Aufbau eines Heimnetzwerks

gabrielsaw

Kabelverknoter(in)
Hallo zusammen,

ich möchte gern mein Heimnetz aufmstocken und benötige dabei etwas Hilfe. Folgende Ausgangssituation:
Ausgangssituation:
Ich habe 2 Rechner (1 Desktop / 1 Laptop), Tablet, Smartphone, WLAN-Drucker. Das läuft momentan alles direkt über meine Fritzbox 7490 (Internet läuft über Kabel). Sonst habe ich nicht viel Hardware zur Verfügung und müsste dann neue Teile / Geräte entsprechend kaufen.

Ziele:
muss:
1. Ein zentraler Ort wo ich meine Daten ablege (fertiges NAS / gekauftes NAS); Datenmenge vielleicht 4-8TB; Die Daten sind rein privat genutzt (also nur bedingt sensibel; Musik/Bilder/Dokumente/Filme/Eigene Software).
2. Regelmäßige automatisierte Datensicherung der zentralen Datenablage auf ein zusätzliches Laufwerk (ggfs. auf eine externe USB-Festplatte)
3. Ein eigener Mailserver mit entsprechender Adresse
4. Streaming von Filmen; Aufnehmen von Filmen / Serien; Musikbibliothek streamen

Nice-To-Have:
4. Einen Server wo ich z.B. Jenkins, Owncloud, Wiki, Ticketsystem, webserver oder ähnliches aufsetzen kann
5. Erreichbarkeit der zentralen Datenablage von außerhalb z.B. von der Arbeit


Fragen:
1. Wie gehe ich das am geschicktesten an?
2. Gekauftes NAS oder selbst zusammengestellt? Ich spiele mit dem Gedanken ein Raid0 mit BTRFS zusammen zu stellen.... Oder lohnt sich so etwas wie RAID5?
3. Lohnt es sich evtl. gewisse Sachen zu virtualisieren bzw. auf VMs auszulagern?
4. Lohnt sich der Einsatz eines Proxy-Servers heutzutage für den Heimgebrauch?

Ich hoffe das passt hier in der Unterforum... Also bitte nicht gleich hauen wenn nicht :-)

Danke schon mal
 
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Ich würde sagen das lässt sich mit einem (Micro-)Server hinter einer dynamic DNS Adresse eigentlich alles abdecken. An zusätzlicher Netzwerk-Infrastruktur wäre da garnichts nötig.

Die verschiedenen Services (Owncloud/Jenkins/Mail...) würde ich in separaten VMs betreiben, das macht die Trennung und Wartung einfacher.
Dazu gibt es auch vorgefertigte VMs für quasi alle Anwendungsfälle:
Cloud Hosting - Bitnami

RAID 0 macht gar keinen Sinn für Homeserver, da begrenzt das Netzwerk vorher (oder war RAID 1 gemeint?).
 
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Was ist denn für Dich aus Hardwaresicht gesehen ein "Micro-Server". Soweit mir bekannt ist braucht man ja schon etwas potentere Hardware für eine Virtualisierung (ggfs. 2-4Kerner; >8GB RAM ?)

Raid0 war schon richtig. Ist das denn tatsächlich so ein Geschwindigkeitszuwachs, für den man spezielle HW benötigt? Ich dachte die Vorteile von Raid0 könnte man in einem Netzwerk ausnutzen...

Hinweis: Desktop und Laptop hab ich beides über WLAN im Netz hängen (ist der Aufteilung meiner Whg geschuldet und weil ich keine Netzwerkkabel legen wollte).

Ich glaube dann würde es auch Sinn machen wenn dieser Server auch die DHCP-Verteilung vornehmen würde....
 
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Was soll denn RAID0 für Dich bringen? Ein 1 GBit Netz (mehr wirst Du wohl nicht haben) kann nunmal nur gut 100 MByte/s lesen oder schreiben. Bei nur zwei Clients, die das u.U. mal gleichzeitig ausnutzen könnten, bringt noch nicht einmal ein u.U. erzielbarere Vorteil bei den Zugriffszeiten etwas. Ansatzweise moderne HDDs können meist viel mehr wie 100 MB/s schreiben oder lesen. Wenn die Cliest dann auch noch mit WLan am Server hängen, wird die reale Datenrate noch geringer sein und RAID0 bringt noch viel weniger. Oder sind die Clients tatsächlich mit vollem 802.11ac-Standard angebunden und schaffen real auch die 1300 MBit/s?

