News Chip-Entwicklungskosten steigen rasant an, bald eine Milliarde US-Dollar pro Design?

PCGH-Redaktion

Kommentar-System
Teammitglied
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Chip-Entwicklungskosten steigen rasant an, bald eine Milliarde US-Dollar pro Design?

Die Entwicklungskosten von Halbleiter-Chips explodieren seit der 7-nm-Fertigung angeblich. Nach dem 2-nm-Prozess dürften die Kosten dann schon in die Nähe der Milliarden gehen. Mit Abstand am teuersten ist dabei offenbar die Software.

Bitte beachten Sie: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert. Allgemeine Fragen und Kritik zu Online-Artikeln von PC Games Hardware sind im Feedback-Unterforum zu veröffentlichen und nicht im Kommentarthread zu einer News. Dort werden sie ohne Nachfragen entfernt.

Zurück zum Artikel: Chip-Entwicklungskosten steigen rasant an, bald eine Milliarde US-Dollar pro Design?
 
Für mich persönlich ergibt das durchaus Sinn, denn dieser Prozess hat sich ja schon etliche Male wiederholt in der Menschheitsgeschichte.

Nachdem wir Faustkeile herstellten und danach zur Metallverarbeitung durch Feuer vordrangen und diese immer weiter verfeinerten, haben wir schon einen gewaltigen Sprung durch Wissen und Erfahrung gemacht.

So oder so ähnlich stelle ich mir das heutzutage mit Software auch vor, denn es werden immer komplexere Vorgänge nötig und dadurch steigen die Kosten.
 
Sollen sie machen, werden einige Märkte darunter leiden. Am Ende auch die die gerade profitieren. Denn die neun chips mögennin wissenschaft und co. wirklich sinn machen, aber die Unternehmen die nur Technologie Administrativ nutzen werden einfach die Aufrüstzyklen verdoppeln usw.
 
Der Teil mit der Software klingt für mich eher wieder wie die pure Gier a la Adobe CC und Co.

Aber klar, "Inflation" und so, grad fühlt sich ja jeder dazu berufen die Preise rapide anzuziehen, zu 80% völlig unbegründet und reiner Gier geschuldet.
 
Der Teil mit der Software klingt für mich eher wieder wie die pure Gier a la Adobe CC und Co.

Aber klar, "Inflation" und so, grad fühlt sich ja jeder dazu berufen die Preise rapide anzuziehen, zu 80% völlig unbegründet und reiner Gier geschuldet.
Nein, das ist nicht oder nur zum Teil Gier. Mit Software ist hier vermutlich (auch) die "EDA-Software" gemeint, also die Programme zur Schaltungsentwicklung und -verifikation. Diese müssen zwangsläufig immer komplexer werden, weil es immer schwieriger wird, mit den vorhandenen Rahmenbedingungen (Wellenlänge des UV-Lichts und so) noch Strukturen korrekt hinzubekommen. Dazu kommt, dass die Chips mit kleineren Strukturen immer unzuverlässiger werden, und das muss durch mehr und breiter gestreute Simulationen (verschiedene Temperaturen, Spannungen, und Prozessvariationen) abgefangen werden. Die Programme dazu sind sehr aufwendig in der Entwicklung, und die Anbieter lassen sich das (via Nutzungslizenzen) bezahlen. Ich bin vom Fach und kenne mich da aus.

Dazu kommt natürlich ggf. die Entwicklung der Software auf dem Chip selbst, und bei solchen Projekten steckt man den geringsten Teil der Zeit in das Schreiben derselbigen und die meiste Zeit in das Prüfen. Einleuchtendes Beispiel wie wichtig das ist: Software im Auto.
 
ja dann wird halt nicht so häufig aufgerüstet, so einfach ist das.

