Die versprochenen und gezeigten Performance-Verbesserungen sind bisher nichts als Nebelkerzen.
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Nichts anderes war zu erwarten. Ich habe es in einem anderen Thread schon so gesagt und ich bleibe dabei: ARL ist aus strikter Gaming-Perspektive betrachtet einfach mausetot.
Dass Intel jetzt wie üblich die Marketingkeule auspackt und das Gegenteil behauptet, tötet nur jede verbliebene Hoffnung, dass dem noch abgeholfen werden könnte. Nichts anderes sind jedenfalls die jüngst veröffentlichten Folien - das hat mit "Transparenz im Umgang mit dem Problem" nichts zu tun. Man verschiebt einfach nur die Baseline nach unten, damit aus 2% Gain 12% werden.
Dabei ist es doch neutral betrachtet nicht einmal so schlimm (aus Kundenperspektive jedenfalls), dass ARL in Sachen Gaming underperformt. Die Anwendungsleistung stimmt ja soweit, die Effizienzsteigerung ggü. RLR ist wenigstens beachtlich und Konkurrenzprodukte gibt es auch genug, sodass kein Mangel an Auswahl besteht. Dazu ist es noch nicht einmal sicher, ob LGA1851 überhaupt die Basis für Panther / Nova Lake sein wird. Also auch dahingehend alles beim (zumindest für Intel-Verhältnisse) Alten. Wer also aus welchen Gründen auch immer zu einer Intel-Plattform neigt, bekommt also genau das, was er seit ewigen Zeiten von Intel gewöhnt ist: Fortschritte (die manchmal eben etwas kleiner ausfallen können), eine solide Plattform mit Eigenarten (die nicht sein müssten, aber eben schon immer so sind) und kein klares Upgrade-Versprechen (also auch wie immer). Dafür eben die Intel-Goodies wie MKL, QuickSync etc., die durchaus kaufentscheidend sein können.
Wer also sein System strikt auf Gaming optimiert, der nimmt eben ohne zu Zögern AMD. Wer Anwendungsleistung und Gaming gleich bewertet, nimmt im Zweifel auch AMD, wenn nicht zu teuer (9950X3D incoming). Wer primär Produktivität fokussiert, wird seine Anwendungen schon kennen und wissen, ob er Intel mit 8p+16e/24t oder AMD mit 16c/32t präferiert. Und wer blind einfach nur Intel will, weil halt, der kann ja immer noch zu RL(R) greifen und verliert dabei auch nichts.
Schlimm dabei ist allein, dass Intel wie schlafwandlerisch in alte Marketing-Methoden zurückfällt und alten Wein in neuen Schläuchen spielt. Die Initiale Präsentation von ARL hat Hoffnung geweckt, dass Robert Hallock da die Dinge zum positiven wenden könnte. Diese Hoffnung ist mit dem angeblichen ARL Fix direkt wieder gestorben.