[Lesertest] Lautlos, Passiv, Macho Zero

gorgeous188

Software-Overclocker(in)
Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
2. Auspacken
2.1 Macho Zero​
2.1.1 Zubehör​
2.1.2 Der Kühler​
2.2 Fan Duct 140mm​
2.3 Treffen der Giganten​
2.3.1 Technische Daten im Vergleich​
3. Testsystem und Aufbau
4. Messungen im nächsten Beitrag
5. Fazit im nächsten Beitrag
6. Nachschlag weiter unten
7. Nachschlag2 auf Seite 2
7.1 Oberster Steckplatz​
7.2 Nochmal Prime95​

1. Einleitung

Hallo und herzlich willkommen zu meinem zweiten Lesertest. Zusammen mit der PC Games Hardware wurde mir von PC-Cooling der CPU-Kühler Macho Zero von Thermalright nebst zugehörigem 140mm Fan Duct zur Verfügung gestellt. Ein großes Dankeschön dafür an PC-Cooling, sowie an PCGH für die Auswahl zu diesem Lesertest.

Mein PC ist kompromisslos auf Stille getrimmt:
  • SSD für das Betriebssystem
  • HDD startet nur bei Zugriff
  • Zwei 140mm SilentWings2 Lüfter von BeQuiet, gedrosselt auf ~400RPM
  • Grafikkartenlüfter starten erst über 65 Grad GPU-Temperatur
  • Zalman FX-100 Cube passiver CPU-Kühler

Mit Letztgenanntem muss sich der Thermalright Macho Zero messen. Beides passive Kühler, die somit absolut lautlos agieren, welche sich bei Bedarf aber auch mit Lüftern bestücken lassen. Der Macho Zero bietet zusätzlich auch noch die Möglichkeit, den hinteren Gehäuselüfter mittels Fan Duct anzubinden, und somit etwas stärkeren Luftzug durch die Kühlrippen zu erzeugen.


2. Auspacken
2.1 Macho Zero
Das Objekt der Begierde wird in einem komplett schwarzen Karton geliefert. In weißem Kontrast aufgedruckt ist eine schematische Darstellung des Kühlers.

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Auf der einen Seite befinden sich Abbildungen für:
  • den optionalen Fan Duct
  • die Montagevorrichtung
  • die 6 Stück 6mm Heatpipes
  • die mitgelieferten Lüfterklammern
  • "No fan included" Stille

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Auf der anderen Seite befinden sich noch die technischen Daten in Englischer, Deutscher und Französischer Sprache.

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In der Box wartet der Kühler auf seinen Einsatz, verschweißt in einer Plastiktüte.

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2.1.1 Zubehör

Direkt unter dem Kühler liegt noch eine weitere kleine Box mit dem Zubehör bei. Neben den üblichen Schrauben und Teilen für die Montage auf wirklich allen Sockeln seit der Doppelkernerzeit und der obligatorischen Montageanleitung liegen auch noch zwei Teile bei, die größere Beachtung verdienen. Das Eine ist ein Schraubenzieher mit einer extrem langen Spitze von satten 15cm und einer Gesamtlänge von 24cm. Dieser ist erforderlich durch den versetzten Aufbau des Kühlers um die Montageschrauben noch zu erreichen. Das Andere sind schneeweiße Baumwollhandschuhe (tatsächlich in Männergröße), welche Fingerabdrücke auf dem Kühler während der Montage verhindern sollen.

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Alle Schrauben und sonstige Kleinteile sind nochmal eigens in einer Tüte verschweißt. Ausgepackt bietet sich dann folgender Anblick:

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Oben links alle benötigten Schrauben, inklusive Spezialware für Sockel 2011. Rechts daneben zwei Lüfterklammern. Thermalright wirbt sogar damit, dass der Macho Zero explizit auch mit einem Lüfter nach Wahl und persönlicher Vorliebe bestückt werden kann. Erwähnt werden hier die hauseigenen Lüfter TY 147 oder TY 141, möglich ist aber die Montage jedes beliebigen 120mm Lüfters mit geschlossenem Rahmen, oder noch größerer Lüfter mit Bohrungen für 120mm. Enthusiasten können damit ihren bevorzugten Lüfter einsetzen. Die mitgelieferten Anti-Vibrations-Klebepads (unten links) entkoppeln den Lüfter zusätzlich vom Kühlkörper.
Unten rechts befindet sich die Backplate inklusive zugehöriger Leiterschutzfolie, links daneben der Rahmen für die Oberseite des Mainboards, hier wird der Kühlkörper festgeschraubt.
Außerdem noch mit dabei: Beilagscheiben für Intel und AMD Sockel, der von Sockel 775 benötigte quadratische Abstandshalter, sowie eine kleine Tube der hauseigenen Wärmeleitpaste Chill Factor 3.

