Redbull0329
PCGH-Community-Veteran(in)
Einem Team von Forschern der Universitäten Oxford und Karlsruhe ist es erstmals gelungen, Daten langfristig ohne Stromzufuhr auf einem optischen Chip zu speichern.
Erreicht wurde dies, indem man sich an einer bestehenden Technologie orientierte: Die lasercodierte DVD und ihr sogenanntes GST Material, das aus den seltenen Erden Germanium, Tellur und Antimon besteht. Das Team entwickelte einen Chip, der sich die Waveguide-Technologie zunutze macht, und Licht durch Kanäle leitet, welche in ein Siliciumnitrid-Material geätzt wurden. Der Chip ist mit einer nanometerdicken Schicht des besagten GST beschichtet.
Hochintensitätslaser können dieses sehr schnell von einer stark reflektierenden kristallinen Form in eine weniger gut reflektierende ungeordnete Variante umwandeln. Durch einen erneuten Laserimpuls kehrt die Zelle zurück in den Ursprungszustand. Die beiden States codieren die Nullen und Einsen digitaler Information, und werden von einem zweiten, weniger leistungsstarken Laser ausgelesen. Durch Variieren der Intensität und der Wellenläge der Lasers konnte das Team bis zu 8 Bit an einer Stelle speichern, eine große Verbesserung im Vergleich zu binären Speichermedien.
Anders als bestehende Nanophotonen-Chips, die IBM bereits vorgestellt hat, benötigen diese keine permanente Energiezufuhr (sie sind non-volatil), wodurch sie sich auch zur langfristigen Speicherung eignen.
Auch wenn die Forschungsergebnisse vielversprechen sind, ist es noch ein langer Weg ehe sie ihren Weg in den Mainstream-Markt finden. Zunächst müssen die Chips viel kleiner werden, ehe sie mit heutigem Flashspeicher konkurrieren können. Nichtsdestotrotz sind sie schon jetzt gleichauf in puncto Geschwindigkeit und Stromverbrauch, und die Technik wäre laut Aussage der Forscher bereits einsatzbereit. Man darf also auf die weitere Entwicklung gespannt sein.
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©nature photonics, 27.07.2015, alle Rechte vorbehalten
Quelle: First light-based memory chip puts SSDs on notice
Wissenschaftliche Abhandlung: http://www.nature.com/nphoton/journal/vaop/ncurrent/full/nphoton.2015.182.html
Hintergrundinformationen zu GST: Neue Anwendungen für das in DVDs verwendete Speichermaterial GST | Max-Planck-Gesellschaft
Erreicht wurde dies, indem man sich an einer bestehenden Technologie orientierte: Die lasercodierte DVD und ihr sogenanntes GST Material, das aus den seltenen Erden Germanium, Tellur und Antimon besteht. Das Team entwickelte einen Chip, der sich die Waveguide-Technologie zunutze macht, und Licht durch Kanäle leitet, welche in ein Siliciumnitrid-Material geätzt wurden. Der Chip ist mit einer nanometerdicken Schicht des besagten GST beschichtet.
Hochintensitätslaser können dieses sehr schnell von einer stark reflektierenden kristallinen Form in eine weniger gut reflektierende ungeordnete Variante umwandeln. Durch einen erneuten Laserimpuls kehrt die Zelle zurück in den Ursprungszustand. Die beiden States codieren die Nullen und Einsen digitaler Information, und werden von einem zweiten, weniger leistungsstarken Laser ausgelesen. Durch Variieren der Intensität und der Wellenläge der Lasers konnte das Team bis zu 8 Bit an einer Stelle speichern, eine große Verbesserung im Vergleich zu binären Speichermedien.
Anders als bestehende Nanophotonen-Chips, die IBM bereits vorgestellt hat, benötigen diese keine permanente Energiezufuhr (sie sind non-volatil), wodurch sie sich auch zur langfristigen Speicherung eignen.
Auch wenn die Forschungsergebnisse vielversprechen sind, ist es noch ein langer Weg ehe sie ihren Weg in den Mainstream-Markt finden. Zunächst müssen die Chips viel kleiner werden, ehe sie mit heutigem Flashspeicher konkurrieren können. Nichtsdestotrotz sind sie schon jetzt gleichauf in puncto Geschwindigkeit und Stromverbrauch, und die Technik wäre laut Aussage der Forscher bereits einsatzbereit. Man darf also auf die weitere Entwicklung gespannt sein.
©nature photonics, 27.07.2015, alle Rechte vorbehalten
Quelle: First light-based memory chip puts SSDs on notice
Wissenschaftliche Abhandlung: http://www.nature.com/nphoton/journal/vaop/ncurrent/full/nphoton.2015.182.html
Hintergrundinformationen zu GST: Neue Anwendungen für das in DVDs verwendete Speichermaterial GST | Max-Planck-Gesellschaft
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