[User-Review] Lian Li PC-C60B HTPC-Gehäuse

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[User-Review] Lian Li PC-C60B HTPC-Gehäuse



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Inhaltsverzeichnis:
Einleitung


Auf der Suche nach einem HTPC-Gehäuse, in welches ein ATX-Mainboard eingebaut werden kann, bin ich auf das Lian Li PC-C60 gestoßen.

Die Auswahl in diesem Produktbereich ist nicht sehr groß. Außer dem Lian Li Gehäuse gibt es kaum Gehäuse mit guter Be- und Entlüftung, welche für ein Gamer-System notwendig ist.


Ich möchte mich hier auch bei Caseking für die schnelle Lieferung meiner Bestellung bedanken.




Technische Daten - Preisvergleich


Das Lian Li PC-C60 besticht durch zahlreiche Features. Das Gehäuse besitzt zwei USB 3.0 Frontanschlüsse die durch einen internen Header angeschlossen werden. Des Weiteren können bis zu vier 140mm Lüfter eingebaut werden, was in dieser Produktkategorie eine Seltenheit ist.

Die weiteren technischen Daten lauten wie folgt:

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Das Lian Li PC-C60 in Schwarz wird zur Zeit ab ca. 165€ verkauft. Für die silberne Variante werden Preis ab ca. 170€ verlangt.

Preisvergleich


Verpackung - Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einer für Lian Li typischen Verpackung geliefert. Auf der Vorderseite ist das Gehäuse abgebildet und es sind die herausragenden Eigenschaften dargestellt. Auf der Seite werden die Technischen Daten aufgeführt.



Das Gehäuse wird durch zwei flexible Schaumstoff-Puffer vor Beschädigungen geschützt. Durch die Flexibilität lässt sich das Gehäuse gut aus dem Karton entnehmen.



Zum Lieferumfang gehört:


  • Lian Li PC-C60 Gehäuse
  • alle benötigten Schrauben zur Befestigung von Festplatten/ODD/Netzteil
  • USB 3.0 auf USB 2.0 Adapter
  • Gehäuse-Speaker
  • mehrsprachige, bebilderte Bedinungsanleitung
  • Lian Li Zubehörübersicht





Außenansicht
Das Lian Li PC-C60 ist, wie die meisten Gehäuse des Herstellers, ein sehr schlicht gehaltenes Aluminiumgehäuse. An der Front erkennt man, dass Lian Li direkt eine Laufwerksblende für das optische Laufwerk mitgeliefert hat, wodurch die Front nicht durch sichtbares Plastik "verschandelt" wird.



Die Frontanschlüsse sowie der Power- und Reset-Button sind rechts unten, direkt unter den 5,25"-Schächten angesiedelt.



Auf der Oberseite erkennt man die Aussparung für einen weiteren 140 mm Lüfter, welche durch eine passende Platte verschlossen ist. Möchte man dort einen Lüfter installieren, sollte man sich noch einen passenden Meshgittereinsatz besorgen.



An der Rückseite ist zu erkennen, dass die Befestigungsleiste für die Erweiterungskarten aus der Rückwand herausragt. Ansonsten besitzt die Rückseite die üblichen Öffnungen für I/O-Blende und Netzteil, sowie die Erweiterungsslots.



Innenansicht


Wenn man das Gehäuse öffnet, fällt einem sofort der Mittelsteg auf, an dem die Laufwerkkäfige befestigt werden. Bevor man diesen entfernen kann, muss man zuerst alle Laufwerkskäfige entfernen. Diese sind mit kleinen Schrauben (die recht schnell kaputt gehen) am Mittelsteg und an den Außenwänden befestigt.




Hat man dies alles entfernt hat man einen freien Blick auf das Innere des Gehäuses. Der Innenraum ist vollständig schwarz lackiert, nur die Einbauten sind aluminiumfarbig.



Bei der Netzteilbefestigung gibt es positive und negative Aspekte. Zur Geräuschminimierung liegt das Netzteil auf Gummistreifen auf, wodurch weniger Vibrationen auf das Gehäuse übertragen werden.
Allerdings wurde auf einen Staubfilter verzichtet, wodurch Staub ungehindert in das Netzteil kommt.




Verarbeitung


Die Verarbeitung ist wie von Lian Li gewohnt, sehr gut. Es gibt keinerlei scharfkantige Stellen und auch die Lackierung ist sehr gut und gleichmäßig.

Allerdings sind die kleinen Schrauben zur Befestigung der Laufwerkskäfige sehr einfach zu beschädigen. Passt der Schraubendreher nicht exakt, ist die Schraube schnell zerstört. Zwar liefert Lian Li ein paar Ersatzschrauben mit, jedoch ist es sehr ärgerlich wenn man die Schraube kaum noch aus dem Gehäuse bekommt.

Die Lüfter sind akzeptabel. Man hört keine Störgeräusch wie Klackern oder Schleifen. Jedoch sind sie nicht vollständig "lautlos" und sind bei 12V gut hörbar.
Die Staubfilter sind zu dem für meine Verhältnisse zu grob und mussten deshalb verbessert werden (mehr dazu beim Einbau der Hardware).




Einbau der Hardware


Testsystem:

AMD Phenom II X4 955BE
AsRock 970 Extreme 4
Scythe Grand Kama Cross (Antec H20 620)
8GB Geil Value RAM DDR3-1333
Gigabyte GTX 460 OC 1GB
Cougar CM 550
Crucial C300 64GB
Samsung Spinpoint F4 320GB
Scythe Kaze Ace Lüftersteuerung
Der Einbau der Hardware begann mit der Verbesserung der Staubfilter. Dazu wurden diese mit Damen-Feinstrümpfen :D überzogen, wodurch auch recht feiner Staub herausgefiltert wird.



