Soundbar oder Anlage für TV und Konsole für 500€

AW: Soundbar oder Anlage für TV und Konsole für 500€

Ich danke euch allen für die professionelle Hilfe. Habe mich nun für den Onkyo TX-SR373 als AVR entschieden.
Ein Kollege von mir hat die nuBox 683 zu Hause stehen und das hat mich sehr von Standlautsprechern überzeugt.
Leider habe ich nicht wirklich Platz um diese ordentlich zu stellen und habe mich deshaln für Kompaktlautsprecher entschieden, die ich auf die Kommode stellen kann. Im Endeffekt wurden es die nuBox 325 Jubilee.
Dazu ein 2,5mm2 Kabel von In-Akustik.
Bin mal sehr gespannt inwiefern das Einmesssystem was taugt. Vor allem dem gegenüber von Denon, was auch in die engere Auswahl kam.
Ich hoffe hier reißt mir jetzt keiner den Kopf ab für meine Entscheidung. ;)

Den Kopf wird dir garantiert niemand abreißen. Die nuBox 325 ist auch sicherlich ein ordentlich Lautsprecher. Wenn du bereits ein anderes Modell aus der gleichen Serie gehört hast und dir der Klang gefallen hat, dann wird dir höchstwahrscheinlich auch die nuBox 325 gefallen. Natürlich hat der Raum und die Einrichtung auch nochmal einen Einfluss auf den Klang, aber die allgemeine Klangcharakteristik bleibst meist bestehen.
Zum AV-Receiver kann ich zwar keine persönlichen Erfahrungen mitteilen, da ich diesen noch selbst nicht testen konnte, aber das Datenblatt sieht ganz gut aus. Onkyo hat sich zwar vor einiger Zeit von Audyssey als Einmesssystem verabschiedet, aber das neue Einmesssystem AccuEQ soll vielen Berichten nach ebenbürtig sein. Also auch da sollten gute Grundvoraussetzungen für eine ordentliche Ergebnis vorhanden sein.

Mein letzter Tipp an dich noch: Lese dich mal etwas in die Materie zur Lautsprecheraufstellung ein, denn die Lautsprecheraufstellung hat ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf das Endergebnis. Es lohnt sich also in jedem Fall! Ansonsten kann ich dir nur viel Spaß und Freude mit dem neuen Equipment wünschen.


Edit : Da bin ich zu spät !-(

@Storm:
Soweit kann ich da schon zustimmen ! Leider zeigt meine Erfahrung das doch eben AVR einen hörbaren ( für mich ) Unterschied haben - wie immer der Vergleich in der gleichen Preisklasse.
Es dürfte doch wohl jedem Laien verständlich sein das ein AVR mit mindestens fünf verbauten Endstufen und er ganzen digitalen Signalverarbeitung, zig verschiedenen Eingängen usw wesentlich aufwendiger und teurer in der Produktion ist ?!
Zudem klingt es bei dir so als würde man, ohne große räumliche Veränderungen oder dem Einmeßsystem eines AVR, aus einem gutem günstigem Stereo Setup keine gute Musik rausholen können ?
Was haben wir denn dann alle vorher gemacht ? Super tolle Lautsprecher ins normale Wohzimnmer gestellt und ohne AVR nur füchterliche Soundqualität gehört weil die Lautspreche nicht eingemessen wurden ?