Wenn wir nun der Anleitung folgend und alle Einzelteile korrekt zusammenbauen, erhalten wir:

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Und auf dem Mainboard montiert bietet sich dieser Anblick:

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2.1.2 Der Kühler

Kommen wir nun endlich zum Kühler an sich. Im Gegensatz zum HR-02 Macho wurden beim Macho Zero alle Teile schwarz vernickelt oder eloxiert, was dem Kühler eine dunklere aber auch elegante Optik verleiht.

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Die große Bodenplatte wird beim Transport mit einem Aufkleber geschützt, der rote Aufdruck weißt aber deutlich darauf hin, dass diese vor dem Einsatz entfernt werden muss. Direkt darunter noch ein Hologrammaufkleber von Thermalright.

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Die Bodenplatte ist massiv, die Heatpipes sind eingelassen, was auch eine Verwendung von Flüssigmetall als Wärmeleitpaste ermöglicht.

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Nun können wir endlich den Kühler auf das Mainboard montieren und den Anblick genießen.

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Ja ich hatte die Klammern für den Lüfter bereits vorher montiert. Dies ist auch erforderlich, da im Kühler nur sehr kleine Löcher gebohrt sind, und man für das Einsetzen doch etwas mehr Kraft benötigt, als ich erwartet hätte.
Zum Test habe ich dann auch noch einen 120mm Lüfter montiert, einen Lepa BOL Quiet PWM, wie bereits erwähnt passt aber auch jeder andere 120/135mm Lüfter mit geschlossenem Rahmen.

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Diese Klammern sind auch einzeln erhältlich. Die Bohrungen sind auf beiden Seiten des Kühlers, somit lässt sich der Lüfter sowohl vor dem Kühler für Push, als auch hinter dem Kühler als Pull montieren. Auch beides gleichzeitig ist möglich.

Das große Problem solcher monströser Kühlkörper: der Platzbedarf. Um es kurz zu machen, es wird eng, aber es geht:

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Der oberste PCIe Slot ist nutzbar, allerdings sind nur noch sehr wenige Millimeter Platz zum Kühlkörper. Hier habe ich ehrlich gesagt Angst, dass sich der Kühler irgendwann der Schwerkraft fügt, und für Kurzschlüsse auf der Steckkarte sorgt.
Der vorderste RAM-Riegel ist auch schon direkt auf und quasi schon unter dem Lüfter. Bei einem 120mm Lüfter und normalhohem RAM passt alles, ein größerer Lüfter oder ein Riegel mit Kühlkörper passt hier aber nicht mehr rein.

Noch ein Wort zu den Baumwollhandschuhen. Wirklich eine nette Geste von Thermalright, und in der Tat sind Kühlkörper und Halterahmen etwas anfällig für Fingerabdrücke und Fettflecken, allerdings doch in einem tolerierbaren Rahmen. Dafür geht bei Verwendung des Handschuhe etwas verloren, nämlich sprichwörtlich das Fingerspitzengefühl. Es war sehr ungewohnt und auch etwas unsicher, den Kühlkörper so montieren zu müssen. Da passe ich lieber bei der Montage etwas mehr auf und entferne die Fingerabdrücke gegebenenfalls hinterher.

2.2 Fan Duct 140mm
Als Zubehör zum Macho gibt es auch noch sog. Fan Ducts, im Prinzip ein Strömungsrohr, um die Abwärme direkt durch den hinteren Gehäuselüfter aus dem Gehäuse zu befördern.

Die Verpackung ist in genau dem gleichen Stil gehalten wie auch der Macho selbst.

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Der Fan Duct ist aus Gummi, welches allerdings erstaunlich starr ist. Beide offenen Enden wurden zum Schutz für den Transport mittels Karton aufgefüllt.

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Da zwischen dem Kühlkörper und dem hinteren Gehäuselüfter eher selten viel Platz ist, sollte beim Einbau auf die richtige Reihenfolge geachtet werden:
Gehäuselüfter, (ggf. Mainboard), Fan Duct, Kühlkörper.
Leider liegt dem Fan Duct keine Anleitung bei, wo solch ein Tipp hätte abgedruckt werden können, und auch in der Anleitung des Macho wird das nicht erwähnt.

