Startprobleme Asrock X370 Fatality Gaming K4

Troma_Fanboy

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo Leute,

ich hab hier ein sehr sehr merkwürdiges Problem mit dem Asrock X370 Gaming K4, und zwar folgendes:
Wenn mein Computer stromlos war, bzw. auch direkt nach dem Zusammenbau war das schon so, kann ich den PC nicht starten.
Stattdessen pulsiert nur die Beleuchtung des Chipsatzes.
Wenn ich jetzt aber das Netzteil per Brücke (Grüne Leitung auf Masse) starte bevor ich den ATX Stecker (24Pol) auf die Platine stecke, dann gehen die Lüfter an und ich kann mit der Power Taste ganz normal den PC starten.
Einmal eingeschaltet läuft alles problemlos. Auch Neustart/Ausschalten/Starten ist kein Problem, solange am Netzteil Strom angeschlossen ist. Fällt einmal die Spannung ab geht wieder nichts. BIOS Update hab ich bereits auf den neuesten Stand gemacht, ohne Erfolg.

Normalerweise würde ich jetzt sagen, Pech Mainboard halt schon defekt angeliefert.
Tja, ich hab aber 2 Asrock x370 Gaming K4 mit exact dem gleichen Verhalten hier liegen.

Mein Schluss daraus wäre jetzt normalerweise das irgendetwas an meiner restlichen Hardware nicht stimmt, z.B. mein Netzteil.
Aber die restliche Hardware funktioniert problemlos auf einem Gigabyte GA-AX370-Gaming K3 und startet zumindest aus einem Asus x370-Pro Prime (nur komm ich da nichtmal ins BIOS, aber der PC geht an).
Ich bin inzwischen schon wirklich absolut ratlos.

Har irgendwer von euch schonmal was ähnliches erlebt?

Grüße
Alexander
 
@HardwareHelp: Prinzipiell ja, wenn du mir sagst welche TS Version ich brauche, und ich habe kein Headset oder Mikro da, könnte also nur zuhören.
@markus1612: Ja, wieso sollte ich das nicht verwenden?
Soweit ich weiss hat sich am ATX Standard seitdem nicht viel verändert, es bietet mir alle Anschlüsse die ich brauche, inkl. 2x PCIe, ist fast vollmodular und 80+ zertifiziert.
Das Ding hab ich irgendwann 2007 gekauft und es verrichtet jetzt seit 10 Jahren einen guten Dienst, im Moment liefert es die Leistung um mit Prime95 smallFTs zu rechnen.
Will nämlich wissen wie heiss die VRMs werden.

Grüße
Alexander
 
Das Netzteil ist aber mit nem modernen Prozzi und Graka einfach nicht ausgelegt . Ein modernes DC/DC Netzteil z.B. BQ Pure Power 10 , Corsair Vengeance oder Coolermaster G 550 wären da deutlich besser ,das wäre die Budget Lösung .
 
Was ist da anders ausgelegt?
Was wäre an einem modernen Netzteil deutlich besser?
Das Enermax hält die Spannungen bei Volllast des Ryzen 1700 und R9 380 Nitro auf beiden Boards vollkommen stabil.
 
Die Schutzschaltungen sind absolut veraltet und einige fehlen schlicht noch. Ich würde die 60 - 70 € noch ausgeben an deiner stelle. Ich hatte bisher Glück vor 4 Jahren ist mein Liberty 500 abgeraucht letzten herbst der Nachfolger ein Corsair CX 750 und ich habe mir dann ein BeQuiet Straight Power 10 500W geholt . Und wenn ich mich recht erinnere hat das Liberty nur 2 6 Pin Pcie anschlüsse und bei so leistungsstarken Grafikkarten ,auch was den Verbrauch angeht sollte man nicht mit Adaptern arbeiten.
Spar bitte nicht am falschen Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Schutzschaltungen haben denn moderne Netzteile die in meinem Liberty fehlen?
Meine Grafikkarte braucht 2x 6Pol Stecker, die sind nativ am Netzteil vorhanden.
Der Einwand ist jedoch notiert, ich will aber erstmal das System richtig zum laufen bringen, und das Netzteil kann ich mir jetzt beim besten willen nicht als Schuldigen ausmalen.

Daher bitte wieder zum Ursprungsthema zurückkommen, hat jemand eine Idee was ich falsch machen könnte?
Ich habe vorhin festgestellt das beide Mainboards in der Seriennummer nur um 5 Nummern auseinander liegen.
259775 und 259780, wenn das ein Serienfehler ist sollte aber auch schon jemand anders davon betroffen sein?

Grüße
Alexander
 
Kurzum: Vmtl alle.
Damals hat man sich für viele Sachen, die heute nicht wegzudenken sind, einfach nicht interessiert.

