Es gibt aber genau zu diesen Studien die Gegenstudien, die belegen, dass durch Raubkopierer enorme "Mundpropaganda" gemacht wird. Da gehts aber eher um die Qualität, der Consens der Studie war: gute Spiele (oder wenn es "versteckte Perlen", also auch unbekannte Spiele sind), profitieren von Raubkopien. Ob das nun ist, weil die Kopierer es weitergeben oder weiterempfehlen ist nicht klar, die Gründe sind vielschichtig. Die Raubkopierer sind ja kein böses Volk, für die meisten hiesigen gibt es einfach gute Gründe. Was anderes ist es, wenn man - achtung jetzt pauschalisiere ich etwas - aus kulturellen Gründen es tollfindet raubkopien zu spielen, etwa weil man in einem kommunistischen Land lebt. In solchen sind die Zahlen ja ganz andere als etwa in Deutschland.
Man sollte da auch die ganze Studie nehmen, denn das ist aus deiner "Gegenstudie". Kleine Produktionen profitieren durch die Mundpropoaganda, große nicht. Ist auch irgendwie logisch, jeder Depp weiß es, wenn ein neues GTA rauskommt, auch FC6 war nicht zu übersehen, da braucht es kein Mundpropaganda.
Große Produktionen verlieren da recht viel und genau um die geht es bei Denuvo.
Naja nein, nicht in der Software aber auch etwa Filmebranche. Letztere holt sich das ganze dann ja nach Kinorelease noch 3x. DVDs&BDs, Streaming, Fernsehgebühren.
Nach diesen 3-6 Monaten weiß man meist sehr genau, ob ein Spiel ein Flop war oder nicht. Die Entscheidung, ob es weitergeht, wird üblicherweise dann getroffen.
Es gibt eine Reihe von Beispielen die rebootet oder fortgesetzt wurden, obwohl sie initial ein Flop waren. Einfach weil man erkannt hat, dass die Userbasis dann doch gewaltig gestiegen ist mit der Zeit und Leute sich bei einem Nachfolger wohl eher sofort hineinknien würden. Umgekehrt gibts natürlich auch Leute, die nach einer initialen Enttäuschung gar nicht mehr zuschlagen.
Ich habe gesagt, dass das selten der Fall ist, das beinhaltet die Möglichkeit, dass das geschieht, das ist aber relativ selten. Ein klassischer Fall von "Survivorship Bias". In Wirklichkeit ist das sehr selten, ein Spiel, mit dem haufenweise Geld verbrannt wurde und das finanziell nichts als Ärger eingebracht hat, wird in der Mülltonne landen.
Da muß dann wirklich außergewöhnliches passieren, etwa, dass das ganze nachträglich Kult wird.
Obwohl es immer einfacher ist etwa Filme raubzukopieren stieg der Absatzzahl der Filmindustrie in den letzten 20 Jahren deutlich an.
Das hat aber diverse andere Gründe. Auch da ist es so: kleine Nischenfilme könnend avon profitieren, die großen Produktionen verlieren dadurch massig Geld. Jeder Depp weiß, wenn ein neuer Star Wars oder der neueste Marvelfilm in die Kinos kommt.
Raubkopierer sind wie gesagt nicht automatisch schlecht. Speziell die Urform, die Pausehofkopierer sind heute Spieler die viel Geld investieren.
1: Der Pausenhofkopierer war nicht die Urform, da er einfach nicht die Kohle hatte, sich von seinem Taschengeld für mehrere tausend € die nötige Ausrüstung zu kaufen.
2: Waren in den frühen 80ern Computerspiele unter Kindern noch nicht so verbreitet.
3: Der Pausenhofkopierer interessiert nicht. Es sind die Leute, die genug Geld haben und einfach aus Prinzip kopieren.
Das weißt du weil? Ich arbeite mit jugendlichen, die müssen jedes Spiel, dass Freunde spielen sofort haben. Keine Geduld, sind ja eben noch Kinder. Und aber auch kein Geld oft.
Weilst du jetzt auch noch das klauen im Supermarkt glorifizieren.
Das mit der Geduld würde ich jetzt nicht so stehen lassen, es ist einfach eine andere Welt. Wenn man als Erwachsener etwas will, dann kauft man es sich, fertig. Man muß damit bestenfalls mit dem Partner debattieren, falls die Haushaltskasse zusammengelegt ist und da ist man auf Augenhöhe.