SAM_3967.jpg

Den Fan Duct gibt es für 120mm und 140mm Gehäuselüfter. Für unauffällige Montage gibt es beide in Schwarzer Farbe. Für 120mm gibt es auch noch eine Version in gelb-orange-kupfer, für 140mm in rot.


2.3 Treffen der Giganten
Der Herausforderer wartet schon:
Zalman FX-100 Cube
Ebenfalls ein passiver CPU-Kühler, welcher aber primär für den passiven Einsatz entwickelt wurde. Laut Hersteller geeignet für CPUs bis 95 Watt Verlustleistung. Optional lässt sich ein 92mm Lüfter montieren, welcher aber primär dazu gedacht ist, die mögliche TDP auf 130 Watt zu erhöhen. Zugegebenermaßen sind 92mm nicht mehr wirklich zeitgemäß, und ein 130 Watt Prozessor sollte auch nicht mit einem passivem Kühlkörper betrieben werden.

Bei diesem Kühler wurde sehr häufig die knifflige Montage bemängelt. Die Backplate ist tatsächlich etwas "eigen", da gefällt mir die Lösung des Macho besser. Für den Kühlkörper bräuchte man eigentlich den Schraubenzieher, der dem Macho beiliegt, doch da war Zalman zu geizig. Minuspunkt. Ansonsten ist die Montage bei beiden Kühler vergleichbar, die große "Vereinfachung", die ich mir nach den vielen negativen Kommentaren erhofft hatte blieb aber aus.

Nun der Vergleich:

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Beide Kühler nehmen sich nicht viel. Im direkten Vergleich fällt auf, dass der Cube etwas dickere Lamellen hat, welche auch stabiler und "stumpfer" sind, und außerdem etwas weiter auseinander liegen. Letzteres sorgt dafür, dass die Luft leichter durch den Kühler strömen und Wärme aufnehmen kann, senkt aber gleichzeitig die Kühlleistung an sich.
Die Lamellen am Macho fühlen sich minimal scharfkantiger an, Schnittverletzungen muss man aber keine befürchten und sauber entgratet ist auch alles. Trotzdem geben die Lamellen auf Druck recht schnell nach.

Ich muss noch dazusagen, dass ich den Cube ohne die vier Plastikecken und das obere Gitter verwende.

2.3.1 Technische Daten im Vergleich
|Macho|Cube
Gewicht|750 Gramm|770 Gramm
Länge|140mm|156mm
Breite|102mm|156mm
Höhe|162mm|157mm
Heatpipes|6, 6mm|4+6, 6mm
Kühlrippen|Aluminium|Aluminium
Lamellenabstand|2,8mm|3,5mm
Beschichtung|vernickelt, eloxiert|vernickelt
Bodenplatte|ja|ja

Unterschiede? Da muss man schon beinahe mit der Lupe suchen.

3. Testsystem und Aufbau
Meinen Computer habe ich mir erst im November 2014 zusammengebaut, und dabei konsequent auf Stille getrimmt: passiver CPU-Kühler, SSD, BeQuiet SilentWings2 Non-PWM-Lüfter 140mm gedrosselt auf ~400RPM, BeQuiet Straight Power E10 500 Watt sowie einer Grafikkarte die bis 65 Grad ebenfalls passiv kühlt. Da Windows die verbaute Festplatte im Leerlauf auch noch abschaltet, ist das System nicht mehr hörbar, auch nicht mit dem Ohr direkt am Gehäuse.

Die Technischen Daten:
Intel Core i5 2320 4x 3,0GHz, Sandy Bridge, 95W
Zalman FX-100 Cube passiver CPU-Kühler
Asus P8B75-V Mainboard
2x 4GB Geil BlackDragon DDR3-1600 RAM
Asus Radeon R9 280 Strix OC 3GB
BeQuiet Straight Power E10 500W
Fractal Design Arc Midi R2 Window

Für den Test wurden beide Kühler jeweils mit der Wärmeleitpaste Arctic MX-2 montiert, um bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
 
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4. Messungen
Um die Leistungsfähigkeit der Kühler in einem realitätsnahen Szenario zu testen, kam wieder das Spiel Minecraft zum Einsatz. Nebenbei lief auch noch das Programm Open Broadcaster Software (OBS), welches die Bildschirmausgabe des Spiels in einer Videodatei auf die Festplatte speichert.

