Überlastung des Internets - Österreichische Volkspartei gegen die Netztneutralität

Stern1710

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Überlastung des Internets - Österreichische Volkspartei gegen die Netztneutralität

Hallo und guten Nachmittag / Abend, oder wann ihr das hier auch immer lest.

Im Zuge des nun verabschiedeten Beschlusses der EU zur faktischen Aufhebung der Netztneutralität hat nun der ÖVP-Europaratabgeordnete Paul Rübig sich zu Wort gemeldet, dass seiner Ansicht nach eine Überlastung des Internets stattfinden wird, wenn bestimmte Dienste nicht zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stellen würde. Diese Spezialdienste, wie die deutsche Telekom unter anderem Online-Gaming und VoIP, müsste anders behandelt werden, da sie Probleme bezüglich der Kapazität des Internets aufwerfen. Im gleichen Atemzug allerdings sagt Rübig allerdings auch, dass damit keine Einschränkung der Netzneutralität einhergehe, da dass Internet nicht beeinträchtigt werden dürfe.

Meine Meinung zu dem Thema: Man erkennt hier eindeutig die hervorragende Inkompetenz, mit der die ÖVP mal wieder zum Thema neue Medien hervorbringt. Gefühlt ist manchen der Abgeordneten das Internet zu Hause zu langsam (kein 4k P*** oder was? :ugly:) und meinen deshalb, dass die Kapazität des Internets durch VoIP oder Gaming belegt werde. Die Verletzung der Neutralität steht hier eindeutig fest und sollte eigentlich jedem Österreicher oder jeder Österreicherin zu denken geben, ob man derart inkompetenten (und wirtschaftsuntergebenen) Parteien überhaupt seine Stimme geben sollte. Aber das Thema Lobbyeismus ist natürlich ein eigenes, großes und verdammt hässliches Thema

Über eure Meinung dazu (vor allem der österreichischen Kollegen / Kolleginnen hier um Forum) würde ich mich freuen :)

Quelle: Der Standard
 
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Ich muss schon sagen, die wissen wie man Ihren Job macht. Erst Angst schüren und dann kräftig abkassieren, hat die Kirche damals genauso gemacht ;)
 
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Das hat nicht nur die Kirche gemacht sondern praktisch jede größe Organisation, welche irgendwie Macht wollte. Den schwarzen Peter würde ich hier niemanden direkt zuschieben. Aber wird schweifen ab :D
 
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Die Partei kann ich nur mehr schwer ernst nehmen. Vor allem da Österreich noch immer im technologischen Steinzeitalter feststeckt.
Ich wohne in der zweitgrößten Stadt meines Bundeslandes und hocke auf ner nominellen 8 mbit-Leitung, die aber maximal 7 mbit/s liefert und mehr ist nicht möglich. Und am Land gibts teilweise keinen Internetanschluss oder gar Mobilfunkempfang, von dem her bin ich fast "gesegnet", immerhin gibts keine Drosselung.

Man sehe sich Herrn Rübig nur an. 61 Jahre alt und hat keinen Plan von der aktuellen (auf Österreich bezogen, international sind wir wahrscheinlich irgendwo im unteren Mittelfeld) Technologie, zumindest was das Internet betrifft.
Allein das hier sagt doch schon alles:
EU-Abgeordnete: Nur ÖVP in Kernpunkten gegen Netzneutralität - Netzpolitik - derStandard.at ? Web

"House of Cards"-Downloads verursachen Staus im Internet. Was für eine Witzfigur. Ich mag solche Sesselkleber nicht die seit 19 Jahren in der EU hocken und sich die ohnehin prall gefüllten Taschen weiterhin vollstopfen ohne jetzt wirklich was zu leisten, außer Lobbyarbeit. Was anderes macht die ÖVP mittlerweile nämlich nicht mehr.
Unsere Parteienlandschaft ist doch echt zum :heul:
Eine große Protestpartei die nur laut schreit, zwei ehemalige Großparteien von denen eine ihre Prinzipien verstoßen hat und die andere nur schaut dass des den eigenem Klientel (Bauern, Banken, Wirtschaft) möglichst gut geht und sich gegenseitig möglichst oft blockieren. Ein paar Kleinparteien die schnell auf und wieder untergehen und zu guter Letzt eine mittelgroße Ökopartei die zwar hin und wieder gute Ansätze hat (wie alle eigentlich) aber dann auch wieder Dinge von sich gibt die fragwürdig sind.