Natürlich konnte man früher auch ohne Klangoptimierungen Musikhören, keine Frage. Aber es verhält sich eben ähnlich wie beim Fernsehn. Früher konnte man die Filme auch auf Röhrenbildschirmen in niedrigen Auflösungen bei starkem Flimmern schauen. Heutzutage würdest du dir das allerdings vermutlich nicht mehr freiwillig antun, weil die Entwicklungen in Technik und Software einen riesen Fortschritt erwirkt haben. Ein OLED UHD-Fernsehr mit HDR ist wohl kaum noch vergleichbar mit einem alten Röhrenbildschirm. Im Hifi-Bereich hat sich in den letzten Jahren auch einiges verändert, wenn auch längst nicht so extrem wie bei den Fernsehgeräten. Die Endstufen der Stereoverstärker waren auch vor einigen Jahrzehnten grundsolide und haben keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Ob du einen Stereoverstärker aus den 90ern oder einen aus der heutigen Zeit nimmst, macht klanglich keinen wirklichen Unterschied. Die Klangunterschiede lassen sich dem sprichwörtlichem Suchen nach der Nadel im Heuhaufen am besten wiederspiegeln. Auch bei den Lautsprechern mögen die Änderungen vielleicht nur marginal sein, doch die kostengünstigere Produktion von Frequenzweiche, Lautsprechertreiben und co. führten über die Jahre dazu, dass auch die Einstiegs- und Mittelkalsse einen sehr akzeptables Klangerlebnis liefern. Die größte Errungenschaft dürfte aber wohl die Einführung der Equalizer und der darauf folgenden AV-Receiver darstellen, wodurch endlich auch Korrekturen vornehmen kann, wenn der Raum keine guten Klangerlebnisse zulässt. Und dies ist viel häufiger der Fall als die meisten es annehmen möchten. Wenn im Tonstudio die Musik abgemischt wird oder während eines Live-Konzerts eine Tonaufnahme erstellt wird, so steht vor allem ein Grundgedanke im Vordergrund: Neutralität und Linearität im Frequenzverlauf. Gerade deshalb werden in Tonstudios sogenannte Nahfeldmonitore verwendet, welche den Klang möglichst unverfälscht wiedergeben, sodass im Frequenzverlauf jede Frequenz gleich laut ist und gleich lang im Raum nachhallt. Kurz ausgedrückt: Linearität im Frequenzverlauf. Nun mag man sich denken: Dann sollte doch mein Lautsprecher auch möglichst wenig verfälscht die Musik wiedergeben. An sich ist das auch korrekt, allerdings hat man da leider die Rechnung oder die Akustik des Raums gemacht. Würden die Lautsprecher draußen im Freien stehen, so würden die Lautsprecher den Klang auch unverfälscht wiedergeben. Der Raum allerdings nimmt einen riesen Einfluss auf den Klang durch die Reflexion der einzelnen Frequenzen an den Wänden, wodurch Frequenzüberhöhungen aufgrund von positiver Überlagerungen und Auslöschungen aufgrund negativer Überlagerungen resultieren. Daraus folgt, dass der eigentlich neutral ausgegebene Klang des Lautsprechers auf dem Weg zum Zuhörer so stark verzerrt wird, dass er alles andere als linear bzw. neutral beim Zuhörer angelangt und vielmehr der Aufzeichnung eines Seismographen während eines Erdbebens gleicht. Und genau hier kommen die Equalizer um Einsatz, welche diesen Misstand korrigieren sollen, sodass der beim Zuhörer ankommende Klang wieder linearisiert wird, sodass alle Frequenzbereiche gleichermaßen klingen. Die Hifi-Puristen sehen die Equalizer als "Klangverfälscher" an, doch dabei vergessen sie eben den Einfluss des Raums. Ein Equalizer verzerrt nicht den Klang, sondern bewirkt genau das Gegenteil: Er korrigiert den durch den Raum verzerrten Frequenzverlauf, sodass er so beim Hörer angelangt, wie es die Produzenten im Tonstudio es angedacht haben. Und genau nach diesem Prinzip handeln auch die Einmesssysteme der AV-Receiver: Sie versuchen die negativen Einflüsse des Raums durch Korrekturen bestmöglich zu eliminieren. Auch Absorber, Diffusoren und Resonatoren zielen auch den gleichen Effekt ab und das Potential sollte in keinem Fall unterschätzt werden, da dieses noch höher ausfällt als der Einsatz eines Equalizers. Daher sollte man den Klang im Raum am besten zuerst mit solchen "realen" akustischen Maßnahmen optimieren.

