Steam-Umsatzzahlen: Sex sells und virtuelle Sportbegeisterung

Die Leute spielen sogenannte Killerspiele, weil sie darin in atavistischer Art und Weise gegen virtuelle Gegner antreten können, was im realen Leben nicht praktikabel ist, weil damit Gefahr für das eigene Leben verbunden wäre und/oder es außerhalb der real vorhandenen Fähigkeiten liegt und/oder es hochgradig strafbar wäre.

Interpretierst du da jetzt nicht ein bißchen viel in nen Shooter? Also ich spiele die nicht, weil ich sowas gerne in der Realität machen würde. Weiß ja nicht, wie es da bei dir bestellt ist...
 
Er schreibt ja, dass die Leute es eben nicht real machen wollen. Er unterstellt, dass der Grund die Strafbarkeit sei, oder weil man sich selbst nicht dabei verletzen möchte.

Beim zweiten Punkt bin ich aber nicht einverstanden. Es kann ja auch sein, dass man einfach keine anderen Menschen verletzen möchte (weil das beispielsweise menschliche Gefühle beeinträchtigen, Leid anrichten würde, und zudem dem Leben widerspricht).
Trotzdem darf man doch neugierig sein und es sich bildlich vorstellen, wie das ungefähr aussehen würde, oder eben solche Spiele zocken, wo diese Gedanken visualisiert werden. Der Sinn eines Spieles ist ja gerade, dass es keine realen Auswirkungen hat, sondern eine Phantasie skizziert. Das wird in Form des Pixelschubsens ausgedrückt.
 
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Ich habe kein grundsätzliches Problem mit erotischen Videospielen, kenne das spezifische Genre nur vom Hörensagen und will mir deshalb kein Urteil anmaßen. Aber vielleicht kann mir jemand, der sich damit auskennt, eine Verständnisfrage beantworten:

Die Leute spielen sogenannte Killerspiele, weil sie darin in atavistischer Art und Weise gegen virtuelle Gegner antreten können, was im realen Leben nicht praktikabel ist, weil damit Gefahr für das eigene Leben verbunden wäre und/oder es außerhalb der real vorhandenen Fähigkeiten liegt und/oder es hochgradig strafbar wäre.

Weswegen spielen Leute Spiele, in denen sie kindlich aussehende NPCs virtuell herumkriegen und flachlegen können?

Stimmt, und was ist jetzt deine Frage? ^^
Die Antwort ist doch immer, dass man in der virtuellen Welt, im gegensatz zur realen, alles amchen kann/darf .
 
Ein PC unterstützt unser Gehirn, indem wir Wissen auf ihn auslagern können, indem er für uns komplizierte Berechnungen macht und er ist eben auch in der Lage, unsere Phantasie zu unterstützen und durch ihn mit anderen unsere Eindrücke zu teilen.

Ich verstehe nicht, warum Leute Gehirnpolizei spielen möchten, und diese Gedanken kontrollieren wollen.

Früher hatten die Menschen wenigstens noch Freiheit in der virtuellen Welt ihres Kopfes. Diese Freiheit darf niemals angetastet werden. Es ergibt keinen Sinn, vorzuschreiben, was der eigene PC darstellen darf, und was nicht, weil jeder sich all das auch mit etwas mehr Mühe ausdenken könnte.

Das sehen wir doch auch in der durch Bilder verkörperten Kunst. Diese betrachtet man auch, um seine Kreativität anzuregen und neue Eindrücke zu gewinnen.

Es ist höchst vermessen, ein vergleichbares Ausdrucksmittel einzuschränken, obwohl durch den Ausdruck überhaupt niemand beeinträchtigt wird. Und zudem steht es niemandem zu, Ergebnisse aus der Betrachtung oder der Vorstellung im Kopf eines anderen zu mutmaßen, um alleine den Gedanken als gefährlich darzustellen.
Damit würde man sich über seinen nächsten stellen, ihn missachten und versuchen, sich an die Stelle eines mutmaßlichen Gottes zu befördern.
 
Interpretierst du da jetzt nicht ein bißchen viel in nen Shooter? Also ich spiele die nicht, weil ich sowas gerne in der Realität machen würde.