Bei dem Thema könnte ich mir eine typische, österreichische Kompromisslösung vorstellen: Internet für alle, aber höchstens 1 Mbit/s und für alles andere, genannt Spezialdienste, muss man blechen. Oder man sagt "Wir wollen Netzneutralität", sprich man geht einen Schritt nach vorne und gleich danach macht man einen dreiviertelten Schritt zurück und sagt "Netzneutralität ja, aber nur für die die zahlen". Hoffentlich liest keiner mit sodass die auf keine dummen Gedanken kommen.
 
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Gehoeren alle eingesperrt, samt denen die sowas durchwinken ohne Nachdenken.

Wie oft erkläre ich meiner Mutter das das Bullsh<3t ist mit dem VoIP. Aber nein, hier geht es ja nicht mal anders. Entweder 100k @IPv4 oder 120k oder 200k@DSL Light. Ach warte, wahlweise gibts ja noch Hybrid von der Telekom. 100k @100er Ping, ganz toll.

Also Nutze ich meinen 100k Vertrag bis es hier min 500k Leitungen gibt. Wobei die auch erst im Jahre 2050 kommen werden so wie es Aussieht, denn nicht vergessen: Wir sind in Deutschland! :)
 
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Es muss eine Selbstverständlichkeit sein und bleiben das die Backbonebetreiber ihre Netze so auslegen das diese mit großzügigen Sicherheitsabständen nicht überlasten können.

Das ist mit in Relation zu den Gesamtkosten des Netzausbaus überschaubarem finanziellen und technischen Einsatz möglich.

Wenn die Verletzung der Netzneutralität jemals sinnvoll erscheinen sollte weil die Backbones überlastet sind ist beim Ausbau irgendwas gaaanz falsch gelaufen- und das liegt dann vermutlich auch an den politischen Rahmenbedingungen für den Ausbau...

Die Verletzung der Netzneutralität ist und sollte technisch nicht nötig sein. Allenfalls im Mobilfunk. Bei der Netzneutralität geht es nicht um technische Limitationen, das ist nur eine Ausrede der Telkos. Die Telkos (und manche große Kabelnetzbetreiber) wollen sich in Wahrheit als exklusive Contentvermarkter platzieren und so neue Märkte erschließen.

Das sich eine "Volks" Partei vor den Karren der Telko-Lobby spannen lässt ist peinlich und zeugt von fehlendem Sachverstand.
 
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Das Volks fand ich ja auch schon immer sehr interessant, da sie ja eigentlich nur für die Interessen der Wirtschaft und nicht der Menschen eintreten
 
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Es geht hier ja nicht um die Interessen "der Wirtschaft" denn viele Unternehmen, insbesondere praktisch jegliche Firmen die im Internet irgendeinen Content oder Online-Dienstleistungen (etwa Gaming-Server, VoIP,...) anbieten angefangen mit Konzernen wie Google oder Amazon bis hin zu kleinen Startups profitieren ja von der Netzneutralität, einerseits dadurch das sie allen Internetnutzern einen unlimitierten Zugang auf ihre Angebote garantiert, andererseits dadurch das sie so vor zusätzlichen Kosten für die priorisierte Behandlung ihrer Daten geschützt werden.

Es geht hier viel mehr um die Interessen von nur einer Handvoll Großkonzerne, im Wesentlichen eben viele der alten Telkos und einige große Kabelnetzbetreiber. Politisch scheinen diese häufig nach wie vor halbstaatlichen Firmen allerdings vergleichsweise gut vernetzt zu sein.
 
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Sachverstand setzt meist aus wenn man an die grünen Scheine denkt...
 
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Repräsentiert ja leider das Volk hier in Österreich, schade dass die stockkonservativen Parteien so großen Anklang finden. Und wenn die an der Macht bleiben, bildet das mit dem vorherrschenden steinzeitlichen Bildungssystem einen ewigen Zirkel.
 
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Ich verstehe nicht warum der Großteil der Bevölkerung auch noch Blind den Mist glaubt und nicht ein Stück nachdenken tut.

Es ist alles abzocke!

Die ganzen die auf so eine Idee kommen und den Mist verbreiten gehören eingesperrt. Aber nein, die bekommen auch noch für das Schei** Labern Geld!
 
