Lesertest AX760i
Inhalt
Einleitung
Verpackung und Lieferumfang
Erscheinungsbild / Verarbeitungsqualität
Kabel(längen)
Technische Details
Testsystem
Messungen
Stromaufnahme
Spannungsstabilität
Lautstärke
Corsair Link
Fazit
Einleitung
Das Corsair AX760i ist ein 760W 80 Plus Platin Netzteil der „AXi“ Serie. Es ist das Leistungsschwächste Modell der Serie, wobei diese mit den beiden noch vorhandenen Modellen AX860i und AX1200i relativ wenig Auswahl bietet. Corsair spendiert hierbei allen Modellen der Serie sieben Jahre Garantie. Neben einem voll modularen Kabelmanagement bieten die Modelle Corsairs neue Technologie „Corsair-Link“, welche zur Regelung und zum Auslesen der digitalen Netzteiltechnik dient. Dazu später aber mehr.
An dieser Stelle möchte ich nochmal Corsair und PCGH für die Bereitstellung dieses Testexemplars danken.
Im Folgenden noch ein paar technische Details:
ATX Anschluss 1
EPS Anschluss 2
PCIe Anschluss 6
4 PIN Peripheriegeräte Anschluss 8
SATA Anschluss 12
Diskettenlaufwerks Stromanschluss 2
MTBF 100,000 Stunden
Verpackung und Lieferumfang
Wenden wir uns nun der Verpackung zu. Diese ist relativ schlicht gehalten, vorne sind ein Paar Produktinformationen aufgeführt, auf der Rückseite sind genauere Informationen zur Effizienz sowie zu den Leistungsdaten des Netzteils.
Beim Öffnen des stabilen Innenkartons, welcher lediglich von einem Corsair Logo verziert ist, fallen zunächst die Beipackzettel (ein Handbuch, die Garantiebestimmungen und eine Karte mit dem Link zur Corsair Link Software) auf. Eine Software-CD ist leider nicht vorhanden, auch befasst sich das Handbuch leider nicht mit der Corsair Link Software, sodass man erst viele Infos aus dem Internet suchen muss, um die Software richtig verwenden zu können. Des Weiteren befindet sich die Tasche mit den Kabeln sowie das extra eingepackt das Netzteil. Da dies nicht nur in einer Plastikfolie eingepackt ist, sondern zusätzlich in einem Stoffbeutel steckt, kann das Netzteil auch ohne Probleme gelagert werden, ohne vollzustauben oder zu verkratzen. In der Kabeltasche liegen noch 4 Schrauben, ein Corsair Sticker, ein Dämpfer sowie Kabelbinder bei.
Ein Paar Bilder:
Erscheinungsbild / Verarbeitungsqualität
Das Netzteil verfügt über ein schwarz lackiertes Gehäuse, welches zur Auflockerung herausstehende Linien besitzt. Diese erstrecken sich von der einen Seite zur anderen und schließen beim Lüftergitter passend zu diesem ab. Etwas erninnert das Design an die Dark Power Pro Serie von BeQuiet. An beiden Seiten ist ein Hochglanzschild eingelassen, auf welchem lediglich die Modellbezeichnung geschrieben steht. Diese sind je nach Einbau richtig ausgerichtet.
Unter dem Lüftergitter befindet sich ein kugelgelagerter 120mm Lüfter. In der Mitte des Lüftergitters befindet sich ein silber glänzendes Corsair Logo. Auf der Unterseite befindet sich ein Aufkleber, welcher alle Daten des Netzteiles enthält. Die Rückseite ist fast komplett durchlöchert. Diese wird nur durch ein kleinen AX760i Schild, dem An-Schalter und dem Stromanschluss durchbrochen.
Insgesamt wirkt das Netzteil sehr hochwertig, alle Teile sind sauber zusammengesetzt, es existieren keine scharfen Kanten und das schlichte, matte Design mit wenigen Akzenten sorgt für ein edles Aussehen.