Bei mir ist das schon der Fall, ich hatte seit Tesla(2009) jede Nvidia Generation mitgenommen,
GTX285(Tesla), GTX570(Fermi), GTX670(Kepler), GTX980(Maxwell), GTX1080ti(Pascal). Turing habe ich ausgelassen und ADA-Lovelace wird auch ausgelassen weil die Leistung mittlerweile länger hält, und wenn ich eines Tages auf 4k umsteige, dann schraube ich lieber etwas die Grafik herunter um die gewünschten FPS zu erreichen. Mir ist mittlerweile eine bessere Optimierung bzw. mehr FPS lieber als die Optik, lediglich scharfe Texturen haben bei mir Priorität. Gestern seit langem mal wieder Black Ops 2 Zombies gespielt, man hat da gefühlt teilweise schärfere Texturen als beim aktuellen CoD.

Call of Duty  Black Ops II Screenshot 2023.05.11 - 22.48.50.09.png
Call of Duty  Black Ops II Screenshot 2022.01.09 - 22.32.42.83.png

Call of Duty  Black Ops II Screenshot 2021.12.24 - 00.53.39.30.png
 
Immer kleinere Chips sind immer aufwändiger herzustellen.
Auf der anderen Seite kann man aber auch Effizienzgewinne erwarten, wenn ein Unternehmen seit Jahrzehnten nichts anderes macht.

Ich habe das Gefühl in der Wirtschaft wedeln alle aktuell mit ihren angeblich enorm hohen Kosten um bei den Käufern Verständnis für steigende Preise zu wecken.
Wenn man sich aber mal die Zahlen dahinter anguckt, dann sieht man sprudelnde Milliardengewinne. Gerade die Elektronikindustrie hat sich die letzten Jahre dumm und dämlich verdient.
 
Die Chips werden nicht kleiner und deshalb werden auch nicht mehr Chips pro Wafer produziert. Die Transistoren Dichte wird immer höher. Und das bringt viele Probleme mit sich. Leckströme etc.
Es gibt für jeden neuen Prozess neue Regeln nach dem die Schaltungen Designed werden müssen. Das wird immer komplizierter und es wird schon lange Computer gestütz erstellt. Weshalb Intel und viele andere Foschungszentren so scharf sind auf AI, da inzwischen selbst normale Computer Modelle lange berechnungszeiten brauchen und an Grenzen stoßen. Sprich die erste Technologie die Transistoren und Schaltungen drei Dimensional stapeln konnte, FinFET, ist langsam aus dem Rennen. Und Technologien Namens Nanosheet/Nanowire und GAA kommen. Was alles noch komplizierter macht.
Ganz zu schweigen von der Euv Produktion um solche Schaltungen überhaupt zu ermöglichen. DUV ist dagegen ein Witz.

Was am Ende aber nicht heisst das die Produzenten nicht mehr als nur die erhöhten Nebenkosten auf den Kunden Abzuwälzen um sich einen höheren Gewinn rauszuschlagen.
 
Nein, das ist nicht oder nur zum Teil Gier. Mit Software ist hier vermutlich (auch) die "EDA-Software" gemeint, also die Programme zur Schaltungsentwicklung und -verifikation. Diese müssen zwangsläufig immer komplexer werden, weil es immer schwieriger wird, mit den vorhandenen Rahmenbedingungen (Wellenlänge des UV-Lichts und so) noch Strukturen korrekt hinzubekommen. Dazu kommt, dass die Chips mit kleineren Strukturen immer unzuverlässiger werden, und das muss durch mehr und breiter gestreute Simulationen (verschiedene Temperaturen, Spannungen, und Prozessvariationen) abgefangen werden. Die Programme dazu sind sehr aufwendig in der Entwicklung, und die Anbieter lassen sich das (via Nutzungslizenzen) bezahlen. Ich bin vom Fach und kenne mich da aus.

Dazu kommt natürlich ggf. die Entwicklung der Software auf dem Chip selbst, und bei solchen Projekten steckt man den geringsten Teil der Zeit in das Schreiben derselbigen und die meiste Zeit in das Prüfen. Einleuchtendes Beispiel wie wichtig das ist: Software im Auto.
Vielen Dank für diese Erklärung, das klingt absolut plausibel :daumen:
 
Zurück