Episode 4 bezieht seinen Reiz daraus, dass sich die Perspektive des Zuschauers massiv ändert nachdem man Episode 5 und 6 gesehen hat, weil es die Dynamik zwischen Vader Luke und Leia verändert. Das erzeugt diese mythische erste Erlebnis, das nicht zu replizieren ist. Haben Filme gerne gemacht zu der Zeit, meistens aber nicht über die Fortsetzungen.
Episode 5 bezieht seinen Reiz daraus, dass es diese Änderung einführt und einfach weigert ein 2h Film mit Happy End zu sein und lieber wieder ein typisches 70er Jahre SciFi Ende ranpackt.
Episode 6 rudert in der Hinsicht gewaltig zurück und ersäuft im Kitsch.
Episode 1 interessiert sich nicht für Leute die mit Star Wars aufgewachsen sind, sondern geht voll auf die Altersgruppe 6-10 und deren Eltern Begleitpersonal. SciFi Fans mögen sich abwenden, aber schon da war dieser Film wie jeder DIsney Film im Prinzip ist und woher der seine Zuschauer hat.
Episode 2 ist diese bizarre Chimera aus 50% Teenagerromanze und 50% Detektiv Obi Wan Columbo. Am Ende gibt es dann mehr Glowsticks wie auf einem Scooterkonzert.
Episode 3 hat das Problem, dass jeder weiß wie Episode 4 weitergeht und niemandem etwas eingefallen ist wie man das anders lösen könnte als mit Telenovela Dialogen.
Episode 7 ist eine kreative Bankrotterklärung von einem Remake. Sieht gut aus und kann nix. Aber wenigstens kann ich mir jetzt einen verchromten Stormtrooper kaufen. Eltern und Kinder sind weiter die Kernzielgruppe, das macht das Zielpublikum anteilig weiblicher als das in den späten 70ern, dem wird Rechnung getragen im Film und beim Merchandising, das ist nicht überraschend und nicht das Problem.
Rogue One ist wie Episode 3 in dem Sinne, dass jeder weiß wie es ausgeht, ansonsten zeigt der Film nur, dass Star Wars ohne Force und Lichtschwerter wenig taugt. Viel Bumm gleichen nicht aus, dass die Handlung ein demotivierter Mission: Impossible Klon ist.
Episode 8 meint es könne die zwei parallelen Handlungen aus Episode 5 verbessern, indem es drei parallele Handlungen vom Zaun bricht. Wer überrascht ist, was hier mit der Star Wars Kontinuität gemacht wird möge darin erinnert werden was der Regisseur bereits seine eigene Kontinuität in Looper ebenso behandelt hat. Vom Look her der beste Star Wars, aber die Charaktere halt. Ernsthaft, deine Mutter Witze in der Phase des Films der die Stimmung etablieren soll?
Solo, das Prequel für den Charakter den wir umgebracht haben und gleichzeitig eine Art Rentner Memory der sein Publikum fragt, ob sie sich an all das aus den Originalen erinnern können. Man sieht aber was passiert, wenn man nicht konsequent mit dem Film und dem Marketing auf Kinder und die ganze Familie geht. Die Zuschauer bleiben weg. Der Film zementiert die nächsten 20 Jahre Star Wars, Jenseits vom kinderfreundlichen Familienfilm wird es da nicht viel geben.
Ich hab Star Wars so erlebt, dass es ab 1995 vor allem eines war, gnadenlose PR Gehirnwäsche. Einfach so viel Werbung schalten bis jeder denkt das ist gut, warum gäbe es sonst so viel Werbung dafür und auf den Zug aufspringt. Dazu den Markt mit Spielen, Büchern, Comics, Sammelkartenspielen, etc. bewerfen. Die Masse der Fans entsteht nicht dadurch dass alle die Filme so gut fanden, sondern sich viele kleine Gruppen stark mit einer Sache rund um Star Wars stark identifizieren und deswegen die Marke als Ganzes konsumieren. Wer das eine Spiel mochte sieht sich dann den Film an. Wer das eine Buch mochte kauft vielleicht ein Spiel. Star Wars hatte das was später einige als Transmedia Strategie bezeichneten aber selbst nie umsetzen konnten. So wird das weitergehen. Es ist völlig egal wie mittelmäßig Episode 9 sein wird. Das einzige das sich wirklich ändert ist, dass der Spielzeugmarkt kollabiert, weil jeder der Sprechen kann lieber ein Tablet zum spielen hat, als eine 30€ Plastikfigur die für 5 Cent in China gepresst wurde. Toys are Us geht ja nicht ohne Grund pleite, hier stirbt ein Spielzeugtrend, so wie in den 80ern und 90ern die Modellbau und Modelleisenbahnläden nach und nach gestorben sind. Und nur das allein ist der Grund warum Star Wars Serien für ältere Zielgruppen als 12 gemacht werden, weil Streaming-Subscription derzeit die Cash-Cow ist die jeder melken will.