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Einsperren ist eindeutig der falsche Tonfall, aber entmachten würde doch schon viel bringen. Gerade mit den starken konservativen und rechten Kräften in Österreich wird des garantiert nicht nach vorne gehen.
 
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Einsperren ist eindeutig der falsche Tonfall, aber entmachten würde doch schon viel bringen. Gerade mit den starken konservativen und rechten Kräften in Österreich wird des garantiert nicht nach vorne gehen.

Entmachten macht genau was? Platz fuer die zweite oder dritte Riege die genauso drauf ist.
Klingt bloed, aber da muss sich radikal was aendern.
Die Machthaber sind mMn nichts anderes als Handlanger der Wirtschaft.

Ob allerdings eine radikale Aenderung besser waere, sei mal dahingestellt.
 
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Wüsste nicht, wo es eine Überlastung des Internets geben würde. Wenn die aufhören die mobilen Verbindungen zu drosseln, steht überall genug Bandbreite zu Verfügung.
 
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Wüsste nicht, wo es eine Überlastung des Internets geben würde. Wenn die aufhören die mobilen Verbindungen zu drosseln, steht überall genug Bandbreite zu Verfügung.

Wie gesagt: Selbst wenn es tatsächlich Engpässe jenseits der individuellen Teilnehmeranschlüsse also auf Backbone Ebene gäbe... selbst wenn... dann wäre das auf Fehlplanung der Provider zurückzuführen, möglicherweise mitverursacht durch mangelhafte politische Rahmenbedingungen. Technisch betrachtet lassen sich die Backbones viel einfacher und billiger ausbauen als die Teilnehmeranschlüsse.

Eine Ausnahme sind Teilnehmeranschlüsse als Shared Medium. Insbesondere im Mobilfunk wo sich viele Teilnehmer eine Funkzelle teilen. Das die Funkzelle beispielsweise Telefonie gegenüber Datenfunk priorisiert ist naheliegend und sinnvoll und seit der Einführung des digitalen Mobilfunks mit GSM gängige Praxis. Im Festnetz ist die Verletzung der Netzneutralität aber nicht und nie technisch zu rechtfertigen.
 
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Ich verstehe nicht warum der Großteil der Bevölkerung auch noch Blind den Mist glaubt und nicht ein Stück nachdenken tut.

Kann ich dir sagen: Weil es einfach ist.
Wir alle machen es, aber der Unterschied ist wie oft man nichts hinterfragt und jeden Schwachsinn glaubt, besonders bei solch heiklen Themen.
Aber die Politik fördert kritisches Denken ja nicht durch Bildung, warum auch? Unkritische oder ganz einfach dumme Leute lassen sich viel einfacher regieren.
 
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Ich verstehe nicht warum der Großteil der Bevölkerung auch noch Blind den Mist glaubt und nicht ein Stück nachdenken tut.

Das ist aber unter Umständen leichter gesagt als getan.

Die objektive, sachliche Bewertung vieler politischer Entscheidungen -und die Frage der Netzneuralität gehört dazu- erfordert grundsätzlich ein erhebliches Fachwissen. Dieses ist oft weder in der breiten Bevölkerung noch bei den Politikern vorhanden. Die Politik wird dadurch anfällig für Lobbyisten, die breite Bevölkerung für Agitation und Propaganda.

Beides gefährdet das funktionieren der Demokratie.
 
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Einsperren ist eindeutig der falsche Tonfall, aber entmachten würde doch schon viel bringen.
Dann machen es die nächsten die an den Futtertrog wollen und sich ein paar Gefälligkeiten der Lobbyisten angedeihen lassen.

Die objektive, sachliche Bewertung vieler politischer Entscheidungen -und die Frage der Netzneuralität gehört dazu- erfordert grundsätzlich ein erhebliches Fachwissen.
Öhm nein. Sonst würden Parlamente nicht für jeden offen stehen der auf welche Art und Weise auch immer hineingewählt wird. Sprich es gibt keine fachlichen Vorraussetzungen um hineingewählt zu werden. Und selbst die Leute die akademische Titel führen sind kaum die besseren Entscheider. Darüber hinaus Fachwissen hin oder her, aber die grundsätzlichen Problemstellungen kann man mit Vergleichen zumeist einfach herunterbrechen, so dass es nicht ein Frage des Fachwissens ist sonder der Verdeutlichung der Problemstellung.
 
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