BTRFS und RAID0? Wenn Du BTRFS (oder auch ZFS) wirklich zur Absicherung der Daten einsetzen willst (wozu sonst BTRFS?), dann brauchst Du m.W.n. Redundanz (also RAID1 oder 5) und (sicher nicht nur bei ZFS) sinnvoller weise ECC-Ram und eine passende CPU. Und dann könnte auch ein RAID5 zur Absicherung eines HW-Ausfalls Sinn ergeben.

Egal, was Du mit dem Server/NAS anstellst, etwas Leistung sollte die CPU schon haben. Ich würde entweder nach einem HP Proliant suchen (mit einer CPU, die zu Deinen Wünschen in Sachen Leistung und Kosten passt) oder mir ein System mit Pentium G4560 oder G4620, 8-16 GB ECC Ram (inkl. zugehörigem Mainbaord) und ein paar Platten im RAID5-Verbund basteln.

Wieviel Ram Du brauchst, musst Du wohl anhand der zu erwartenden Dienste irgendwie ausrechnen. Natürlich kannst Du auch alles auf einem System ohne Vortuialisierung laufen lassen, dann werden halt Updates u.U. etwas schwieriger.

Ein eigener Mailserver mit entsprechender Adresse
Irgendwo hatten wir vor ein paar Wochen schonmal eine Diskussion hier, wie man das mit einer dynamischen IP überhaupt sinnvoll ans Laufen bekommt, falls der auch vom Internnet aus erreichbar sein soll.

Ob Du den Server dann auch gleich als DHCP-Server, Firewall und/oder Internet-Proxy nutzt, musst Du ebenfals selber entscheiden. Hängt ja auch von Deinem vorhandenen Internetzugriff ab und davon, was Du gerne alles beeinflussen würdest. Ich würde solche Dinge, wenn möglich, dem vorhandenen Router überlassen, da es für mich die Infrastruktur erheblich erleichtern würde.
 
AVM bietet doch mit MyFritz schon selbst einen DynDNS Service an welcher auch IPv6 unterstützt.

DHCP und Firewall macht die Fritzbox auch prima, da macht es keinen Sinn auf den Server auszuweichen.

MicroServer ist der Name den HP selbst seiner Proliant Serie gibt. Bei den Anwendungen würde sich sein fetter Xeon nur langweilen (Ausnahme: Auf dem Jenkins laufen durchgängig riesige Jobs), deswegen reicht eine "Micro" CPU.
 
Ich möchte dir empfehlen nicht unbedingt OwnCloud so nehmen. Bin gerade selber von OwnCloud auf NextCloud umgestiegen.
Bei NextCloud hast du schneller Datenübertragung, dass war für mich auf meinem BananaPi wichtig. Außerdem werden die Datenbanken bei NextCloud kleiner.
Wenn du auch von außen auf den Server zugreifen willst, empfehle ich ein gratis SSL Zertifikat von Let's Encrypt.
 
Heißt dass, die 7490 steht hinter einem Kabelmodem? Dann müsstest du erst einmal herausfinden, ob du bei deinem Provider eine IPv4 Adresse bekommen kannst, sonst sind die ganzes Online Services nicht möglich.

Ja es läuft über ein Kabelmodem (ich bin bei Kabel Deutschland (glaub jetzt Vodafone)).
 
Wenn du kein eigenens mini Server bauen möchtest, kannst die ja mal bei Synology oder Qnap umschauen
 
Was soll denn RAID0 für Dich bringen? Ein 1 GBit Netz (mehr wirst Du wohl nicht haben) kann nunmal nur gut 100 MByte/s lesen oder schreiben. Bei nur zwei Clients, die das u.U. mal gleichzeitig ausnutzen könnten, bringt noch nicht einmal ein u.U. erzielbarere Vorteil bei den Zugriffszeiten etwas. Ansatzweise moderne HDDs können meist viel mehr wie 100 MB/s schreiben oder lesen. Wenn die Cliest dann auch noch mit WLan am Server hängen, wird die reale Datenrate noch geringer sein und RAID0 bringt noch viel weniger. Oder sind die Clients tatsächlich mit vollem 802.11ac-Standard angebunden und schaffen real auch die 1300 MBit/s?
Ah ok. Ich dachte man könnte die Vorteile eines Raid0 vielleicht auch in einem Netzwerk "einfach" übernehmen. Da erlag ich einem Irrtum. Ich dachte, da ich vor allem lesend auf die NAS-Daten zugreifen will, macht es Sinn das Ganze im Raid0 laufen zu lassen. Aber es leuchtet mir ein, dass die Voraussetzungen dafür ungünstig sind. Ich habe gerade noch einmal nachgesehen, ich habe sogar nur eine 7390 Fritzbox und keine 7490 :-(... Damit schaffe ich definitiv nicht die >1GB - Datenrate... Vielleicht würde dann auch ein Wechsel der Fritzbox Sinn machen...

