Leider bereichert es den Markt nicht nur, sondern hat die konventionellen Sub-Notebooks und Netbooks nahezu komplett verdrängt. Geräte mit unter 12 Zoll 16:9 (also das klassische "eine Tastatur breit und keinen Millimeter mehr") gibt es kaum noch.
Man muss zwei Entwicklungen beachten, die zur "Erfindung der Surface-Geräte" geführt haben:
- Als der Surface Pro 2-in-1-PC ab dem Jahr 2010 entworfen wurde, ist gerade das erste Apple iPad am Markt erschienen (Präsentation im Januar 2010, weltweit ab Sommer 2010 verfügbar). Die Euphorie war riesig und es gab nicht wenige Stimmen, die in Folge der Präsentation von einer "Post-PC-Ära" gesprochen haben. Beim Apple iPad und anderen Tablets war aber keine physische Tastatur verfügbar. Eine solche Tastatur kam bei Apple erst mit dem iPad Pro ab dem Jahr 2015 und kann als Anerkennung vor den Surface-Geräten von Microsoft gesehen werden. Ursprünglich sollte es keine "echte" Tastatur mehr geben bei Tablets. Microsoft wollte auf die "Post-PC-Ära" vorbereitet sein und hat - unter strenger Geheimhaltung - einen Tablet-PC mit abschließbarer Tastatur entwickelt. Zunächst kamen die Surface-Geräte mit Windows 8 ab dem Jahr 2012 auf den Markt, seit dem Jahr 2015 werden natürlich alle neuen Surface-Geräte mit Windows 10 ausgeliefert.
- Microsoft wollte und will den eigenen Partnern, also den OEM-Herstellern, mit den Surface-Geräten aufzeigen, was man aus "standardisierter" Notebook-Hardware herausholen kann, indem diese in spezielle Gehäuse gepackt wird. Diese Vorgehensweise des sogenannten "Signature device" funktioniert offenbar, wenn man mal sieht, wie viele kreative neue Notebook-Designs die Hardwarehersteller wie Lenovo (Yoga-Serie), HP (x360-Notebooks) oder Asus (bspw. Transformer Book, ZenBook Flip usw.) auf dem Markt veröffentlichen, die in verschiedener Art und Weise von den Surface-Geräten inspiriert sind.
Die Netbooks wurden vor allem durch die günstigen Tablets verdrängt, die für den "Otto-Normaluser" ausreichend waren, um Medien (Videos ansehen, Webseiten besuchen, Arcade-Spiele spielen) zu konsumieren und notfalls mal eine E-Mail zu beantworten. Zudem sind die Tablets eben "cooler" und mit Touchscreen intuitiv zu bedienen. Inzwischen hat sich aber - vor allem durch die COVID-19-Pandemie und daraus folgend der verstärkten Nutzung des Homeoffice - gezeigt, dass eben Tablets mit weniger als 12 Zoll doch nicht ausreichend sind. Viele Leute brauchen zum Arbeiten einen größeren Bildschirm und eine physische Tastatur. Beim Surface Pro 7 kann man ja mittels USB-C-Anschluss auch bis zu zwei externe Monitore anschließen. Zudem kann über den USB-C-Port mit 5 Gbit/s Datenübertragung und DisplayPort-Alt-Mode auch noch ein Netzteil angeschlossen werden. Falls man also ein USB-C-Netzteil mit 45 Watt oder mehr hat, kann man auch damit das Surface Pro 7 aufladen. Alternativ steht eben der proprietäre magnetische Anschluss namens Surface Connector parat, den es bei allen Generationen des Surface Pros gibt und an dem man etwa das mitgelieferte Netzteil betreiben kann.
Klar ist aber auch, dass ein 2-in-1-PC nicht für jeden Nutzer etwas ist. Aber man hat durchaus Vorteile beim Microsoft Surface Pro, auch im Vergleich zu den Apple iPad Pros. Das neue "Magic Keyboard" mit Touchpad und magnetischer Halterung für die neuen Apple iPad Pros wiegt etwa rund 710 Gramm, sodass der eigentliche Gewichtsvorteil der iPad Pros gegenüber dem Surface Pro 7 egalisiert wird.
- Das Microsoft Surface Pro 7 wiegt 770 Gramm. Inklusive Tastaturcover von Microsoft namens Microsoft Type Cover wiegt es knapp unter 1,1 Kilogramm. Das Microsoft Type Cover kostet - laut UVP - knapp 180 Euro extra. Das Microsoft Surface Pro 7 selbst startet bei knapp 900 Euro. Siehe:
https://www.microsoft.com/de-de/p/surface-pro-7/8n17j0m5zzqs?activetab=overview
- Das Apple iPad Pro 2020 mit 12,9 Zoll wiegt 641 Gramm. Inklusive dem Apple Magic Keyboard (physische Tastatur mit Touchpad und zugleich Schutzhülle fürs iPad Pro) wiegt es 1,351 Kilogramm. Beim iPad Pro wird das niedrigere Gewicht aber dahingehend erkauft, dass es sich relativ leicht verwinden lässt, zumindest wenn man keine Schutzhülle - wie es auch das Apple Magic Keyboard ist - verwendet. Das Apple Magic Keyboard alleine kostet gut 400 Euro (für das iPad Pro mit 12,9 Zoll). Die 12,9-Zoll-Version des Apple iPad Pro startet bei knapp 1.100 Euro für 128 Gigabyte Speicher. Siehe:
iPad Keyboards - Apple (DE)