RJ45-Stecker Elektroschlag

Dr-Datenschutz

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Morgen
Also mir ist vor ein paar Tagen etwas sau komische Passiert...
Ich wollte meinen Router anschalten, aber ich habe unabsichtlich nicht auf die rechte Seite gegriffen, wo sich der Knopf befindet sondern auf die linke Seite (dort sind die Cat5 Kabeln angeschlossen, Es sind 2 Kabeln angeschlossen).

Naja was soll ich sagen:ugly:. Ich habe auf jeden Fall einen ordentlichen Elektroschok abbekommen (mich hat es auf den Boden geworfen:wall::wall: ).

Aja das ist übrigens nicht nur mir passiert sondern auch noch 2 anderen Leuten...


- Was haltet ihr davon??
- Kann es an sein, dass irgendwie Strom aud den RJ45 Steckern liegt (der Router war ja ausgeschalten also dürfte es nicht an ihm liegen).
Das kommt mir aber auch irgendwie komisch vor, da ich an meinen PC ganz normal das andere Ende vom Kabel an und ausstecken kann :ugly: (ohne Elekroschok)

hier ist noch ein Bild von der Konstruktion (Ich habe jetzt mal ein Stück Papier zwischen die beiden Stecker gegeben)...

attachment.php


mfg
 
Steht der PC in einer anderen Etage? Hoert sich fuer mich nach einem hohem Potenzialausgleich an ;)
Spannung schon gemessen?
 
Also erstmal danke für die schnellen Antworten:D
Also beide Pcs die an den Kabeln hängen stehen im gleichen Stockwerk aber halt ein paar Räume weiter..

Das mit der Statischen Entladung habe ich auch zuerst geglaubt, als meine Mutter gesagt hat, dass sie sich beim anschalten des Router elektrisiert hat :ugly: (der Router war nicht mal angeschaltet also muss der Stromstoß doch was mit den Kabeln zu tun haben!!!
Also bin ich hingegangen und habe mir auch mal einen schönen Schlag abgeholt... :wall:

Ich habe dann mal auf den Router getippt und wir haben einen Techniker geholt. Der hat den Router dann 3 Tage später überprüft und sich dabei an dem RJ45 Stecker auch so einen Schlag geholt, dass es die FI Sicherung rausgehaut hat...:wall:

Für mich stellt das alles noch ein sehr großes Rätsel da, weil ich mich ja z.B. wenn ich die Kabelenden an den Pcs angreife keine Schlag bekomme.. Vielleicht hat ja irgendwer mehr Ahnung als ich :D

mfg
 
Das ist ein sehr gefährliches Problem.

Die Ursache liegt in unterschiedlichen Potentialen des Schutzleiters der angeschlossenen Geräte. Der Schirm des CAT5-Kabels sollte eigentlich an beiden Seiten geerdet sein, also auf den Minuspol der Gleichspannungsversorgung des PC-Netzteils gelegt sein. Dieser Kontakt ist dann über den Schutzleiter an der Steckdose geerdet. Hier liegt also das Problem:
- Mindestens eine Steckdose an der ein Gerät angeschlossen ist, ist falsch angeschlossen. Hier muß dringend geprüft werden.
Ich vermute nach der Fehlerbeschreibung, daß einfach einer der Schutzleiter nicht angeschlossen ist. Es wäre sogar möglich, daß die Schutzleiter von mehreren Steckdosen bei einer Wohnungsrenovierung über die grün-gelben Leiter miteinander verbunden worden sind, aber dann nicht mit dem PEN-Leiter am Sicherungskasten angeschlossen sind. Ich nenne diese Verschaltung gerne "Selbstmordschaltung". Warum? - Denksportaufgabe!

Wie kann man nun feststellen, was für ein Fehler vorhanden ist?

Vorgehen:
- Zunächst bracht man eine sichere Erde (Heizung oder so) und ein Meßgerät.
- Spannung messen zwischen Erde und Schutzleiter der betreffenden Steckdose. Wenn (praktisch) keine Spannung meßbar ist, dann:
- Widerstand messen zwischen Erde und Schutzleiter der betreffenden Steckdose. Wenn praktisch kein Widerstand meßbar ist, dann ist der Schutzleiter korrekt angeschlossen.

Wenn bei einer der Messungen ein anderes Ergebnis herauskommt, dann liegt ein lebensgefährlicher Installationsfehler vor.

Wenn alle Steckdosen OK sind, dann schauen wir weiter.
 
