Estacado7706
Komplett-PC-Käufer(in)
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Fractal Design Define R5 PCGH Edition
Fractals Gehäuse der Define Serie gehören bisher in quasi allen Shops zu den von Kunden am besten bewerteten Gehäusen ihrer Klasse. Auch gab es erstaunlich wenige Kritikpunkte bei den R4 Modellen - die inzwischen auch schon fast 4 Jahre alt sind - so dass alle R5 Modelle, nicht nur die PCGH Edition, sich mit großen Erwartungen konfrontiert sehen. Daher werde im folgenden Test nicht nur die Ausstattung des Gehäuses, sondern auch seine alltäglichen Qualitäten bei der Nutzung und der Handhabung beim Ein- Aus- und Umbau der beinhalteten Hardware genauer unter die Lupe genommen.
Als Vergleichswert dient zudem ein Cooler Master Silencio 452, welches ebenfalls zur Kategorie der gedämmten Gehäuse mit der Möglichkeit Wasserkühlungen zu verwenden gehört und somit in direkter Konkurrenz zum Define R5 steht. Bei einem preislichen Unterschied von ~40€ muss das Define R5 eine Menge bieten, damit dieser als wirklich gerechtfertigt gelten kann.
Inhalt
Spezifikationen
Lieferumfang und Verpackung
Erscheinungsbild und Verarbeitung
Interieur und Einbau der Komponenten
Kühloptionen
Kühlergebnisse
Geräuschentwicklung
Spezifikationen des Herstellers
Spezifikationen
Lieferumfang und Verpackung
Erscheinungsbild und Verarbeitung
Interieur und Einbau der Komponenten
Kühloptionen
Kühlergebnisse
Geräuschentwicklung
Spezifikationen des Herstellers
Hier seien nur die allgemeinen Eckdaten gelistet. In den Herstellerspezifikationen finden sich ebenfalls Besonderheiten, die dem Gehäuse eigen sind, jedoch wird auf diese gesondert im Test eingegangen.
Gewicht|10.7 kg
Mögliche Mainboardgrößen|ATX, µATX, Mini-ITX
5,25'' Schächte|2
3,5'' Schächte|8
Maximale Grafikkartenlänge|310 mm (440 mm ohne Plattenkäfig)
Maximale CPU-Kühler Höhe|180 mm
Unterstützte PSU Größen|170 - 300 mm (Über 190 muss auch Lüfter im Bodenbereich verzichtet werden)
Lieferumfang und Verpackung
Das Define R5 schüchtert direkt bei Ankunft, noch vor dem Auspacken, durch die schiere Größe seiner Verpackung ein. Da es sich um einen Midi-Tower handelt ist es durchaus möglich, dass so mancher Kunde einen größenbeschränkten Platz für seinen PC im Kopf hat. Hier können durchaus die ersten Bedenken aufkommen. Als Vergleich sei hier die Verpackung des Cooler Master Silencio 452 gegenüber gestellt, welche glücklicherweise noch zur Hand war.
Einmal geöffnet zeigt sich jedoch schnell, dass hier nur sehr viel Wert auf den sicheren Transport gelegt wurde und die wirklichen Dimensionen weniger Angst einflößend sind. Was jedoch nicht bedeutet, dass das Define R5 nicht als "massiv" gelten kann. Trotz des ersten (Paket)Eindruckes sind es real nur 2 cm Höhenunterschied, die hier zu Buche schlagen. In der Länge sind es immerhin schon 24 cm. Letztendlich sind es jedoch die 42 cm in der Breite, die das Silencio 452 im Vergleich geradezu zierlich wirken lassen. (Vorsicht: Auf dem Foto ist ein Seitentausch vollzogen worden)
Natürlich wird das Gehäuse nicht einzeln geliefert. Neben einem Handbuch, in dessen Verpackung sich auch die "PC Games Hardware" Plakette befindet, liegt auch ein, schlicht als "Define R5 Accessories" bezeichnetes, Päckchen bei.
Ersteres dürfte für Liebhaber schlichter Gehäuse eine durchaus positive Nachricht sein. Auch wenn man die "PCGH Edition" kauft heißt das nicht zwingend, dass man das schlichte Äußere durch diesen Schriftzug unterbrochen sehen muss. Das ist auch die erste von vielen Kleinigkeiten, mit der Fractal Design letztendlich eindrucksvoll demonstriert, dass in ihrer Design-/Entwicklungsabteilung nicht nur über das Produkt, sondern auch an den Kunden und seine etwaigen Wünsche gedacht wird.
Dies setzt sich dann auch in fast allen kommenden Punkten fort. Beispielsweise beim Inhalt der "Accessories" Box:
Wie man schnell sieht befinden sich in der Box nicht nur Schrauben zur Board und Plattenmontage, sondern zusätzlich noch Kabelbinder und HDD-Dämpfungsringe zum Entkoppeln der Platten.
Man mag nun annehmen, das Kabelbinder, ein Artikel im Bereich von 2€ pro 100 Stk, keine großartig nennenswerte Beigabe sein sollte. Bedenkt man jedoch, dass nicht jeder Kunde auch ein Bastler ist und man ihm trotzdem ein sauberes Kabelmanagement ermöglichen möchte, so ist diese kleine Investition viel Wert. Ebenfalls gilt dies für all Jene, denen es geht wir mir: Man hat genau noch einen Kabelbinder zur Hand, wenn man gerade mitten drin steckt. Da man nicht alles stehen lassen und einkaufen fahren möchte, geschweige denn 1-2 Tage auf eine Lieferung warten, wird alles erst einmal provisorisch fertig gestellt. Und nichts hält länger als ein gut gepflegtes Provisorium.
