkungen, dazu weiter unten mehr. Aber bitte dran denken, dass ihr auch eine sehr gute Kühlung braucht und die Spannung nicht einfach beliebig hoch jagen dürft, wenn euch eure teure Grafikkarte lieb ist.
So, genug der Vorrede, hier kommt die Methode, zunächst einmal die Quelle: How To Flash A Different BIOS On Your 1080 Ti.
Die kurze Zusammenfassung geht so: Mittlerweile kann man mit nvflash auch das BIOS einer GTX 1080 Ti ändern. Dafür wird zuerst das BIOS der eigenen Karte entsperrt und anschließend das BIOS der Asus ROG Strix GTX 1080 Ti draufgeflasht. Laut des verlinkten Postings sollen bei diesem BIOS das Voltage- und das Power-Limit entsperrt sein. Letzteres scheint bei mir nicht der Fall zu sein, dazu weiter unten mehr. Im Artikel wird das Asus-BIOS als XOC-BIOS bezeichnet, herunterladen kann man es hier (man muss ein ganzes Stück nach unten scrollen) ULTIMATE ASUS 1080TI ROG STRIX AC/LN2 TIPS - HWBOT forum
Nach dem erfolgreichen Flashen sollte man einen Neustart machen, in den abgesicherten Modus booten und den Nvidia-Treiber deinstallieren, am besten mit einem Cleaning-Tool wie dem Display Driver Uninstaller. Dann ein Neustart und erneute Treiberinstallation und die Sache ist geritzt. Seitdem erreicht meine Graka 1,131 V anstatt zuvor 1,093 V und bietet mehr Spielraum zum Übertakten. Pascal ist ja für seine Temperaturlimitierung bekannt, daher gehe ich davon aus, dass Leute mit besserem Silizium und/oder Wasserkühlung höhere Spannungen erreichen müssten, aber wie gesagt: VORSICHT, nicht übertreiben!
Nun zu den besagten Nebenwirkungen. Einer der Displayport-Anschlüsse der Karte funktioniert nicht mehr. Das ist keine Überraschung, denn die Asus Strix hat nur zwei DP-Ports, die Aorus drei. Alle übrigen DP- und HDMI-Anschlüsse funktionieren aber, ebenso der DVI-Anschluss. Die zweite Nebenwirkung ist, dass der Regler für das Powerlimit nicht mehr nutzbar ist. Weder mit Afterburner, noch mit der AORUS Graphic Engine, noch mit Asus GPU Tweak II oder mit EVGA Precision kann das Powerlimit hochgeregelt werden. Weil bei mir aber das Spannungslimit (siehe nächster Absatz) gleichzeitig mit dem Powerlimit die Übertaktung begrenzt, spielt das eigentlich keine Rolle. Merkwürdig ist es dennoch, denn das XOC-Bios soll angeblich sowohl das Voltage- als auch das Powerlimit entfernen. Wenn jemand weiß, woran das liegen könnte, immer her damit.
Mir selbst bringt das alles leider nur wenig, ich komme bei 1,131 V gerade mal auf 2050 MHz und das auch nicht dauerhaft. Die Spannung fällt während der Aufheizphase Temperaturlimitiert auf 1,125 V, die Taktrate parallel dazu auf 2025 MHz. Diese Taktrate hält die Karte dann nur, wenn ich gleichzeitig die Lüfterkurve so einstelle, dass die Temperatur unter 65°C bleibt, wofür 70 % Lüfterdrehzahl (nicht Drehkraft, Herr Vötter! ) erforderlich sind. Mir ist das zu laut solange ich nicht per Kopfhörer spiele und daher werde ich wohl mit 1,112 V und 2 GHz zufrieden sein oder mir eine Wasserkühlung zulegen müssen, was ich nicht will. 1987 MHz bisher und nun 2000 MHz - na toll. Da habe ich dieses Mal beim Chiproulette ins Klo gegriffen. Ich denke auch, dass die GTX 1080 Ti von Haus aus schon stark an der Grenze des Machbaren operiert und Übertaktungen um 20 - 30%, wie ich sie früher erreicht habe, ein feuchter Traum bleiben werden. Nicht umsonst liest man nur sehr selten von Leuten, die 2,1 GHz dauerhaft und stabil erreicht oder sogar überschritten haben.
Bei Youtube habe ich noch ein Video gefunden, in dem beschrieben wird, wie man angeblich mit einem Trick mit der Spannungskurve ebenfalls die Spannung über die 1,093 V nach oben treiben kann. Dazu ist aber angeblich ein Custom BIOS erforderlich. Welches BIOS oder ob dieses BIOS irgendwie verändert sein muss, verrät das Video nicht. Ich habe diesen Trick mit meinem Originalen Aorus-BIOS ausprobiert, ohne Erfolg. Weil nach dem erfolgreichen Flashen des XOC-BIOS meine Chiptemperatur unter 1,131 V deutlich angestiegen ist, habe ich darauf verzichtet, den Trick aus dem Video erneut auszuprobieren. YouTube
Wie gesagt: diesen Beitrag schreibe ich vor allem für die Leute, die besseres Silizium als ich erwischt haben. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar von euch damit helfen könnte, eure GTX 1080 Ti zu entkorken. Lasst uns wissen, ob und wie viel es euch gebracht hat!
Munter bleiben!
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