Als Kind ist man in einer anderen Situation, da muß man dann eben auf Weihnachten o.ä. warten.
Als Erwachsener hat man da gut reden. Im übrigen ist es ein massiver Unterschied, ob man freiwillig auf etwas wartet oder ob einem jemand dazu zwingt.
COD in 4h war mir keine 60€ wert, nein.
Hast du es dennoch gezockt?
Das mit "fauler Ausrede" kannst du dir eigentlich schön langsam mal sparen, ist völlig unnötig.
Man kann sich jeden Mist immer schönreden, egal was es ist.
Wenn jemand sagt, er kopiert das Spiel, weil es zu verbuggt ist und es dennoch zockt, dann kann es ja nicht so schlimm sein. Wenn jemanden die "4h" (es waren eigentlich immer 5-10) nicht wert sind, er aber dennoch seine Zeit damit verbringt, dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein.
Nicht jeder hat es so gut wie wir. Wie gesagt, ich arbeite mit jugendlichen aus der Arbeiterklasse, die wollen auch spielen, haben halt NOCH nicht das Geld, aber in ein paar Jahren. Die sind für die Industrie ein Gewinn. Nicht umsonst kriegen sie auch viele Softwarelizenzen geschenkt.
Nicht umsonst gibts immer mal wieder gratis Spiele dort und da und DANACH, wenn die Aktion vorbei ist, gehen die Sales auch nochmal rauf. Mundpropaganda eben.
Um die "Kinder der Arbeiterklasse" (sind wir wieder im 19. Jahrhundert?) geht es beim Kopierschutz nicht.
Btw: wenn man offenbar auf die normalen Leute (die "Arbeiterklasse") herunterblickt, dann sollte man sich selbst fragen, ob noch alles in Ordnung ist.
Wo fordere ich das? Warum sollte es nur so gehen? Ging bislang wunderbar auch ohne. Solche Spiele braucht kein Mensch und sind die ersten die kopiert werden würden, sofern es geht.
Läuft halt eben auf Free2Play, Lootboxen und Mulitiplayer hinaus, kann man in Asien gut beobachten.
Die Entscheidung für einen Nachfolger hat nicht nur mit dem Releasegewinn zu tun, sondern mit der Userbase. Sonst würden alte Spiele nicht neu aufgelegt werden.
Die Userbase ist egal, das Zauberwort heist "Rendite".
Das alte Spiele, die damals ein Flop waren, neu aufgelegt werden, passiert relativ selten. Entscheidend ist die Rendite, dann das ganze muß sich ja rentieren und die steht eben nach 3-6 Moanten relativ fest.
Nur Für Steamsalekäufer und Raubkopierer, die es sich hoffentlich beim nächsten mal anders überlegen, wird kein AA oder gar AAA Spiel.
Du würdest wohl auch nicht alleine für die "Userbase" oder eine vage Aussicht darauf, dass die Leute mal ehrlich werden, arbeiten.
Und nach 1.5 Stunden weiß ich genau was? Eigentlich weiß ich nach 1.5h recht wenig.
Wenn mich ein Spiel 1,5h fesseln kann, dann ist eigentlich alles in Butter. Wenn ein Spiel Mist ist, dann findet man das relativ schnell raus.
Hab Skyrim 6h gespielt, bis es mir zu lahm wurde. Aber gut, war eh um 10€ gekauft, weil das war ein paar Monate nach Release schnell günstig.
6h sind schon eigentlich eine Menge und bei Skyrim war von Anfang an klar, dass das ein dicker Schinken ist
Dass Hersteller "Raubkopierer" für ihre Gier verantwortlich machen, obwohl sie es besser wissen? Dass es bei der Gängelei von DRMs und Onlineservices nur um Gewinnmaximierung geht?
Jetzt gibst du also zu, dass DRM etwas bringt.
Und ja: es geht hier überwiegend um Profit und da ist Gewinnmaximierung eine legitime Sache.
Die Spiele werden nicht erstellt, für das Lächeln derjenigen, die sie zocken und die zufriedenen Kommentare in den Foren, von denen viele glauben, sie wären Lohn genug. Sie werden erstellt, um den Lebensunterhalt zu bestreiten und damit die Firma Gewinn abwirft.
Wenn du alles glaubst, was dir die Hersteller erzählen ist das deine Sache.
Ich glaube nicht alles, was die Hersteller erzählen. Jede Raubkopie als 100%igen Verlust zu werten ist Blödsinn, zu behaupten, das würde allerdings gar keinen Schaden anrichten ist allerdings noch größerer Blödsinn.