Das hat auch niemand behauptet. Aber du spielst Shooter, weil es dir (anzunehmenderweise) Spaß macht.
Die Frage ist, was es konkret ist, was bei einem Shooter den Spaß ausmacht und was bei Eroges den Spaß ausmacht.

Ich kann nur für mich sprechen: Ich spiele Shooter, weil ich dort meine Fähigkeiten mit einer KI im Singleplayer oder mit menschlichen Widersachern im Multiplayer messen kann. Und das auf eine Art und Weise sowie in Settings, die mich keiner realen Gefahr aussetzen, beispielsweise erschossen zu werden, weil ich den Schusswechsel verliere oder strafrechtlich verfolgt zu werden, weil ich ihn gewinne (bzw. überhaupt führe) oder weil ich für den Nervenkitzel eine Söldnerkarriere einschlagen müsste - was ich im Gegensatz zu viele anderen Spielern aufgrund meiner Ausbildung und Fertigkeiten immerhin könnte.

Ich kann nicht sagen, was bei Eroges den Spaß ausmacht, weil ich keine gespielt habe. Ich habe andere Spiele mit erotischen Hintergrund gespielt, aber kindlich aussehende NPCs wären für mich ein massiver Abtörner. Und weil ich niemanden etwas unterstellen möchte, habe ich ich habe gehofft, das mir darauf jemand eine Antwort geben kann, was es damit auf sich hat.

Wobei ausweichende Gegenfragen und passiv-aggressive Repliken natürlich im Grunde auch eine Antwort sind, nur dass ich dann doch interpretieren muss, was ich gerne vermieden hätte. :)

Stimmt, und was ist jetzt deine Frage? ^^

Der Satz mit dem Fragezeichen dahinter. Falls du ihn nicht findest, wiederhole ich ihn gerne noch einmal:

Frage >>> Weswegen spielen Leute Spiele, in denen sie kindlich aussehende NPCs virtuell herumkriegen und flachlegen können? <<< Frage

Wohlgemerkt, ich stelle nicht die Frage, ob man diese Spiele spielen darf oder spielen sollte. Das kann jeder für sich selbst entscheiden.
Jemand mit pedophilen Neigungen, die diese beispielsweise harmlos in Spielen auslebt, ist schließlich nicht automatisch ein Kinderschänder im realen Leben. Aber ich möchte gerne wissen, warum das jemand spielt, der bei der bloßen Erwähnung von Pedophilie auf die Palme geht.
 
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Ich spiele Shooter, weil ich dort meine Fähigkeiten mit einer KI im Singleplayer oder mit menschlichen Widersachern im Multiplayer messen kann. Und das auf eine Art und Weise sowie in Settings, die mich keiner realen Gefahr aussetzen, beispielsweise erschossen zu werden, weil ich den Schusswechsel verliere oder strafrechtlich verfolgt zu werden, weil ich ihn gewinne (bzw. überhaupt führe) oder weil ich für den Nervenkitzel eine Söldnerkarriere einschlagen müsste - was ich im Gegensatz zu viele anderen Spielern aufgrund meiner Ausbildung und Fertigkeiten immerhin könnte.

Weswegen spielen Leute Spiele, in denen sie kindlich aussehende NPCs virtuell herumkriegen und flachlegen können?
Ich zocke selbst solche Spiele nicht. Und das hat nichts mit der Darstellung von Sexualität zu tun, damit habe ich kein Problem.

Ich kann aber zumindest Mutmaßungen machen, denn es gibt vielschichtige, rationale Gründe, warum jemand es zocken könnte:

1. Es erweitert schlicht das Portfolio an Genres. Battle Royal schlug ein wie eine Bombe, weil es ein neues Spielprinzip war. Eroge ist eben auch eines von vielen Spielprinzipien. Wenn einem andere Genres langweilig werden könnte es für Personen für mehr Abwechslung sorgen, selbst wenn es eine einmalige Sache bleibt und man sich dann wieder anderen Genres zuwendet.

2. Es ist ein Tabuthema. Machen wir uns nichts vor: Das was verboten ist, macht die Leute sexuell an. Warum sollte es sonst so viele Rollenspiel-Pornographie geben, wo z.B. Familienrollen angedeutet werden? Oder wo Vergewaltigungen dargestellt werden? Oder wo Sex mit Straftätern etc. dargestellt ist? -> Daraus zu schließen, dass die Leute das in der Realität erleben wollten, hört sich ja schon sehr geisteskrank an. Sie wollen in der Regel nur die Phantasie erleben, ohne deren reale Nachteile.

