News Synchronsprecher über Baldur's Gate 3: KI erlaubt keine Kreativität

PCGH-Redaktion

Kommentar-System
Teammitglied
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Synchronsprecher über Baldur's Gate 3: KI erlaubt keine Kreativität

Durch ChatGPT und Co.: Müssen Autoren, Synchronsprecher etc. um ihre Arbeitsplätze fürchten? Die Sprecherinnen von Baldur's Gate 3 haben dazu ihre eigene Meinung und sprechen über die mangelnde Kreativität und Empathie der künstlichen Intelligenz.

Bitte beachten Sie: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert. Allgemeine Fragen und Kritik zu Online-Artikeln von PC Games Hardware sind im Feedback-Unterforum zu veröffentlichen und nicht im Kommentarthread zu einer News. Dort werden sie ohne Nachfragen entfernt.

Zurück zum Artikel: Synchronsprecher über Baldur's Gate 3: KI erlaubt keine Kreativität
 
Also so wie die Autoren die letzten Jahre so ziemlich jedes Franchise gegen die Wand fahren, würde ich mir auch Sorgen machen ob mir nicht irgendwann eine K.I den Arbeitsplatz streitig macht.
Bei der "Kreativität" der aktuellen Autorenriege bin ich mir nicht ganz sicher, ob da eine K.I nicht vielleicht sogar der bessere Weg wäre.
Mal ehrlich, wenn man sich nur mal Disney als Beispiel nimmt, was soll daran noch kreativ sein? Inhalte werden nur neu verfilmt, unlogisch besetzt und in Filmen und Serien gerät die eigentliche Geschichte in den Hintergrund weil man inzwischen überall auf Diversität und Vertretung von jeder noch so absurden Minderheit setzen muss. Das kann man auch tun, aber inzwischen ist das nur noch ein Mittel zum Zweck, nicht sinnvoll geschrieben und wirkt nur erzwungen und aufgesetzt. Kaum eine Realverfilmung der letzten Jahre konnte den Charme des Originals erreichen.

Ob das nun ausschließlich Schuld der Autoren ist, I don't know, wahrscheinlich nicht. Aber wenn man bspw. alleine die Hintergründe von Henry Cavills Ausscheiden bei The Witcher betrachtet, scheinen sie eine große Rolle dabei zu spielen. Immerhin gaben hier die Autoren offen zu, das Quellmaterial nicht zu mögen und wollten lieber ihre eigenen Ideen und Interpretationen umsetzten. Was dabei heraus kam, sieht man ja...
Neben The Witcher selbst war das Spinn-off ja katastrophal und da hatten die Autoren freie Hand.

Das selbe galt bei Game of Thrones. Als die Serie die Buchvorlagen überholte wurde alles in den Sand gesetzt.

Inzwischen werden auch auffällig oft Filme wegen zig Reshoots verschoben, Regisseure quittieren oder werden mehrfach innerhalb eines Filmes ausgetauscht.
Das alles spricht für ein ziemlich großes Problem in Hollywood. Mich beschleicht so das Gefühl, dass an vielen Stellen die falschen Leute das Sagen haben und das leider auch viel zu lange ohne Konsequenz.

Ich weiß auch nicht warum es einem Autor anders gehen sollte wie einem anderen Menschen der bspw. in der Produktion von einer Maschine ersetzt wird. Wenn eine Maschine den selben Job besser und effektiver als du erledigt, dann heißt es irgendwann "deal with it". Klingt hart, aber war noch nie anders.
 
Hmm, naja... Kreativität und Fortschritt bei Menschen besteht oft aus, nimm zwei oder mehr bereits existierende Dinge und kombiniere sie zu etwas Neuem, manchmal um etwas zu verbessern, manchmal um ein Problem (besser) zu lösen, manchmal, um Kunst zu machen.
Das Hauptproblem von KIs dürfte hauptsächlich länger darin liegen, dass sie nicht einfach so prüfen können, ob die neue Kombination Sinn macht oder nicht. Das dürfte teilweise erst gehen, wenn sie echte Probleme lösen, an denen ihre Kombinationen sich beweisen müssen. Ansonsten sind sie bestenfalls ein (wenig schmeichelhaftes) Spiegelbild der internetaffinen Menschheit, das sehr viel Output schaffen kann.
 
Ganz ehrlich, gerade in Hollywood sollte man wohl wegen fehlender Kreativität die Klappe halten. Denn zumindest die großen Marken haben in den letzten Jahren eher damit geglänzt alte Stories mit mehr CGI aufzuwärmen, vielleicht noch mit einer Prise "woke", die im Zweifel die eigentlich kohärente Geschichte kaputt macht.

Abgesehen davon fangen ja auch Menschen in der Regel nicht bei null an, sondern bauen auf den Werken von Anderen auf. Der Herr der Ringe war z.B. der Blueprint für viele Fantasy Stories.

Ich kann natürlich schon verstehen, dass da einige ihre Felle wegschwimmen sehen. Aber als Außenseiter sehe ich eher, dass KI die Hürden bei kreativen Arbeiten senkt. Ein Kollege hat z.B. neulich für einen Vortrag das Titelbild von einer KI generieren lassen. Ohne KI wäre es wohl eine langweilige Titelfolie gewesen, denn Zeichnen ist nicht so seine Stärke.
 
Als Autor bei einem Film oder einer Serie bist du ja nicht Entscheidungsträger. Du entscheidest nicht über das Geschlecht des Protagonisten, nicht über seine Herkunft, nicht über das Genre, nicht über die Stimmung, nicht mal über den Verlauf. Das machen höhere Positionen wie die Produzenten oder der Regisseur, die aus genau dem Grund als Mitautoren des Drehbuchs auftauchen. Die Herangehensweise dieser höheren Positionen an ein Produkt ist eine andere wie die eines Autors. Der Autor überlegt welche Geschichte er erzählen will. Der Produzent überlegt welche Zielgruppe aus welchem Grund ins Kino geht, was die sehen wollen und wie sehr man ideologische Elemente (gleich welcher Art) signalisieren muss um finanziell erfolgreich zu sein.

Aus so einer Perspektive braucht man keinen Autor, man braucht einen Auftragsschreiber der innerhalb der Spezifikation arbeitet und der nicht muckt, wenn er das Skript willkürlich umschreiben muss. Der Schreiber drückt hier nicht seine eigene Kreativität aus wie er das will, er schreibt etwas innerhalb klar gesteckter Definitionen. Wenn das klingt wie KI, dann weil es das jetzt schon ist.
 
Zurück