GoldenMic
Kokü-Junkie (m/w)
Review BitFenix Ronin Core by GoldenMic
Danksagung
Ich bedanke mich bei BitFenix dafür, dass sie mich als Reviewer ausgesucht haben und mir die Hardware zur Verfügung stellen. Weiterhin bedanke ich mich bei Caseking für den schnellen Versand.
Einleitung
BitFenix dürfte bei vielen schon als Hersteller von Gehäusen, Lüftern sowie Adaptern und Kabeln bekannt sein. In meinem Review stelle ich euch das Gehäuse BitFenix Ronin Core vor. Dabei werde ich auf die Verpackung und den Lieferumgang eingehen, die Spezifikationen und das Gehäuse von Außen und Innen betrachten. Weiterhin Führe ich einen Temperaturtest mit Werksbestückung durch.
Bemerkung: Für größere Bilder einfach auf die Bilder klicken.
Verpackung und Lieferumfang
Bei der Verpackung handelt es sich um den üblichen großen Karton. Auf diesem sind dabei bereits diverse Features des Bitfenix Ronin Core aber auch des Bitfenix Ronin mit Sichtfenster aufgelistet. An der Seite findet man zudem die Spezifikationen tabellarisch aufgelistet.
Im Gehäuse findet man ein Päckchen mit Einbauzubehör und einen Einbaurahmen sowie einen zweiten Staubfilter, falls man einen zweiten Lüfter in der Front nachrüsten möchte.
Im Päckchen finden sich mehrere Kabelbinder sowie Schrauben und ähnliches.
Da der Quick-Installation Guide meiner Ansicht nach ungewöhnliche "umfangreich" ausgefallen ist(viele Hersteller bieten hier nur ein Faltblatt) habe ihn mal hochgeladen. Interessierte können sich das Album unter folgenden Link ansehen:
Quick Installation Guide
Quick Installation Guide
Spezifikationen BitFenix Ronin
BxHxT | 205x483x505mm
Formfaktoren | ATX, mATX, mini-ITX
Lüfterplätze | Front: 2x 120mm • Heck: 1x 120mm
| Oben: 2x120mm oder 2x 140mm • Unten: 1x 120mm
Lüfter vorhanden |Front: 1 x 120mm
|Heck: 1 x 120mm
Staubfilter | Ja, Front und Boden, demontier- bzw. herausnehmbar
Frontpanel | 2 x USB 3.0(intern), 2 x USB 2.0, HD Audio
Festplattenplätze | 6(3+3) x 2,5"/3,5" / 3 x 5,25"
Netzteilposition | Unten
Maximalhöhe CPU Kühler | 165mm
Maximallänge Grafikkarte | 310 mm, 420 mm nach Entnahme eines Festplattenkäfigs
Platz hinter dem Mainboard-Tray | ca. 2cm
Plätze für Steckkarten | 7
Besonderheiten | SofTouch, Herausnehmbarer Festplattenkäfig, Kabelmanagement, Staubfilter
Material | SofTouch, Plastik, Stahl
Außen
An der Front sieht man die auf der Verpackung bereits beworbene SofTouch Oberfläche. Zudem prangt unten in der Mitte das BitFenix Logo. Man sieht zudem die 3 möglichen 5,25 Einschübe, die noch mit Klappen abgedeckt sind. Die Luftlöcher sehen durch die SofTouch Oberfläche zudem nicht so gewöhnlich aus. An den Seiten hervorgehoben sind längliche Streifen aus (austauschbaren) Mesh-Gitter.
Auf der Rückseite erkennt man den vorinstallierten 120mm Lüfter und die Griffmulde für die obere Abdeckung. Auch zu erkennen sind 2 Zugänge für Interessenten einer Wasserkühlung.
Die Seitenteile sind aus Stahl gefertigt. Auffällig ist, dass auf der linken Seite keine weiteren Öffnungen für einen Lüfter sind. Dies führt dazu, dass die Optik durchgehend glatt ist, was auch einigen Leuten gefallen sollte.
An der Front sowie an der Oberseite erkennt man zudem die Aufsätze, die aus Plastik gefertigt sind.
Auch die Oberseite ist aus dem SofTouch Material gefertigt, an den Seiten zudem wieder die länglichen Mesh-Gitter.
An der Front finden sich neben dem Start- und Resetschalter zwei USB 2.0 sowie zwei USB 3.0-Anschlüsse und Front-Audio.
An der Unterseite ist ein Staubfilter angebracht, der die Fläche für Netzteil und einen weiteren Lüfter abdeckt. Der Staubfilter ist über Magnete leicht angeheftet und daher einfach abnehmbar.