Ich bin übringens immer wieder überrascht, wie viele der selbst-gekrönten Hifi-Puristen keine Kenntnisse über Raumakustik besitzen. Oft findet man die teuersten Lautsprecher gepaart mit einem highend Stereoverstärker vor. Selbst in die Kabel wird nochmal mehrere Hundert Euro investiert, obwohl die Kabel hier am allerwengisten Einfluss auf das Gesamtergebnis nehmen. Und dann stehen die Lautsprecher in den Ecken dicht an die Wand gepresst. Die Wände sind kahl ohne jegliche akustische Maßnahmen wie Diffusoren, oder Absorber. Das Resultat: Obwohl ein super Equipment vorliegt, so ist der Klang dennoch beschi**en. Extreme Nachhallzeiten, starkes Dröhnen im Bassbereich durch Raummoden und ein verwaschenes Stereoklangbild ohne saubere Ortbarkeit aufgrund eine Vielzahl von Erstreflexionen an den Seitenwänden. Und in genau diesem Moment denke ich mir dann immer wieder: Das teuerste Equipement ist nutzlos, wenn das nötige Wissen für die wichtigsten Grundlagen fehlt. Und nicht ohne Grund wird gesagt, dass man in etwa genauso viel Kapital in die Akustik des Raumes investieren sollte wie in Lautsprecher+Verstärker.

Und leider sind es eben meist die älteren Herrschaften, bei denen der oben beschriebene Fall (auch wenn er hier nun im Extremen ausgeführt wurde) zutrifft. Und ich glaube das liegt daran, dass sich viele von Ihnen nicht mehr mit den Grundlagen, dem Fortschritt und den Neuerungen befassen möchten. Und weil man es nicht versteht, wird es als nutzlos und "klangverfälschend" verteufelt, was ihrer Ansicht nach mit Hifi absolut nichts mehr zu tun hätte. Ich kann da leider nur den Kopf schütteln und bin immer wieder hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Belustigung.
 
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Erstmal die Frage : Wofür einen AVR ? Wegen der Einmeßfunktion ? Soll in absehbarer Zeit auf ein 5.1 oder gar 7.1 aufgerüstet werden ?
Nein ? Dann ists sogar noch unsinniger auf den 7.1 AVR zu setzen ! da sind sieben in Zahl" 7 " Endstufen drin von denen du für deine zwei Lautsprecher nur zwei brauchst !
Die Einmeßfunktion ist primär dafür gedacht das die Lautsprecher die sich bei gegenübberstehen d.h. Front und Rear bzw. Side Lautsprechern keine Frequenzen auslöschen oder verstärken.
Die Funktion ist bei einem Stereo Setup weinig hilfreich und kostet - sammt dem übrigem "Features" - nur Geld und geht auf kosten des Klangs.
Und NEIN - der Verstärker ist maßgeblich am Klang beteiligt und das schwächste Glied in der Kette bestimt die Klangqualität.
Natürlich kannst du z.B. einen super, gebrauchten AVR kaufen der auch Stereo gut klingt, aber möchtest du das ?

Die Lautsprecher sind bestimmt nicht schlecht - das kann ich nicht beurteilen da ich sie nicht kenne oder getestet habe - deswegen gebe ich ungerne Empfehlungen da ja auch der Hörgeschmack/empfinden von jedem unterschiedlich ist.
Da kann man nur eine Richtung vorgeben, aber nicht sagen "Das ist gut, das ist Schexxe". Es gibt Brocken wo "Experten" von abraten und manche Leute wieder natürlichem Menschenverstand drauf bestehen das die Teile Spitzenklasse sind ;-O

Ich habe einen alten 5.1 Yamaha AVR den ich für Videos, TV und Konsole nutze - um Musik zu hören nutze ich momentan selbstgebaute Röhrenverstärker, Class-A Verstärker, Class-D Verstärker und Lautsprecher.
Der Unterschied vom AVR zum einfachen Steroverstärker ist so groß das ich in keiner Weise drüber nachdenke mir einen teuren AVR für HiFi Musik und Filme zuzulegen !