Dadurch, dass alle Laufwerkskäfige ausgebaut werden, lassen sich Netzteil und Mainboard sehr leicht einsetzen.
Je nach Boardlayout und verwendetem CPU-Kühler ist es zu empfehlen den P4/P8-Stromstecker vor der Endmontage des Mainbaords zu befestigen, da man ansonsten nicht mehr rankommt.


Möchte man ein ATX-Mainboard verbauen, muss man keine weiteren Abstandshalter montieren. Bei Micro-ATX Mainboards müssen zwei weitere Abstandshalter angebracht werden.


Die Kabel der Frontanschlüsse sind sehr lang und würden selbst für einen Big-Tower ausreichen. Dadurch muss man noch mehr Kabel verstaut bekommen, was aufgrund der eh schon geringen Platzverhältnisse, sehr ärgerlich ist.

Positiv ist aber, dass die USB 3.0 Frontanschlüsse über einen internen Anschluss angebunden werden.


Zur sauberen Verkabelung empfehle ich klebbare Kabelbinderösen, da ansonsten nirgends Kabel befestigt werden können.
Bevor man die Laufwerkskäfige einsetzt, sollte man die Verkabelung vollendet haben, da man nach dem Einbau nicht mehr an die Kabel rankommt.



Hat man die Verkabelung beendet, muss man zuerst noch die Grafikkarte einbauen, da dies aufgrund des Mittelstegs nicht nachträglich möglich ist.
Danach kann man sich an die Montage der Laufwerke machen.

Die Festplattenkäfige sind modular aufgebaut, wodurch man nur so viele Käfige verbauen muss, wie man wirklich braucht. 3,5" Festplatten werden mit Gummipuffern verbaut, wodurch Schwingungen vermindert werden. Die 2,5" Festplatten werden fest verschraubt und es gibt keine Schwingungsdämpfung.



Das optische Laufwerk muss zuerst außerhalb des Gehäuses in den Rahmen eingebaut werden und dieser wird dann komplett montiert. Dazu muss man diesen von hinten, leicht versetzt einsetzen, da man ansonsten, durch die nach außen abstehende Laufwerksblende, nicht am Gehäuselüfter vorbei kommt.
Dies ist dann ärgerlich wenn man einen recht großen CPU-Kühler verbaut hat, da dann unter Umständen kein optisches Laufwerk verbaut werden kann.





Temperaturen
Ein Temperaturvergleich ist leider nicht möglich, was ich sehr bedauere.

Wie kommt es dazu:

Ich wollte eigentlich das Lian Li PC-C60 mit meinem alten Midi-Tower, Lian Li PC-60FNW, vergleichen. Als CPU-Kühler diente im Midi-Tower ein Antec H20 620 Kompaktwasserkühler, welcher zu Beginn auch im PC-C60 verbaut war. Der Kühler ging allerdings bevor ich die Temperaturtests durchführen konnte kaputt.

Allgemein kann ich sagen, dass die CPU-Temperatur in etwas gleich war, aber die Temperatur der Grafikkarte einige °Celsius höher war als im Midi-Tower.


Die aktuellen Temperaturen sind wie folgt:


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(System: AMD Phenom II X4 955BE, Scythe Grand Kama Cross, Gigabyte GTX 460 OC)


Die CPU-Temperatur bewegt sich im Leerlauf, sowie unter Vollast in einem akzeptablen Rahmen. Die Grafikkarte wird unter Vollast allerdings ziemlich heiß, was aufgrund des Gehäuselayouts zu erwarten war, da die GPU nicht direkt mit Frischluft versorgt werden kann.
Fazit
Alles in allem kann ich sagen, dass das Lian Li PC-C60 ein gelungenes HTPC-Gehäuse ist, welches ein paar Mängel aufweist.

Besonders gefallen hat mir der modulare Aufbau des Gehäuses und der Festplattenkäfige. Des Weiteren sind die zahlreichen Montagemöglichkeiten für große Lüfter hevorzuheben, was in kaum einem HTPC-Gehäuse möglich ist.

Auch gefallen hat mir, dass die USB 3.0 Frontanschlüsse intern angeschlossen werden können und nicht wie sonst zu sehen, hinten hinausgeführt werden müssen.

Nicht gefallen hat mir, dass es keinerlei Zubehör zum Kabelmanagement im Lieferumfang gibt und dass dadurch ohne weitere Investitionen kein gutes Kabelmanagement durchgeführt werden kann.
Ein weiterer Minuspunkt sind die langen Kabel der Frontanschlüsse und die schwachen Schrauben zur Montage der Festplatten-/ODD-Käfige.



Zusammenfassung:

Pro:


  • modularer Gehäuseaufbau
  • gute Verarbeitung
  • interner USB 3.0 Frontanschluss
  • Grafikkarten bis 37cm einbaubar
  • CPU-Kühler bis 13,7cm einbaubar
  • brauchbare Lüfter vorinstalliert
  • entkoppelte Festplattenmontage (3,5")

Negativ:


  • schlechtes Kabelmanagement
  • zu lange Kabel der Frontanschlüsse
  • teilweise "schlechte" Schrauben zur Befestigung der Festplatten-/ODD-Käfige
  • kein Staubfilter für Netzteil
  • Monatge des optischen Laufwerks u.U. schwierig

 
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