Da es sich bei dem Problem möglicherweise um Lebensgefahr handelt, solltest Du nicht zu lange warten.
Hast Du ein Messgerät?
Kannst Du sagen, wo genau Du angefasst hast, als Du den Schlag bekommen hast?
 
Zum Thema Gefahr: Seit dem Zwischenfall hab ich den Router sowieso nicht mehr abgedreht, da ich Angst hatte mich noch mal zu elektrisieren... Also dürfte eh nichts passieren da alle in der Familie schon einen ordentlichen Respekt haben...
Also Messgerät habe ich keines zu Hause aber morgen in der Früh kommt eh mal der Techniker..:D

Den Schlaghabe ich bekommen, als ich die beiden RJ45 Stecker berührt habe, welche an den Ports des Routers angeschlossen sind...

mfg
 
Sollte in solchen Fällen nicht auch die Sicherung einspringen?
Das hängt davon ab, welcher Fehler genau vorhanden ist.

Wenn zum Beispiel an einem der beiden PCs nur die Verbindung der Gleichspannungsmasse zum Gehäuse fehlen würde, könnte der beschriebene lebensgefährliche Fall eintreten, ohne dass die Sicherung anspricht. Das liegt daran, daß zum Ansprechen der Sicherung, korrekt heißt das Ding "Leitungsschutzschalter", ein Ansprechstrom nötig ist. Eine 16A-Sicherung löst somit bei 16A erst nach einiger Zeit aus (so etwa 10 Minuten). Wenn nun der sich ergebende Ableitstrom durch die Leitungen und sonstigen Bauelemente untern den Nennstrom der Sicherung begrenzt bleibt, dann löst die Sicherung nicht aus.
Damit ein Mensch stirbt, reicht auch schon ein Strom von 30mA für mehr als 0,1s Dauer aus - nicht immer, aber oft.

Normalerweise sollte ein Fehlerstromschutzschalter einen derartigen Defekt diagnostizieren und dann abschalten. Der ist hier aber wohl nicht vorhanden.

Ich habe auch schon mal erlebt, daß ein stark störendes aber nicht lebensgefährliches Potential auf einem Netzwerkkabel durch eine (elektrisch) defekte aber noch funktionierende (Daten übertragende) Netzwerkkarte hervorgerufen worden sind.

Nun warten wir mal ab, was denn die Isolationsmessungen und Installationsmessungen des Elektrikers ergeben.
 
Das mit den lebensgefährlichen Spannungen hatten wir letztes Jahr in Physik^^ Ich habe hier sogar noch irgendwo die Tabelle rumliegen:gruebel:
Wir haben unter anderem auch gelernt, sobald Strom dort fließt (z.B über eine Gehäuse) wo er nicht fließen soll, sollte sich doch auch ein bestimmtes Bauelement auslösen. Wir hatten das Beispiel, an einem Draht, der sich sofort erhitze und und sich verbogen hatte und somit den Stromkreis unterbrochen hatte. Schuko? Weißt du dazu Näheres?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den lebensgefährlichen Stromspannungen hatten wir letztes Jahr in Physik^^ Ich habe hier sogar noch irgendwo die Tabelle rumliegen:gruebel:
Wir haben unter anderem auch gelernt, sobald Strom dort fließt (z.B über eine Gehäuse) wo er nicht fließen soll, sollte sich doch auch ein bestimmtes Bauelement auslösen. Wir hatten das Beispiel, an einem Draht, der sich sofort erhitze und und sich verbogen hatte und somit den Stromkreis unterbrochen hatte. Schuko? Weißt du dazu Näheres?
Das haben wir heute in Physik gehabt, aber ich hab nicht aufgepasst:ugly:. Sollte mir dann wohl noch jemand erklären:D.
 
Schuko ist die Abkürzung für Schutzkontakt. Damit ist normalerweise der Schutzleiterkontakt in der Steckdose gemeint, die in Deutschland entwickelt worden ist. Im Gegensatz zu den Steckdosen in England zum Beispiel, hat die deutsche Schuko-Steckdose die Eigenschaften eines Lasttrennschalters. Sie ist also dazu in der Lage, den Stromfluß sicher beim Ziehen des Steckers zu unterbrechen, so daß der dabei entstehende Lichtbogen gelöscht wird. Die englische Steckdose kann das nicht. Dort ist daher an jeder Steckdose die für größere Ströme zugelassen ist, ein Schalter eingebaut, so daß man die Steckdose vor dem Ziehen des Steckers abschalten kann. Wenn man das nicht macht ... :devil:

Ich komme vom Thema ab.
Ich kenne Strom oder Spannung. Was bitteschön sollen "Stromspannungen" sein?