3. Man hat in Spielen (allgemein) gar nichts zu befürchten. Man könnte z.B. einen weiblichen Spielcharakter salopp fragen, ob er vögeln wolle, und hat überhaupt keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten. In der Realität muss man schon Angst haben, nur die Frage zu stellen, ob man dies durchführen dürfe.

Kleines Szenario zum Nachdenken:
Warum sollte ich beispielsweise sexuelle Kontakte pflegen, wenn ich mich mittlerweile der Gefahr aussetze als Sexualstraftäter gesellschaftlich für immer geächtet zu werden, oder gar im Knast jahrelang zu hocken, alleine weil die Partnerin eventuell auf die Idee kommen könnte, zu behaupten, dass sie es nicht gewollt habe? Wie sollte ich in dem Fall das Gegenteil beweisen? -> Ich kann jeden(Deutschen, Schweden etc...) verstehen, der seine Sexualität in der Regel auf Weisen befriedigt, die weniger gefährlich sind und nur zu seiner Vermehrung den wohlüberlegten, direkten Kontakt nutzt (da er ja nunmal kaum eine andere Wahl hat.) Ich weiß, dass das sehr selten tatsächlich zur Anzeige gebracht wird, aber warum soll man nicht einfach derjenige sein, der das Pech hat? Anders sähe es aus, wenn man offen darüber im Vorfeld sprechen könnte, ohne diese Konsequenzen befürchten zu müssen - auch wenn das unromantisch wäre, würde es eventuell zumindest in der Theorie ermöglichen, schriftlich festzuhalten, worüber man sich einig ist. Dann wird es auch keine bösen Überraschungen geben. Das aber nur am Rande.

4. Eventuell würden die Spieler zu Teilen selbst zumindest jugendlich wirken, wenn man das analysieren würde... Ich würde das jedenfalls nicht ausschließen.

5. Um auf das Aussehen einzugehen: Ich denke, dass jünger wirkende Personen einfach gesünder wirken. Keiner will sich Tripper, Aids, Chlamydien, Herpes etc. infizieren. 19% der Südafrikaner zwischen 15 und 49 Jahren sind mit HIV infiziert. 40% der südafrikanischen Schüler gaben in Umfragen an, bereits mindestens einmal vergewaltigt worden zu sein.
Sicherlich ist einer der Gründe auch, dass diese Personen (Schüler) tendenziell eben noch nicht krank sind. Das ist fatal, weil sie dadurch gerade erst krank werden - aber abseits davon zeigt es ganz klar valide Gründe, weshalb junge Personen (und damit meine ich nicht Kinder!) sexuell wohl auf fast jeden Menschen tendenziell attraktiver wirken als alte Personen, denen man schon an der Haut ansieht, dass sie nicht mehr die erste Wahl sind und man auch nicht der erste ist(so hart das auch klingt...) Schuld hat das Gesundheitssystem, bzw. die gesundheitliche Aufklärung, der laxe Umgang mit - und die mangelhafte Bekämpfung von - Geschlechtskrankheiten.

6. Und zuletzt kann es natürlich auch sein, dass das Leute zocken, die tatsächlich auf kindlich wirkende Personen stehen... Das möchte ich auch nicht abstreiten. Aber das ist hier nur einer von sechs meiner Meinung nach relativ nachvollziehbaren Gründen (die aber teilweise auch auf andere Erotikspiele oder pornografische Filme anwendbar sind).

Mal eine andere Betrachtungsweise: Wenn eine volljährige Person sehr "kindlich" aussieht, und einen Partner findet, werden dann diesem Partner auch so ungeheuerliche Dinge unterstellt? - Wäre derjenige dann "krank", wenn er seine Frau auch körperlich für attraktiv hält?
Sollen jung anmutende Personen dann für immer alleine bleiben deswegen und ein Verbot bekommen, in der Erotikbranche zu arbeiten? -> Diese Bewertung nach dem Äußeren, die ja bereits verfassungswidrig ist (in dem Fall sogar in mehrfacher hinsicht) ist völlig hirnrissig. Ich muss leider sagen, dass aus meiner Sicht die Gesellschaft sexuell viel kranker ist, als sie anderen unterstellt.