Kabel(längen)
Alle Kabel sind schwarz ummantelt und die 8-Pin sowie das 24-Pin Kabel sind zusätzlich noch mit schwarzen Sleeve versehen. Dabei ist dieser relativ blickdicht, fängt aber leider meiner Meinung nach erst zu spät am Kabel an. Bei den restlichen Kabelsträngen sind die einzelnen Kabel zusammengeklebt, sodass sie sehr gut verlegbar sind. Insgesamt setzt sich hier der hochwertige Eindruck des Netzteiles fort.
Bei den Kabellängen gibt es auch nichts zu bemängeln, alle sind ausreichend lang bemessen, sogar die 8-Pin CPU Kabel bieten eine gut bemessene Länge. Gerade diese sind bei mir oft zu kurz, um diese hinter dem Gehäuse vernünftig durchzuführen. Das einzige was schlecht umgesetzt ist, dass das 24-Pin Kabel am Netzteil auf 2 Stecker aufgespalten ist. So muss man immer etwas friemeln, bis beide Stecker drinnen sind. Da ich keinen Sinn darin sehe und man die Stecker im Vorhinein nicht zusammenstecken kann, hätte man besser nur einen Stecker anbauen können.
24 Pin ATX 1 60
4+4 Pin CPU 2 65
PCI-E 6+2 2 60
PCI-E 2 * 6+2 2 60/75
Molex 4x 2 45/55/65/75
SATA 4x 2 40/49/48/67
SATA 4x 1 55/64/73/82
Floppy 2 10
Corsair Link NT 28, USB 80
Technische Details
Corsair hat sich dafür entschieden, bei der 12V Schiene auf eine Single-Rail Konstruktion zu setzen. Dabei kann ist die Schiene für 63,3 A ausgelegt, was letztendlich eine Leistung von 759,6W ergibt. Hier kann man aber bestimmt getrost auf 760W aufrunden, sodass diese Schiene 100% der Gesamtleistung ausgeben kann. So ist das Netzteil für SLI- oder Crossfire Konfigurationen geeignet und kann auch ohne Probleme leistungshungrige Grafikkarten versorgen. Die 3,3V und die 5V Schienen können zusammen bis zu 125W ausgeben, was auch ausreichend sein sollte. Als kleine Besonderheit besitzt das Netzteil einen sogenannten „SELF TEST“ Schalter. Drückt man diesen, führt das Netzteil einen Test auf Funktionsfähigkeit durch und gibt das Ergebnis über die LED aus. Diese leuchtet auch während des Betriebes grün, solange das Netzteil einwandfrei funktioniert.
Testsystem
Ich hab mich entschieden beim Testsystem nur auf das Nötigste zu setzten, um möglichst genaue Testwerte zu erhalten. Um zu testen wie sich das Netzteil bei geringer Leistungsaufnahme schlägt hab ich zusätzlich Tests ohne Grafikkarte durchgeführt.
Prozessor Intel Core i5 2500K
Grafikkarte Gigabyte GeForce GTX 660 Ti Windforce 2X OC
RAM Team Group Elite Series, DDR3-1333, CL9 - 8 GB Kit
SSD Crucial m4 SSD 128GB
BeQuiet Straight Power 560W E8 80 Plus Silber
OCZ ZT 650W 80 Plus Bronze
Sharkoon Silentstorm CM 460W 80 Plus
Messungen
Stromaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme des Netzteiles lässt sich schnell ein klares Bild erkennen. Es zeigt durchgehend, warum es die 80 Plus Platin Zertifizierung verdient hat. Im Vergleich zu den anderen Netzteilen hängt das Corsair diese durchgehend bei der Effizienz ab. Dies fängt schon im ausgeschalteten Zustand an, wo das Netzteil nur 0,8W zieht. Ab 50W beginnt das Netzteil seine Stärken auszuspielen. Wo hier alle Netzteile eher bei 53 - 54W liegen, kommt das AX760i mit lediglich 50,2W aus. Das sind etwa 5 % weniger. Dieser Vorsprung wird bei den nächsten Messungen jedoch wieder geringer. Bei der Messung „Load ohne Grafikkarte“ sinkt der Prozentvorteil gegenüber dem BeQuiet auf 2,8 %, bei der Messung mit Grafikkarte sogar auf nur noch 2%.
