Prime Day 2020 bei Amazon: Jagd auf Schnäppchen-Angebote läuft

Du wärst überrascht, wie viele Menschen zu faul sind, sich Arbeit zu suchen. Würde jeder Arbeitslose, der noch arbeitsfähig ist, sich auf die Hinterbeine stellen und Arbeit suchen bzw. sich ggf. weiter bilden, der findet auch Arbeit, sofern er nicht zur sozialen Randgruppe gehört, zu der er sich aber selbst gemacht hat (Tattoos im Gesicht, drogenabhängig, straftätig, etc.)
Bitte? Die meisten Erwerbslosen wollen arbeiten. Ein weiterer Teil zieht sogar Lohnarbeit mit üblen Arbeitsbedingungen HartzIV mit seinen Repressionen vor. Selbst wenn welche nicht arbeiten wollen, ist das doch in Hinblick darauf, wie sehr mensch im Kapitalismus mit all seinen negativen Seiten involviert sein will, eine legitime Entscheidung.
Und nein, es finden nicht alle Arbeit. Da reicht es bereits aus, ein gewisses Alter überschritten zu haben oder Krankheiten erworben zu haben.
Willst Du damit sagen, dass Menschen sich selbst zu einer "sozialen Randgruppe" machten und daran schuld seien? Zumal Menschen mit Knasterfahrung nach "Absitzen" der Strafe als rehabilitiert gelten. Dass sie keine Arbeit finden ist doch nicht ihnen anzulasten. Oder findest Du es ok, dass sie anhand der Erwerbslosigkeit ein zweites Mal bestraft würden?

Wo Amazon Gebühren/Steuern bezahlt, ist Entscheidung unserer Politik. Wenn die es nicht gebacken bekommen, da einen Riegel vor zu schieben (und das betrifft sehr viele Großkonzerne, wo die Politiker auch gerne mal in Aufsichtsräten sitzen), wird sich daran auch nichts ändern, da kannst du noch so viel boykottieren als einzelner Konsument.
Sicher sind die Einflüsse Einzelner verschwindend gering. Andererseits können Boykotte von vielen Menschen, bspw. als Teil einer Kampagne schon etwas bewirken. Sieh u.a. Boykott von Shell aufgrund deren extrem unökologischem Handeln bzgl. 'Brent spar'.

Welchen Großkonzern unterstützt du, der 100% sauber alles in Deutschland bezahlt? Da bin Ich jetzt gespannt.
Ich nehme durchaus an, dass Konzerne tricksen und betrügen. Bei Amazon ist die Tatsache sowie die Ausmaße allerdings vielen bekannt. Und das kann einen doch dazu veranlassen, diesen Konzern zu meiden. Zumal es ja nicht der einzige Kritikpunkt ist.

Komischerweise sind einzelne Lagerarbeiter bei Amazon mit ihrem Gehalt sehr zufrieden und auch im allgemeinen Vergleich gut aufgestellt.
Amazon hat in der Vergangenheit viel mit Vertragsbefristungen gearbeitet. Es ist nachvollziehbar, dass Arbeiter*innen mit befristeten Verträgen bei Amazon sich weniger gewerkschaftlich einbringen, da sie aufgrund der repressiven Konzernpolitik damit rechnen müssen, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird. Es ist nicht nur das Gehalt, was bei Amazon kritisch zu sehen ist. Da geht es auch viel um Arbeitsverdichtung, Druck, Kontrolle und Überwachung.

Wer streikt entscheidet die Gewerkschaft und da kommt Amazon sehr gelegen, weil es medienwirksam ist, auch wenn es gar keinen Grund gäbe, dort zu streiken (war bei meiner Firma nicht anders).
Moment. Das klingt so, dass Gewerkschaftsfunktionär*innen o.ä. darüber entscheiden würden. Tatsächlich stimmen darüber die im Betrieb organisierten Arbeiter*innen einer Gewerkschaft ab. Organisierung, Vorbereitung von Tarifverhandlungen und diese selbst, Aktionen usw. machen organisierte Arbeitnehmer*innen untengeltlich in ihrer Freizeit - d.h. neben ihrer (Vollzeit!?)Arbeit! Das alles ist sehr zeitaufwendig und mühsam! Den organisierten Gewerkschafter*innen pauschal zu unterstellen, sie würden sich von der Gewerkschaft instrumentalisieren lassen, ist ziemlich schäbig! Du kannst Dich ja aus Organisierung und Arbeitskämpfen heraushalten, aber so über Kolleg*innen herzuziehen, klingt, ähm, recht befremdlich.

Da hast du völlig Recht, nur widerspricht das der Natur des Menschen. Wo es Wahlmöglichkeiten gibt, wird überwiegend der Weg des geringsten Widerstands gewählt (sei es durch günstigere Preise oder bequemlicheres Bestellen, etc.).
Bequemlichkeit ist das eine, Reflektieren das andere. Und ich denke doch, das die meisten Menschen ernst genommen werden möchten und als mündig gelten wollen, oder? In diesem Falle ist es bezüglich Bequemlichkeit sogar (noch) einfach. Schließlich gibt es diverse andere Geschäfte und Online-Händler. Also Bequemlichkeit kann bezüglich Amazon in den meisten Fällen sicher nicht geltend gemacht werden. Auch gab es bezüglich der Preise bereits Hinweise von anderen Forist*innen, dass es Preissuchmaschinen gibt. Dann fragt sich, inwieweit der Preis zumal bei Luxusgütern ausschlaggebend sein dürfte? ...
 
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