AW: Suche eine vernünftige Soundkarte für mein Headset
Hab ich mich etwa unklar ausgedrückt?
Dann versuche ich es ausführlicher:
3,5mm Mikrofone funktionieren nicht an Audio-Interfaces, da diese in der Regel nur XLR-Anschlüsse haben, über die deutlich mehr Spannung übermittelt wird. Um solch ein "Consumer Mic" zu befeuern, brauchst du also ein Gerät, dass eine niedrigere Spannung (meist um die 5V) liefern kann. Dazu zählen fast alle Soundkarten und vereinzelt auch ein paar Mixer. Letztere sind in der Regel allerdings auch wieder primär auf XLR ausgelegt. Wenige Ausnahmen bilden z.B. das besagte Xenyx oder das zuletzt verlinkte Yamaha.
Da steht man dann einfach zwischen zwei Segmenten:
dem professionellen Audiobereich für die Produktion und dem "HiFi"-Markt für den Konsum. "HiFi" ist hier aber eigentlich schon etwas hoch gegriffen, denn oftmals überspielen Hersteller den potenziell neutralen und sauberen Sound (was es ja zu erstreben gilt) mit unnötig viel Processing. Spätestens wenn eine SoKa mit dem Tag "Gaming" vertrieben wird, muss man mit diversen Klangverzerrern einschließlich Treibern und Software rechnen. Für mich persönlich sind auch weder Cinch, noch Toslink oder Coaxial sonderlich erstrebenswerte Anschlussmöglichkeiten. Meine Aktiv-Boxen befeure ich lieber symmtrisch über 6,3mm Klinke bzw. über XLR. Mein "richtiges" Mic (für meine Testreihen, also kein VoIP o.Ä.) hat sowieso XLR. Da hat einfach jeder unterschiedliche Präferenzen...
Gedanken muss ich mir eigentlich nur wegen des ModMics für Teamspeak machen. Das verfügt wie gesagt über solch einen 3,5mm Anschluss mit niedrigerer Spannungsversorgung (Tonaderspeisung), den man in professionellen Audio-Bereich nur selten antrifft. Das günstige Xenyx ist, nach langem Herumexperimentieren, für mich eigentlich der beste Kompromiss. Zwar hab ich dadurch ein zusätzliches Gerät, muss andererseits jedoch nicht auf die Qualitäten meines Interface verzichten.
Hinsichtlich den Kopfhörern gibt es sicherlich auch einige Soundkarten, die ansich keinen schlechten Klang ausgeben und mit den richtigen Einstellungen auch subjektiv gut klingen.
Persönlich ziehe ich wenn möglich allerdings Interfaces oder auch Plug-n-Play Kopfhörerverstärker ohne Treiber-Gewirr vor. Erstere sind üblicherweise auf reine Neutralität getrimmt und sollen (dürfen) den Klang eigentlich nicht verfälschen. Und das ist in meinen Augen auch genau das, was "HiFi" ausmachen sollte: einen authentischen, unverfälschten Sound. Die persönlich bevorzugte Färbung gebe ich dann lediglich mit der Wahl der Kopfhörer vor. Andererseits gibt es natürlich noch diverse KHV, deren Wandler ebenfalls eine gewisse Charakteristik einstreuen. Das muss per se nicht gut oder schlecht sein, ist einfach eine Frage des individuellen Geschmacks. Mein alter Yulong U100 hatte zum Beispiel einen grundlegend sehr gesättigten, tieflastigen Ton, während mein jetziger V90-HPA deutlich intensiver in die Mitten und Höhen spielt, stellenweise vielleicht sogar überspitzt. In so manchen Kombis kann das gut oder schlecht klingen. Wenn ich ehrlich bin, ziehe ich nach längerer Gewöhnung jedoch die Neutralität meines iD14 Interfaces vor. Gerade wenn man oft zwischen Genres pendelt, wird man eine ausgewogene Abstimmung zu schätzen wissen.
Um es zusammenzufassen:
Es gibt keine ultimative All-in-One Lösung, wenn man die Vorzüge beider Märkte in Anspruch nehmen möchte.
Wenn du unbedingt
ein Gerät verwenden möchtest, dann muss es wohl eine SoKa werden.
Wird eigentlich mal Zeit, dass jemand einen brauchbaren und zugleich erschwinglichen KHV mit einfachem Mikrofon-Eingang entwickelt. Das ist wohl nach wie vor eine Marktlücke.
Einige unpopulärere Hybrid-Interfaces mit 3,5mm Mic-Anschluss gibt es natürlich.
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Aber da weiß man dann nicht, wie gut/schlecht die klingen. Das letztere sieht allein vom allem Design her schon nach einer Katastrophe aus
Da kommst du mit einer SoKa oder einer getrennten Kombi wohl besser weg.