[Lesertest] BitFenix Aurora

Ion

Kokü-Junkie (m/w)
BitFenix Aurora
Arctic White

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Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Details zum BitFenix Aurora
3. Testsystem
4. Es werde Licht

5. Praxistest
6. Kühlleistung (Eloop)
7. Auffälligkeiten + Besonderheiten
8. Fazit


1. Einleitung

BitFenix hat es wieder getan. Ein neues Gehäuse wurde konstruiert und muss sich nun den kritischen Augen der Tester stellen.
Ich möchte in diesem Test auf den äußeren sowie inneren Eindruck eingehen und werde prüfen ob es beim Einbau der Hardware Probleme gibt und was zu beachten gilt. Verbaut werden zudem zwei LED-Strips, die mit der internen ASUS Aura Ready (RGB-Controller) Technologie in Szene gesetzt werden. Das Gehäuse ist in zwei Farben erhältlich: Midnight Black und Arctic White - auf eigenen Wunsch habe ich mich für das Arctic White entschieden.

Vielen Dank an BitFenix für die Bereitstellung der Testmuster.

Zudem möchte ich hier noch einmal klarstellen, dass es sich um einen Testbericht ohne professionellen Anspruch handelt.
Der Test wurde von mir, mit gegebenen Mitteln, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.

Wie gehabt lassen sich alle Bilder für eine größere Ansicht anklicken!



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2. Details zum BitFenix Aurora

Das erste das beim neuen BitFenix Aurora auffällt, sind die beiden Seitenteile aus getöntem Hartglas, wobei das Glas auf der rechten Seite (von vorne betrachtet) nicht durchsichtig ist. Letzteres ist aber auch nicht weiter schlimm, denn wer möchte schon einen Berg voller Kabel betrachten? Die Front und der Deckel, welche abnehmbar sind, bestehen aus einer hochwertigen SofTouch-Oberfläche. Das Gehäuse überzeugt auch von innen. So lassen sich z. B. bis zu 5 Lüfter montieren (1x 120mm ist vorinstalliert), es ist viel Platz für Wasserkühlungen, Mainboards lassen sich bis zum E-ATX Formfaktor installieren und es gibt insgesamt 4 Slots für 3,5 bzw. 2,5 Zoll Datenträger. CPU Kühler dürfen nicht höher als 160mm sein, wohingegen die max. Länge für die Grafikkarte 400mm und die des Netzteils 220mm beträgt. Das Gesamtpaket wird abgerundet durch Staubfilter und viel Platz hinter dem Mainboard-Tray für das Kabelmanagment.
Front und Deckel sind schwungvoll geformt, was den innenliegenden Mesh-Einsätzen eine bessere Luftzufuhr - bzw. Luftabfuhr ermöglicht.

Das Aurora möchte dabei ganz klar in der oberen Liga mitspielen, denn es lässt sich ohne Probleme sehr hochwertige Hardware inklusive Wasserkühlung im Gehäuse verbauen.
Ein bis zu 280 mm großer Radiator findet entweder an der Vorderseite oder im Deckel seinen Platz. Bei Bedarf ist sogar ausreichend Platz für zwei gleichzeitig verbaute 280-mm-Radiatoren. Dazu gesellt sich eine praktische Halterung für einen Ausgleichsbehälter. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass im Falle der Installation einer Pumpe auf dem unteren HDD-Käfig, der Platz für Grafikkarten in den unteren PCIe-Slots stark eingeschränkt wird. In einen der obersten Slots passt allerdings auch bei installierter Pumpe eine bis zu 44 cm lange Grafikkarte.

Die Usability hat BitFenix beim Aurora insgesamt sehr hoch ansetzen können, die Staubfilter halten magnetisch und lassen sich entsprechend leicht entfernen, die Seitenteile sind ebenso tool-less abnehmbar wie die Thumbscrews der sieben PCI-Slots. Außerdem ist das Aurora mit Mainboard-Abstandshaltern vorausgestattet und besitzt einen großen Ausschnitt im Tray zum unkomplizierten Kühlerwechsel.


Die technischen Details (der Übersicht wegen in einen Spoiler gepackt):
Technische Details:
Maße: 215 x 490 x 520 mm (B x H x T)
Gewicht: ca. 10,2 kg
Material: Stahl (Body), ABS-Kunststoff, Glas (getönt)
Farbe: Weiß
Formfaktor: E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Lüfter insgesamt möglich:
2x 120/140 mm (Vorderseite)
1x 120 mm (Rückseite)
2x 120/140 mm (Deckel)
Davon vorinstalliert:
1x 120 mm (Rückseite)
Radiator-Mountings:
1x max. 280 mm (Vorderseite)
1x max. 120 mm (Rückseite)
1x max. 280 mm (Deckel)
Filter: Vorderseite, Netzteil
Laufwerksschächte:
4x 3,5 Zoll (intern)
3x 2,5 Zoll (intern)
Netzteil: 1x Standard ATX & EPS 12V
Erweiterungsslots: 7
I/O-Panel:
2x USB 3.0
2x USB 2.0
1x je Audio In/Out
1x je Power- und Reset-Button
Maximale Grafikkartenlänge: 400 mm
Maximale CPU-Kühler-Höhe: 160 mm
Maximale Netzteil-Länge: 220 mm