Es geht auch nicht an, dass hier immer wieder mit Begriffen wie Pädophilie und Kindern in Verbindung mit jugendlichen Personen zwischen 12 und 18 Jahren oder jugendlich wirkenden Personen um sich geworfen wird. Als ich 15 war - das weiß ich noch ganz genau - habe ich mich wie der Affe vom Dienst gefühlt, da ich einfach wie ein Kind(=nicht geschlechtsreife Person) behandelt wurde, obwohl ich über eine voll ausgebildete Sexualität verfügte. Es muss jedem klar sein, dass er mir damals etwas weggenommen hat, wenn ich verschiedene Dinge nicht sehen durfte. Ich hoffte, dass er dafür wirklich ganz triftige Gründe habe, doch im Rückblick ist eine komplette Leere, wenn ich nach Argumenten suche, die es rechtfertigen, an den mir zugänglichen Informationen eine Zensur auszuüben, jedenfalls in einer derart einschneidenden Form, dass Filme, in denen absolut nichts problematisches zu sehen ist, bereits mit FSK 18 gewertet werden, während im Nachbarland Frankreich nachts Pornographie im Fernsehen läuft.
Ironie on/ Und wie wir ja alle wissen, sind Franzosen als komplette Nicht-Romantiker mit völlig verstörter Sexualität bekannt /Ironie off

Meiner Ansicht nach ist es massiv unsensibel, alles unter 18, oder gar schon das derart wirkende, in einen Topf zu werfen und auf jeden, der in den Topf schaut einen Aufkleber mit der Aufschrift: "Geisteskranker" zu pappen, ohne Rücksicht auf die Gefühle der Betroffenen, die vor allem in dem Topf stecken, und das selbst mitbekommen. Leider ist die Gesellschaft mehr und mehr unsensibel geworden und der Druck, der auf viele der Personen in diesem Topf aufgebaut wird, ungeheuerlich. Es wirkt oft wie ein aufgesetzter, hinterlistiger Schein, eine Fassade die nach außen hin getragen wird, ohne wissenschaftliche Fakten zu akzeptieren, gerade weil die Idee, dass man 18 wird und dann ab dem nächsten Tag sexuell ist, vorher aber nicht, komplett der menschlichen Natur widerstrebt.

Die einfache Lösung aus der ganzen Sache sind Fakten und Aufklärung. Daran mangelt es und das muss verbessert werden, wer ein Negativbeispiel sehen will braucht nur nach Südafrika schauen, wo es wohl Bestrebungen gibt, Pornografie zu verbieten. Dass die Leute, die ja jetzt schon sicherlich in der Minderzahl einen technischen Zugang dazu haben, dann den ganzen Tag voll geladen herumlaufen, scheint keiner zu bedenken. Gefährliche Trugschlüsse fördern dagegen die Probleme noch. Man müsste das Gegenteil erreichen, nämlich dass die Bevölkerung Pornografie schaut, statt andere zu vergewaltigen und man müsste die Aufklärung über Geschlechtskrankheiten und deren Vorbeugung verbessern.

Einfach nur Symptome zu bekämpfen oder gegen Darstellungen zu argumentieren, ein faschistisches Bild von der braven, reinen Familie zu propagieren und den Diskurs zu tabuisieren, bringt am Ende nichts. Das meine ich auch in jeglicher Hinsicht. Der Staat muss natürlich Personen schützen. Aber er darf sich nicht einmischen, wo keine schutzwürdigen Interessen zu vertreten sind, und ohne irgendwelche Fakten, die zeigen, dass Maßnahmen auch tatsächlich wirken. Das Volk sollte auch mit Bedacht handeln und ihn nicht dazu drängen.

Insofern kann man die Handlungsweisen von Steam als unheimlich positiv sehen, weil sie eben gerade den Diskurs ermöglichen und man es vielleicht ja als Anstoß nehmen kann, der Gesellschaft in den Punkten Liebe zukommen zu lassen, in denen sie am ärgsten vernachlässigt wurde. Die Frage ist nur, ob das in Deutschland möglich ist, da wir ja die Extrawurst haben, dass Pornografie nicht mit FSK 18 gewertet ist, sondern per se auf dem Index steht. Offiziell erwerben kann man über Steam also auch wieder nur zensierte Spiele.
 
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