Aus den Bücher ngeht aber auch hervor, dass Geralt ein (sehr) guter Schwimmer ist. Ein Beispiel findet sich im Buch "Das Erbe der Elfen" als Geralt einen kleinen Jungen namens Everette vor dem Sägmaul rettet, in dem er ins Wasser springt und ihn wieder zum Boot schleppt. Anschließend kommt es zu einem kleinen "Handgemänge"/"Kampf" zwischen Geralt und dem Sägmaul, welchen Geralt zwar nur Dank Hilfe von außen (der Bootsbesatzung und Passagiere) überlebt, aber wenn es Not tut, dann springt der Hexer halt auch ins kühle Nass. Natürlich versucht er Kämpfe im Wasser zu vermeiden.
Die Frage ist eben, wie das implementiert wird. Ich hab überhaupt nichts dagegen, dass Geralt im Spiel tauchen und schwimmen kann. Ich hab aber sehr wohl was dagegen, dass CDPR Anreize setzt, dass die Spieler das auch wirklich machen (wie etwa seltene Gegenstände unter Wasser zu packen). Natürlich ist es da relativ leicht zu behaupten, dass man es ja nicht machen muss. Aber in der Realität prallen da dann eben oft zwei reale Motivationen aufeinander, die Motivation, das Spiel möglichst "immersiv" und buchnah zu spielen, also die Perspektive des Rollenspielers. und die Motivation, das Maximum aus dem Spiel rauszuholen, also die Perspektive des Completionist. Man mag das als meine persönlich Schwäche ansehen und damit hat man sicherlich nicht ganz unrecht, aber das sorgt eben dennoch dafür, dass das Spiel per Design (!) Konflikte in mir verursacht. Ganz ähnlich ist es z.B. auch mit den ganzen Pflanzen und Kisten, die so in der Welt verstreut sind. Es gibt viele Spieler, die schon fast einen wahnhaften Zwang haben, alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist, obwohl sie wissen, dass sie das eigentlich nicht müssen. Aber man läuft eben doch immer mit dem Gedanken durch die Welt, dass man was "verpassen" könnte und so macht man es halt, auch wenn es im Endeffekt wenig Spaß macht und sich ständig wiederholt. Ähnlich ist das auch mit so Sachen wie den Unterwasserelementen. Muss man nicht machen, aber macht man dann halt trotzdem, weil man nichts verpassen will. Richtig glücklich dabei ist man dann aber auch nicht, weil man es eigentlich als unpassend zur Spielwelt und dem Spielcharakter empfinden. Als Spieledesigner muss man solche Verhaltensweisen eigentlich antizipieren können. Deshalb gibt es ja die "Game Theory", die sich intensiv mit der Psychologie von Spielern beschäftigt, und wie sie auf gewisse Anreize und Spielelemente reagieren. Dem Spieler die absolute Freiheit zu lassen, ist nicht immer hilfreich, zumindest nicht für einen Teil der Spieler und manchmal sind zusätzliche Anreize, auch wenn sie wie im Falle von Kisten und Wasser eher gering erscheinen, dem allgemeinen Spielvernügen wenig förderlich. Ist natürlich keine einfache Geschichte, da jeder irgendwo anders tickt, aber ich wollte damit nur mal gesagt haben, dass das mit dem "dann lass es halt" oder "dann spiele deine Rolle" eben nicht immer ganz so einfach ist...
Und das ist so. Den Umgang mit einer Armbrust zu erlernen war und ist wesentlich einfacher als mit einem Bogen, so das das die Armbrust im Mittelalter vor allem die Waffe von einfachen Leuten war die nicht die Möglichkeit besaßen das anspruchsvollere training mit dem Bogen zu absolvieren.
Das Gewicht dürfte auch sehr vernachlässigbar sein da nur die einhändige, eigentlich für den Einsatz vom Pferd konzipierte Variante in TW3 verwendet wird, diese ist bedeutend leichter als die schwere Kriegsarmbrüste die man mit beiden Händen bedienen muss, müssen sie auch da sie ja aus dem Sattel herraus mit einer Hand bedienbar sein muss.
Einzig bei Ausweichrollen wäre sie natürlich was hinderlich, aber ehrlich, das sind die Schwerter auf dem Rücken auch, wie es in TW2 war, und das hat auch keinen gekümmert das Geralt mit einem Zweihänder auf dem Rücken rumgerollt ist als würde er nichts auf dem Rücken haben.
Naja, ich bin auch kein großer Freund des ewigen Rumgerolles. Es hat einen Grund, warum Geralt in den Büchern überhaupt (!) keine Rüstung trägt. Geralts Waffe der Wahl ist maximale Beweglichkeit und maximale Schnelligkeit. Alles, was das einschränkt, ist ihm eher hinderlich. Ich sehe da einfach keinen Platz für eine Armbrust, sorry.
Im Zweifelsfall gilt, es ist ein Spiel und solange es dem Spielspaß zuträglich ist kann ich darüber hinweg sehen. Lieber habe ich einen Geralt der ab und zu mal tauchen geht und so mal etwas optische Abwechslung bietet als an Land 40h immer in "ehnlich" aussehnden Landschaften Viecher um zu hauen.
Naja, Spielspaß ist eben relativ. Bei einem Spiel wie Witcher setzt sich bei MIR der Spielspaß aus 80% Story, Charakteren, Dialogen, Entscheidungen, Atmosphäre, Spielwelt, Art Design und nur zu 20% aus dem Rest zusammen (nur so als grober Richtwert). Kampf usw. ist ja ganz nett, aber imo nur Mittel zum Zweck, zumal er sich von der Grundstruktur zwangsläufig nach ein paar Stunden immer und immer wieder wiederholt. Ohne spannende und motivierende Geschichte(n) und maximal mögliche Immersion in die Spielwelt wäre ein Spiel wie Witcher doch nach wenigen Stunden imo schon strunzlangweilig mit immer denselben Kämpfen und immer demselben rumgelaufe/rumgereite. Ich wüsste nicht, wie mich das für mehr 10 Stunden oder so unterhalten sollte. Für mich ist Witcher ein durch und durch story-getriebenes Spiel, daher setze ich auch die Story, mit allem, was dazu gehört, an die allererste Stelle bei den Prioritäten. Glaubwürdigkeit gehört da nun mal auch dazu, sprich Glaubwürdigkeit für sich und Glaubwürdigkeit im Kontext der Buchvorlage. Wer die Glaubwürdigkeit schwächt, schwächt den Kern des Spiels, während er einen Nebenschauplatz (zumindest für mich persönlich) vielleicht etwas stärkt. Zumal es ja nur eine Möglichkeit ist. Ich sehe jetzt nicht, dass Dinge wie Tauchen bzw. Armbrustschießen dauerhaft zu mehr Spielspaß verhelfen sollen. Die meisten Spieler, die ich kenne, gehen nach kurzer Zeit eh dazu über, ihren Schadensoutput zu maximieren, um Kämpfe möglichst schnell über die Bühne zu bringen. Ob dann die Armbrust überhaupt noch von Belang sein wird? Wer weiß...