Die Dämpfungsringe sind ebenfalls eine nette Überlegung. Statt das Design einzig zur Eindämmung von Geräuschen zu optimieren und das Gehäuse möglichst schallisoliert zu konzipieren haben wir hier auch eine Möglichkeit die Ursache von Störgeräuschen schon in ihrer Entstehen zu verringern. Normale Festplatten mit ihren rotierenden Schreiben verursachen Vibrationen. Diese sorgen bei schwacher Verschraubung entweder direkt im Plattenkäfig für klappernde Geräusche, oder übertragen sich über diesen und den Gehäuserahmen an eine Stelle, an der sie es können.
Wenngleich es durchaus mehrere Möglichkeiten gibt diesen Effekt einzuschränken (bspw. hier oder die billige Eigenbauversion hier) haben simple Gummiringe schon einen sehr großen Einfluss auf die Vibrationsübertragung. Ihre Verwendung ist denkbar simpel:
Die ausfahrbaren Schlitten der Plattenkäfige haben nicht einfach nur Löcher zum anschrauben der Platten sondern die hier sichtbaren dreifachen Bohrungen (Oder Micky Maus Köpfe). Der Aussendurchmesser des Ringes passt genau in die zentrale große Bohrung. Anschließend kann er direkt in die Kleineren geschoben werden, deren Durchmesser dem der Kerbe des Ringes entspricht. Nun kann die Festplatte mit speziellen, längeren, Schrauben befestigt werden.
Die kompletten mitgelieferten Artikel sind folgende:
PSU Schrauben|4
2,5'' Drive Schrauben| 32
Mainboard Standoff|8
Schrauben für optische Laufwerke|8
HDD DÄmpfer|32
Mainboard Schreiben|8
Frontlüfter Schrauben|4
3,5'' Drive Schrauben|32
Standoff-Werkzeug|1
Letztendlich lassen die Beilagen eigentlich nur zwei Dinge vermissen, die andernorts eine sehr nette Beigabe sind:
Tool-Free-Assemblys (Beispielsweise für die optischen Laufwerke oder Platten) - Dies kann jedoch mit Blick auf die bessere Dämpfung durch die Ringe durchaus als "zu Recht weggelassen" gewertet werden.
Ein Schraubenzieher (Wie beispielsweise Thermalright ihn bei einigen Macho-Modellen mitliefert). Das ist jedoch "Jammern auf hohem Niveau" und würde nur das Ganze abrunden, da man sofort und ohne Vorbereitung oder eigenes Werkzeug loslegen könnte.
Erscheinungsbild und Verarbeitung
Das Define R5 ist ein sehr schlicht gehaltenes, auf Funktionalität ausgelegtes, Silentgehäuse. Wie bei vielen Gehäusen dieser Art befinden sich die Anschlüsse und Buttons auf der Oberseite, da die Front eine gedämmte Tür beherbergt. Diese hat jedoch eine kleine Besonderheit: Die Öffnungsrichtung kann vom Nutzer je nach Belieben gewechselt werden. Auf den ersten Blick ist dies eventuell keine wirklich große Neuerung, kommt jedoch recht schnell zum Tragen, wenn man das Gehäuse links des Sitzplatzes aufbaut. Die Standardmäßige Türbefestigung auf der rechten Gehäuseseite ist dann etwas umständlich und der Möglichkeit zum Wechsel ist sehr hilfreich. Durchgeführt werden kann dies auf Wunsch dann innerhalb einer Minute, da einzig zwei Schauben und die Halterungen einen Platzwechsel vollziehen müssen.
Auch erkennt man schnell, dass sich nicht das komplette Design eine "Dämmwut" unterordnen musste, wie es bei manch anderem Hersteller der Fall ist. Dies hat dann mitunter einen verschlechterten Luftstrom im Gehäuse zur Folge und damit verbundene Kühlprobleme der Komponenten. Besonders betroffen sind hierbei häufig die Lüfter, falls Einbauplätze vorhanden, im Frontbereich. Bei Geschlossener Fronttür ist eine ausreichende Luftversorgung mitunter nicht zu gewährleisten.
Nicht so beim Define R5. Durch Lüftungsschlitze an den Seiten hinter der Tür wird eine konstante Frischluftzufuhr gewährleistet und eben erwähnte Problematik ist von Beginn an aushebelt.
Dass man es mit einem Gehäuse zu tun hat, welches gleichzeitig kühle Betriebstemperaturen, aber auch eine gute Schallisolierung liefern möchte sieht man ebenfalls an dessen Unterseite. Anders als beispielsweise das verwendete Vergleichsgehäuse Silencio 452 ist hier nicht nur die Belüftungsmöglichkeit für das Netzteil gegeben und der Rest verschlossen. Die gesamte Unterseite besitzt Lüftungsgitter. Da man jedoch trotzdem keinen riesigen Staubfänger haben möchte ist der notwendige Staubfilter auch entsprechend dimensioniert:
Im oberen Bereich hinter der Klappe ist zudem ein kleiner Schalter angebracht, mit welchem die vorderen Lüfter geregelt werden können, falls gewünscht. Zudem sind diese über einen SATA-Stromanschluss versorgbar, so dass mehrere PWM Anschlüssen auf dem Board anderweitig benutzt werden können, bzw weniger Splitter notwendig sind. Im Hinblick auf potentiell eingebaute Wasserkühlungen und dem damit verbundenen Bedarf an Anschlüssen eine sehr entgegenkommende Alternative.
In Summe wirkt nicht nur alles stimmig, sondern auch hochwertig und an keiner Stelle hat man das Gefühl, dass Abstriche an der Qualität der Komponenten gemacht wurden. Im Gegenteil: Das gesamte Konzept und die Umsetzung wirkt von Beginn an nicht nur gut durchdacht, sondern auch qualitativ hochwertig umgesetzt.
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