3. Testsystem

Folgendes Testsystem kommt zum Einsatz:

CPU
| i5-4670K (CPU Kühler: Cryorig C7)
Board | AsRock Z97 E-ITX/ac
RAM | Kingston Hyper X Fury (DDR3, 16GB, 1866MHz) in weiß
GPU | MSI GTX 980Ti OC 6G
NT | Cooler Master V550
SSDs / HDD | Samsung SSD 830, Samsung SSD 850 EVO / Western Digital Red 2TB



4. Es werde Licht

Im I/O-Panel befindet sich ein Schalter, mit dem Symbol einer leuchtenden Lampe darauf:

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Damit lässt sich der von ASUS Aura zertifizierte RGB-LED-Controller komfortabel bedienen. Die SSD, welche sich in der Nähe der Frontlüfter verbauen lässt, lässt sich damit dezent in Szene setzen. Ebenfalls daran angeschlossen sind zwei LED-Stripes, welche über den Schalter ebenfalls verschiedene Leucht-Modi zulassen. Letztere befinden sich nicht im Lieferumfang des Gehäuses, können aber auf Wunsch seperat erworben werden.

Hier einmal die Beleuchtungsvarianten der Bitfenix Alchemy 2.0 LED-Stripes sowie der SSD-Beleuchtung:
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Zusätzlich gibt es einen Modus der zufällig langsam pulsierende Farben ausgibt. Durch diese Möglichkeit lässt sich das Aurora in fast jede Umgebung integrieren. Auf Wunsch lassen sich mit einem zusätzlichen Tastendruck auch alle LEDs abschalten.


5. Praxistest

Der Einbau der Hardware geht im Aurora genauso vonstatten wie in jedem anderen Gehäuse auch. Zuerst müssen dafür die beiden massiven Glaswände abgenommen werden. Dies geht ohne Werkzeug.
Je nach dem welchen Formfaktor euer Mainboard hat, könnt ihr euch dann am Lageplan der Abstandshalter orientieren (siehe Bild 4). Deckel und Front lassen sich abnehmen, was auch nötig ist sofern ihr weitere Lüfter oder Radiatoren verbauen möchtet.


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Im vorderen Bereich des Gehäuses lassen sich 2 HDD´s mit 3,5 Zoll installieren sowie eine 2,5 Zoll SSD. Hinter dem Mainboard-Tray befinden sich dann noch zwei weitere Slots für jeweils eine 2,5 Zoll SSD. Die HDD´s können über das beiliegende Zubehör bequem in den Schacht geschoben werden, während die SSD´s verschraubt werden müssen. Das geht alles leicht und ohne weitere Probleme von der Hand. Die Abstände zu den Gehäusewänden sind alle ausreichend.

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Standardmäßig ist im Heck nur ein einzelner 120mm Lüfter verbaut. Dieser hat allein praktisch keinen Effekt und ist nicht in der Lage die Hardware ausreichend zu kühlen. Ich habe daher im Gehäuse 4x 120mm Eloop Lüfter von Noiseblocker verbaut, in der 800rpm Variante. Realisiert habe ich das über eine zusätzliche Lüftersteuerung, da das Aurora so etwas leider nicht besitzt und mein Mainboard ("dank" ITX) nur 2 Anschlüsse für Lüfter verbaut hat. Im Gehäuse ist ausreichend Platz um alle möglichen Kabel zu verlegen und zu verstecken.


6. Kühlleistung (Eloop)

Zugegeben, der verwendete CPU Kühler soll keine Rekorde brechen und ist wegen seiner Größe auch eher für ITX Systeme ausgelegt. Dennoch sollte es ein Gehäuse dieser Preisklasse von Haus aus schaffen, genügend Frischluft hinein zu bringen, damit die CPU selbst bei solch einem kleinen Kühler nicht überhitzt. Leider schafft das der einzelne 120mm Lüfter nicht. Die CPU wurde dabei mit anspruchsvollen Spielen wie z. B. BF1 ausgelastet und die Temperatur habe ich per Coretemp V1.3 ausgelesen.

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Um für ausreichend Frischluft zu sorgen, habe ich insgesamt 4x120mm Eloop Lüfter verbaut. Im Diagramm oben lässt sich deren massive Wirkung auf die CPU Temperatur feststellen. Auch die Grafikkarte profitiert enorm von der zusätzlichen Luft und kann ihren Boost nun viel länger halten. Die Geräuschkulisse hält sich in beiden Fällen in Grenzen.