Aber kein Raubkopierer hat Spiele wie Gothic oder Crysis gegen die Wand gefahren, das waren die Hersteller ganz allein, auch wenn diese es auf die bösen Kinder schieben.
Sie haben Rise of Legends ruiniert. Geniales Spiel, tolle Wertungen, wurde oft gezockt, extrem viel kopiert, allerdings selten gekauft.
Ja: die Spieler "schaffen an". Du zeigst ja was du mit deinen early adopter Kaufverhalten machst: COD 12324234314 und BF234134124.
Danke.
Ich kaufe sie eben nicht, und unterstütze lieber die Firmen die noch nicht im Geld schwimmen.
Ja, ich finde FC6 geil und ich wünsche mir ein FC7 und 8.
Wenn man es zocken will, dann sollte man es kaufen fertig. Wenn amn keinen Bock drauf hat, dann sollte man es ignorieren.
Leute die es anders sehen, als man selbst, als "blöd" zu bezeichnen ist unter aller Sau. Dass du das nicht eingestehen kannst, läßt tief blicken.
das gilt eben auch für dich. Wenn du es nicht kapierst, dass Raubkopieren Teil des jungen Marktes ist, und dass es teils der Industrie enorm geholfen hat, dann ist das deine Sache.
Nein, sie sind nicht Teil eines Marktes, da für sie nicht bezahlt wurde.
Es gäbe heute Millionen von Spieler weniger.
Tut mit leid, aber das ist Käse oder glaubst du ernsthaft ein einziger verliert sein Interesse, wenn er etwas nicht kopieren kann?
Wie sieht es denn dann mit Konsolen aus? Die sind ja oftmals garnicht zu kopieren und erfreuen sich dennoch extremer Beliebtheit.
Ich habe selbst ein paar kleine Feldstudien zum Thema durchgeführt (im Rahmen der Seminare Game Development sowie Ethik in der IT). Der Versuchsaufbar war aber nur eine Hypothesenbestätigungsstudie, nichts weiter: Habe in Absprache mit diversen Publishern (damals Jowood, dann THQ Nordic, oder den Moon Studios) hunderten Jugendlichen Spiele "geborgt". Zuerst maulend "das kennt ja niemand, dann spiel ich es nicht - kann ja nicht gut sein". Aufgabe war es spielen zu müssen und ein kleines Review zu verfassen (Form egal, Video oder Schrift etc).
Bei unbekannten Produktionen funktioniert das, bei bekannten allerdings nicht.
Wenige Wochen später haben ein Drittel der Spieler es gekauft gehabt, nach Weihnachten hatten es mehr als die Hälfte und sie haben angegeben es mehreren Freunden (im Durchschnitt Faktor 2.6, also jeder Jugendliche der es sich nach dem "gratis Spielen" geholt hat, hat 2.6 Leute angefixt die es sich kauften) weitergegeben.
Wär eigentlich mal Interessant das in größerem Maße zu untersuchen, aber das ist nicht mein Forschungsgebiet.
Ein Weltweiter Versuch ist hier wohl zielführender als die Jugendlichen (auch wenn die Hälfte davon aus der Arbeiterklasse sind) aus einem eher reichen Land.
Funktioniert bei unbekannten Spielen, bei bekannten Spielen weiß man, ob es einen interessiert oder nicht.
Die Langfristigen folgen kann man nicht einfach wegwischen mit "1 Download= 1x 60€ gestohlen". Das ist einfach eine etwas blauäugige Sicht, wie etwa diese Studien die immer sagen so und soviele Milliarden Schaden ist durch Raubkopien entstanden. Manchmal ist es sogar umgekehrt und diese Szene hat Indiefilmen erst zu spätem Ruhm verholfen.
Ja, aber man kann die Schäden auch nicht durch glorifizieren von Raubkopien wegwischen. Das heißt: man kann schon, es stimmt dann einfach nicht.
Tatsache ist, dass Raubkopien bei großen Produktionen hohe Schäden anrichten und um die geht es bei Denuvo.
Nebenbei gibt es dann auch noch die Hoheit über das geschaffene Werk, sprich: jemand nicht will, dass irgendein Penner sein Spiel zockt, ohne dafür zu bezahlen, dann ist das so. Dass ist übrigens das, was viele Entwickler am meisten schmerzt.