@iGameKudan
Ich wüsste nicht, was davon jetzt Wunschdenken sein soll. Wenn dann eher ein "Abneigungsdenken".
Ja, das was Du erwähnst, war sie, die gute, alte Zeit. Die hast Du durchlebt, die habe ich durchlebt. Sie ist alsbald vorbei. Heute sind alle auf der "Industrie 4.0"-Welle. Ob das sinnvoll ist, steht wohl gar nicht mehr zur Debatte, es wird durchgedrückt.
In den Unterricht halten immer mehr elektronische Hilfsmittel Einzug. Selbst schnöde PowerPoint-Präsentationen gehören im ganz normalen Schulalltag schon dazu. Es wird sogar schon diskutiert, nach der
Schreibschrift, der man sich schon vielerorts entledigt hat, die
Handschrift ganz abzuschaffen und durch reine Tastatureingaben zu ersetzen. Finnland macht es gerade vor.
Die Wahrheit ist, dass unsere Politik momentan
bildungspolitisch sehr stark auf die IT wettet, vergangene
Peinlichkeiten vermieden werden sollen.
Das weckt jede Menge Begehrlichkeiten. Die Politik sucht händeringend nach Kooperationspartnern. Ein kostenloses OS für alle Schüler kommt da gerade recht und hups, es kann nur den Store. Egal, es ist kostenlos. Um den Kindern den Spaß am "IT-Entdecken" nicht zu nehmen, gehe ich auch schwer davon aus, dass man viele Apps nicht sperren oder vorinstallieren (es ist eben etwas anderes, ob man Produktiv arbeiten oder sich an den Umgang mit IT erst mal gewöhnen soll), sondern das mit den Kindern zusammen durchexerziert wird.
"Wir wollen nun etwas lesen, also installieren wir jetzt erst mal den xx-Reader. Ihr wisst ja, wie es geht: Öffnet den Store und..."
Hätte mir vor 12 Jahren jemand gesagt, dass die Menschheit bald nur noch mit gesenktem Kopf, starrend auf das Telefon durch die Gegend rennen, gar auf der Jagd nach Fotos von Pokemons völlig auskreisen würden, ich hätte ihn belächelt. Und dann kam 2007 das iphone.
Es ist einfach naiv, anzunehmen, dass alles so bleibt, wie wir es mal erlebt haben. Ganz besonders jetzt nicht, wo der Hype um die Informationstechnik keine Grenzen kennt.
Edit:
@Abductee
Das ist in einem Netzwerk auch nicht anders. Es rennen keine Admins mehr mit einem Rucksack voller CDs/DVDs durch die Räume und installieren was das Zeug hält. Ich weiß gar nicht, wann das zuletzt noch aktuell war.
Es wird ein image aufgespielt oder gleich aus dem Netzwerk gebootet. Das Regelwerk per Gruppenrichtlinie ist einfach einzuspielen und kann alles beinhalten (von der totalen Abriegelung des Systems bis zur absoluten Freiheit und Selbstverwaltung), Installationen auf dem Client erfolgen über den Hauptrechner des Admins oder eingeschränkt (oder eben völlig ohne Restriktionen) durch den User. Das kann jede Schule/Uni/Betrieb völlig frei festlegen.
Selbst Quellen kann man vorschreiben. Why not:
Intranet!
Was der User ohne Zustimmung darf, ist frei festlegbar und kann im Nachhinein auch jederzeit erweitert oder eingeschränkt werden.
Ich sehe da keinerlei Vorteil für ein Windows 10S gegenüber einem Windows 10 Pro/Education. Im Gegenteil, ich binde mir beide Hände auf den Rücken und versuche mit einer starken Software-Limitierung die Weiten der IT zu vermitteln.
Das kann einfach nicht gut gehen und dient nur einem.
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Um es mal ganz klar zu sagen: Windows 10S ist Werbung für den MS-Store. Nichts anderes. Das kann man gerne für Sparfüchse, die eh nur ein OS zum betrachten von Fotos und co. benötigen und kein Geld ausgeben möchten, anbieten.
An unseren Schulen hat das aber nichts verloren.