Innen
Im Inneren des Gehäuses hat man einen für aktuelle Gehäuse typischen Aufbau. Im Mainboardtray ist ein Ausschnitt für den erleichterten Einbau eines CPU-Kühlers. Weitere Öffnungen sind für Kabelmanagement vorhanden. Die 5,25" Laufwerke werden durch Schnellverschlüsse angebracht. Dazu drückt man auf diese und hebt den Schnellverschluss dabei in Pfeilrichtung an. Auf der Rückseite hat man mehrere Ösen um die Kabel mit Kabelbindern besser wie gewünscht legen zu können. Der Platz hinter dem Mainboardtray beträgt in etwa 2cm.
Um die Front abzunehmen sollte man zuerst die Abdeckung an der Oberseite entfernen. Dazu greift man hinten in die Mulde und zieht das Plastikoberteil nach oben. Man sollte aber auch nicht zu grob vorgehen um nichts zu beschädigen. Schließlich ist das "Front-Panel" auch auf der Oberseite angebracht. Durch entfernen der oberen Abdeckung erhält man Einblick ins Gehäuse. Hier kann man diverse Lüftergrößen oder Radiatoren anbringen. Auch die Montage kann dadurch erleichtert werden, da man so beispielsweise besser an den CPU 4 bzw. 8-Pin Anschluss kommt, der sonst oft durch den CPU Kühler recht blockiert ist.
Die Front lässt sich von unten schlecht lösen, sofern man nicht die obere Abdeckung entfernt hat. Diese sind auch durch 2 Haltenasen leicht miteinander verbunden. Daher ist es wie schon erwähnt ratsam, zuerst die obere Abdeckung zu entfernen und dann die Front von oben her abzuziehen.
Hinter der Front ist ein 120mm Lüfter mit Staubfilter vorinstalliert. Platz für einen zweiten Lüfter ist vorhanden. Am entfernten Frontteil ist zu erkennen wie das Mesh durch umgebogene Haltenasen befestigt ist. Dadurch kann die Meshteile abnehmen und säubern sowie ggf. austauschen.
Im Inneren kann man an der eingekerbten Schrift erkennen, welche Löcher man für welche Boardgrößen benutzen soll. Die einzelnen Löcher sind dabei auch beschriftet.
Der Festplattenkäfig ist in 2x3 aufgeteilt. Den oberen kann man sehr einfach raus nehmen, falls man den Luftstrom in Gehäuse verbessern möchte oder sehr lange Steckkarten verwenden möchte.
Auch die Schlitten für die Festplatten sind sehr praktisch, da man sie ohne Werkzeug verwenden kann. Wichtig ist dabei der Warnhinweise. Nicht knicken!
Montage
Der Einbau der üblichen Komponenten ging problemlos von Statten. Der Ausschnitt im Mainboardtray dürfte für viele Kühler ausreichend groß sein, ich persönlich hätte ihn mir aber etwas größer gewünscht.
Die Festplattenschlitten zieht man leicht auseinander und schiebt die Stäbe in die Schraublöcher. SSDs müssen allerdings von unten angeschraubt.
Platzprobleme gab es bei mir nicht, für die meisten Komponenten dürfte ausreichend Platz vorhanden sein. Beim Kabelmangement hab ich mir, unüblicherweise, mal etwas mehr Mühe gegeben. Das Ergebnis bleibt allerdings durchwachsen, was ich aber nicht BitFenix ankreiden kann.
Schade ist, dass man den Einbau der Frontlüfter so verkompliziert. Weiterhin wird auch die Richtung der Deckellüfter vorgegeben, da keine weiteren Staubfilter vorhanden sind. Hier hatte ich persönlich etwas mehr erwartet.
Testsystem, Testaufbau und Testumgebung
Für den Test kam mein aktuelles System zu Einsatz. Im Nachfolgenden eine Auflistung der verbauten Komponenten.