Im Detail:
Minecraft 1.8
OptiFine HD U B6
ShadersMod 2.4.8
SEUS 10.1 Ultra
Open Broadcaster Software 0.651b

Die Gehäuselüfter wurden per Asus FanXpert auf eine benutzerdefinierte Lüfterkurve eingestellt.

chasis.JPG

Wenn ein zusätzlicher Lüfter am CPU-Kühler verbaut wurde, wurde dieser an CPU_FAN angeschlossen, und mit seiner eigenen Lüfterkurve gesteuert

cpu.JPG

Die Szenarien:
Macho Passiv mit Gehäuselüfter

MC Macho.PNG

Macho mit Gehäuselüfter und Fan Duct

MC Macho Duct.PNG

Macho mit Lüfter und Gehäuselüfter

MC Macho Lepa.PNG

Macho mit Lüfter, Gehäuselüfter und Fan Duct

MC Macho Lepa Duct.PNG

Zum Vergleich auch noch:
Cube passiv mit Gehäuselüfter

mc zm nofan.PNG

Cube mit 92mm Lüfter und Gehäuselüfter

MC ZM 92.PNG

Oder nochmal übersichtlich:

Macho passiv mit Gehäuselüfter|51 Grad
Macho mit Gehäuselüfter und Fan Duct|51 Grad
Macho mit Lüfter und Gehäuselüfter|46 Grad
Macho mit Lüfter, Gehäuselüfter und Fan Duct|49 Grad
Cube passiv mit Gehäuselüfter|52 Grad
Cube mit Lüfter und Gehäuselüfter|49 Grad

Mein System hat vom Fan Duct nicht profitiert. Das könnte aber auch daran liegen, dass der Gehäuselüfter sowieso kaum Abstand zum Kühler hat. Ein am Macho montierter Lüfter hat - erwartungsgemäß - die Temperatur gesenkt, durch die geringe Drehzahl aber nur minimal.
Die Verwendung eines Fan Ducts zusammen mit einem zusätzlichen Lüfter verlangt zusätzliche Arbeit. Hier muss der Airflow beider Lüfter aufeinander abgestimmt werden. Vermutlich konnte der langsamer drehende Gehäuselüfter die Luft nicht schnell genug wegschaffen und es kam zu einer Art "Stau" im Kühlkörper.
Die Kühlleistung des Cube? Identisch, lediglich ein Grad Unterschied. Der kleine 92mm Lüfter konnte die Temperatur nicht ganz so weit senken, wie der 120mm Lüfter am Macho, was aber auch nicht groß überrascht. Außerdem wird dieser Lüfter von Zalman auch nur als Erweiterung beworben, wenn man eine CPU mit mehr als 95 Watt Abwärme einsetzen möchte.

5. Fazit
Treffen der Giganten, treffender kann man es kaum beschreiben. Beide Kühlkörper haben eindrucksvoll ihre Kühlleistung unter Beweis gestellt. Ein Temperaturunterschied von lediglich 1 Grad darf getrost unter Messungenauigkeit geführt werden


Positiv:
++ Schraubenzieher im Lieferumfang
+ kombinierbar mit einem 120/135mm Lüfter nach Wahl
+ optional auch mit Fan Duct

Negativ:
- im Vergleich etwas schlechter verarbeitete Lamellen
- Abstand zum oberen Steckplatz

Die Kühlleistung ist identisch. Der größere Lüfter, der auch noch auf beiden Seiten montierbar ist, sowie der mitgelieferte Schraubenzieher sichern dem Macho um eine Nasenlänge den Testsieg.
 
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Naja, der Macho Zero liegt im Kofferraum und wartet darauf in sein neues Zuhause gebracht zu werden.

Edit:
Der Macho Zero ist mittlerweile eingezogen und funktioniert in meinem Gehäuse wesentlich besser als der Genesis.
Habe in Prime95 8°C weniger.
Auf dem Genesis hatte ich 2 140mm X-Silentlüfter und auf dem Macho sitzt jetzt ein Aerocool DS 120mm.
 
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Und nochmal etwas

7. Nachschlag2

7.1 Oberster Steckplatz

Hier nochmal ein Bild zum obersten Steckplatz. Die Grafikkarte hat einen Kühlkörper, welcher 6mm über die Platine übersteht. Dann ist noch genau 1mm Luft bis zum Prozessorkühler:

SAM_3994.jpg

7.1 Nochmal Prime95

Dieses Mal gibt es nochmal eine Stunde Prime95 im SmallFFT, wieder der Celeron, wieder der Macho im passiven Einsatz

prime.JPG

Der Prozessor kommt einfach nicht an die 50 Grad ran :daumen:
 
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