7. Auffälligkeiten + Besonderheiten

Hier möchte ich alle Dinge aufschreiben, die mir beim Einbau sowie beim täglichen Gebrauch aufgefallen sind.
Zu einem wäre da das Gewicht der massiven Seitenwände. Normalerweise nimmt der ambitionierte Schrauber zuerst die linke Seite ab, um den Zugang zum inneren zu erlangen. Das Gewicht der anderen, noch verschraubten, Glasplatte ist nun aber so hoch, dass bereits ein leichter Schubs gegen das Gehäuse ausreicht, damit es umkippt. Sicher, wer sorgfältig arbeitet, dem passiert das nicht. Wenn man so etwas allerdings nicht erwartet, staunt man nicht schlecht wenn es dann passiert. Die Seitenwände spiegeln relativ stark und sind sehr anfällig für Fingerabdrücke, lassen sich aber leicht reinigen, z. B. mit einem feuchten Tuch.

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Im Handbuch findet sich keinerlei Beschreibung wie der RGB-Controller hinter dem Mainboard-Tray funktioniert. Auch wenn das sehr einfach ist, könnte der unerfahrene User dadurch verschreckt werden.

Positiv möchte ich die Handhabung hervorrufen. Ich hatte beim täglichen Gebrauch sowie dem Ein- und Ausbau der Hardware nie das Gefühl, dass etwas fehlen würde oder schlecht durchdacht wäre. Man hat hier ein rundherum durchdachtes Gehäuse vor sich stehen.

8. Fazit

Was lässt sich nun abschließend zum BitFenix Aurora sagen? Das Gehäuse hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Zum einen haben wir hier ein von außen wirklich sehr edel anmutendes Heim für die eigene Hardware, wofür insbesondere die getönten Seitenwände aus Hartglas verantwortlich sind. Auch innen ist wirklich alles durchdacht und sitzt da wo man es erwarten würde. Die HDD-Käfige lassen sich entfernen, es gibt ausreichend Platz für viele Lüfter und für eine Wasserkühlung. Zum anderen fehlt dem Gehäuse aber das gewisse Etwas. Dies könnte durchaus der vorinstallierte RGB-Controller sein, allerdings gibt es auch viele Leute die auf solchen optischen "Schnickschnack" verzichten möchten - und gerade für diese Leute bietet das Gehäuse für knapp 100€ dann doch etwas wenig. Von Haus aus ist nur ein einzelner 120mm Lüfter im Heck verbaut, der es definitiv nicht schafft die Hardware ausreichend mit Frischluft zu versorgen. Man könnte dies aber auch als Herausforderung sehen: Das Aurora soll vom Kunden entsprechend frei modifizierbar sein - weniger ist dann mehr. Insgesamt erwartet man einfach etwas mehr, zumal die Front und der Deckel gegen die schönen Seitenwände schlicht "billig" wirken.

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Auf einer Skala von 1 bis 10 erhält das Aurora von mir glatte 6 Punkte. Diese erlangt es hauptsächlich durch den inneren Aufbau und die Seitenwände. Der RGB-Controller ist nice to have.


Vielen Dank fürs Lesen. Konstruktive Kritik sowie Lob sind erwünscht :)


Ion
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deinen Test :)
Ich teile deine Meinung weitestgehend. Bei dem Gehäuse gilt klar "function follows form". Finde ich aber auch nicht verkehrt, nicht jedes Case muss alles super machen, einige sollen einfach toll aussehen :) Und da finde ich zwei Glassteile, RGB Platine, Aura-Modul gar nicht mal verkehrt. Klar muss man dann woanders etwas zurückstecken
 
Danke für dein Feedback.

Ja, man muss einfach wissen worauf man sich beim Aurora einlässt. :daumen:
 
Toller Test, vielen Dank.
Ich konnte Gehäusen von Bitfenix noch nie viel abgewinnen und das hat sich mit dem Aurora nicht geändert.
Nach dem Erblicken der Vorderansicht, vom gekonnten weiterführen des Desasters auf der Oberseite mal ganz zu schweigen, wünscht man sich das Gehäuse weiterhin von der recht schicken Seite betrachtet zu haben...
Dass sie nur einen Lüfter verbauen finde ich jetzt nicht unbedingt so schlecht, die fliegen ohnehin als erstes raus, oder? :D
 
Hmm, nichts wirklich Aufregendes von HEC Compucase aus Shenzhen.

Body, Festplattenkäfige, SSD-Befestigungen und Gedöns - die Teile sind austauschbar und findet man so
oder so ähnlich) in fast jedem der dort vom Fließband kommenden Kisten (u.a. auch Aerocool, Thermaltake,
be quiet!, Corsair, Fujitsu, Cougar...). Dass Bitfenix immer noch dort produzieren lässt, wundert mich.
 
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