CPU-Kühler | EKL Alpenföhn Matterhorn Shamrock Edition @ 1040 RPM
Mainboard | Asus P7P55D-E
Ram | 4 x G.Skill DIMM Kit 4GB PC3-10667U CL9-9-9-24 @1,55V
HDD | Samsung HD103SJ 1TB
| Western Digital EARX 2TB
SSD | Samsung SSD 830 Series 128 GB
Grafikkarte | MSI N770 TF 2GD5/OC Twin Frozr Gaming
Netzteil | be quiet! Straight Power E8 CM 580W
Gehäuse | BitFenix Ronin
Lüfter | Vorderseite: 120mm
| Rückseite: 120mm
Laufwerk | Samsung SH-S223L
Soundkarte | Asus Xonar DGX
TV Karte | Skystar2 TV PCI
WLP | Artic Cooling MX-2
Für den Test änderte ich die Einstellungen der CPU etwas im Bios ab. Der Takt wurde auf 24x134= 3220 Mhz eingestellt, Intel Turbo Boost wurde deaktiviert während Intel Speed Step und die C-States aktiviert blieben. Die Vcore wurde auf 1,150 V eingestellt, ausgelesen wurden per CPU-z im Idle 1,128V und unter Last 1,138V. Der Lüfter des CPU-Kühlers wurden auf 80% geregelt, was ~1040 RPM entspricht. Bei der Grafikkarte blieb die automatische Lüftersteuerung aktiv um ein realitätsnäheres Ergebnis zu erhalten und keine unnötige Lautstärke im Idle zu verursachen. Beachten muss man hierbei, das nach der Norminierung auf 20°C Raumtemperatur die Power-Limit Grenze der Grafikkarte noch nicht ausgeschöpft wäre, es aber im Alltagstest ist.
Für den Test wurde die Lüftersterung der 2 Gehäuselüfter zunächst auf 5V oder 12V geregelt bevor ein Tool gestartet wurde. Weiterhin ließ ich das System zwischen jedem Testdurchlauf abkühlen.
Um die Temperaturen auszulesen kamen für die CPU CoreTemp zum Einsatz. Aus den 4 ausgelesen Kerntemperaturen wurde dann ein Mittelwert gebildet. Für die GPU MSI-Afterburner und für die Festplatten CrystalDiskInfo.
Das Gehäuse war zum Messen der Temperaturen komplett geschlossen.
Für den Test verwendete ich folgende Programme und Spiele:
Idle: Für die Idle Werte ließ ich das System 15 Minuten runterkühlen, da sich danach die Temperaturen nicht mehr wesentlich änderten. Danach wurden die Temperaturen ausgelesen.
Core Damage: Core Damage verwendete ich um starke CPU-Last darzustellen. Dabei wurde das Tool 10 Minuten laufen gelassen und dann die Temperaturen ausgelesen.
Prime 95 + Furmark: Da Furmark und CoreDamage sich nicht sonderlich gut vertragen haben, die GPU-Last brach immer wieder ein und sorgte so für starke Temperaturschwankungen der GPU, entschied ich mich Prime95(Blend) zusammen mit Furmark zu verwenden. Prime bekommt dabei nur 7 Kerne zugewiesen, ein weiterer wird vom Furmark ausgelastet. Ich ließ beide zusammen für 10 Minuten laufen und habe dann die Temperaturen ausgelesen.
Anno 2070: Unter meiner Auswahl an Spielen empfand ich Anno 2070 als gute Wahl für hohe CPU und GPU Last. Die Ingamesettings wurden auf Maximum gestellt. Die Auflösung betrug 1920*1080@60Hz, vertikale Synchronisation deaktiviert. Zum Einsatz kam ein Savegame mit großer Karte und einer Bevölkerung von ~19000 Einwohnern auf einer großen Insel. Das Spiel wurde 15 Minuten gespielt und danach wurden die Temperaturen ausgelesen.
Um vergleichbare Werte zu erhalten wurde weiterhin die Raumtemperatur mit 2 Thermometern zum Zeitpunkt des Auslesens bestimmt. Aus den 2 Werten wurde dann ein Mittelwert gebildet und die Raumtemperatur auf 20°C norminiert. Die Differenz zur realen Raumtemperatur wurde dann mit den ausgelesen Werten der Tools verrechnet.
Die Testwerte
Werksbestückung
Idle
Im Idle sind die Temperaturen sowohl bei 12V aber auch bei 5V sehr gut. Man siehr aber schon hier deutliche Unterschiede von teilweise mehreren Grad Celsius.
CoreDamage
Bei CoreDamage wird vor allem die CPU sehr stark belastet. Der Unterschied beträgt hierbei zwischen 5V und 12V ganz 6°C. Auch die Temperatur der Grafikkarte steigt etwas. Die Festplattentemperaturen sind aufgrund der Testreihenfolge mit den Idle Werten nicht direkt vergleichbar. Gut zu sehen ist aber, dass die Festplatten nicht sonderlich unter der CPU Temperatur leiden.