Häh? Wenn das System nicht angeht, ist das ein starker Indikator für das Netzteil als Schuldigen.
 
Dem würde ich zustimmen wenn das Problem nicht ausschliesslich am Asrock auftreten würde.
Mit dem Gigabyte und Asus funktioniert es ja. Wenn dann müsste das Asrock viel mehr Strom von der +5Vsb Leitung ziehen.
Da liefert mein NT 3A. Das entspricht aber ziemlich genau dem was alle anderen modernen Netzteile auch bringen.

Hier übrigens die integrierten Schutzschaltungen des ELT500AWT:

OCP: Over Current Protection
OVP: Over Voltage Protection
UVP: Under Voltage Protection
OLP: Over Load Protection
SCP: Short Circuit Protection
OTP: Over Temperature Protection

Fehlt da was wichtiges?
Wahrscheinlich werd ich die Asrock Boards einfach als defekt zurückschicken mit dem Hinweis mir keine neuen zu schicken.

Grüße
Alexander
 
Also erstmal ist das Netzteil noch gruppenreguliert.
Ein gruppenreguliertes Netzteil bedeutet, dass die drei vorhandenen Spannungen im Netzteil (3,3V, 5V und 12V) gemeinsam erzeugt werden. Diese drei Spannungen sind also abhängig voneinander.
Belastest du nun eine Leitung sehr stark (heute meist nur 12V für GPU, da 5V nur für USB und Festplatten, 3,3 Volt eigentlich nicht mehr benötigt), sinkt die Spannung dieser ab, sodass statt 12V z.B. nur noch 11,6 vorhanden sind. 11,6 Volt sind noch innerhalb der ATX-Spezifikation, bei 11,4 Volt wird es aber schon kritisch. Gleichzeitig steigen die anderen Spannungen an, sodass die 5V-Leitung bis 5,5V oder gar 6V angehoben wird.
Dies kann nur ausgeglichen werden indem man die zu hohe Leitung stärker belastet. Dies ist aber nicht so einfach, da es kaum Komponenten im PC gibt, welche 5V benötigen. Eine SSD oder HDD schafft diese Belastung nicht.
Wenn in dem gruppenregulierten Netzteil noch eine billige Filterung und Glättung vorhanden ist (zu erkennen an den verbauten Kondensatoren), dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass neben der steigenden Spannung auch die Restwelligkeit ansteigt. Die Restwelligkeit beschreibt die noch vorhandene Wechselspannung in der Gleichspannung.
Man kann die Wechselspannung nie komplett herausfiltern, aber es ist möglich, sie so weit zu reduzieren, dass es keinen Einfluss auf die Hardware mehr hat.
Sobald die Restwelligkeit aber wieder ansteigt, hat sie ab einem gewissen Punkt wieder Einfluss auf die Hardware. Oft ist das der Grund, warum Festplatten ausfallen.
Bei guten Netzteilen mit entsprechenden Schutzschaltungen, schalten diese ab, sobald die Spannung auf einer Leitung unter einen gewissen Wert sinkt.
Wenn man zum Beispiel mit einem gruppenreguliertem 450 Watt-Netzteil (Beispiel be quiet System Power 7) eine Grafikkarte übertaktet, dann schaltet das Netzteil ab, obwohl die Leistung des Netzteiles ausreichen sollte. Das Netzteil schaltet ab, da wie Spannung der 12V-Leitung unter einen bestimmten Wert sinkt und die 5V-Leitung nicht ausreichend belastet wird.
Es gibt allerdings auch Netzteile, welche gar nicht abschalten und weiter Strom zuführen, auch wenn die 12V-Leitung schon unter 10V gefallen ist. Dies liegt dann an dem Fehlen der Schutzschaltungen.
Beispiele für diese Netzteile wären z.B. die Corsair RM-Serie und die Thermaltake Germany-Serie.
Das wird auch dann zum Problem, wenn man Netzteile hat, die sehr viel Leistung bringen, z.B. ein be quiet L8 mit 730 Watt. Dies suggeriert einem, dass es eigentlich genug Leistung für Multi-GPU haben sollte. Allerdings ist die Spannungsstabilität dabei so schlecht, dass man sie dafür nicht nutzen sollte.
Dann gibt es so genannte Indy-Netzteile. Bei denen werden, wie der Name schon erahnen lässt, die verschiedenen Spannungen unabhängig voneinander erzeugt. Dies passiert mit Hilfe eines DC-DC-Converter. Daher werden diese Netzteile auch DC-DC-Netzteile genannt. Der Vorteil dabei ist die Spannungsstabilität. Selbst wenn die 12V-Leitung sehr sehr stark belastet wird, hat dies keine Auswirkungen auf die 5V- und 3,3V-Leitung.
Dennoch sind Schutzschaltungen unumgänglich, denn bei einem Fehler wird sonst das Netzteil nicht abgeschaltet und es könnte zu Schäden an der Hardware kommen.