So lässt sich sagen, dass das Corsair seine Stärken vor allem bei niedrigen Belastungen ausspielt, jedoch auch bei den anderen Messpunkten mit einer sehr guten Effizienz überzeugen kann.
Spannungsstabilität
Auch bei der Spannungsstabilität weis das AX760i zu überzeugen. Hier legt es Musterwerte ab, die Abweichung bei der 12V Schiene liegt bei lediglich 0,25%. Bei der 3,3V Schiene sind es immer noch gute 0,58%. Auf der 5V Schiene erreicht es seine größte Abweichung von 0,61%.
Die Messwerte wurden Mithilfe der Corsair Link Software ausgelesen
Lautstärke
Bei der Lautstärke schlägt sich das Netzteil bis auf eine kleine Ausnahme perfekt. So beginnen die Lüfter erst ab einer Auslastung von etwa 30% oder 228W an zu drehen. Darunter bleibt das Netzteil durchgehend passiv gekühlt. Lediglich ein leises Fiepen ist zu hören, sobald man sich das Netzteil ans Ohr hält. Auch die Temperatur blieb in der Regel unter 35°C. Sobald das Netzteil über der 30% Auslastung läuft, fängt der Lüfter an zu drehen. Dabei dreht er aber nur mit 300 bis 400 Umdrehungen die Minute und verhält sich auch dementsprechend leise. Ich habe 25 dB gemessen.
Nun aber zum schon oben angesprochenen Negativpunkt. Sobald man den PC anschaltet, hört man nicht nur einen relativ lauten mechanischen Schalter, auch der Lüfter dreht für einen kurzen Moment komplett auf. Das klicken des Schalters ist von der Lautstärke OK, jedoch zeigte die Lautstärkenmessung des Lüfters 52 dB an. Dies hätte man besser einstellen können, das der Lüfter anfangs entweder gar nicht oder nur langsam dreht.
Lautstärkemessungen wurden in 30cm Entfernung gemessen, wobei alle anderen Lärmquellen für diesen Moment ausgeschaltet wurden.
Corsair Link
Corsair Link ist eine Kommunikationsschnittstelle zwischen Software und Netzteil. Diese dient zum einen zum Auslesen der einzelnen Leistungswerte wie dem Stromverbrauch, der Effizienz und den Spannungen. Zum anderen können jedoch auch gewisse Einstellungen des Netzteiles geändert werden. Getestet habe ich die Software in der Version 2.3.4816, als Betriebssystem kam dabei Windows 8 zum Einsatz. Die aktuelle Beta 2.4 wollte bei mir leider nicht funktionieren.
Das Programm ist in 5 Hauptfenster unterteilt und bietet zudem noch 2 Panel (Config- und CPU Panel). Anfangen will ich mit den Hauptfenstern:
System
Der System Tab bildet im Hintergrund leicht abgedunkelt ein PC Gehäuse ab (vermutlich ein Graphite Series 600T). Dort kann man vorgegebene Widgets hineinziehen, welche zum Beispiel die Temperatur von CPU oder Netzteil anzeigen. Hierbei sind alle Widgets, welche zur gleichen Komponente gehören, mit derselben Ziffer bezeichnet. So haben bei mir alle Netzteilwidgets eine kleine 2 in der Ecke. Alle unbenutzten Widgets befinden sich an der Seite in einer Leiste.