Vielleicht hab ich auch ander Ansprüche aber auch der CD-Player sollte schon in die Kette passen - wenn das entsprechende Soundmaterial vorhanden ist .
 
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@StormEmpire:
Ich habe vermieden auf HiFi Puristen einzugehen da ja logischerweise dann ja sofort der HiTech Freak seinen Angriffspunkt findet. Komischerweise sind die "Puristen" sofort als ewig gestrige und nicht auf dem neustem technischem Stand
be/verurteilt ?
Und sorry, wieder übertreibtst du maßlos und solltes vielleicht zwischen High End - Voodoo Gläubigen, Technikversessenen, Computerfreaks, Meßdienern usw. unterscheiden ?
Irgendwo ist eine Grenze !
Zudem muss dir ja auch bewusst sein das durch jede Veränderung der Raumakustik das Einmessen hinfällig wird d.h. wieviele Personen an Board sind, umstellen von Einrichtungsgegenständen, ja selbst die Änderung der Raumtemperatur
hat Einfluss - vielleicht wenig aber wo ziehst du die Grenze und wann schmeisst du dann dein Einmesssystem dann wieder an ?
Mit eine gutem Stereo Stetup kannst du in einem "normalem" Raum auch eine gute Akustik erreichen und dafür sind gewisse Grundvoraussetzungen nötig:
Jedes Glied in der Kette sollte in etwa gleichwertig sein und ja wenn die Lautsprecher Problemen verursachen dann muß ich eventuell andere ausprobieren oder einfach nur etwas umstellen.
Ich halte es einfach für übertrieben sofort Probleme anzunehmen wo noch garkeine festgestellt sind, aber als ewig Gestriger kaufe ich mir ja auch kein SUV weil ich zum Mountainbiking im Flachland direkt mit dem Rennrad fahre !-)
 
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Die Einmeßfunktion ist primär dafür gedacht das die Lautsprecher die sich bei gegenübberstehen d.h. Front und Rear bzw. Side Lautsprechern keine Frequenzen auslöschen oder verstärken.
Die Funktion ist bei einem Stereo Setup weinig hilfreich und kostet - sammt dem übrigem "Features" - nur Geld und geht auf kosten des Klangs.

Das stimmt so eben NICHT. Wenn du dir mal den Frequnzverlauf eines Lautsprechers anschaust, dann wirst du die größten Unregelmäßigkeiten im Bassbereich und unteren Mitteltonbereich vorfinden. Der Hochtonbereich ist hingegen fast immer sehr regelmäßig ausgeprägt, unabhängig davon wo der Lautsprecher steht und welche anderen Lautsprecher noch gegenüber positioniert sind. Das hat mehrere Gründe: Zum einem wird der Hochtonbereich bereits durch Raufasertapete, Vorhänge und anderen Stoffbezügen absobiert, sodass er nicht lange im Raum verweilt. Dies lässt sich auch wunderschön anhand eines Wasserfalldiagramms erkennen, bei welchem die Nachhallzeit in Abhängigkeit zur Frequenz dargestellt wird. In einem akustisch unbehandelten Raum zeigt sich so eine vom Tiefton zum Hochton abfallende Kurve. Der obere Hochtonbereich wird so gut wie gar nicht mehr reflektiert, wohingegen der Bassbereiche teilweise noch über mehrere Sekunden zwischen den Wänden hin und herreflektiert wird, weshalb er als Nachhall auch noch klar zu hören ist. Wenn sich dann diese Frequenzen auch noch in Form von stehenden Wellen positiv überlagen, so wird das vom Hörer als starkes Dröhnen wahrgenommen. Deshalb ist auch der Bassbereich das Sorgenkind Nummer 1 und am schwierigsten in den Griff zu bekommen. Des Weiteren wird der Hochtonbereich überwiegend linear nach vorne abgestrahlt, wohingegen sich die Wellen des Tieftonbereichs kugelförmig ausbreiten und somit um den Lautsprecher herum beugen. Deshalb ist es absolut egal, ob die Lautsprecher sich gegenüberstehen oder ob sie voneinander abgewandt sind: Die Freuqenzen des Tieftonbereichs der einzelnen Lautsprecher werden sich immer finden und miteinander wechselwirken, entweder positiv oder negativ miteinander überlagern, was zum Dröhnen oder zum "Bassloch" führt. Ein Equalizer passt die Frequenzen der einzelnen Lautsprecher so an, dass die negativen Überlagerungen möglichst eliminiert werden. Und spätestens jetzt sollte dir auffallen, dass ein Equalizer auch bei einem Stereosetup, bei welchem die Lautsprecher zwar nicht gegenüber sondern mit einiger Distanz nebeneinander stehen, genauso wirksam ist. Denn die Frequenzen des Bass- und Mitteltonbereichs der Stereolautsprecher werden auch da auf dem kürzesten Weg zueinander finden um miteinander wechselwirken, ohne dass du es durch die Ausrichtung der Lautsprecher verhindern kannst. Die Funktion des Einmessystems wirkt daher für ALLE Lautsprecher gleichermaßen und nicht nur auf die Lautsprecher, die sich gegenüberstehen.