Es gibt aber auch Netzteile, welche so stake Kondensatoren haben, dass sie Problemlos mehr Leistung bewältigen können. Da wäre zum Beispiel ein be quiet P11 mit 550 Watt zu nennen, welches in der Lage ist, kurzfristig mehr als 700 Watt zur Verfügung zu stellen, ohne dass sich die Spannungsstabilität ändert. Das P11 wäre zum Beispiel sehr gut für ein Multi-GPU-System zu empfehlen.

Außerdem gibt es noch die Sache mit dem Peakwert. Aktuelle Grafikkarten (z.B. die 900er Serie von Nvidia) haben zum Teil stark schwankende Peakwerte. Das liegt daran, dass die Karten ständig zwischen maximaler Last und Idle hin- und herschalten. Grund dafür ist der Boost-Modus in den aktuellen Karten.
So kann es passieren, dass eine Karte mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 180 Watt einen Peak über 300 Watt hat. Dieser Unterschied wird bei übertakteten Karten noch größer.
Einen interessanten Test dazu gab es vor einiger Zeit bei Toms Hardware (als die 900er Serie von Nvidia auf den Markt kam), dort lag die durchschnittliche Leistungsaufnahme etwas unter 200 Watt, allerdings gab es Peaks bis 400 Watt.

Zusammengefasst:
Gruppenregulierte Netzteile haben bei einseitiger Belastung der Spannung (was heute, angesichts der 12V-Leitung der Normal fall ist) ein Problem mit der Spannungsstabilität. Dies führt im geringsten Fall zum Abschalten des Netzteils (wenn die Schutzschaltungen vorhanden sind), im schlimmsten Falle aber zur Beschädigung der Hardware (falls Filterung und Glättung schlecht sind).
Indy-Netzteile haben das Problem der Spannungsstabilität nicht. Hier ist allerdings der Nachteil, dass im Bereich der maximalen Leistung die Restwelligkeit zum Teil stark ansteigt. Dies ist oft auf schlechte Komponenten im Netzteil zurückzuführen ist.
Und natürlich sollten grundlegende Schutzschaltungen verbaut sein, die auch greifen.
Es nützt nichts, wenn der Hersteller OCP verbaut, welches aber erst jenseits von 80 Ampere greift, denn schon bei weniger als 50 Ampere fangen die Leitungen an zu schmelzen.

Moderne Netzteile, wie das be quiet E10 oder auch das Antec Edge (es gibt natürlich noch weitere) haben keine Probleme mit den Peak Werten. Ihre Filterung kann dies problemlos abfangen.
Bei älteren oder gruppenregulierten Netzteilen kann es passieren, dass diese Peaks zu hoch sind und die Schutzschaltung greift (abfallende 12V-Leitung).
Dies ist gerne in älteren Netzteilen der Fall, denn Kondensatoren werden über die Zeit belastet und altern somit. Wenn ein Kondensator platzt, dann kann es zu Schäden kommen.

Das heißt nicht, dass alle Netzteile, welche älter als 4 Jahre sind, sofort entsorgt werden müssen. Wenn man die Hardware nicht verändert und alles gut läuft, dann besteht erstmal kein Grund dazu, ältere Netzteile auszutauschen.
Allerdings ändern sich die Konfigurationen von Zeit zu Zeit. Wenn man nun von einem Sockel 775-System mit GTX 280 auf ein aktuelles System mit aktueller Grafikkarte updated, sollte man sich im Klaren sein, dass das Netzteil von damals vielleicht den modernen Ansprüchen nicht gerecht wird. Dann wäre es notwendig, das Netzteil auszutauschen.

Das heißt jetzt nicht, ob das deine Probleme löst, aber dieses Teil würde ich sofort austauschen. Denn ein Netzteil macht mehr als nur Strom.
 
Wirklich lesenswerter Aufsatz, vielen Dank dafür.

Ich denke auch, dass das Netzteil verantwortlich sein könnte. In diesem Zusammenhang aber mit der RAM-Startproblematik bei allen AM4 Boards. Nicht ohne grund gibt es auf einigen X370 Boards die Boot Voltage Einstellung, wo der Ram zur erstmaligen initialisierung mit 1,4 oder 1,5v beaufschlagt wird, bevor er anschließend wieder auf normale 1,35v gesetzt wird.
Es ist schon seltsam, dass dein PC gar nicht bootet, aber mein laienhaftes Verständnis könnte eine Spannungsspitze oder sich zu langsam aufbauende Spannung beim Einschalten dafür sorgen, dass Board, RAM, CPU, ... nicht richtig initialisiert werden bevor das BIOS überhaupt einen Fehler feststellen kann. Das ist ggf. eine Sache von hunderstel Sekunden, die in anderer Konfiguration/ anderes Board gerade so noch reicht, weil dort die Spannungswandler schneller ansprechen oder sonst was. Schaltest du das Netzteil vorher allein ein, regelt sich die Spannung bereits ein und wenn du dann das Board startest passt alles. Wie gesagt: nur Vermutungen meinerseits!

