Narbennarr
BIOS-Overclocker(in)
Thermalright True Power 140 Power
Inhalt
Danksagung
Mein Dank geht dieses Mal an Thermalright, insbesondere an Björn für die Zusendung des Samples!
In eigener Sache
Ich mache diese Reviews nach bestem Wissen im Rahmen meiner Möglichkeiten als Privatperson. Mir stehen dabei natürlich keine teuren Messinstrumente zur Verfügung, noch habe dutzende Vergleichsmöglichkeiten wie große Redaktionen. Weiterhin vertrete ich in meinen Reviews meine ganz subjektives Empfinden und ergänze dies durch objektive Messungen. Letzten Endes zeigt dies aber meine ganz persönliche Meinung als "normaler" User. Für meine Userreviews kommt es mir vor allem auf die "Usability" als Anwender an und weniger auf theoretische Eigenschaften
Vorwort
6x 8mm Heatpipes, 885g Kampfgewicht, verpackt in einem schmalen Körper. So könnte man den Single Tower Kühler „True Spirit 140 Power“ von Thermalright zusammenfassen. Ob der Kürzel „Power“ wirklich für mehr Leistung oder einfach nur Krach steht, habe ich mir angesehen und mit einem alten bekanntem, dem optisch mächtigen Mugen Max verglichen.
Spezifikationen
Die Daten klingen vielversprechend, doch sind es nur Zahlen und werden erst mit dem auspacken und benutzen greifbar. Das Gewicht, der Drehzahlbereich und die Geräuschangaben machen aber neugierig!
Impressionen
Ähnlich wie der Mugen Max kommt auch der True Spirit in einem recht Farben frohem Karton.
Neben dem Kühler haben wir den schicken TY 147 Lüfter.
Dieser ist PWM gesteuert und hat einen (riesigen) Drehzahlbereich von 300rpm bis 1300rpm. Die geringe Minimaldrehzahl finde ich großartig, da er lautlos sein könnte wenn das Lager mitspielt.
Dazu kommt das Montagematerial
Interessant sind diese aufklebbaren Gummiecken, über diese lässt sich der Lüfter vom Kühler entkoppeln!
Schauen wir uns nun den Kühler an. Mit ca 54mm ist der Kühlkörper überraschend schmal. In der Höhe haben wir allerdings 171mm und auch die Breite ist mit 155mm recht üppig.
Die 50 Lamellen sind sauber verarbeitet und am Ende abgeschrägt
Oben ist der Kühler mit einer schönen schwarzen Platte (genauer gesagt einer schwarz eloxierten Lamelle) versehen, die Heatpipes wurden nicht gekürzt und stehen deutlich über. Optisch macht die schwarz-nickel Kombination viel her.
Die Lüfterbügel werden in ein Loch eingeführt und daran der Lüfter fixiert.
Mit dem weiß schwarzen Lüfter sieht der Kühler sehr edel aus
Vergleich zum Mugen Max
Die Höhe ist bei den Lamellen gleich, der True Spirit ist vor allem durch seine Heatpipeenden um einiges höher. Dafür ist der Mugen Max aber 50% tiefer und wirkt enorm.
In der Breite zeigt der True Power mit 10mm mehr was er hat. Dennoch verwundert es zunächst wieso der True Power mit 730g sogar etwas schwerer ist als der deutlich massivere Mugen Max.
Erklärung dazu findet man an der Unterseite. Nicht nur die Grundplatte ist etwas größer.
Sondern die 8mm Heatpipes machen einiges aus und sind größer als die 6mm Varianten. Darauf bezieht sich unter anderem auch der Name „Power“ - er ist der einzige Kühler in der preisklasse bei Thermalright der 8mm Heatpipes besitzt. Die Verarbeitung der Heatpipes ist bei beiden Kühlern einwandfrei!
Und auch die Lamellenstrukur ist bei dem True Spirit etwas dichter. Der Mugen Max hat 40 Lamellen, während der True Spirit 50 aufweißt!