BTRFS und RAID0? Wenn Du BTRFS (oder auch ZFS) wirklich zur Absicherung der Daten einsetzen willst (wozu sonst BTRFS?), dann brauchst Du m.W.n. Redundanz (also RAID1 oder 5) und (sicher nicht nur bei ZFS) sinnvoller weise ECC-Ram und eine passende CPU. Und dann könnte auch ein RAID5 zur Absicherung eines HW-Ausfalls Sinn ergeben.

Egal, was Du mit dem Server/NAS anstellst, etwas Leistung sollte die CPU schon haben. Ich würde entweder nach einem HP Proliant suchen (mit einer CPU, die zu Deinen Wünschen in Sachen Leistung und Kosten passt) oder mir ein System mit Pentium G4560 oder G4620, 8-16 GB ECC Ram (inkl. zugehörigem Mainbaord) und ein paar Platten im RAID5-Verbund basteln.

Ich hatte mich ein wenig eingelesen in BTRFS und hatte verstanden dass das wohl nicht so gut klappt mit Raid5. Ich weiß nicht wie es da aktuell aussieht mit der Unterstützung. Da muss ich mich noch mal schlau machen.
Irgendwo hatten wir vor ein paar Wochen schonmal eine Diskussion hier, wie man das mit einer dynamischen IP überhaupt sinnvoll ans Laufen bekommt, falls der auch vom Internnet aus erreichbar sein soll.
Danke für den Hinweis... Werde ich noch mal nach suchen.


Ob Du den Server dann auch gleich als DHCP-Server, Firewall und/oder Internet-Proxy nutzt, musst Du ebenfals selber entscheiden. Hängt ja auch von Deinem vorhandenen Internetzugriff ab und davon, was Du gerne alles beeinflussen würdest. Ich würde solche Dinge, wenn möglich, dem vorhandenen Router überlassen, da es für mich die Infrastruktur erheblich erleichtern würde.
Gut das mit dem DHCP-Server auf dem Router macht Sinn. Die Frage Firewall/ Proxy ist schwierig für mich. Ich bin ja nur ein kleiner Hansel und habe jetzt nicht die ultimativen geheimen Raketenpläne etc. bei mir zu lagern.... Ist es denn heutzutage ratsam einen HW-Proxy / Firewall für sein Heimnetz zu haben oder ist das etwas overkill?

AVM bietet doch mit MyFritz schon selbst einen DynDNS Service an welcher auch IPv6 unterstützt.

DHCP und Firewall macht die Fritzbox auch prima, da macht es keinen Sinn auf den Server auszuweichen.

MicroServer ist der Name den HP selbst seiner Proliant Serie gibt. Bei den Anwendungen würde sich sein fetter Xeon nur langweilen (Ausnahme: Auf dem Jenkins laufen durchgängig riesige Jobs), deswegen reicht eine "Micro" CPU.

Danke für die Hinweise. Das klingt als sollte ich mal die Features meiner Fritzbox etwas mehr ausreizen :-)
Auf dem Jenkins würden nur kleinere Projekte laufen.