Im Übrigen ist das der erste Fall, wo ich von Problemen mit dem ASrock X370 K4 höre. Da du anscheinend schon mehrere Boards getestet hast und du der einzige mit dem Problem zu sein scheinst, lässt sich das doch recht gut Richtung Netzteil eingrenzen. Ich verstehe nicht, warum du kein anderes Netzteil testen willst, da du ja bereits viel Hardware getestet hast und entsprechenden Rückgabe/ Rückversand aufwand schon gewohnt bist.
 
Danke für die ausführliche Erklärung.
Mein Netzteil hat aber keine Probleme stabile Spannungen bei Systemvolllast zu bringen.
Ich hab auch keine RAM Probleme, mein RAM läuft probemlos mit XMP Profil 3,5h Prime stable, länger hab ich nicht getestet.
Das Problem ist bei quasi 0% Last, beim einschalten des Systems, und nur mit Asrock Boards, mit Gigabyte und Asus startet es problemlos.
Beim ASUS hab ich aber möglicherweise tatsächlich RAM Probleme, aber das lässt sich wenigstens einschalten, also da drehen sogar die Lüfter.

Das Netzteil hat bereits mein System mit Athlon64, 90W TDP versorgt, das System mit Phenom I mit 140W TDP und das System mit Phenom II mit 90W TDP + die R9 380 übertaktet.
Und beim Downgrade auf eine CPU mit 65W TDP soll es nun zu schwach sein?
Es mag durchaus sein das man heute am Papier bessere Netzteile kaufen kann, aber das ein Spannungseinbruch auf 11,9V bei Prime95 mein Enermax disqualifiziert glaube ich nicht.
Ich habe gestern noch ein MSI Board bestellt, wenn das funktioniert gehen die Asrocks Boards zurück, wenn nicht bestell ich testweise ein neues Netzteil.
 
Mein Netzteil hat aber keine Probleme stabile Spannungen bei Systemvolllast zu bringen.

Wie kannst du das so einfach messen?

Und beim Downgrade auf eine CPU mit 65W TDP soll es nun zu schwach sein?

Nein, von zu schwach spreche ich überhaupt nicht. Den Text, den ich oben reinkopiert habe, spricht nur von möglichen Gefahren von alten und schlechten Netzteilen.

Viel Erfolg mit dem Boardtausch, vielleicht löst das ja dein Problem.
 
Wenn ich jetzt aber das Netzteil per Brücke (Grüne Leitung auf Masse) starte bevor ich den ATX Stecker (24Pol) auf die Platine stecke, dann gehen die Lüfter an und ich kann mit der Power Taste ganz normal den PC starten.

Das ist doch eigentlich total eindeutig: dein Netzteil liefert während der ersten hunderstel Sekunden nicht die Spannung die es liefern sollte, so dass sich BIOS, CPU, Ram usw. nicht intialisieren können.

Die Lüfter laufen an, egal ob da 5v oder 15v drauf kommen. Das Mainboard ist wesentlich empfindlicher und du hast es ja schon super eingegrenzt. Gibst du dem Netzteil kurz Zeit sich einzuregeln, läuft es perfekt, es betrifft wirklich nur den Zeitraum ganz kurz nach dem anschalten. Andere Boards kommen damit wohlmöglich besser klar, da vielleicht mehr gepuffert/ gefiltert wird oder der Initialisierungsvorgang von Haus aus eine zehntel Sekunde später beginnt.

Was soll es sonst sein: mehrere ASRock boards defekt, alle mit dem selben defekt, aber nur bei dir, sonst bisher noch nie bei jemandem aufgetreten? Der Cold boot bug ist es nicht, da kommt nur ein RAM Fehler und er geht in Bootloop, dein Problem muss eher beginnen.
 
Warum gehts dann wenn ich das System vorher nicht vom Netz trenne?
Dann scheint das NT den Saft her zu bekommen, warum auch immer.
Der Auslöser muss sein das zwischenzeitlich die 5Vsb Leitung weg geht, das ist der einzige Unterschied in beiden Fällen.
Am Freitag bekomme ich ein neues Netzteil,
Das Enermax Platimax D.F. in der 600W Variante. Bin ich gespannt drauf obs dann funktioniert.

Der Asrock Support hat sich bisher noch nicht gemeldet.
 
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