Und da bin ich wieder. Es hat eine Weile gedauert, da das ein oder andere Problemchen dazwischen kam, aber nun läuft alles mit Wasser.
Als Ergänzung zunächst einmal die wichtigsten Komponenten meiner Wakü:
Pumpe: Phobya DC12-260
Radiator: Phobya 1080 Nova mit 4 Phobya G-Silent 18 700rpm Slim Lüftern
CPU-Kühler: EK-Supreme-HFCopper-Plexi
GPU-Kühler: Watercool Heatkiller GPU-X³ Core 60 DIY
Zunächst musste ich natürlich den Kühler erstmal umbaun.
Wie man sieht ist die Kühlerplatte für die VRMs ziemlich groß... aber man braucht leider die Breite des 60er Kits.
Nach der Anpassung hat man so ca. 2/3 der Kupferplatte eingebüßt.
Noch die VRAM Kühler aufkleben, von denen aber zwei zurecht gestutzt werden mussten, da sie entsprechenden Chips unter den eigentlichen Kühlblock reichen. Nicht ideal, aber da VRAM overclocking bei der 4GB Version angeblich eh nichts bringt, und die Standardkühler diverser Anbieter die RAM Buasteine garnicht wirklich Kühlen, wirds schon gehen.
Dann noch den GPU Kühler selbst montieren, alles verschlauchen und voila.
Soweit war ich erstmal fertig und nach der Inbetriebnahme sahen die Temps erstmal sehr gut aus. GPU unter 30°C in idle, und die VRMs irgendwo bei 40°C. Also, nix wie Unigine Heaven angeschmissen... und erstmal gestaunt. Unter Luft wurden die VRMs ja so um die 100°C warm. Mitte des Durchlaufs hatte ich nun schon knapp 107°C, Tendenz steigend. Also, abgebrochen, was is da los?
Die Kupferplatte des VRM Kühlers war eindeutig heiß, also lag es nicht am Kontakt Kühler-VRMs. Ohne Last ist die Temperatur auch sehr schnell wieder auf unter 45°C gefallen, also wird auch gut was abtransportiert. Die Vermutung war, dass die jetzt kühlere GPU sich bei gleicher Spannung mehr Strom genehmigt. (Leider war ich geistig nicht fix genug, hier die Leistungsaufnahme zu messen.) Alternativ oder vieleicht auch gleichzeitig liegt hier wohl auch einer der Vorteile der Fullcover-Kühler, bei denen die VRMs besser vom Wasser überspült werden, und vermutlich die größere zur Verfügung stehende Kupfermasse besser hilft, die Abwärme dort wegzuschaufeln.
Da aber mein persönliches Ziel war, nicht jedes mal 100€ extra für einen speziellen Kühler der nur auf diese Karte passt zu bezahlen (und es für die RX470 auch keine dedizierten Wasserkühler gibt) war experimentieren angesagt. Wir haben zu viel Energie im System, also ab innen Wattman und an der Spannungsschraube gedreht... mit beachtlichem Erfolg, meiner Meinung nach. Bei immernoch auf 1340 MHz übertaktetem Chip bin ich auf 1025 mV runter gekommen, bevor es Treiberabstürze gab. Am Ende waren es dan in Heaven nur noch unter 90°C auf den VRMs.
Aber ich wollte noch was ausprobieren: Beim original Kühler war die Backplate wohl Teil des VRM Kühlkonzeptes. Da die Original Backplate leider mit einem der Anschlüsse nciht zusammenpasste, habe ich kurzerhand im Baumarkt ein Alublech mit 1,5mm Stärke besorgt, ähnlich dem Material der originalen Backplate, und hab diese kopiert, nur angepasst mit einem Ausschnitt für den Wasseranschluss. Etwas Zeit und Nerven später (Merke: Immer VORHER sicherstellen dass man alles an Werkzeug hat, bevor man an einem SONNTAG das basteln anfängt) hatte ich dann meine eigene Backplate. Also, rein damit.
Belohnt wurde ich mit ein paar Grad weniger. Vieleicht so 3-5°C. Nicht viel, aber immerhin.
Dann wurde die Woche über erstmal getestet ob alles stabil läuft. Hauptsächlich in Overwatch. Und nachdem dann alles stabil und zufriedenstellen lief, hab ich heute dann wieder das benchen angefangen, nach den Regeln des obigen Posts, mit dem Unterschied, dass es inzwischen nicht mehr so heiß ist, weshalb die Raumtemperatur diesmal angenehmere 23-24°C beträgt.
Und damit sind wir dann endlich beim interessanten Teil: Was hat das alles gebracht?
Alles in allem, bin ich sehr zufrieden. Die Wasserkühlung sorgt wie erhofft für wesentlich niedrigere Temperaturen, das Undervolting hält die VRMs in Schach und senkt dabei die Leistungsaufnahme unter Last um rund 40 W. Und das obwohl noch moderat übertaktet ist. Das ist durchaus eine Hausnummer, wie ich finde. Wenn ich im Schnitt mit 3 Stunden Volllast am Tag rechne, bei einem Strompreis von 0,25€/kWh, dann sind das aufs Jahr schon mal 10 €. Und das nur im Vergleich zur Standardeinstellung der Karte.
Mit meiner alten GraKa, einer EVGA 560TI (auch wassergekühlt), hatte ich unter Last mal eben gut 350W zusammen. Im Vergleich hab ich nun also ca. 120 W weniger, was dann im Überschlag so 30€ im Jahr ausmacht. 2 1/2 Jahre und die Extrakosten für die GPU-Wakü sind wieder drin
Find ich gut.
Nun gut, mehr hab ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr zu sagen. Falls noch Fragen bestehen immer raus damit.