Eine weitere Funktion ist die Korrektur der Laufzeit: Dass der Schall der Lautsprecher zum gleichen Zeitpunkt bei Höhrer angelangt. Wenn die Lautsprecher verschiedene Distanzen zum Hörer aufweisen, so würde der Schall der einzelnen Lautprecher ohne Korrektur sonst zu unterschiedlichen Zeitpunkten eintreffen, wodurch das Raumgefühl verzerrt werden würde.

Und NEIN - der Verstärker ist maßgeblich am Klang beteiligt und das schwächste Glied in der Kette bestimt die Klangqualität.
Natürlich kannst du z.B. einen super, gebrauchten AVR kaufen der auch Stereo gut klingt, aber möchtest du das ?

Mache doch mal einen korrekt durchgeführten Blindtest: Verschiedene Verstärker, welche für dich bei der Hörprobe nicht sichtbar sind, sodass du WEDER das Gerät selbst NOCH die Preisklasse des Verstärkers kennst. Der Pegel muss hierzu unbedingt jeweils angegelichen werden. Dazu brauchst du also zwangsweise eine Person, welche die Durchführung übernimmt. Sobald einer dieser Faktoren nicht beachtet wird, ist auch der ganze Blindtest hinfällig. Warum? Weil alleine der Anblick bzw. die Kenntnis des spielenden Verstärkers bereits dazu führt, dass wir subjektiv eine gewisse Erwartungshaltung entwickeln, welche unterbewusst mit auch an die Preisklasse des Geräts gekoppelt ist. Deswegen verwundert es auch wenig, dass man bei der Vorführung in einem Hifi-Laden vermeintlich einen Unterschied zwischen verschiedenen Geräten zu hören vermag, weil zum einem die Erwartungshaltung unser Wahrnehmungsvermögen stark beeinflusst und wir zum anderem ein lauter spielendes Gerät automatisch als besserklingend einstufen. Daher müssen diese Faktoren für einen korrekt durchgeführten Blindtest eliminiert werden. Ich selbst hatte mal die Ehre an solch einem Blindtest teilnehmen zu dürfen, an welchem insgesamt etwa 30 Personen teilgenommen haben. Hierbei wurden Verstärker aus verschiedenen Preisklassen verwendet. Der Hörer sollte das Gerät einer Preisklasse nach dem Hörtest zuordnen. Wie ist hierbei das Ergebnis ausgefallen? Die Auswertung hat ziemlich eindeutig gezeigt, dass die Zuordnungs sehr willkürlich ausfiel und folglich einer statistischen Zufallsverteilung entsprochen hat. Bei einer Stichprobengröße von 30 Personen kann man schon von einer gewissen Repräsentativität sprechen. Auch ich war vorher fest der Überzeugung, dass ich Unterschiede zwischen den einzelnen Verstärkern hören würde und somit die Preisklassen korrekt zuordnen kann. Aber durch den Test habe ich gemerkt, dass dies offenbar nicht der Fall ist. Während des Blindtests konnte ich auf einmal keine wirklichen Unterschiede mehr hören und musste wirklich schon raten. Ich lag tatsächlich bei keinem einzigen Verstärker (übringens insgesamt 5 verschiedene Verstärker) richtig. Seitdem betrachte ich das ganze aus einer anderen Perspektive, vor allem viel selbstkritischer hinsichtlich meiner Wahrnehmung für vermeintliche Unterschiede.
Solche Tests wurden übringens auch schon mit Lautsprecherkabeln durchgeführt. In einem Test waren die Probanden nicht mal in der Lage, das 0815 Aluminiumkabel aus dem Baumarkt von einem 1.000€ "highend"-Kabel mit elektroman. Abschirmung zu unterscheiden.