Prime95 + Furmark
In diesem Szenarie sind die Temperaturen besonders hoch. Bei 5V ist die CPU-Temperatur für mein Empfinden schon grenzwertig. Unter 12 Volt ist diese etwa 10-11°C niedriger, was noch in Ordnung geht. Personen mit Hitzköpfigen CPUs sollten jedenfalls ein Auge auf die Temperaturen haben. Die Grafikkarte stieß im Test an ihr Temperaturtarget von 80°C. Unter 5V wurde der Takt dabei von maximael 1189 MHz auf 1110 Mhz gedrosselt. Unter 12V ging der Takt nur auf 1176 Mhz zurück.
Die Festplatten werden vor allem unter 5V recht warm, sind aber in beiden Fällen in absolut unbedenklichen Regionen.
Anno2070
In Anno2070 ist die vor allem die CPU-Last deutlich niedriger als im Test mit Prime95 und Furmark.
Die Temperaturunterschiede treten aber auch hier vor allem bei der CPU hervor, da die Grafikkarte auch hier wieder an ihr Temperaturtarget stößt, diesmal sogar stärker als im vorherigen Test. Bei 5V drosselte die Grafikkarte hier von 1189 MHz auf 1110 MHz. Bei 12V drosselte sie auch hier weniger und zwar nur auf 1163 MHz.
Zu späteren Zeitpunkt ist hier ein weiterer Testlauf mit Vollbestückung geplant.
Auswertung der Belüftung
Die Belüftung ist zumeist ausreichend, in stark fordernden Szenarien aber zu klein dimensioniert. Hier wären 140mm Lüfter wünschenswert.
Empfehlenswert sind auch weitere Lüfter in Front und Deckel. Wie genau sich das Gehäuse damit schlägt werde ich zu einem späteren Zeitpunkt testen. Über das Update halte ich euch auf dem Laufenden.
Subjektive Lautstärkebetrachtung
Verwendet man die Lüfter mit 12 Volt sind sie relativ laut aber nicht unbedingt störend. Unter 5 V agieren sie deutlich leiser. Empfehlenswert ist daher eine gute Lüftersteuerung per Mainboard oder per Frontpnael - genug Platz ist ja vorhanden.
Störende Nebengeräusche waren bei mir nur Anfangs vorhanden. In den Frontlüfter ragten ein paar Fäden von dem Staubfilter, die ich dann aber abgeschnitten habe. Diesen kleinen Produktionsfehler möchte ich aber nicht unnötig negativ werten. Ansonsten ist kein Klackern oder ähnliches zu vernehmen.
Beurteilung des Preis-Leistungsverhältnis
Mit ca. 70€ platziert sich das BitFenix Ronin recht genau zwischen den zwei anderen von mir getesteten Gehäusen. Mir fiel dabei auf das die Qualität auch recht gut zum Preis passte. Das Ronin Core ist gut verarbeitet, leistet sich aber kleine Schnitzer mit beispielsweise den Staubfiltern. Auch die große Plastikverschalung an Oberseite und Front dürfte nicht jeden Geschmack treffen. Wie haltbar die Teile sind kann ich allerdings nach der kurzen Testzeit nicht feststellen. Bisher traten keine Probleme auf nach mehrmaligen Abnehmen. Auch größere Lüfterplätze in Front und Heck wären wünschenswert.
Pluspunkte sammelt man sich meiner Ansicht nach durch die SofTouch Oberfläche, welche die Plastikverschalung deutlich aufwertet sowie die Werkzeuglose Montage von vielen Teilen und die große Öffnung im Deckel, durch welche die Montage teilweise etwas erleichtert wird. Auch gut finde ich das man den Festplattenkäfig teilweise herausnehmen kann und das man Platz für einen Radiator im Deckel und/oder Durchführungen für Wasserkühlungen im Heck hat.
Das Gehäuse passt meiner Ansicht nach gut zum Preis und ist durchaus empfehlenswert, sofern man sich damit anfreunden kann.
Fazit
Für einen guten Preis werden dem Käufer viele Möglichkeiten geboten. Die Kühlung ist dabei etwas unterdimensioniert, man sollte Zusatzlüfter einplanen.
Postiv
-SofTouch Oberfläche
-Gute Verabeitung(keine scharfen Kanten)
-Kabelmanagement
-Viel Platz für Grafikkarte
-Aktuelle Anschlüsse sowie guter Quick Installation Guide
Negativ:
-Kühlung leicht unterdimensioniert
-Nur im Deckel 140mm Lüfter möglich
-Lüfter etwas zu laut bei 12V
-SSD Montage etwas zu umständlich
-Staubfilter(Montage in der Front umständlich)
Weiterführende Links:
Website des Herstellers
BitFenix Ronin Core im Preisvergleich
Bilder in voller Größe
Quick Installation Guide
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