Der durch Hitze sich verbiegende "Draht" ist ein Bimetall, also ein Stück Metall, daß aus zwei (Bi) verschiedenen Metallen besteht, die unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten haben. Dadurch verändert das Bimetall bei Erwärmung seine Form. Diese Eigenschaft wird im Leitungsschutzschalter dazu genutzt, daß der Leitungsschutzschalter nicht sofort bei einer kurzzeitigen Stromspitze, wie sie zum Beispiel beim Einschalten des PC-Netzteils entsteht, auslöst, sondern erst nach einer gewissen Zeit der Überlastung, die die Leitung (also das Kabel) beschädigen könnte. Es geht dabei also nicht primär um den Schutz des Menschen, sondern um den Schutz der Leitung.

Der Schutz des Menschen soll dadurch durchgeführt werden, daß man alle metallenen berührbaren Oberflächen auf ein elektrisches Potential legt. Es wird das Erdpotential verwendet. Der Schutzkontakt der Steckdosen ist also mit diesem Erdpotential verbunden. Wenn nun irgendwo ein Fehler auftritt und ein gegen Erde Spannung führendes Element (RJ45-Kabel zum Beispiel) kommt nun gegen eine solche geerdete Oberfläche, dann entsteht ein großer Strom. Dieser nennt sich Kurzschlußstrom (wenn alles so funktioniert wie es theoretisch sein sollte), also der allseits bekannte Kurzschluß. Da dieser Strom viel größer ist als der Nennstrom des Leitungsschutzschalters, löst der darin auch vorhandene Magnetauslöser aus und schaltet ab. Wenn abgeschaltet ist, ist auch keine gefährliche Spannung mehr da, die dem Menschen gefährlich werden könnte.

Dieser Mechanismus hat hier beim Threadersteller nicht funktioniert, denn sonst hätte er ja keinen Stromschlag bekommen können. Ich hoffe, es ist nicht noch etwas passiert, denn eigentlich sollte doch heute morgen der Elektriker bei ihm auflaufen und er wollte uns berichten, was er bis jetzt noch nicht getan hat.:(
 
Morgen.
Ich konnte nicht früher antworten, da ich heute bis 5 in der Schule war aber das Problem mit dem Router hat sich gelöst.
Hier die Kurzfassung die ich von meiner Mutter erzählt bekommen habe:
Der Technkiker da und hat alle Steckdosen üperprüft.
Dabei hat sich heausgestellt, dass die Steckdos, an welche der Router (+ Telefon) angeschlossen sind NICHT geerdet war... (ist auch komisch, dass das noch nie aufgefallen ist obwohl wir in der Wohnung schon ca. 10 Jahre leben)
Er hat sich nun darum gekümmert und jetzt funktioniert wieder alles tadellos :D

Nochmals vielen Dank an alle die geholfen haben (besonders an Friday:daumen: )

mfg
 
...ist auch komisch, dass das noch nie aufgefallen ist obwohl wir in der Wohnung schon ca. 10 Jahre leben...
Ich würde sagen, daß in mindestens 20% aller Wohnungen die vor 1970 gebaut worden sind, derartige Fehler vorhanden sind. Die fallen dem Laien nicht auf, bis solche Dinge passieren wie hier beschrieben. Das ist einer der Gründe, warum die Elektro-Innung den E-Check propagiert.

Übrigens ist es mir nicht ganz logisch, wieso nur die Steckdose an der der router angeschlossen war, nicht geerdet gewesen sein soll, denn der Router hat doch ein Netzteil und das stellt sowieso eine galvanische Trennung dar und der Schutzleiter wird vom Netzteil nicht verwendet. Sollte ich damit recht haben, ist der Fehler, der zum Stromschlag geführt hat, entweder noch vorhanden oder hier sind jetzt noch nicht alle Fehler beschrieben worden.
Als normaler Elektriker kann man auch sowieso einem normalen Laien nicht genau erläutern, was da denn nun wirklich für ein Fehler war.

@Overlocked: Das konnte ich mir nicht verkneifen und da wir ja gerade an dem Thema waren...
 
Bei uns im Haus haben wir vor zwei Jahren auch Bauklötze gestaunt, wie Clever das bei uns verdrahtet war (jetzt isses richtig gemacht worden). Wir waren nicht die einzigen die entsetzt waren auch der Elektriker hat nen Schock bekommen, weil geniale verkabelung:wall: (wenn man einen PC anmacht, fliegen im ganzen haus einzeln die Sicherungen:ugly:).
 
Zurück