Ich finde es auch eine tolle Sache, wenn jemand selbst Verstärker konstruiert und zusammenbaut. Und zwischen Röhrenverstärkern und Transistorverstärkern wird man eventuell auch Unterschiede hören können, da sie eben komplett unterschiedlich aufgebaut sind. Aber innerhalb der Klasse Röhrenverstärker und der Klasse der Transistorverstärker dürften die Unterschiede hingegen marginal sein. Und gerade dann, wenn man selbst auch noch an der Konstruktion eines Verstärkers beteiligt ist, sind die Erwartungshaltungen umso stärker ausgeprägt und beeinflussen entsprechend unser subjektives Wahrnehmungsvermögen. Es gibt einen sehr guten Grund, weshalb die Konstrukteure (Toningenieure, Elektrotechniker etc.) der Verstärker bei Yamaha, Denon und co. nicht auch den Hörtest übernehmen, sondern dass hierfür eine eigene Abteilung zuständig ist, obwohl man meinen möchte, dass die Konstrukteure doch am besten beurteilen sollten, ob die Veränderung eines Bauteils auch die gewünschte Klangveränderung bewirkt hat? Den Grund hierfür wirst du dir nun wahrscheinlich selbst denken können…

Zudem muss dir ja auch bewusst sein das durch jede Veränderung der Raumakustik das Einmessen hinfällig wird d.h. wieviele Personen an Board sind, umstellen von Einrichtungsgegenständen, ja selbst die Änderung der Raumtemperatur
hat Einfluss - vielleicht wenig aber wo ziehst du die Grenze und wann schmeisst du dann dein Einmesssystem dann wieder an ?

Natürlich hat auch ein Stuhl oder ein Tisch im Raum Einfluss auf den Frequenzverlauf. Allerdings hat das Inventar im Raum im Gegensatz zum Raum selbst einen weitaus geringeren Einfluss. Verrücke doch mal einen Tisch oder einen Stuhl und Messe den Frequenzverlauf nochmal: Du wirst höchstwahrscheinlich gar keine Veränderung feststellen. Aber stelle mal die gesamte Stereoanlage in einen Raum mit andern Abmessungen: Die Frequenzverläufe werden kaum noch einander gleichen und es werden viele drastische Veränderungen im gesamten Frequenzspektrum vorliegen.
Der Raum selbst mit seinen Wandabständen ist der entscheidende Faktor, weshalb es auch Raumkorrektur und nicht Möbelkorrektur heißt. Deswegen nimmst du nur dann eine neue Einmessung vor, wenn die Abstände der Wände zueinander oder der Abstand zwischen Lautsprecher und Wand sich verändert - also wenn du die Position der Lautsprecher verändertst oder eben die gesamte Anlage in einen anderen Raum stellst.
 
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