Ich möchte dir empfehlen nicht unbedingt OwnCloud so nehmen. Bin gerade selber von OwnCloud auf NextCloud umgestiegen.
Bei NextCloud hast du schneller Datenübertragung, dass war für mich auf meinem BananaPi wichtig. Außerdem werden die Datenbanken bei NextCloud kleiner.
Wenn du auch von außen auf den Server zugreifen willst, empfehle ich ein gratis SSL Zertifikat von Let's Encrypt.
Alles klar. Danke für die Hinweise :-)

Wenn du kein eigenens mini Server bauen möchtest, kannst die ja mal bei Synology oder Qnap umschauen
Eigentlich würde ich schon gern selbst schrauben da ich etwas süchtig danach bin :-( ... Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es doch günstiger ist als etwas fertiges zu kaufen. Aber da muss ich das mal evaluieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich geb dann auch mal meine 2 Cent dazu... :)

Zur Frage, ob fertiges NAS oder kleiner Server-Selbstbau:

Beim NAS bist du daran gebunden, was der Hersteller an Features anbietet. In vielen vielen Fällen reicht es völlig aus. In dem Fall profitiert man von einer einfachen Konfiguration, gerade als Heimanwender/Einsteiger.

Mit einem "Server" ist man deutlich flexibler. Steckt dafür aber auch gleich deutlich tiefer in der Materie drin. Man hat eben keine All-In-One-Oberfläche, sondern (üblicherweise) ein normales Linux. Davor sollte man sich also nicht fürchten... :D
Aber dafür kann man eben selbst genau wählen, was laufen soll. Etwa Nextcloud statt Owncloud, Diverse Mailserver zur Auswahl etc.

Aber an sich reicht für die meisten ein gutes NAS trotzdem völlig. Vor allem für die Hauptaufgaben wie Fileserver und Owncloud.


3. Ein eigener Mailserver mit entsprechender Adresse

Einen Mailserver ein zu richten ist schon etwas anspruchsvoller, aber machbar. Ich rate allerdings davon ab, direkt vom Heimserver aus Mails zu verschicken. Mails die direkt von einem DSL-Anschluss kommen, werden von vielen Mailservern direkt als Spam aussortiert. (Mails empfangen ist dagegen unproblematisch.)


Nice-To-Have:
4. Einen Server wo ich z.B. Jenkins, Owncloud, Wiki, Ticketsystem, webserver oder ähnliches aufsetzen kann

Owncloud wird von vielen NAS direkt angeboten. Mit deinen anderen Services solltest du vor dem Kauf genauer prüfen, ob es unterstützt wird. Oder eben einen Linux-Server nehmen.


2. Gekauftes NAS oder selbst zusammengestellt? Ich spiele mit dem Gedanken ein Raid0 mit BTRFS zusammen zu stellen.... Oder lohnt sich so etwas wie RAID5?

Mit einer langsamen Festplatte kann man durchaus unter dem Netzwerk-Limit liegen. Jedenfalls bei LAN. Dein WLAN ist wohl noch langsamer. Von der Geschwindigkeit her lohnt es sich nur eingeschränkt.
RAID 5 ist ohnehin nur interessant, wenn man mehrere Festplatten verbauen will. Dann ist es aber schon allein wegen der Redundanz nicht verkehrt (das ersetzt natürlich kein Backup!).

Ich hab bei mir aktuell 5 Festplatten (alle lahme "stromspar" WD Green/Blue) verschiedener Größen in einem BTRFS-RAID 5 laufen. Ohne RAID waren die Festplatten durchaus mal ein Flaschenhals. Mit RAID bin ich am LAN-Limit.

3. Lohnt es sich evtl. gewisse Sachen zu virtualisieren bzw. auf VMs auszulagern?

In der Regel nein.

4. Lohnt sich der Einsatz eines Proxy-Servers heutzutage für den Heimgebrauch?

Nein. Hat sich IHMO noch nie wirklich gelohnt. Ein Browser cached selbst schon genug. Da verlangsamt ein weiterer Cache-Proxy eher. Und bei https (also verschlüsselt) funktioniert es eh nicht mehr.

Eigentlich würde ich schon gern selbst schrauben da ich etwas süchtig danach bin
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... Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es doch günstiger ist als etwas fertiges zu kaufen. Aber da muss ich das mal evaluieren.

Selbstbau kann günstiger sein. Muss aber nicht. Je nach Anforderungen und Selbstbeherrschung. :D

Bei meinem Heimserver hat allein das Mainboard von Supermicro (ohne CPU/RAM) schon 200 € gekostet... (Aber ich bereue es nicht. :) )


Edit: eine Fritzbox mit Festplatte zählt bei mir nicht als NAS, sondern bestenfalls als Notlösung...
 
Danke für die ganzen Antworten. Das hat mir schon einiges an Klarheit gebracht. Ich werde es so gut es geht berücksichtigen.
 
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