Montage
Beide Systeme sind denkbar einfach zu installieren und sollten niemanden vor Probleme stellen. Am Ende ist die Thermalright-Lösung eine Idee komfortabler. Dies liegt vor allemn an der universellen Backplate, die sowohl bei AMD wie auch Intel zum Einsatz kommt - Scythe verwendet unterschiedliche Bauteile und setzt bei AMD die Standard-Backplate voraus. Auch einem von 2 AMD Boards, die ich besitze, wollte diese aber nicht passen.
Danach sind die Systeme aber sehr ähnlich. Der Rahmen wird montiert, der Kühler mit einem Bügel (bei Scythe wird er in die Passivkühler eingehakt, bei Thermaltake ist es eine gut sitzende Platte) in Positions gebracht und verschraubt. Da Scythe durch die massive Form die Schrauben verdeckt ist ein kleiner Schraubschlüssel beigelegt, bei Thermalright sind es normale Kreuzschlitz schrauben, die aber gut erreichbar sind.
Den Pluspunkt ergattert sich der Thermalright also durch die bessere Backplate!
Temperatur und Lautstärke
Temperatur
Ich messe mit unterschiedliche Hitzeentwicklung (Stock 7750 BE mit 95W TDP; OC auf 3,4 GHz bei ~0.05V mehr VCore) sowie unterschiedlichen RPM (maximalen RPM, sowie einheitliche 1000 RPM). Bei der Lautstärke gibt es noch ein Test bei minimalen RPM, damit jeder Kandidat gleiche Chancen hat.
Werte sind delta T, die Raumtemperatur ist also bereits abgezogen!
Stock
OC
Mit erhöhten Drehzahlen und/oder bei wenig Abwärme liegen beide gleich auf, erst im reduzierten Betrieb oder bei stärkerem OC gewinnt der Thermaltake Kühler immer mehr. Vermutlich liegt dies an den dickeren Heatpipes und den 10 Lamellen mehr, die mehr Wärme abtransportieren können! Beide Kühler performen aber sehr gut.
Lautstärke
Bei minimalen RPM sind beide Lüfter unhörbar und werden auch nicht von meinem Messgerät erfasst. Objektiv ist der Lüfter von Thermalright ein Stück leiser, sowohl auf 1000rpm normiert wie auch auf maximalen RPM (1150 vs. 1248).
Subjektiv von der Tonart empfinde ich den Thermalright Lüfter aber nochmals angenehmer. Er hat eher eine tiefere Klangcharakteristik und ab 800rpm ein leichtes Brummen. Der Scythe Lüfter neigt eher zum einem rasselnden/höheren Geräusch.
Detailliertere Werte wird es demnächst in einem größere Kühlervergleich mit verschiedenen Kandidaten geben!
Fazit
Beide Kühler konkurrieren in etwa in der gleichen Preisklasse, wobei der Thermalright True Spirit 140 Power zum Stand des Reviews ca 7€ mehr kostet. Diese 7€ werden dabei in eine etwas bessere Leistung, bei etwas leiserem Betrieb investiert und die bessere Montage ist ein klarer Pluspunkt - man könnte daher sagen, dass er ist den "Aufpreis" wert.
Bei den Messungen liegen bei gemäßigter Abwärme beide Kühler gleich auf. Bei stärkeren Anforderungen/oder reduzierten Drehzahlen gewinnt der True Spirit 140 Power aber zunehmend an Boden und auch bei der Geräuschentwicklung hat er die leicht Nase vorn. Dabei erscheint er optisch sogar deutlich schlanker und die Form sowie das schwarze Finish lassen ihn edler aussehen. Gründe für die etwas bessere Leistung sind sicher in den stärkere Heatpipes und den 50 Lamellen zu suchen, allerdings wird dies auch mit einer enormen Höhe von über 170mm erkauft, so hoch ist nicht mal der NH-D15 von Noctua!. Während also der Mugen Max gerade mal die magischen 160mm knackt (und dabei schon bei einigen Gehäusen die Grenzen sprengt), legt Thermalright Kühler noch einen Zentimeter drauf. Wer diesen Platz hat, bekommt das stärkere und etwas schickere Gesamtpaket. Falsch mach man mit beiden Kühlern aber definitiv nichts!