Groups
In diesem Tab kann man einzelnen Gruppen, welche als Grundeigenschaft die Temperatur der Komponente besitzen, gewisse Widgets zuordnen. So kann man dem Prozessor das Widget des Netzteillüfters zuordnen. Sehe ich keinen Sinn drinnen, liegt aber auch daran, dass meine normalen Systemlüfter nicht angezeigt werden, sonst könnte ich zum Beispiel meiner CPU den passenden Lüfter zuordnen. Könnte aber auch sein, dass dieses einen exklusiven Features von Corsairs Lüftersteuerungen ist.
Graph
Hier kommt man schon zu den interessanteren Bereichen der Software. So stellt dieser Tab Umdrehungsgeschwindigkeiten der Lüfter sowie Temperaturen in einem zeitlichen Verlauf dar.
Power
Dies ist der wichtigste Tab, wenn es um das Steuern des Netzteiles geht. Der oberste Graph stellt hier die Effizienz das, wobei sofort zu sehen ist, dass das Netzteil durchgehend 99% Effizienz anzeigt. So scheint die Messsoftware aktuell nicht sonderlich optimal zu funktionieren. Auch der nächste Graph ist nur mit Vorsicht zu genießen, hier wird auf dem Screenshot eine Stromaufnahme von 78W angezeigt, in Wirklichkeit lag diese aber eher bei 35W, auch die Ausgabe von 77W scheint nicht korrekt zu sein. Bei höheren Lastwerten scheinen die Werte korrekter zu werden, jedoch habe ich nie eine Übereinstimmung mit meinem Strommessgerät festgestellt.
Des Weiteren können in diesem Tab die verschiedenen Spannungen sowie die Stromstärken ausgelesen werden. Auch kann hier vom Single-Rail in ein Multi-Rail Mode umgeschaltet werden. Dies wird OCP (over current protection) genannt und kann dafür verwendet werden, um die Stromstärke auf den einzelnen PCIe Ports zu beschränken. Dabei steht jeweils ein Bereich von 20 – 40A zur Verfügung.
Options
Neben allgemeinen Einstellungen sind hier auch noch Informationen zu einzelnen Hardwarekomponenten. Auch wenn es einen Button zum Firmwareupdate gibt geht dieses nicht für das Netzteil sondern nur für andere Corsair Link Komponenten. Zuletzt kann man hier noch einstellen, zu welchen Komponenten Loggingdateien erstellt werden sollen.
Panels
Zum einen gibt es hier das eher unspektakuläre CPU Panel, welches lediglich CPU Temperatur und Kernauslastung anzeigt. Zum anderen das Config Panel, in welchem man den Lüfter des Netzteiles manuell steuern kann.
Bilder der Software können in diesem Album eingesehen werden http://extreme.pcgameshardware.de/members/64500-neo11-albums-ax760i-6056.html.
Fazit
Abschließend kann man das Corsair AX760i sicherlich als Referenzwürdiges Netzteil beschreiben. Neben der hohen Qualität des Produktes spiegelt sich dieses Ergebnis auch noch in der hohen Effizienz wieder. Auch durch die „Corsair Link“ Software, welche die AXi Serie aktuell noch einzigartig macht, erhält das Netzteil einige Zusatzpunkte. Würde Corsair bei dieser eventuell noch ein paar Verbesserungen vor allem in der Genauigkeit durchführen, wäre das Netzteil in meinen Augen nahezu perfekt. All dies lässt sich Corsair jedoch auch einiges kosten, so muss man aktuell etwa 170€ für dieses Netzteil bezahlen. Dies liegt schon deutlich über der Konkurrenz in dieser Klasse. So muss jeder selbst entscheiden, ob ihm die "Corsair Link" Technologie so wichtig ist, das man dafür etwas mehr bezahlt.
Nachfolgend noch eine Auflistung positiver und negativer Aspekte.
Positiv
• Gute Verarbeitung
• Lange Kabel
• Hohe Effizienz
• Genug Leistung für Normalanwender
• Passive Kühlung bei geringer Auslastung
• Corsair Link (wenn auch teilweise noch unausgereift)
Negativ
• Hoher Preis
• Beim Start relativ Laut
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: